Wolfgang Amadeus Mozart, Die Zauberflöte
Wolfgang Amadeus Mozart:
Der Komponist Wolfgang Amadeus Mozart wurde am 27. Januar 1756 in Salzburg geboren. Er war der Sohn des Violinisten, Komponisten und Lehrers Leopold Mozart. Wolfgang begann als Dreijähriger Klavier zu spielen und begab sich bereits mit sechs Jahren, gemeinsam mit seiner elfjährigen Schwester Nannerl, auf Konzertreisen nach München und Wien. Von 1763 an unternahmen Vater Leopold und Sohn Wolfgang eine dreieinhalbjährige Konzertreise durch Europa, auf der sie große Erfolge feierten. Zwischen 1769 und 1773 folgten weitere Reisen durch Italien, jedoch mit zunehmend weniger Erfolgen. Die Zeiten zwischen den Reisen nutzte Mozart zum Komponieren. Nach 1773 nahm er in Salzburg die Stellen als Hoforganist und Kaiserlicher Kammerkomponist an. Mozarts kompositorisches Schaffen umfasst mehr als 600 Werke, darunter Orchester-, Klavier-, Kammer-, Ballett- und Kirchenmusikwerke sowie Opern, unter anderem 'Figaros Hochzeit', 'Don Giovanni' und 'Die Zauberflöte', sein letztes Werk. Mozart starb verarmt in Wien am 5. Dezember 1791.
Art: Oper in zwei Aufzügen
Uraufführung: 30. September 1791 im Theater auf der Wieden, Wien
Spieldauer: ca. 160 Minuten
Ort d. Handlung: imaginäres Agypten
Personen: Pamina: Tochter der Königin der Nacht
Tamino: ein ägyptischer Prinz
Papageno: Vogelfänger
Papagena: die für Papageno bestimmte Frau
Sarastro: Hohepriester der Isis and Osiris
Königin der Nacht: Gegenspielerin von Sarastro
Monostatos: ein Mohr im Dienste Sarastros
Sprecher: Erster Priester
Inhalt:
1. Akt:In einer verlassenen
Felsenschlucht sieht sich Prinz Tamino, allein und ohne Waffen, von einem
Lindwurm (in der Originalfassung von einem Löwen) angegriffen. Er ruft um Hilfe
und fällt schließlich in Ohnmacht. Durch seine Schreie herbeigerufen, erscheinen
die drei Hofdamen der Königin der Nacht. Sie töten das Monster und eilen, um
ihrer Herrin den Vorfall mitzuteilen. Tamino erwacht aus seiner Ohnmacht und
hört das Spiel einer Panflöte. Er versteckt sich. Papageno, der für die Königin
der Nacht auf Vogelfang war, betritt die Bühne. Er ist auf dem Rückweg zum
Palast, um sich mit Speis' und Trank zu stärken. Tamino kommt aus seinem
Versteck hervor und zwischen den beiden entwickelt sich ein Gespräch, aus dem
der Prinz unter anderem erfährt, daß er sich im Reich der Königin der Nacht
befindet. Da Tamino davon ausgeht, daß Papageno den Lindwurm (den Löwen)
getötet hat, bedankt er sich bei ihm für sein Leben. Der Vogelfänger nimmt
diesen Dank nonchalant entgegen. Doch die drei Hofdamen, die die Unterhaltung
mitgehört haben, kehren zurück und bestrafen ihn für seine Lüge, indem sie ihm
ein Vorhängeschloß vor die Lippen hängen. Man zeigt Tamino ein Bildnis der
Tochter der Königin der Nacht, Pamina. Sofort wird der Prinz von einer
glühenden Liebe zu dem wunderschönen Mädchen erfaßt und er gelobt, sie zu der
Seinen zu machen. Die Hofdamen erzählen ihm von der mißlichen Lage Paminas: Sie
ist von dem bösen und mächtigen Dämon Sarastro entführt worden. Tamino
verspricht sie zu retten. Unter Donnergrollen erscheint die Königin der Nacht.
Sie beklagt den Verlust ihrer Tochter und beauftragt Tamino mit Paminas
Rettung. Wenn es ihm gelingt sie zu befreien, so soll sie die Seine werden. Die
Königin und ihre Dienerinnen entschwinden, doch die Hofdamen kommen bald zurück
und überreichen Tamino eine Zauberflöte, die ihn vor Gefahren schützen soll.
Sie nehmen Papageno das Schloß wieder herunter, da er von nun an den Prinzen
begleiten soll und ihm bei seinem gefährlichen Unterfangen helfen soll. Ihm
geben sie ein Paar Zauberglöckchen, und sie sagen den beiden, daß sie von drei
Knaben geführt werden.
Das Bild ändert sich, man sieht einen Raum im Palast Sarastros. Monostatos, der
arglistige Mohr, ist Paminas Wächter. Er hat sie gerade nach einem
Fluchtversuch wieder eingefangen und versucht nun, sich ihr aufzudrängen.
Gerade im verzweifelsten Moment tritt Papageno ein. Durch die seltsame
Erscheinung des Vögelhändlers erschreckt, flieht Monostatos. Papageno,
ebenfalls voller Angst, läuft in die entgegengesetzte Richtung. Er kommt zurück
und erkennt in Pamina die Tochter der Königin der Nacht. Er versichert ihr, daß
sie bald gerettet werde und daß er sie nun zu ihrem Retter bringen wird. Die
beiden eilen davon. In der Zwischenzeit haben die drei Knaben Tamino zu dem
Heiligen Hain geführt, in dessen Mitte die drei Tempel der Vernunft, der Natur
und der Weisheit stehen. Seine Versuche, die beiden ersten Tempel zu betreten,
scheitern, er wird abgewiesen. Als er sich dem Tempel der Weisheit nähert,
tritt ein alter Priester aus dem Gebäude hervor. Der Priester klärt ihn über
den wahren Charakter Sarastros auf: er ist nicht der Tyrann, als den ihn die
Königin der Nacht geschildert hat, sondern ein Mann voll Weisheit und
Ehrbarkeit. Tamino fragt nach der Entführung Paminas. Der Priester gibt jedoch keine
Erklärung, sondern versichert dem jungen Mann nur, daß er die Wahrheit erkennen
wird, sobald er ein Mitglied der Bruderschaft sein wird. Tamino schwankt
zwischen seinen widersprüchlichen Gefühlen, doch seine düstere Stimmung hellt
sich auf, als Stimmen im Tempel erklingen, die ihm zurufen, daß Pamina in
Sicherheit ist. Mit seiner Flöte beschwichtigt er die wilden Tiere und schlägt
schließlich seinen Weg in die Richtung ein, aus der er den Klang von Papagenos
Panflöte gehört hat. In diesem Moment kommen Papageno und Pamina in den Hain.
Papageno läßt wieder seine Flöte erklingen und Tamino antwortet, doch bevor die
beiden weitergehen können, werden sie von Monostatos und seinen Sklaven
überwältigt. Papageno erinnert sich seiner Zauberglocken und läßt sie
erschallen. Der Mohr und seine Häscher müssen dem Klang der Glocken gehorchen
und entfernen sich tanzend. In diesem Moment ertönen Trompeten und kündigen die
Ankunft von Sarastro und seinem Gefolge an. Pamina kniet vor dem Hohen Priester
und bekennt ihre Schuld. Sie wollte fliehen, aber nur wegen der bösartigen
Unverschämtheiten Monostatos', und als Tochter hat sie die Pflicht, zu ihrer
Mutter zurückzukehren. Daher ihr Fluchtversuch. Sarastro heißt sie sich
erheben. Er versichert ihr, daß ihr durch ihn nie Schaden zugefügt werden
solle, aber er warnt sie auch, daß von ihrer Mutter nur Böses zu erwarten sei.
Monostatos kommt mit dem gefangengenommenen Tamino herein. Pamina und Tamino
erkennen einander sofort und umarmen sich. Sarastro tadelt Monostatos heftig
wegen der Belästigung Paminas und befiehlt dann, daß Tamino und Papageno sich
für die Prüfungen vorbereiten sollen, die stattfinden müssen, bevor Tamino sein
Ziel erreichen kann. Dann geht Sarastro mit Pamina ab.
2. Akt:
Die Priester versammeln sich auf dem Palmenhain, um zu beraten, ob Tamino
bereits soweit ist, die Aufnahmeprüfungen für die Bruderschaft zu durchlaufen.
Sarastro plädiert überzeugt und warmherzig für die Aufnahme Taminos und
verkündet, daß die Götter die Heirat von Pamina und Tamino bestimmt haben. Aus
diesem Grund, so erklärt Sarastro, hat er Pamina von ihrer Mutter wegholen
lassen. Danach verläßt der Hohepriester die Stätte. Tamino und Papageno werden
hereingeführt. Es ist Nacht. Tamino wird gefragt, ob er bereit ist, jede
Prüfung anzunehmen, selbst wenn es den Tod bedeuten sollte. Willig akzeptiert
er die Herausforderung. Papageno ist sich seiner nicht so sicher, doch seine
Zweifel schwinden, nachdem er erfährt, daß Sarastro eine wunderschöne Braut für
ihn bestimmt hat. Die beiden müssen ein Schweigegelübde ablegen, dies soll die
erste Prüfung für ihre Bewährung sein. Kaum daß sie allein gelassen worden
sind, erscheinen die drei Hofdamen und versuchen, sie von ihrem Ziel
abzubringen. Doch Tamino und - mit einiger Unterstützung vom Prinzen - auch
Papageno bleiben standfest und sprechen kein Wort. Die Priester kehren zurück
und führen die beiden fort zu weiteren Prüfungen. Man sieht in einen Garten, in
dem Pamina schlummernd liegt. Mit verlangendem Gebaren schleicht Monostatos auf
Pamina zu, doch die Königin der Nacht befiehlt ihm zu gehen. Pamina wacht auf.
Ihre Mutter übergibt ihr einen Dolch und verlangt von ihr, daß sie Sarastro
töten soll. Unter Donnergrollen verschwindet sie. Der Mohr, der das Gespräch
belauscht hat, kommt zu der verwirrten und bestürzten Pamina zurück und
versucht sie davon zu überzeugen, daß sie nur aus dieser Lage erlöst werden
kann, wenn sie ihm ihre Liebe schenkt. Doch Pamina weigert sich verzweifelt.
Der Mohr reißt den Dolch an sich und will sie erstechen, doch in diesem Moment
erscheint Sarastro und jagt ihn fort. Tamino und Papageno sind in der Halle des
Tempels alleingelassen worden, immer noch unter ihrem Schweigeeid stehend. Eine
alte Frau tritt herein und neckt Papageno. Er wird neugierig, vergißt seinen Eid
und spricht zu ihr. Als er sie nach ihrem Namen fragt, ertönt ein lautes
Donnergrollen und sie humpelt davon. Die drei Knaben bringen Speisen und Trank
in die Halle sowie auch die Zauberflöte und die Glöckchen. Pamina tritt ein.
Ihre Freude, Tamino endlich gefunden zu haben, schlägt in jähe Verzweiflung um,
als Tamino ihr nicht antwortet und ihr lediglich durch Gesten andeutet
wegzugehen. Sie geht verzweifelt ab und beschließt, Trost im Tode zu suchen, da
er sie nicht mehr liebt. Trompeten rufen die Männer zu der Versammlung
zusammen. Papageno bleibt zurück, um sein Mahl zu beenden, doch als sechs Löwen
in die Halle kommen, springt er auf und ruft Tamino zur Hilfe. Der Prinz folgt
dem Ruf. Als er die Löwen sieht, spielt er auf seiner Flöte und die Löwen ziehen
sich zurück. Tamino und anschließend Pamina werden in einen Raum im Innern des
Tempels geführt. Sarastro bittet das Mädchen, Abschied von ihrem Geliebten zu
nehmen, da er sich nun auf den Weg machen wird, um seine schwierigste
Bewährungsprobe zu bestehen. Nachdem sie sich von ihm verabschiedet hat, wird
sie hinausgeleitet, und der Hohe Priester geht zusammen mit dem Prinzen hinaus.
Nun stolpert Papageno in die Halle. Ihm wird vorgehalten, so kläglich bei
seiner erster Prüfung versagt zu haben. Doch die gnädigen Götter werden ihm
vergeben, nur wird er nie zum Kreis der Eingeweihten gehören können. Unberührt
davon gesteht Papageno, daß er nun doch sehr gerne ein Liebchen hätte. Kaum da
er es ausgesprochen hat, kommt die Alte auf ihn zu. Sie ist bereit, die
Verbindung mit ihm zu besiegeln, doch Papageno sträubt sich. Erst als sie ihm
androht, er würde bei Wasser und Brot für immer im Tempel eingesperrt bleiben,
stimmt er schließlich widerwillig zu und schwört, ihr ewig treu zu bleiben. In
diesem Moment verwandelt sich die runzelige Alte in ein junges, hübsches
Mädchen, das ganz in Federn bekleidet ist - Papagena. Die beiden laufen
aufeinander zu, doch bevor sie sich umarmen können, wird Papagena von einem
Priester weggeführt. Die drei Knaben finden Pamina in einem Garten. Sie ist
vollkommen aufgelöst und versucht sich mit dem Dolch ihrer Mutter das Leben zu
nehmen. Die Knaben können sie im letzten Augenblick davon abhalten und
versichern ihr, daß Tamino sie immer noch wirklich liebt und fordern sie auf,
mit ihnen zu kommen und ihn zu suchen.
In der Zwischenzeit hat man Tamino zu der Doppelhöhle des Feuers und des
Wassers geführt, in der zwei Männer in Rüstung Wache halten. Tamino fordert
nun, daß die Prüfung beginnen solle. Plötzlich hört er die Stimme Paminas
rufen, daß er auf sie warten solle. Er erhält die Erlaubnis mit ihr zu
sprechen, die beiden Liebenden umarmen sich. Pamina bittet Tamino, sein
Vertrauen in ihre Liebe und seine Zauberflöte zu setzen. Begleitet von der
Melodie der Flöte bestehen die beiden die Prüfung und können unversehrt durch
die Höhlen des Feuers und des Wassers gehen. Nun öffnen sich die Tore des
Tempels und die Priester jubeln dem Paar zu. Sarastro geht ihnen auf dem Weg
zur Haupthalle voraus. Auch Papageno wird von den drei Knaben vor dem
Selbstmord bewahrt. Sie finden ihn, als er sich gerade an einem Baum aufhängen
will, aus Verzweiflung darüber, daß er seine Papagena nicht gefunden hat. Auf
den Rat der Knaben hin läßt Papageno die Zauberglöckchen erklingen und Papagena
erscheint. Die beiden begrüssen sich voll enthusiastischer Freude und gehen Arm
in Arm ab. Vor den Mauern des Tempels stehen die Königin der Nacht, Monostatos
und die drei Hofdamen, alle tragen Fackeln. Ein letztes Mal wollen sie
versuchen, den Plan ihrer Rache in die Tat umzusetzen. Monostatos wurde die
Hand Paminas versprochen, wenn er seine Rolle in diesem Plan erfolgreich
verwirklichen kann. Plötzlich zieht ein fürchterlicher Sturm auf, ein heller
Blitz zuckt am Himmel. Die Erde öffnet sich und verschlingt die bösen
Gestalten. Sofort verändert sich die Szenerie, ein riesiger Sonnentempel taucht
plötzlich auf. Sarastro, Pamina und Tamino an seiner Seite und von den
Priestern umrundet, steht auf den Stufen des Tempels. Der Hohepriester preist
dem Triumph der Mächte des Lichts über die Mächte der Finsternis. Die Oper
endet mit einer Dankeszeremonie für die Götter.
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