Ein Tribut an Kurt Cobain
Drei Jahre ist es her, seit der "Godfather of Grunge" sich in seinem Luxushaus in Seattle erschoss. Sein Selbstmord stürtzte damals viele Jugendliche in tiefste Trauer.Doch wer genau war eigentlich Kurt Cobein, der Mann, der eine Generation nicht nur musikalisch bereichern konnte, sondern diese, mit seiner "Scheiss auf die Welt"-Einstellung", in ihrem ganzen Dasein und Denken zu verändern vermochte.
Geboren wurde Kurt Donald Cobain am 20. Februar 1967 in Aberdeen, einem kleinen Holzfällercaff im State Washington. Schon als Kleinkind kam Kurt wegen Hyperaktivität in ärztliche Behandlung. Früh litt er an einer chronischen Bronchitis. Dazu kam eine Wirbelsäulenverkrümmung, welche ihm bis zu seinem vorzeitigen Tod zu schaffen machen würde. Trotz dieser Leiden, war Kurt ein glückliches Kind, wie er in den Interviews immer versuchte hervorzuheben. Ein entscheidender Schicksalsschlag war wohl auch die Trennung seiner Eltern im Jahre 1975. Schon früh interessierte sich Kurt für Musik. So z.B. für Gruppen wie die Beatles od. später auch für Kiss, Aerosmith, Led Zeppelin und Black Sabbath. Ein entscheidendes Ereignis in seinem Leben war wohl, als er von seinem Onkel eine Gitarre geschenkt bekam. Also begann er Gitarre zu spielen, und schon bald schrieb er eigene Stücke. Er empfand das Komponieren als eine Art Job. Es war wahrscheinlich auch der einzige Job, den er jemals mochte.
Den nächsten Sommer verbrachte Kurt mit herumstreunen und bespritzen von Häusern und Autos der Bonzen. Dabei kam er auch mit Krist in Kontakt, dem Sohn jugoslawischer Emmigranten. Wie Kurt, kam auch Krist aus zerrütteten Familienverhältnissen. Eine weitere Gemeinsamkeit war, dass beide in Aberdeen aufwuchsen und nicht allzuviel für diese Gegend übrig hatten. Krist war Bassist, und so kam es, dass sich Kurt und Krist zwischenzeitlich zu einer Band zusammenschlossen. Sie fingen an im Haus von Krists Mutter zu proben. Doch irgendwann verloren sie den Enthusiasmus für das Musikspielen und gingen auseinander. Ein Jahr später kamen die beiden nochmals zusammen. Dieses Mal mit dem Schlagzeuger Bob Mc Fadden. Sie spielten einige Gigs in und rund um Aberdeen. Der Erfolg hielt sich in Grenzen, und so trennten sie sich von Bob Mc Fadden und holten sich mit Aaron Burckhard einen neuen Drummer. Doch auch dieser musste nach einiger Zeit wieder gehen, da die Differenzen im musikalischen Bereich zu hoch waren. Nach einem weiteren Misserfolg in der Drummersuche, fanden sie mit Chad Channing einen Mann, der in der Lage war ihre hohen Ansprüche zu befriedigen. Noch im selben Sommer nahmen sie ihre erste Single "Love Buzz" auf, und an Weihnachten des selben Jahres kam ihr Debütalbum Bleach zustande. Die Kosten der Aufnahmen beliefen sich auf gerade mal 607 Dollar. Die Scheibe erschien im Sommer 1989 in England und später auch in den Staaten. Da sie zu diesem Zeitpunkt schon einen gewissen Bekanntheitsgrad hatten, verkaufte sich die Platte relativ gut und schon bald gingen die drei auf eine Underground - Tour mit lausiger Bezahlung.
Der Ablauf der Konzerte hatte eine gewisse Monotonie. Die drei füllten sich mit Alkohol und rauchten Pot. Vorallem Krist war die ganze Zeit, in der sie nicht auf der Bühne standen, darauf bedacht sich etwas reizuziehen um "high" zu werden. Doch schon bald merkten Kurt und Krist, dass auch Chad Channing nicht der richtige Mann war und trennten sich von ihm. Doch dies sollte der letzte Drummerwechsel in der Bandgeschichte bleiben, denn mit Dave Grohl stiess nicht nur ein knallharter Drummer, sondern auch eine Person in die Band, die mit Kurt und Krist auf der Bühne zu harmonieren vermochte. Im Nachhinein beschrieb Kurt diese Zeit, die nun kam, als die Beste in ihrer Bandgeschichte, da sie zwar im Begriff waren berühmt zu werden, es aber noch nicht waren. Es war kein Druck von aussen und auch die Stimmung in der Band war gut.
Im Frühling 1991 begannen die drei mit den Aufnahmen für ihr zweites Album Nevermind. Während diesen Aufnahmearbeiten kam Kurt mit Coutney Love zusammen, der Bandleaderin der Gruppe Hole. Zwischen den beiden war eine Anziehungskraft zu spüren, die man schon beinahe hätte als magisch zu bezeichnen vermögen. Doch Kurt musste viel Zeit in das neue Album investieren, auf dem alle Texte und Melodien ausschliesslich von ihm stammten.
Im November 1991 kam das Album auf den Markt und schoss in den weltweiten Hitparaden sofort nach oben. Der Song "Smells like Teen Spirit" wurde pausenlos auf dem Musikkanal MTV gespielt und das Video "In Bloom", wurde als eines der besten jemals gedrehten Rockvideos gepriesen. Mit dem weltweiten Ruhm konnte sich Kurt jedoch nie so richtig anfreunden. Zu dieser Zeit begannen auch Kurts Drogenprobleme, die böse Folgen für ihn und die Band hatten. Kurt behauptete, ein Grund für seine Heroinsucht war sein Bauchgeschwür, dessen quälende Schmerzen im Rausch nachliessen, und gegen das ihm bis anhin kein Arzt helfen konnte. Doch der Ursprung ist wohl in seiner unglücklichen Persönlichkeit zu suchen. Die einzigen Momente, in denen in ihm richtige Zufriedenheit aufkam, war die Zeit in der er mit Courtney zusammen war. Kurt hatte für Courtney starke Gefühle und so kam es, dass sie im Februar 1992 heirateten. Doch auch am Heiratstag konnte es Kurt nicht lassen, und setzte sich vor der Zeremonie unter Drogen. Doch als Courtney von ihrer Schwangerschaft erfuhr, hörten sie auf Heroin zu nehmen, was für die beiden wohl nicht ganz leicht war.
Am 18. August 1992 kam Frances Bean Cobain zur Welt. Zu diesem Zeitpunkt war Nirvana für über ein Jahr nicht aufgetreten, und dies sollte bis im Juli 93 auch so bleiben. Kurt genoss zu dieser Zeit sein Familienleben, obwohl dies durch Entzugserscheinungen nicht positiv beeinflusst war. Erst im Juli 1993 ging Nirvana wieder auf die Bühne, um die Reaktionen auf ihr drittes Album "In Utero" zu testen. Obwohl das Album z.T. stark kritisiert wurde, verteidigte es Kurt bis zum Schluss. Denn es war eine extrem schwere Aufgabe für Nirvana an den alten Erfolg anzuknüpfen, da das Nevermind Album innert zwei Jahren Kultstatus erreicht hatte. Ein halbes Jahr später gab die Band das legendäre "Unplugged in New York" Konzert, welches auch auf CD zu haben war. Niemand ahnte zu diesem Zeitpunkt, dass es die letzte Platte von Nirvana zu Kurts Lebzeiten sein sollte. Nach einer abgebrochenen Tour in Italien kehrte Kurt nach Seattle zurück, wo er sich in seinem Haus verkroch. Am Freitag dem 8. April wurde Kurt von einem Elektriker tot aufgefunden. Die Arzte stellten fest, dass Kurt schon seit zwei Tagen tot war.
Damit war der Welt nicht nur ein Genie verloren gegangen, sondern auch der Mann, der dem Grunge auf seinen Höhepunkt verhalf. Sein Name wurde zum Inbegriff dieser Stielrichtung. Doch trotz seines Todes werden die Erinnerungen an Kurt Donald Cobain nicht verloren gehen. Er schuf mit seiner Musik etwas, das bisher nur wenige vor ihm zu leisten vermochten. Zwar könnten viele seiner grössten Erfolge von jeder mittelmässigen Schülerband gespielt werden, doch vielleicht war es genau diese Simpelheit, die seine Musik so einmalig machte. Doch noch faszinierender als seine Melodien, war seine Stimme. Sie kam tief aus ihm heraus und wenn man sie hört, bekommt man das Gefühl, als würde man seine leidende Seele singen hören. Verwunderlich ist auch, dass Kurt einen extremen Bekanntheitsgrad erreichte, obwohl zwischen seinem kometenhaften Aufstieg im November 1991, und seinem Selbstmord im April 1994, nur 5 ½ Jahre lagen. Und selbst heute noch, drei Jahre nach seinem Selbstmord, gelingt es seiner Musik von neuem zu begeistern.
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