1. Hinführung
2. Definition der beiden Teilbereiche
2.1. Regionale Strukturpolitik
2.2. Sektorale Strukturpolitik
2.3. Verstrickung beider Politiken
3. Instrumente und Förderungen
3.1. Instrumente
3.1.1. Regionale Strukturpolitik
3.1.2. Sektorale Strukturpolitik
3.2. Subventionen
3.2.1. Wer wird hauptsächlich gefördert?
4. Strukturwandel
4.1. Regionale Strukturpolitik
4.2. Intrasektorale Strukturpolitik
4.2. Sektorale Strukturpolitik
5. Beispiele zur Strukturförderung
6. Quellen
Strukturpolitik bezeichnet politische Maßnahmen verschiedener staatlicher Ebenen (EU, Bund, Länder, Kommunen), die das Ziel verfolgen, die vorhandene Wirtschaftsstruktur so zu beeinflussen bzw. zu verändern, dass sie die rapiden wirtschaftlichen und technischen Veränderungen bewältigen, heute also insbesondere dem globalen Wettbewerb standhalten kann. Das Ziel soll auf mittel - oder langfristiger Basis erreicht werden, um die Strukturpolitik auch nachgiebig zu festigen (Die mittelfristige Dauer beginnt bei 5 Jahren) Die erforderliche Veränderung, Modernisierung oder Anpassung kann sich auf einzelne Industrien oder Branchen (sektorale S.) oder bestimmte Regionen (regionale S.) beziehen; sie kann auf die Verbesserung der Infrastruktur (Verkehr, Telekommunikation) zielen oder zukunftsorientiert auf eine Verbesserung der Bildung, der Aus- und Weiterbildung angelegt sein. Die wichtigsten Instrumente der Strukturpolitik sind Steuererleichterungen und Subventionen, Ge- und Verbote sowie die finanzielle Förderung von Forschung, Bildung und Ausbildung.
Der Begriff Region ist in dem Sinne der Strukturpolitik vielfältiger zu sehen. Bei einer Region kann es sich um einzelne Wirtschaftsgebiete(z. B. Weser-Ems-Region), Bundesländer, Gemeinde oder Städte handeln. Die Thematik der regionalen Strukturpolitik liegt darin, dass sich einzelnen Regionen von den Anderen unterscheiden. Dies beinhaltet verschiedene Faktoren, die sich mit den Eigenschaften der verschiedenen Regionen befassen(z.B. Bevölkerungs-, Arbeitsmarkt-, Produktionsstruktur). Ungleichheiten zeigen sich deshalb zum Beispiel in den Arbeitslosenquoten("Nord-Süd" und "West-Ost" Gefälle) und dem Pro-Kopf Einkommen. Das Ziel der regionalen Strukturpolitik besteht darin die Ungleichheiten zwischen den Regionen abzubauen.
Bei dieser Art der Strukturpolitik werden bestimmte Sektoren der BRD erfasst(hauptsächlich der primäre oder sekundäre Sektor). Die sektorale Strukturpolitik erfasst wirtschaftspolitische Maßnahmen die nötig sind, um auf die sektorale Wirtschaftsstruktur Einfluss zu nehmen.
Es wird zwischen drei verschiedenen Varianten unterschieden:
Strukturerhaltungspolitik
Branchen werden teilweise gegen den Trend des Strukturwandels und den Tendenzen des Marktes aufrechterhalten. (Montanindustrie, Agrarsektor)
Der Strukturwandel wird beschleunigt, um den Ansprüchen der Volkswirtschaft gerecht zu werden. (Bauinstallation, sonstiges Baugewerbe)
Der Strukturwandel wird in eine bestimmte Richtung gelenkt(Förderung bestimmter Schlüsselbranchen. (Zukunftstechnologien)
Diese Maßnahmen werden meist von Bund und Länder getragen, teilweise aber auch von speziellen Ressorts wie Landwirtschaft, Verkehr oder Technologie.
Entscheidend ist aber anzumerken, das die sektorale und regionale Strukturpolitik oft sehr eng miteinander zusammenhängen.
Ein besonderer Schwerpunkt der Veranstaltungen zur regionalen und sektoralen Strukturpolitik liegt beim Gründungsgeschehen und dem Beitrag neuer neue Unternehmen zur Entwicklung von Branchen bzw. Regionen ('Entrepreneurship'). In diesem Zusammenhang wird dann insbesondere auf die Entwicklungsbedingungen von neugegründeten Unternehmen eingegangen.
Beispiel:
Verknüpfung der Förderung einer Unternehmung(sektoral) mit einer angestrebten Verbesserung er Arbeitslosenquote in der jeweiligen Region
regional
Maßnahmen zur Beeinflussung der städtischen bzw. dicht besiedelten Regionen, z.B. durch Ausweisung von innerstädtischen Baugebieten, Stadtsanierung, usw., und Maßnahmen zur Beeinflussung ländlicher Regionen, z.B. durch Ausweisung von Baugebieten, Flurbereinigungen, Verbesserung der Siedlungsstruktur usw.
Förderung von Gebieten, die durch die Natur oder durch die besondere historische Entwicklung besonders benachteiligt sind, z. B. Rand- und Küstengebiete
Beeinflussung der Standortwahl von Unternehmen, steuerliche Vergünstigungen, öffentliche Aufträge, Investitionszuschüsse, Ausweisung erschlossener Gewerbegebiete
Beeinflussung der Standortwahl privater Haushalte, z.B. durch die Wohnungsbaupolitik
Eingriffe in die Wettbewerbsordnung, z. B. Schutz vor ausländischer Konkurrenz durch Importbeschränkungen oder auch zeitlich befristete Tolerierung kartellartiger Absprachen zwischen Unternehmen einer unter Strukturproblemen leidenden Wirtschaftszweiges(Strukturkrisenkartelle)
Eingriffe in die Eigentumsordnung, z.B. Verstaatlichung nicht mehr wettbewerbs-fähiger Unternehmen
Festlegung von Produktionsmengen, Preisen oder auch Beschränkungen der Produktionskapazität
Verbesserung der Absatzbedingungen, direkt durch zusätzliche staatliche Nachfrage(so kann z.B. durch staatliche Nachfrage die Bauwirtschaft unterstützt werden); die volkswirtschaftliche Nachfragestruktur kann indirekt über Steuern und Transferzuzahlungen(z.B. durch die Erhöhung bzw. Senkung spezieller Verbrauchssteuern, durch die Gewährung von Wohngeld u.A.)beeinflusst werden
Verbesserung der Angebotsbedingungen, durch die Entlastung der Unternehmen bei den Produktions- und Investitionskosten(Subventionen), eine verbesserte Infrastruktur oder andere staatliche Vorleistungen, z.B. im Bereich der Forschung
Subventionen sind Unterstützungsleistungen des
Staates oder von Institutionen der EU an Unternehmen oder private Haushalte
ohne Gegenleistung des Empfängers. Die Leistungen können in Form von
Zuschüssen, Zuzahlungen, Zins- und/oder Steuervergünstigungen, Prämien,
Beihilfen usw. gewährt werden.
Ziel von Subventionen ist die Unterstützung bzw. Erhaltung von Einkommen,
Produktion und/oder eine Beeinflussung der jeweiligen Marktpreise.
Im Zusammenhang mit Subventionen wird häufig bemängelt, dass sie weniger aus
wirtschaftlichen Erwägungen als vielmehr zur Wahrung politischer Interessen
gewährt würden. Kritiker sehen nicht zuletzt deshalb verzerrende Effekte: die
Praxis zur Vergabe von Subventionen, so die Kritik, orientiere sich zu wenig an
marktwirtschaftlichen Aspekten und behindere damit häufig notwendige
strukturelle Anpassungsprozesse.
Nach Angaben des Kieler Instituts für Weltwirtschaft wurden in Deutschland im
Jahr 2001 Subventionen im Umfang von 156 Mrd. Euro gewährt.( Zum Vergleich: im
Vorjahr 2000 hatte der Bund knapp 200 Mrd. Euro an Steuern eingenommen.)
Ein Großteil der Beihilfen kommt einem eng begrenzten Empfängerkreis zugute. Meistens handelt es sich um Gruppen, die über gut organisierte Interessenvertretungen verfügen und sich durch aktive Lobbyarbeit erfolgreich gegen einen Abbau der Vergünstigungen wehren. Nach den Berechnungen des IfW können immerhin 86 Mrd. Euro des Subventionskuchens bestimmten Wirtschaftssektoren zugeordnet werden. Über drei Viertel dieser Summe kommen den schrumpfenden Sektoren Bergbau und Landwirtschaft sowie dem Verkehr und dem Wohnungswesen zugute.
Der marktwirtschaftliche Wettbewerb und die internationale Arbeitsteilung verursachen eine fortwährende Veränderung der wirtschaftlichen Strukturen. Strukturwandel ist - ob politisch gefördert oder gebremst - Kennzeichen einer Marktwirtschaft. Im Wesentlichen lassen sich drei Dimensionen des Strukturwandels unterscheiden:
Wachstum
und Beschäftigung - Das Regionalprogramm 2000 (RP 2000)
Landesprogramm:
Schleswig-Holstein
Es dient der Unterstützung des Strukturwandels durch die Stimulierung von Innovation, Wachstum und Beschäftigung in den strukturschwachen Regionen Schleswig-Holsteins
Förderung
der Dorf- und ländlichen Regionalentwicklung in Schleswig-Holstein
Landesprogramm:
Schleswig-Holstein
Förderung der Dorf- und ländlichen Regionalentwicklung zur Unterstützung von Eigeninitiativen und zur Vitalisierung der ländlichen Räume.
KfW-Infrastrukturprogramm
Bundesprogramm
Finanzierung von Investitionen im Bereich der kommunalen Infrastruktur. Darunter fallen Maßnahmen im Bereich Wasser und Abfall, touristische, soziale und Verkehrsinfrastruktur (inkl. öffentl. Personennahverkehr), Maßnahmen zur Energieeinsparung und zur Umstellung auf umweltfreundliche Energieträger sowie die Sanierung bestehender Fernwärmenetze.
VWL für Wirtschaftsgymnasien
http://www.bpb.de/popup_lemmata.html?guid=R5M4KT
http://www.chancenfueralle.de/Service___Termine/Lexikon/
http://www.wiwi.tu-freiberg.de/wipol/lehre/lehrveranstaltungen/strpol2.htm
http://www.foerderdatenbank-regionalentwicklung.de/
http://www.brandenburg.de/sixcms/detail.php?id=56585
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