SATANISMUS FRÜHER UND HEUTE
Das Wort "Satan" kommt aus dem Hebräischen und bedeutet "Widersacher", "Luzifer" allerdings "Lichtbringer". Das war ein lat. Wort für Morgenstern und ist deshalb eigentlich ein merkwürdiger Name für das Böse. Im Alten Israel galt der Morgenstern aber als Symbol des Erzengels, der versucht hatte, sich Gott gleichzusetzen.
Im Laufe der Zeit wurde Luzifer, der aufsässige Engel des Morgensterns, mit Satan gleichgesetzt. Diese wurden dann zu den ewigen Widersachern Gottes.
Anfänglich wurde die Schlange im Paradies, die Eva in Versuchung führte, als eigenständiges Wesen angesehen. Bald waren jedoch die meisten jüdischen Rabbis der Ansicht, die Schlange sei eine Verkörperung Satans. "Luzifer", der Erzengel des Morgensterns, hatte sich gegen Gott aufgelehnt und war zu Satan geworden, der in Gestalt der Schlange, für die Sünde Evas und die Vertreibung aus dem Paradies verantwortlich war.
Ein irischer Dichter beschreibt dem Teufel 1916 so:
"Der Teufel, einst ein glänzender Engel, ein Sohn der Morgenröte, nun ein ekler Erzfeind, kam in Gestalt einer Schlange, des listigsten aller Tiere auf dem Felde Er kam zu der Frau, dem schwächeren Geschlecht und goß das Gift seiner Rede in ihr Ohr und versprach ihr wenn sie und Adam von der verbotenen Frucht äßen, würden sie sein wie Götter, nein mehr: wie Gott selbst." Weiters sagt er über die Hölle:
"Aller Dreck der Welt, aller Unrat und Abschaum der Welt läuft dort zusammen, wie in einer stinkenden Gosse, wenn die schreckliche Feuersbrunst des Jüngsten Tages die Welt reingefegt hat. Auch der Schwefel, der dort in so ungeheuren Mengen brennt, erfüllt die Hölle mit seinem unerträglichen Gestank."
Der Teufel ist eigentlich eine mittelalterliche Begleiterscheinung des Christentums und ist auch noch in unserer Zeit nicht ganz unwichtig.
Satan ist unter den Namen "Fürst dieser Welt", "Gott dieser Welt", "Beelzebub", "Belial", "Verführer" und "das Böse" bekannt. Er wird auch einem Antichrist gleichgesetzt. Angeblich kann der Teufel vom Körper eines Menschen Besitz ergreifen.
Im Alten Testament kommt der Teufel nur selten vor. Als Inbegriff des Bösen und Versucher zum Bösen tritt Satan erst im Neuen Testament auf. Die katholische Kirche lehrt, der Teufel sei nicht göttlich, sondern ein Geschöpf Gottes, mit einer ihm ergebenen Schar von Engeln und für ewig verdammt. Die Kirche lehrt aber auch, der Teufel sei in seinem bösen Willen und Handeln an den Menschen untertan, weil der Herr alle von Satan ausgehenden Versuchungen immer schon vorausgewußt und zugelassen habe.
Ein Schweizer Theologe sagte auch einmal: "Kein Teufel, kein Erlöser"
Ein anderer Bischof sagte: "Kann Gott den Menschen als ein solches Scheusal erschaffen haben? Nein, das kann Gott nicht, denn er ist Güte und Liebe. Wenn es keinen Teufel gibt, dann gibt es auch keinen Gott."
Im Welttheater fungierte der Teufel als Gegenspieler Gottes. Es entstand auch folgende Annahme: Gott habe sich nach Vollendung der Schöpfung gelangweilt und sich daher den Teufel zum Spiel- und Wettpartner erschaffen.
In christlichen Volks- und Märchenerzählungen spielt der Teufel eher eine lächerliche Rolle. Er bekommt seinen ausgemachten Lohn, nämlich die Seele eines Menschen, eigentlich nie. Er wird da meistens mit Bocksfuß dargestellt.
Der Reformator Martin Luther sagte einmal: "In der Welt sein, heißt eigentlich mitten unter Teufeln sein."
Die Teufelsmode, Ende der 60er, hat zahlreiche Satanssekten, die schwarze und blutige Messen zelebrierten, hervorgebracht. Exerzismus in Film und Wirklichkeit hatte Konjunktur.
Im Mittelalter trat er als verführerischer Versucher oder als Schrecken erregender Quälgeist auf. Er wurde auch von mittlerem Wuchs, mit langem dürrem Hals, abgezehrtem Gesicht, pechschwarzen Augen, runzeliger Stirn, geblähten Nüstern, vorstehenden Wulstlippen, fliehendem, äußerst schmalem Kinn, mit Bocksbart, behaarten spitzen Ohren, borstig gesträubtem Haar, Hundszähnen, mit spitz zulaufenden Schädel, aufgeriebener Brust, einem Buckel, einem bebenden Hintern und mit schmutzigem Gewand dargestellt.
Die heilige Justina beschrieb ihn als nackten, schönen Jüngling, der sie unversehens vergewaltigen wollte.
Papst Johannes Paul II. sagte über Satan: "ein Tier mit scheußlichem Haupt, kohlschwarz, mit glühenden Augen, Eselsohren und weit aufgesperrtem Rachen voller Einsenfänge."
In christlichen Erzählungen hatte er, wie schon gesagt, oft einen Bocksfuß.
Die Hexen im Mittelalter standen angeblich immer mit dem Teufel im Bunde und man versuchte diesen den Teufel auszutreiben. Man folterte diese 'Hexen' und verbrannte die meisten schließlich auf dem Scheiterhaufen.
Man gab auch dem Teufel die Schuld an Seuchen und anderen Krankheiten.
Ein pensionierter Exorzist hatte ca. zwei bis drei Fälle angeblich dämonischer Besessenheit zu überprüfen. Er meinte, in einem bis zwei Prozent der Fälle echter Besessenheit entdeckt zu haben, alle anderen hätten ein "Psychisches Problem" gehabt.
Ein echter Besessener wäre angeblich an drei Kennzeichen zu erkennen:
Er kann mehrere Wörter in einer ihm fremden Sprache sprechen oder jemanden verstehen, der sie spricht.
Es ist ihm möglich, Entferntes und Verborgenes zu offenbaren und
Er kann Kräfte zeigen, die über sein Alter und seine körperliche Konstitution hinausgehen.
"Wir sind besessen von allem, was böse ist." Sagte ein süddeutscher Schüler von einer Satanssekte.
Über den Teufel, meint Pater Gandolfo, sollte so wenig wie möglich gesprochen werden. Denn die "modisch gewordene Lust auf Satan" beginne, wie bei einer Drogensucht, zunächst aus bloßer Neugier und entwickle sich dann zu einer Gefangenschaft im Wahn. Angeblich nistet sich der Teufelsglaube dort ein, wo die Kirche Terrain verliert.
Zu den sog. "Geheimübungen" denen sich vermehrt junge Menschen zuwenden, zählen
Es wird versucht, Kontakt mit Verstorbenen oder mit angeblich jenseitigen Wesenheiten aufzunehmen.
Magische Selbst- und Fernheilmethoden werden Praktiziert.
Satansbeschwörungen und Tötungsrituale werden praktiziert
Satanistische Serienmorde halten auch die USA seit geraumer Zeit in Atem. In einer Zeitschrift war auch einmal folgende Annonce als zu lesen:
"Wer seinen Freundeskreis erweitern möchte, der schicke uns seine Anschrift und Telefonnummer. Ihr erhaltet dann eine Liste von uns mit Telefonnummern von netten Leuten, sie sich auf euren Anruf freuen."
In einer Studie des Institutes für Psychologie einer Universität in Deutschland im Herbst 1994 wurde nach einer Befragung von Gymnasiasten festgestellt, dass 35,5 % der Schüler Praxiserfahrungen im Bereich des Okkultismus haben. Die meisten haben dabei das Kartenlegen, Pendeln und Gläserrücken genannt. Zu Erfahrungen mit schwarzen Messen hat sich 1% bekannt. Die Dunkelziffer in Deutschland ist aber bestimmt um einiges höher.
Die Gründe dafür sind der Reiz des Magischen, die Verführungsgewalt böser Mächte, eine Ideologie, die Stärke verleiht, Härte abverlangt und Gewalt als Mittel heiligt, eine Sache, die einfach etwas Besonderes und ungeheuer aufregend und geheimnisvoll ist - das alles übt auf manche Jugendliche eine große Anziehungskraft aus. Diese Szene ist nicht mehr nur Tummelplatz für verirrter Jugendlicher, sondern Betätigungsfeld von Erwachsenen aus nahezu allen Berufsgruppen und Gesellschaftsschichten.
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