Klebstoffe
Definition:
"Nichtmetallischer Stoff, der Fügeteile durch Flächenhaftung und innere Festigkeit (Adhäsion und Kohäsion []) verbinden kann." (DIN 16920)
Adhäsion entsteht weil
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spezifische Adhäsion |
sich van-der-Waals-Kräfte und Wasserstoffbrückenbindungen zwischen Klebstoff und Fügeteil ausbilden oder (thermodynamisch betrachtet) Klebschicht und Fügeteil unterschiedliche Oberflächenenergieen haben (Adsorptionstheorie)
sich zwischen Klebstoff und Fügeteil chemische Bindungen ausbilden (Chemisorptionstheorie)
der Klebstoff in Unebenheiten des Fügeteils eindringt und sich beim Härten fest damit verklammert (mechanische Adhäsion)
Klebstoffmoleküle in das Fügeteil diffundieren (Auto(ad)häsion)
Luftbläschen zwischen dem Klebstoff und dem Fügeteil beim Härten eingeschlossen werden. Beim Auseinanderziehen vergrößern sich die Bläschen, ein Unterdruck entsteht, der die Adhäsion bewirkt
Kohäsion wird durch
mechanische Stabilität der chemischen Bindungen erzielt
den Polymerisationsgrad bestimmt (log (Zugfestigkeit) Polymerisationsgrad )
Aufbau von Klebstoffen
Klebstoffe sind grundsätzlich Polymere.
Natürliche Klebstoffe: Grundstoffe sind Stärke, Proteine, Cellulose-Ether und -Ester, Gummi, Harze
Künstliche Klebstoffe: mit Kunststoffen sehr eng verwand, wobei nur Thermoplaste und Duromere für leistungsfähigere Klebstoffe geeignet sind
Einsatz von Homo- und Copolymere
funktionelle Gruppen: Hydroxy-, Amino-, Carboxyl-, Carbonyl-, Cyan-, Merkapto- (-SH), Chlorid-, -Vinyl-, Allyl- (-CH2-CH=CH2), Isocyanat- (-N=C=O), Epoxid- () Gruppe
Abbindemechanismen
physikalisch: in Lösung: a) Lösungsmittel verdunstet während des Abbindens
- Adhäsionsklebstoffe (z.B. "Alleskleber")
Grundstoffe: Kautschuke , Nitrocellulose, PVC, Polyacrylate
- anlösende Klebstoffe
b) Lösungsmittel verdunstet vor dem Abbinden (z.B. Kontakt- , Haftklebstoffe )
lösungsmittelfrei: Plastisol- oder Schmelzklebstoffe
Grundstoffe: PVC, Ethylen-Vinyl-Copolymere
chemisch: Bildung von Polymeren und teilweise Reaktionen mit der Fügeteiloberfläche oder durch Vulkanisation
Anwendungen
z.B. im Maschinenbau, Konsumartikel, Bau, Verpackungen, Medizin, Luft- und Raumfahrt
Buchbinden: Polyvinylacetat (mit Weichmachern)
Briefumschläge: Dextrin-Leime
Verpackungen: Stärke, Dextrin, Polyvinylalkohole, Polyvinylacetat, Kautschuke,
Kunststoffe: Polyurethane, PVC, meist Lösungsmittel
Holz: Polyvinylacetat, Resorcin- oder Melamin-Harze, Diisocyanate, Harnstoff
Schuhe: Kautschuke, Polyacrylate, Polyvinylacetat
Elastomere: halogenierte Polymere (Kleben durch Vulkanisation!)
Beispiele für Klebstoffe:
Polybenzimidazole: (z.B. Raketenbau)
Polyacrylate:
Klebstoff (z.B. tesa®-Film): R = (CH3
Kunststoff (z.B. Plexiglas): R = CH3
Cyanacrylat: (z.B. Sekundenkleber: OH- -Ionen aus Luftfeuchtigkeit)
Quellen: Facharbeit, "Kleben mit Luft" (SZ, 16.02.1999, S. V2/11)
Harze: Feste, harte bis weiche, polymere Stoffgemische, die meist nicht kristallin sind und einen Schmelz- und Erweichungsbereich haben. Sie sind in organischen Substanzen löslich.
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