Die philosophische Aufklärung und ihre französischen Vertreter
Aufklärung
"Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit, also dem Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen."
(nach Immanuel Kant 1783)
Epoche in Literatur und Philosophie (17.- 18.Jhd.)
Vernunft, Rationalismus, Empirismus = zentrale Begriffe
Von Fortschrittsglauben geprägt
Individualismus (Freiheit), rationales Denken, Emanzipation, Distanz zu Autoritäten (christliche Kirche, absolutistischer Staat), Toleranz, Naturbewußtsein/ naturbezogene Religion (Pantheismus, Deismus, Pietismus), Popularisierung ihrer Dialektik, Einsehen der Grenzen menschlicher Existenz, Abkehr von mystisch-spekulativem Aberglauben, Kosmopolitismus angestrebte Ziele
Wegbereiter: René Descartes, Baruch de Spinoza (französische Philosophen)
Thomas Hobbes (englischer Staatstheoretiker)
John Locke (Engländer, Begründer des Empirismus)
Pierre Bayle (französischer Skeptiker)
David Hume (schottischer Philosoph)
Isaak Newton (englischer Astronom)
T Einebnung von Gesellschaftsstrukturen, Neuordnung der Bürokratie, allgemeine Schulpflicht,
Rechtsvereinheitlichung, Gewaltenteilung Voraussetzung zur Demokratisierung des Staates
Voltaire (1694 - 1778)
eigentlicher Name: François Marie Arouet
wohlhabendes Elternhaus, humanistische Bildung, Inhaftierung in Bastille, Exil in England (Anglomanie), 1850-53 am preuß. Hof Friedrich des II., eigenes Dorf nahe Genfer See
bekämpfte Dogmatismus, Vorurteile (v.a. der rationalistischen Philosophie und Metaphysik Vorlage für Kants Kritizismus), Intoleranz, Unfreiheit, Verfolgung, Naturzustand lt. Rousseau, Standesprivilegien, Aberglaube und Fanatismus
vertrat Deismus, Glaubens-/ Meinungsfreiheit, deterministische Weltanschauung Newtons
Glaube an Gott ist Notwendigkeit und Ursprung der moralischen Ordnung
Unglückliche Kindheit, Flucht zu Geliebter, Lehrer in Paris/Venedig, starb vereinsamt/ menschen- scheu; weitverbreitete Romane, Lehrbücher, Essays und musikalische Kompositionen
Mensch in ursprünglichem Naturzustand gut durch Selbstliebe und Mitleid Existenzstreben
Vernunft beeinflußt Zustand negativ (Egoismus), Verstand führt zu Isolation des einzelnen
Gesellschaft/Reflexion verdirbt Mensch
Künste, Wissenschaften, Denken = Kultur = Zeichen des Verfalls der gottgegebenen Ordnung
Negative Menschheitsentwicklungen:
Entstehung von Eigentum Reiche und Arme
Einsetzung einer Obrigkeit Herrschende und Beherrschte
Ausartung Macht zu Willkür Herren und Sklaven
Ausweg: Gesellschaftsvertrag (Einklang natürlicher Menschenrechte und Freiheiten mit sicher-heitsgebender Rechtsordnung)
Mittel: Erziehung, beschränkt auf Protektion vor negativen Einflüssen und Entfaltungsfreiheit gegebener guter Anlagen (Lehrbuch "Émile")
Natur ist wahre Realität, Bewusstsein die falsche (kontrair zu Kant)
tritt auch für Religionstoleranz ein
T "zurück zur Natur" und zur "Kultur des Herzens" (subjektive Innerlichkeit) Überwinder der
Aufklärung
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