Spezialgebiet Geographie:
Menschenrechte
Asylrecht
Flüchtlingslage
Das Hochkommissariat der Vereinten Nationen für Flüchtlinge (UNHCR) ist seit 1951 als größtes internationales Flüchtlingswerk tätig. Es kümmert sich im Auftrag der UNO – Generalversammlung um Flüchtlinge, aber auch um Asylwerber, Binnenvertriebene und um Rückkehrer. Die größten Flüchtlingsströme bewegen sich in Afrika und Asien.
Hier einige Beispiele:
Kontinent Flüchtlinge Asylwerber Rückkehrer Binnenvertriebene Summe
Afrika 3.500.000 38.000 1.700.000 1.700.000 7.400.000
Asien 4.700.000 15.000 800.000 1.900.000 7.400.000
Europa 3.000.000 270.000 460.000 2.400.000 6.100.000
Lateinamerika 80.000 600 18.000 1.700 100.000
Nordamerika 670.000 630.000 --- --- 1.300.000
WELTWEIT 12.000.000 960.000 3.500.000 6.000.000 22.400.000
Definition:
Laut der Genfer Flüchtlingsdefinition ist in Flüchtling eine Person, die sich aus begründeter Furcht vor Verfolgung wegen ihrer Rasse, Religion, Neutralität oder politischer Meinung außerhalb ihres Heimatlandes befindet und nicht in der Lage oder gewillt ist, den Schutz des Heimatlandes in Anspruch zu nehmen.
Ein Asylwerber ist eine Person, die aus ihrem Herkunftsland geflüchtet sind und in einem anderen Land einen Asylantrag gestellt haben. Solange dieser Antrag nicht entschieden wurde, gelten sie noch nicht als Flüchtlinge
Ein Binnenvertriebener war gezwungen, unter Lebensgefahr zu flüchten, hat dabei jedoch seinen Heimatstaat nicht verlassen.
Unter der Schreckensherrschaft der Taliban in Afghanistan flohen viele Menschen aus Angst um ihr Leben. Die meisten von ihnen flohen in das nahe gelegene Iran. Der Iran ist bekannt das er die meisten Flüchtlinge der Welt aufnimmt. Bei normalen Verhältnissen gliederte der Iran die Flüchtlinge in Dorfgemeinschaften ein und gab den Flüchtlingen Steuererleichterungen, billige Lebensmittel. Doch das der Iran mit solch einem Flüchtlingsstrom wie zur Zeit der Bombardierung Afghanistans nicht fertig werden kann, zeigen die Verhältnisse der Flüchtlingslager.
Jalozai ist eine von über 200 Flüchtlingssiedlungen and er Grenze zu Afghanistan. Flüchtlingszelte stehen hier dicht an dicht auf einer staubigen Ebene. 60.000 Afghanen leben in den Zelten , und jeden Tag kamen mehr Menschen hinzu. Löchrige Planen aus Plastik, manchmal auch nur aus zusammengenähten Stofffetzen, sind ihr Schutz vor der Witterung. Während die Flüchtlinge im Winter eisiger Kälte ausgesetzt waren, herrschten zu Beginn des Sommers schon Temperaturen von über 40 °C.
Jalozai ist fast so alt wie das afghanische Flüchtlingsdrama: Schon in den achtziger Jahren, nachdem die sowjetische Armee Afghanistan eingenommen hatte, kamen die ersten Flüchtlinge. Einige von ihnen wohnen heute in festen Lehmhütten am Rande des Lagers. Daneben entstand eine kleine Zeltstadt, in der es keine richten Straßen gibt und wo die Zelte so dicht stehen das man kaum hindurchkommt. Sie dehnte sich immer weiter aus, weil der Flüchtlingsstrom wegen des Bürgerkrieges nicht abbrach und im vergangenen Jahr wegen Dürre und Hungersnot in Afghanistan noch stärker wurde.
Am Rande des Flüchtlingslager sind kleine Erdhügel aufgereiht, die mit Stöcken markiert sind. Es sind die Gräber von Kinder, die Hunger und Krankheiten zum Opfer gefallen sind. In Jalozai sterben wegen der schlechten Versorgungslage fast täglich Menschen.
Für die Krankheiten, die sich zwischen den dicht stehenden Zelten, sehr schnell ausbreiten, stehen 3 Medizinische Stationen zur Verfügung. Die häufigst zu behandelnden Krankheiten sind mit Abstand: Lungenentzündung und Masern und mit dem Sommerbeginn steigt die Gefahr einer Cholera – Epidemie.
1,2 Millionen Flüchtlinge aus Afghanistan leben in Flüchtlingslagern in Pakistan. Wie die anderen Nachbarstaaten lässt Pakistan kaum noch Flüchtlinge in das Land
Diese Flüchtlinge leben in 203 Flüchtlingslagern, von denen viele die nötigen Lebensgrundlagen bieten
Über 500.000 Menschen sind innerhalb Afghanistans vor Dürre und Krieg geflohen. Viele dieser Binnenflüchtlinge leben in Flüchtlingslagern in verschiedenen Teilen des Landes. Auch dort herrscht Armut und Hunger
Im IRAN leben beinahe 1,4 Millionen Flüchtlinge aus dem Nachbarland Afghanistan. Sie leben zumeist in Städten und Dörfern
Mohammed Nahib: Er war Mitglied der früheren Regierungspartei und arbeitete als Polizist in Mazar-e-Sharif und Jalalabad. Nach der Machtübergreifung der Taliban lebte er in verschiedenen Städten unerkannt. Er wurde dann auf einem Familienfest verraten und sofort in Kabul verhaftet, nur durch die Bestechung einer Wache konnte er aus dem Gefängnis entkommen und am gleichen Tag aus Afghanistan fliehen. Am 21. Mai wurde er am Grenzübergang Burgenland aufgegriffen und in die Schubhaft nach Linz überstellt. Nach 35 Tagen würde er aus dem Polizeigefangenenhaus entlassen und in das Flüchtlingsheim Rudolfstr. aufgenommen und er wurde erst kürzlich von der Republik Österreich als Flüchtling anerkannt.
Doch nicht viele haben so ein Glück wie Nahib und in einem Land wie Österreich aufgenommen zu werden. Viele Menschen sind nach Pakistan geflüchtet und müssen täglich gegen Hunger und diverse Krankheiten ankämpfen, da die Versorgung dermaßen schlecht ist. Diese Flüchtlinge sind von den Hilfslieferungen der Industrieländer abhängig und diese Lieferungen reichen nur selten aus um eine Familie satt zu machen. Und die Leidtragenden daraus sind immer das schwache Glied und das sind nun meisten die Kinder.
Das Asylrecht gehört zum Bereich der Menschenrechte, und zwar deswegen, weil deren Missachtung Menschen keine andere Wahl lässt, als aus ihrer Heimat zu flüchten. Diese Leute flüchten aus dem eigenen Staatsgebiet zur Wahrung ihrer Würde und zur Sicherung ihres Überlebens. Wenn die Aufnahme von Flüchtlingen ein Akt der Respektierung der Menschenrechte darstellt, stellt sich die unmittelbare Frage, wie ein Flüchtling, der von einem bestimmten Land aufgenommen wurde, über den gewährten Verfolgungsschutz hinaus menschenwürdig zu behandeln ist. Das Menschenrecht auf Asyl kann also nicht isoliert betrachtet und umgesetzt werden.
Das Menschenrecht auf Asyl hat eine doppelte Auswirkung. Es verpflichtet Staaten nicht nur zur Aufnahme von Flüchtlingen sondern auch zu einer Menschenwürdigen Behandlung. Die Pflichten des Staates, die damit verbunden sind, werden international, nicht zuletzt durch die eigens geschaffenen Überwachungsgremien der Vereinten Nationen, der Europarates und der EU, immer sorgsamer und weitergehender formuliert.
Asylrecht:“ Jeder Mensch hat das Recht, in anderen Ländern vor Verfolgung Asyl zu suchen und zu genießen“.
Es folgen der Internationale Pakt über bürgerliche und politische Rechte sowie der Internationale Pakt über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte und die dazugehörigen Protokolle über die Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau, das Übereinkommen über die Rechte des Kindes, die Rechtsstellung der Flüchtlinge und die Chancengleichheit und die Gleichbehandlung con Wanderarbeitern.
Selbst das Europäische Parlament hat sich in vielen Entschließungen zu Menschenrechten auf eine auf eine Zeitgenössische Interpretation festgelegt. Auf deren Hintergrund stellt das Parlament fest, dass die Achtung der Menschenrechte ein Grundprinzip ist, von dem es in den Mitgliedsstaaten keine Ausnahme geben darf.
Es wird betont, dass die Menschenrechte unteilbar und unabhängig sind und dass die wirtschaftlichen und sozialen Rechte in der Rechtssprechung des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte als Grundrechte anerkannt werden, die aus der Europäischen Konvention zum Schutze der Menschenrechte und der Grundfreiheiten erwachsen. Den Mitgliedstaaten wird ihre Verpflichtung verdeutlicht, die Rechte aller auf dem Gebiet der Europäischen Union ansässigen Personen ungeachtet der Rasse, des Geschlechtes, der Staatsangehörigkeit, der Religionszugehörigkeit, der sexuellen Neigung, des Alters oder einer Behinderung zu achten und zu schützen. Dabei sind die Menschenrechte natürlich Rechte eines jeden einzelnen und damit keinerlei Pflichten oder Vorleistungen gebunden.
Bei Personen, es handelt sich vorwiegend um Asylwerber, die über einen Flughafen einreisen und im Transitbereich festgehalten werden, kann es sich dem Komitee (zur Verhütung von Folter und unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe) gemäss durchaus um eine Freiheitsberaubung handeln. Dabei wird auf eine Entscheidung des Europäischen Menschenrechtsgerichtshofes verwiesen, dass „ die bloße Tatsache, dass ein Asylwerber jederzeit das Land, in dem sie einen Asylantrag stellen wollen, freiwillig verlassen können, eine Freiheitsberaubung nicht ausschließen kann..“. In manchen Ländern werden Einwanderungshäftlinge bisweilen für Wochen und Monate in Polizeigewahrsam genommen und nur unzuglänglich versorgt. Sie können nichts unternehmen und müssen die Zelle oft mit Kriminellen teilen.
Einwanderungshäftlinge sollte von Beginn ihrer Inhaftierung and die Möglichkeit haben, eine Person ihrer Wahl zu informieren und Anwälte oder Arzte zu konsultieren. Sie sollten unverzüglich über alle ihnen zustehenden Rechte und das Verfahren in einer ihnen verständlichen Sprache informiert werden.
Die Europäische Menschenrechtskonvention verbietet es, jemanden der Folter oder einer unmenschlichen oder einer erniedrigenden Strafe oder Behandlung zu unterwerfen. Der Europäische Gerichtshof für Menscherechte hat entschieden, dass das Verbot auch dann gilt, wenn eine Person in ein Land gebracht werden soll, in dem Misshandlung von nichtstaatlicher Seite droht.
Für die Umsetzung der Bestimmung der Kinderrechtskonvention für Flüchtlingskinder in Deutschland erhebt „National Coalition“ 7 Forderungen:
Wenn diese Forderungen endlich erfüllt werden, können sich Kinder die aus ihrem Land flüchten mussten in Sicherheit fühlen und keine Angst mehr vor Abschiebung haben.
Österreich hat, wie 137 andere Staaten, die Genfer Flüchtlingskonvention unterzeichnet. Diese schützt Menschen´, die aus Furcht vor Verfolgung aus ihrer Heimat flüchten mussten. Wer nach Österreich kommt und diesen Schutz in Anspruch nehmen will, muss einen Asylantrag stellen. Zunächst untersuchen die Behörden, ob es Gründe gibt, den Asylantrag zurückzuweisen oder ob ein anderes Land (Drittland) für das Asylverfahren zuständig ist. Erst dann werden die Personen nach ihren Fluchtgründen befragt, welche die Beamten nach der Glaubwürdigkeit bewerten
STATISTIK:
Jahr Anträge positive Erledigung
6.991 716
6.719 639
13.805 500
20.129 3.393
18.284 1.002
Die Zahl der illegalen Einwanderer in Europa steigt weiter an. Ein Milliardengeschäft für internationale Schlepperbanden.
Die Chinesen zahlen pro Kopf umgerechnet bis zu 25.000 € an die Schlepperorganisationen( für gefälschten Reisepass, einen Einreisevermerk und den Flug von Peking nach Linz). Ihre Schulden arbeiten sie meist in China – Restaurants oder in Firmen ab.
Laut Schlepperstatistik des Innenministeriums stammen die meisten voriges Jahr nach Österreich geschleppten Personen aus Afghanistan (2.494).
Die meisten illegalen Eingereisten kamen im vergangenen Jahr aus Rumänien (8.503), Ukraine(4.352) und aus Afghanistan (4.056). Insgesamt wurden letztes Jahr Staatsangehörige von 148 Ländern aufgegriffen.
Die Hauptroute der Schlepper verläuft entlang des Balkans. Ausgangsländer sind die Türkei und Rumänien. Von dort geht es entweder über Bulgarien, Slowenien, Ungarn, die Slowakei und Tschechien oder über Bosnien, Kroatien, Slowenien nach Österreich. Die Schlepper beschaffen kurzfristig Autos, sie kaufen fast schrottreife Fahrzeuge oder stehlen sie, um die Ausreisewilligen in die Zielländer zu transportieren. Vermehrt nutzen die Schlepper auch Schiffe und Flugzeuge als Transportmittel. Vor allem Iraner und Iraker werden über die Adria von Griechenland nach Italien gebracht.
Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Finnland, Griechenland, Italien, Island, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Spanien.
Im Juni 1985 unterzeichneten Deutschland, Frankreich, Belgien, Luxemburg und die Niederlande das Abkommen von Schengen (ein Ort in Luxemburg) über den Schrittweisen Abbau der Personenkontrollen an den Binnengrenzen zwischen der Vertragsparteien. Am 19.06.1990wurde zur Umsetzung des Schengener Abkommens das Übereinkommen zur Durchführung des Schengener Abkommens unterzeichnet. Regelungsgegenstand des Abkommens sind Ausgleichsmaßnahmen, die infolge der Abschaffung der Binnengrenzkontrollen einen einheitlichen Raum der Sicherheit und des Rechtes gewährleisten sollen. Es handelt sich dabei um die Vereinheitlichung der Vorschriften für die Einreise und den kurzfristigen Aufenthalt von Ausländern im „Schengen Raum“ (einheitliches Schengen Visum), Asyl (Bestimmung des für einen Asylantrag zuständigen Mitgliedsstaats), Maßnahmen gegen den grenzüberschreitenden Drogenhandel, politische Zusammenarbeit und Zusammenarbeit der Schengenstaaten im Justizwesen.
Die Angehörigen der Staaten, die das Schengener Durchführübereinkommen anwenden, können die Binnengrenzen der Anwenderstaaten an jeder Stelle und kontrollfrei überschreiten.
Drittstaatenangehörige, die über ein von einem Anwenderstaat ausgestelltes, in der räumlichen Gültigkeit nicht beschränktes Visum verfügen, dürfen sich im Raum der Gültigkeit und des Zweckes der Visa auch in den anderen Anwenderstaaten aufhalten
Die Situation für Asylsuchende in Traiskirchen nimmt immer menschenunwürdigere Formen an. 52 Asylsuchende, mehrheitlich Georgier, mussten in der Nacht auf Mittwoch in Bussen nach Wien gebracht werden, weil sie im Lager Traiskirchen nicht aufgenommen wurden und auch die Kapazitäten der Diakonie in Traiskirchen erschöpft sind. In einem evangelischen Studentenheim haben diese Flüchtlinge auf Notbetten des Roten Kreuzes übernachtet.
Die UNO beklagte diese katastrophalen Zustände in der Bundesbetreuung und sagte wörtlich:“ Die Menschenrechte werden in Österreich mit Füßen getreten“.
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