Die Römer und die Philosophie
Charakteristik der römischen Philosophie:
Die Römer waren auf philosophischem Gebiet nicht schöpferisch
Soweit sie sich mit Philosophie beschäftigten, repräsentierten sie nicht den Philosophentyp der Griechen, sondern standen mitten im politischen Leben (als Staatsmänner, Verwaltungsbeamte oder Militärs).
Die Philosophie hat bei den Römern ihre besondere Aufgabe und Wirkung auf die Lebenshaltung des einzelnen Menschen; man beschäftigt sich mit ihr immer mit der Blickrichtung auf die praktische Anwendung.
Rom ist der Vermittler des philosophischen Gedankengutes der Griechen an das Abendland.
Ursprünge der Philosophie:
Die Naturphilosophen waren die ersten, die die Frage nach der Entstehung der Welt und nach den Grundstoffen stellten und die Erklärung auf dem Wege der Forschung suchten. Diese bildeten die Grundlage für die späteren Naturwissenschaften.
Die Philosophie wurde in Rom vor allem durch die konservative Führugsschichte, die in Erziehung und Bildung an den überlieferten Formen fest zu halten suchte, stark abgelehnt, da man die Staatsreligion vor fremden Einflüssen schützen wollte.
Pythagoreer und Eleaten:
Als der Name Rom noch so gut wie unbekannt war, kamen die Römer mit kulturell überlegenen Völkern in Kontakt. Dabei drang natürlich auch philosophisches Gedankengut in die Hauptstadt das aber in seinen Einzelheiten kaum faßbar ist.
Erst in späterer Zeit lassen sich Maßnahmen des Senates gegen eine Infiltration griechischen Gedankengutes erkennen.
161 v. Chr.: Ausweisung aller griechischen Philosophen
155 v. Chr.: Die Behörden weisen eine Philosophengesandtschaft aus, da der Inhalt ihrer Vorträge als Einmischung in römische Angelegenheiten gesehen wird.
Die Stoa:
Begründer der Stoa war Zenon von Kitionauf Zypern. Der Name dieses philosophischen Systems kommt von einer geschmückten Wandelhalle in Athen, wo der Sitz dieser Schule war. Zenon entwickelte einphilosophisches Denkgebäude, das von einem Ordnungsprinzip getragen wird. Die Vernunft (gr. logos) suf die Welt, durchdringt sie und lenkt sie durch Vorsehung. Es ist die Pflicht des Menschen mit seiner Vernunft Anteil am göttlichen Logos zu nehmen. Der Mensch wird zum Weltbürger und hat die Pflicht zu Aktivität in der Gesellschaft (dieser Punkt gefiel den Römern besonders).
Seneca:
Seine Philosophie, ein "humanisierter Stoizismus" ist nicht streng auf die stoische Lehre ausgerichtet, sondern ist als Moralphilosophie zu verstehen mit der auch die christliche Lehre viele Gemeinsamkeiten aufweist.
Die epikureische Lehre:
Der Gründer war Epikur von Samos (342-271 v. Chr.). Diese philosophische Schule hatte als Ziel das Erreichen der Glückseligkeit. Der Weg dorthin sollte ein, von den Unannehmlichkeiten des öffentlichen Wirkens freier und zurückgezogener, sein. Nur wenige Menschen brachten die sittliche Kraft auf, Epikurs Lehren in ernstem Streben zu folgen. Die Oberflächlichen fühlten sich in falscher Auslegung der Lehre von ihr nur angezogen, weil sie ihre, vom Lustgewinn diktierte Haltung und Lebensführung, zu rechtfertigen schien. Um den Menschen von sener Todesfurcht zu befreien zog Epikur das Weltmodell des Atomisten Demokrit heran. Dieser war der Meinung, daß die Welt aus unendlich vielen kleinsten Teilen bestünde, die ein einem endlosen Fallen sich immer wieder neu zusammen setzten, wodurch die Variation von Arten und Individuen zustande kommt. Auch auf literarischem Gebiet ist das vorübergehend stärkere Hervortreten des Epikureismus erkennbar. Eine Reihe markanter Persönlichkeiten, z.B. Vergil, Horaz und Properez, waren in ihrer Jugend Epikureer oder standen zumindest unter dem Einfluß ihrer Lehre.
Cicero und der Elektizismus:
Zu einer Zeit in der die verschiedenen Systeme bereits ihre Abgeschlossenheit aufgegeben hatten, verfasste der Philosoph Cicero, der in der Behandlung ethischer Fragen und in den staatstheoretischen Schriften, von der Stoa beeinflußt wurde, seine Lehre. Abhängigkeit von der Akademie und den Peripatetikern ist daneben unverkennbar. Nur zur epikureischen Lehre fand Cicero kein Verhältnis.
Ciceros Bedeutung als Philosoph:
Er ist Vermittler der griechischen Philosoohie an die Römer und an das gesamte Abendland.
Er ist der Schöpfer der philosophische Terminologie in der Lateinischen Literatur
Als einigermaßen selbständiger Denker erweist er sich in den staatstheoretischen Schriften, vor allem in "De re publica" , und erfüllt das übernommene Gedankengut durchaus mit römischem Geist.
Kaisertum und Philosophie:
Nachdem die Herrscher selbst die Zügel des politischen Lebens an sich genommen hatten, bestand bei der geistigen Oberschicht mehr denn je das Bedürfnis, das persönliche Leben an der Philosophie zu orientieren. Vor allem der Stoizismus übte große Anziehungskraft aus. Die machtlosen Aristokraten fanden in dieser Lehre Trost, da die Stoa für sie zu einem politischen Glaubensbekenntnis wurde. Die Kaiser nahmen nahmen gegen die Stoiker und alle philosophischen Bestrebungen vielfach scharf Stellung. Es kam sogar zu Ausweisungen und Verfolgungen.
Mit Hadrian und Marc Aurel änderte sich die Lage. Philosophen genossen hohes ansehen, doch war die Aktivität im wesentlichen auf die Peripateteiker und Platoniker beschränkt.
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