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Albert Einstein physik

Referat: Albert Einstein

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Dieser Text wurde ursprünglich für ein Referat in dem

Schulfach PHYSIK (Oberstufe) geschrieben. Ziel des Vortages



sollte es sein, Kenntnisse


der Spezielle Relativitätstheorie,

der Allgemeine Relativitätstheorie

und der Einheitliche Feldtheorie (nur am Rande)


in einer für Laien verständlichen Darstellungsform zu

vermitteln. Dieser Text stellt die Grundlage des Referats dar.

Daher sind einzelne Teile (z. B. die Bibliographie von Albert

Einstein) nicht im Text enthalten. Auch erfolgt die

Beschreibung zum Teil in Stichworten, genauso wie sprachliche

Stolpersteine u. U. noch vorhanden sein könnten. Auf eine

literarische Quellenangabe wurde hier verzichtet. Tipp- und

Rechtschreibfehler wurden nicht bereinigt.


Da die Auswirkungen von Einsteins Theorien für uns alle sehr

gravierend sind, sollten grundlegende Kenntnisse der

Relativitätstheorien zur Allgemeinbildung gehören.


Dieser Text ist Public Domain. Er kann als Basis für eigene

Referate dienen. Ich gebe alle Rechte an ihm auf.



München, den 28.04.1992 Jürgen Altfeld




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Geplante Dauer: ca. 120 Minuten (an Pausen denken!)

zwischendurch zusammenfassen

und Fragen entgegennehmen


Abkürzungen: RT = Relativitätstheorie(en)




0. Vorwort


Die Relativitätstheorien werden im allgemeinen als

Unverständlich angesehen, nicht weil die Ergebnisse schwer

zu verstehen wären, sondern weil sie schwer zu glauben sind!



1. kurze Biographie


hier nicht enthalten



2. Einsteins Modell des wissenschaftlichen Denkens

(ähnlich der Rhetorik!)



S: Sinnerlebnisse und Wissen, Erfahrungen etc.

(ungeordnet!)


G: kühner Gedankensprung, Spekulation, Idee, Ahnung,

Hypothese: es gibt keinen logischen (folgernden) Weg von

S aus dorthin, nur eine Art von 'Intuition'.


A: Systeme von Axiomen:

Grundlegende Behauptungen, die man zur Tatsache, zum

Ausgangspunkt erhebt, um darauf aufbauend eine Reihe von

Folgerungen und Theorien zu entwickeln.


En: Aus A werden auf logischem Wege Einzelaussagen deduktiv

(vom Allg. her) hergeleitet, die auf A aufbauen!


?: Schließlich werden alle Einzel-Aussagen an der Erfahrung

überprüft (durch Experimente etc.). Hinweis: Theoretisch

ist es unmöglich, eine Theorie als 'endgültig bewiesen' zu

betrachten!


Die zeitgenössischen Forscher gingen davon aus, daß man

aufbauend auf S logische Folgerungen ziehen kann (sog.

induktive Methode), welche zu immer mehr Wissen führt.


Dies erweist sich nicht immer als richtig, weil es viele

Lücken im Wissen gibt und dieses auch unsortiert,

widersprüchlich und teils fehlerhaft ist.


Einsteins Modell der Theorienbildung baut dagegen auf eine

gewisse Intuition auf und überbrückt damit Lücken im Wissen.

In der Praxis erwiesen sich Einsteins Theorien als so

fortschrittlich, daß sie viele Jahrzehnte lang nicht

vollständig auf ihre Richtigkeit hin überprüft werden

konnten.


Allg: Induktion (Folgerungen aus Einzelfällen)

contra

Deduktion (Folgerungen aus dem Allgemeinen herleiten)




3. Die Spezielle Relativitätstheorie (1905 veröffentlicht)


Allgemeines: Eigenschaften des Lichtes


!!! Licht hat im Vakuum eine Geschwindigkeit von rund 300.000

km/h, d. h. ein Lichtstrahl würde die Erdkugel mehr als 7

mal in einer Sekunde umrunden! Die Lichtgeschwindigkeit ist

von der Dichte des Mediums abhängig (in Wasser um 3/4, in

Glas um 2/3 langsamer).


Licht gehört zur Gruppe der ELEKTROMAGNETISCHEN WELLEN, wozu

u. a. auch Radiowellen, UV-Strahlen, Infra-Rot-Strahlen

etc. gehören.



Damaliges Problem: Suche nach dem Medium des Lichtes


Schallwellen benötigen zu ihrer Fortpflanzung ein Medium:

Moleküle. Der Schall breitet sich durch Molekülschwingungen

aus. Im Vakuum gibt es keinen Schall.


Man folgerte daraus, daß auch die Lichtstrahlen ein

Ausbreitungsmedium benötigen. Man nannte dieses Medium den

'äther' (daher: Radioprogramm im äther).


Der äther müßte überall existieren, wo sich

elektromagnetische Wellen ausbreiten können, auch im Vakuum,

da sich Licht auch im Vakuum ausbreitet. äther sollte im

ganzen Universum und in allen Materialien in mehr oder

weniger hoher Dichte vorhanden sein. Alle Planeten würden

sich in diesem äther bewegen, während der äther stillstehend

sein sollte. Das Licht müßte sich dann mit immer konstanter

Geschwindigkeit im äther bewegen.


Die Idee von Existenz des äthers war so einleuchtend, daß sie

schnell von vielen Seiten akzeptiert wurde.


Man versuchte also den äther zu entdecken und zu beweisen.

Doch alle Bemühungen hierzu hatten keinen Erfolg. Die

Wissenschaft befand sich in einem frustrierendem Stadium,

in einer scheinbaren Sackgasse.


An diesem Punkt kommt Albert Einstein ins Spiel. Er hatte

die Forschungen zum Thema 'äther' und 'Eigenschaften des

Lichtes' kritisch verfolgt und zog daraus zwei wichtige

Schlußfolgerungen (auch als 'fundamentale Postulate'

bekannt):


1. Der äther kann nicht entdeckt werden. Jede Bewegung ist

relativ.


2. Die Lichtgeschwindigkeit ist für einen Beobachter immer

konstant.


Die Relativität der Bewegung leuchtet ein, weil die Messung

von Geschwindigkeit und Bewegungsrichtung von einem fixen

Bezugspunkt abhängig ist (Beispiel: zwei Raketen im

Weltraum; Von Brücke auf fließendes Wasser starren).


Im gesamten Universum gibt es keinen absoluten Fixpunkt,

der als Bezugspunkt verwendet werden könnte. So dreht sich

z. B. die Erde um ihre eigene Achse, insgesamt aber um die

Sonne, unser Sonnensystem bewegt sich innerhalb der Galaxie

und der Milchstraße etc. Man kann folglich immer nur sagen,

daß sich ein Objekt mit einer bestimmten Geschwindigkeit

und Bewegungsrichtung relativ zu diesem oder jenem

Bezugspunkt bewegt! ['Rom ist Mittelpunkt des Universums']


Was hat dies mit dem äther zu tun? - Ein stillstehender

(fixer!) äther, nach dem man suchte, würde eine absolute

Bewegung voraussetzen, wir haben jedoch gerade

festgestellt, daß es nur eine relative Bewegung gibt.

Folglich kann man den äther nicht entdecken!


Es sollte angemerkt werden, daß Einstein an dieser Stelle die

Existenz des äthers weder bestritt, noch voraussetzte!

Vielmehr ist die Existenz des äthers für die Gültigkeit der

speziellen Relativitätstheorie unerheblich.


Daß die Lichtgeschwindigkeit immer dieselbe relativ zu

einem Beobachter sein sollte, ist in der Tat kaum zu

glauben. Was bedeutet dies? Wenn sich ein Planet mit einer

Geschwindigkeit von 100.000 km/s auf die Erde zubewegt,

dann treffen dessen Lichtstrahlen nicht etwa mit 400.000

km/s auf die Erde, sondern trotzdem mit 300.000 km/s. Dies

läßt sich an dieser Stelle noch nicht beweisen, doch dazu

später mehr.


Man beachte, wie Einstein gemäß dem bereits zuvor erläutertem

Modell des wissenschaftlichen Denkens vorging und zuerst zwei

Axiome (grundlegende Behauptungen) aufstellte!


Obwohl die konstante Lichtgeschwindigkeit dem gesunden

Menschenverstand zu widersprechen scheint, sprachen alle

bisherigen Experimente dafür. Einstein glaubte, es handle

sich dabei um ein grundlegendes Gesetz des Universums.


Die Relativitätstheorien sind nicht etwa deshalb als

unverständlich bekannt, weil sie schwer nachzuvollziehen

wären, sondern eher deshalb, weil man ihre Folgerungen nur

schwer glauben kann! Das liegt daran, daß wir alles an

unseren bisherigen Erfahrungen messen, die jedoch nur einen

kleinen Teil einer Gesamtheit ausmachen (dem Universum, oder

noch mehr?). Daher kommt man kaum auf die Idee, unsere

Erfahrungen könnten nur ein Spezialfall von viel allgemeiner

gefaßten Gesetzlichkeiten sein.


Folgerungen aus diesen Behauptungen


Wenn diese Axiome wirklich gelten, dann kann man aus ihnen

verschiedene Formeln ableiten. Um seine Theorie zu

bekräftigen und um experimentelle Bestätigungen zu

ermöglichen, entwickelte Einstein eine Reihe von Formeln.

Mit Hilfe dieser Formeln konnte man jedoch auch vollkommen

neue Vorhersagen ableiten, die später übrigens durch

Experimente und Beobachtungen bestätigt wurden.


!!! Im Gegensatz zur Allgemeinen Relativitätstheorie gelten die

!!! nachfolgenden Formeln nur bei einer Beschleunigung von

o null, also einer konstanten Geschwindigkeit.


1. Gleichung


Die Längenverkürzung eines Objektes, das sich mit einer

relativen Geschwindigkeit v zu einem anderen Objekt

bewegt.


L' = L * Wurzel aus [ 1 - (vý / cý) ]


Könnte man von einem Objekt aus die aktuelle Länge des

anderen Objektes messen (und umgekehrt!), würde die Länge

mit zunehmender Geschwindigkeit abnehmen. Zu beachten

ist, daß die Lichtgeschwindigkeit nicht überschritten

werden kann, weil dann ein negativer Wert unter der Wurzel

stehen würde (mathematisch nicht erlaubt).


Eigentlich verkürzt sich nicht nur die Länge des Objekts

mit seiner Geschwindigkeit, sondern auch die Entfernung zu

anderen Objekten, die eine andere relative Geschwindigkeit

haben.



2. Gleichung


Die Massenzunahme mit der Geschwindigkeit: Ein Objekt

mit der Masse m im Stillstand wird immer schwerer, je

schneller es sich relativ zu einem anderem Objekt

bewegt. Die Massenzunahme kann jedoch nur vom

Beobachter ermittelt werden, die Messung der eigenen

Masse würde keine Veränderung ergeben!


m' = m / Wurzel aus [ 1 - (vý / cý) ]


Es ist interessant, daß korpulente Menschen versuchen,

durch Sport wie z. B. Laufen abzunehmen. Je schneller

sie laufen, um so schwerer werden sie!


Auch diese Formel läßt den Schluß zu, daß die

Lichtgeschwindigkeit die maximal mögliche Geschwindigkeit

ist (weil die Wurzel sonst negativ würde). Man erkennt

außerdem, daß ein Objekt, welches sich mit der

Lichtgeschwindigkeit bewegt, eine unendliche Masse

besitzt (Grenzwert von Masse geteilt durch 0).



3. Gleichung


Die Addition von zwei Geschwindigkeiten (relative

Geschwindigkeit): Zwei Objekte, die sich mit einer

relativen Geschwindigkeit von v1 und v2 zu einem anderem

Bezugssystem bewegen, haben im Bezug zum jeweils anderem

Objekt eine Geschwindigkeit, die sich nach folgender

Formel berechnet:


v = v1 + v2

-------------

1 + v1 * v2

-------


Folglich ist die bisher verwendete Formel v = v1 + v2

nur eine Näherungsformel, die bei hohen

Geschwindigkeiten jedoch ungenau ist (man könnte die

Lichtgeschwindigkeit überschreiten!). Für geringe

Geschwindigkeiten (wie sie auf der Erde üblich sind)

liefert sie jedoch ausreichend genaue Ergebnisse.



4. Gleichung


Die Gleichwertigkeit von Masse und Energie: Die Energie,

die in einem Objekt steckt, hängt von seiner Masse ab.

Wir wissen, daß die Masse mit der Geschwindigkeit

zunimmt. Folglich muß auch die Energie zunehmen, weil

zwei verschieden schwere Objekt bei gleicher

Geschwindigkeit auch eine verschieden hohe Energie

besitzen (potentielle oder kinetische Energie).


E = m * cý


Diese Formel besagt, wieviel Energie man maximal von einer

Masse erhält, wenn man die gesamte Masse in Energie

umwandeln würde. Würde dies gelingen, könnte man wenigen

Tonnen Masse die ganze Erde jahrelang mit Energie

versorgen! Die Atombombe ist ein trauriger Beweis dafür.


Unsere üblichen Energieerzeugungsformen geschehen durch

chemische Prozesse, bei der nicht etwa die Masse in

Energie umgewandelt wird, sondern nur eine Veränderung

molekularen Struktur unter Abgabe von Energie erreicht

wird (z. B. Verbrennung). Die Umwandlung von Masse in

Energie geschieht jedoch durch sog. nukleare Prozesse.


Aus dieser Formel kann man auch schließen, daß Objekt mit

irgendeiner Masse nicht einmal GENAU die

Lichtgeschwindigkeit erreichen können, weil ihre Masse

dann unendlich groß sein würde. Folglich müßte man für

diese Beschleunigung auch unendlich viel Energie zuführen,

also alle Energie des Universums plus noch mehr Energie!



5. Gleichung


Verlangsamung der Zeit: Je schneller sich ein Objekt

bewegt, um so langsamer scheint dort für einen

außenstehenden Beobachter die Zeit zu vergehen.


t' = t * Wurzel aus [ 1 - (vý / cý) ]


Die Zeit im bewegtem Objekt selbst vergeht gleich

schnell (weil die relative Geschwindigkeit zu sich

selbst immer 0 ist!).


Früher ging man davon aus, daß die Zeit für alle und

überall im Universum gleich schnell abläuft, Zeit also

eine unveränderliche Grundeinheit darstellt. Dies ist

nicht der Fall.


Beispiel: Zwillingsparadoxon: Einer fliegt mit Rakete

und kommt jünger zurück. Warum nicht Zwilling auf Erde

jünger? Oder beide? -> wegen Beschleunigung (allg. RT!)


-> Raumfahrer altern immer weniger als Erdlinge




Experimentelle Beweise für die Spezielle Relativitätstheorie


Untersuchungen mit radioaktiven Substanzen haben bereits 1902

gezeigt, daß die Masse der Teilchen, die als Beta-Strahlen

ausgesendet werden, mit der Geschwindigkeit zunehmen.

Bereits damals schien es unlogisch, daß eine Substanz aus so

vielen verschiedenen Teilchen bestehen könnte, die zusammen

die Beta-Strahlung bewirken.


Gleiche Ergebnisse wurden bei den Atom-Beschleunigungs-

Anlagen festgestellt. Diese Maschinen benützt man zur

Atomzertrümmerung, um die Struktur der Atom-Teilchen zu

untersuchen. Durch die angenäherte Lichtgeschwindigkeit

nehmen die Atome stark an Masse zu, was sich auf ihre

Trägheit und ihre Aufschlageigenschaften auswirkt.


Die Zeitverzögerung wurde mit einer genau laufenden Atomuhr

bestätigt. Die Uhr befand sich in einem Düsenjet, das um die

Erde flog.


Ebenfalls wurde die Zeitverzögerung mit beschleunigten

Wasserstoffatomen nachgewiesen (veränderte Vibrationsfrequenz

des Elektrons).


Bis wir Menschen den Zeitverzögerungseffekt jedoch am eigen

Leib (als Raumfahrer) erleben können, werden wohl noch

einige Jahre ins Land gehen.


Bindungsenergie (binding energy): Aufgrund der hohen

Energiemenge in geringsten Massen hatte man wenig Hoffnung,

Einsteins Formel jemals an normalen Mengen von Masse zu

verifizieren. Die Wissenschaftler konzentrierten sich daher

auf kleinste Maßstäbe: auf Atome. Ein Element wie z. B.

Uran besteht aus 146 Neutronen und 92 (positiven) Protonen.

Es bekannt, daß sich gleiche Ladungen abstoßen. Trotzdem

halten die 92 Protonen des Urankerns auf engstem Raum

zusammen. Aus diesem Grund müssen die Protonen durch eine

sehr viel stärkere Energie zusammengehalten werden, die

sog. 'Bindungsenergie'. Würde man den Kern in viele kleine

Teile zertrümmern, würde diese Bindungsenergie freiwerden.

Wo kommt diese Energie nun her? Die Antwort gibt uns die

Formel E = mcý. Die freigewordene Bindungsenergie entstand

aus einem Teil der Atomkernmasse. Folglich wiegen die

einzelnen Atomteile nach der Zertrümmerung weniger als

vorher. Die fehlende Masse muß der freigewordenen Energie

entsprechen. Dieser Nachweis wurde bereits 1932 in England

erbracht.


Ein weiteres Beispiel für die 'Nutzung' der Bindungsenergie

ist die Atombombe (->Kernspaltung). Hier werden entweder

Uran oder Plutonium gespalten. Es ist anzumerken, daß nur

Elemente, die schwerer als Silber sind (Atomgewicht 108), bei

ihrer Spaltung auch wirklich mehr Energie freigeben, als für

ihre Spaltung vorher aufgewendet werden mußte!


Wie kann man nun Elemente, die leichter sind als Silber, dazu

bewegen, Energie freizusetzen? Indem man den ganzen Vorgang

umkehrt: anstatt Atomkerne zu spalten fügt man mehrere Teile

zu einem Atomkern zusammen. Auch hierbei wird ein Teil der

Masse der Einzelteile in Energie umgewandelt, wodurch das

Verschmelzungsergebnis ein leichterer Atomkern ist. Diesen

Prozeß der Energiefreisetzung durch Verschmelzen von mehreren

leichten Atomkernen zu einem schweren Atomkern nennt man

'Kernfussion' (Verschmelzung). Die Wasserstoffbombe arbeitet

nach diesem Prinzip!


Früher dachte man, unsere Sonne verbrennt irgendein Material,

um diese Menge an Energie abzugeben. Sie wäre dann

allerdings nach etwa 300 Jahren 'ausgebrannt'. Heute weiß

man, daß in der Sonne eine Kernfussion stattfindet. Sie

wandelt über eine Kette von Kernreaktionen jeweils 4

Wasserstoffkerne (4 Protonen) in Helium um (2 Protonen). Der

resultierende Massenverlust ist die freiwerdende Energie der

Sonne, die noch für lange Zeit reichen wird (ca. 15 bis 30

Milliarden Jahre). Durch den Massenverlust schrumpfen Sonnen

immer mehr Zusammen, bis sie verbraucht sind (=> Theorie über

die Bildung von schwarzen Löchern). Der Unterschied

zwischen der Fussion einer Atombombe und der Sonne liegt

jedoch in Geschwindigkeit, in der die Umwandlung erfolgt!


Ferner arbeiten auch Atomreaktoren nach dem

Kernspaltungsprinzip. Auch hier erfolgt eine sehr langsame

und 'kontrollierte' Kernspaltung. Die freiwerdende Energie

wird in Form von Hitze zur Stromerzeugung verwendet.



Raum und Zeit in der vorrelativistische Physik


Vor der Anerkennung der Relativitätstheorie betrachtete man

den Raum mit seinen drei Bestandteilen (x, y, z) und die

eindimensionale Zeit (t) getrennt voneinander. Man

beachtete nicht, daß Raum und Zeit eigentlich erst ein

konkretes Ereignis beschreiben, weil zur Signalübermittlung

eine bestimmte Zeit vergeht, bevor ein räumlich weit

entferntes Ereignis auch wirklich wahrgenommen wird (vgl.

Betrachtungen über Gleichzeitigkeit eines Ereignisses in

verschiedenen Entfernungen).


Mit der Anerkennung der Relativitätstheorie mußte man

zugleich die Trennung von Raum und Zeit aufgeben und die

Raum-Zeit (sog. vierdimensionales Kontinuum) anerkennen.


Nicht der Raumpunkt alleine, in dem etwas geschieht, nicht

der Zeitpunkt alleine, in dem etwas geschieht, beschreibt

dieses Ereignis genau. Erst die Kombination dieser beiden

Elemente beschreibt das Ereignis (vierdimensional) wirklich

absolut (und nicht relativ wie bei der Aufspaltung in Raum

und Zeit).


Man sollte jedoch nicht übersehen, daß die zeitliche

Koordinate der Zeit keinesfalls mit den räumlichen

Koordinaten gleichwertig ist. Dies ist bereits an der

Erfahrung erkennbar, daß die Zeit nicht rückwärts laufen

kann (auf einen mathematisch-physikalischen Beweis muß an

dieser Stelle verzichtet werden).


So wurde aus dem dreidimensionalen Raum (von Newton) der

vierdimensionaler Raum Einsteins.




4. Die Allgemeine Relativitätstheorie (1916 veröffentlicht)


Schon bald nach der Veröffentlichung seiner speziellen

Theorie 1905 begann Einstein mit dem Versuch, diese Theorie

zu verallgemeinern. Die spez. Theorie gilt nur bei

gleichbleibender relativer Geschwindigkeit, also einer

Beschleunigung von null. Die Allg. RT sollte nun auch

Objekte beschreiben, bei denen sich die relative

Geschwindigkeit verändert, also eine Beschleunigung bzw.

Verzögerung vorkommt.


Beispiel: Aufzug steigt oder fällt BESCHLEUNIGT ->

Gewichtsveränderung der Personen bis hin zur

Schwerelosigkeit. Nun: Raumschiff mit schwerelosen Personen

darin: Beschleunigung / Verzögerung oder knapp

vorbeifliegender Planet (Massenanziehung) bewirkt

Gewichtsveränderung. Hätte Raumschiff kein Fenster, wüßte

man nicht den Grund hierfür!


-> äquivalenzprinzip: Die Auswirkungen der Gravitation und

einer Beschleunigungsbewegung sind gleichwertig und können

nicht voneinander unterschieden werden.


Dies ist die grundlegende Annahme der allgemeinen RT. Mit

Hilfe eines verhältnismäßig neuen Zweiges der Mathematik,

der Tensoren-Kalkulation entwickelte Einstein drei wichtige

Schlußfolgerungen aus dieser Annahme.


1. Das bereits von Newton durch reine Beobachtung

ermittelte Gesetz der Massenanziehung wurde weiter

verfeinert.


F = G * M1 * M2 G = Gravitationskonstante

-------

2.00000016

d


Diese kleine änderung des Exponenten hat große Folgen. Die

stets gleichbleibende Elipsenbahn von Planeten ist nach

Einstein eigentlich eine langsam rotierende Elipsenbahn!

Die Rotation ist jedoch so gering, daß selbst die Erde 34

Millionen Jahre benötigt, um sich einmal einmal vollständig

zu drehen.


Die rotierende Elipsenbahn wurde am Planeten Merkur

nachgewiesen, da sich dieser sehr schnell bewegt

(Umlaufgeschwindigkeit) und somit eine verhältnismäßig

schnelle Rotationsbahn zeigt.



2. Lichtstrahlen werden von Massen angezogen und ihre

Laufbahn dadurch gekrümmt!


Dies wurde mit einer Beobachtung eines verfrühten

Sternaufgangs bei einer Sonnenfinsternis bestätigt.


Interessant ist die sberlegung, wie groß und schwer ein

Stern sein müßte, um alle Lichtstrahlen in seiner Umgebung

zu verschlucken (schwarze Löcher!).


Die Berechnung der Lichtablenkung durch Massen erfolgt

ebenfalls durch die obige Formel der Massenanziehung.

Voraussetzung ist, daß Licht-Photonen ein Gewicht haben,

solange sie in Bewegung sind. Dies ist der Fall. Würden die

Licht-Photonen jedoch stillstehen, hätten sie keine Masse

mehr (Restmasse 0, siehe Formel der spez. RT!).


3. Gravitationsmassen verlangsamen den Zeitablauf. Je mehr

Masse, um so langsamer vergeht die Zeit!


Die Zeitverlangsamung wurde wie bei der spez. RT mit der

verlangsamten Vibration von Atomen und der dadurch

folgenden Rotverschiebung des Lichtes nachgewiesen.



5. Die einheitliche Feldtheorie


Bis zu seinem Tod im Jahre 1955 war Einstein dann mit der

Entwicklung der einheitlichen FT beschäftigt. Er hat diese

Theorie jedoch nie vollenden können.


Hierzu einige kurze sberlegungen (Auszug):


Massenanziehung: F = G * (m1 * m2) / dý


Anziehung zweier ungleicher Ladungen: (Coulomb-Gesetz)

F = C * (q1 * q2) / dý


Anziehung zweier ungleicher Magnetpole:

F = K * (M1 * M2) / dý


Diese drei Formeln drücken in mathematisch gleicher Weise

drei vollkommen unabhängige physikalische Phänomene.


Lediglich bei der Massenanziehung ist bisher keine

Abstoßung bekannt!!! (Antischwerkraft!?).


Historisch wurden diese Formeln vollkommen unabhängig

voneinander durch empirische Befunde entwickelt. Die

ähnliche Form der Formeln läßt jedoch den Schluß zu, daß

alle drei Phänomene einer gleichen natürlichen

Gesetzmäßigkeit zugrunde liegen. Die drei Formeln sind

folglich nur Teilzweige einer allgemeineren und

grundlegenderen naturgesetzlichen Formel.


Diese grundlegende Formel zu finden ist ein Teilbereich der

einheitlichen FT.


Der zweite Zweck ist jedoch weitaus größer als der erste.

Es ist der Versuch, ALLE PHYSIKALISCHEN PHäNOMENE aus

einigen wenigen EINFACHEN UND GRUNDLEGENDEN PRINZIPIEN der

Natur abzuleiten.


1953, zwei Jahre von seinem Tod, veröffentlichte Einstein die

bisherigen Ergebnisse seiner Forschung (ein 14-seitiges

Dokument mit 28 Formelbestandteilen). Die Formel war jedoch

nur sehr beschränkt verwendbar.


Die einheitliche FT wäre also eine universelle Weltformel,

die praktisch die letzten physikalischen Geheimnisse der

Universums entschlüsseln würde (siehe Dürrenmatt 'Die

Physiker' Seite 69).




7. Diskussion: Wissenschaft vs. Moral; Notwendigkeit der

Wissenschaft



-> 'Goldener Mittelweg'


- Täuschung über die Wirklichkeit von Erfahrungen

- alles ist relativ (hängt vom Standpunkt = Axiome und deren

Gültigkeit ab)


-> (experimentelle) Verifikationen erhöhen das Vertrauen

in eine Theorie, können jedoch nie deren allg.

Gültigkeit umfassend bestätigen. Eine einzige

Falsifikation erzwingt jedoch eine Einschränkung,

änderung oder sogar die Aufgabe einer Theorie.






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