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Die Wiener Klassik 1750 - 1820

Die Wiener Klassik (1750 - 1820)


Vertreter: Haydn, Mozart, Beethoven


kennzeichnend:

kühne Variationen und Fugen

individualistischer Ausdruck

Gegensatz auf kleinstem Raum

Durchbrochener Stil



Formdenken

Dualistisches Themenprinzip

Ausgewogenheit und Symmetrie

Übergangsdynamik

Einheitlichkeit der thematischen Arbeit


was komponierte man?


Instrumentalmusik:

viele Sonaten

Sinfonien

Kammermusik (Streichquartett, Klaviertrio (Klavier, Geige, Cello))

Solokonzerte

Kleinere Formen: Divertimento, Serenade,


Vokalmusik:

Oper: ital. Oper, dt. Singspiel

Kirchenmusik: Messen, Oratorien(Christus am Ölberg), Requien, Chormusik

Kunstlied



Joseph Haydn (1732 - 1809)


stammt aus armen Verhältnissen. Er erhält eine Freistelle an einer Schule und ist Chorknabe in Wien. Er arbeitet 37 Jahre bei Nicolaus I. in Esterhazy als Kapellmeister und komponiert auf Befehl. Viele Künstler ertragen eine solche Stellung nicht, aber die finanzielle Sicherheit ist angenehm. Als ihn jedoch Engländer zu einer Konzerttournee einladen, lässt ihn der Fürst nicht fahren. Nach dessen Tod aber fährt er nach England und komponiert zwei Oratorien ("Die Schöpfung" und "Die Jahreszeiten") und wird zum Star der Musikszene.


vollendet Gattungen

Sonatenhauptsatzform -> symphonisch ausgeprägt

104 Sinfonien ("Paukenschlagsinfonie")

er begründet das Streichquartett: 2 Geigen, 1 Bratsche, 1 Cello, wobei die Bratsche gleichberechtigt ist ("Kaiserquartett")

schreibt viel Instrumentenmusik: Konzerte

leistet Vorarbeit für Mozart und Beethoven

Orchesterbesetzung mit ca. 20 Musikern


Wolfgang Amadeus Mozart (1756 - 91)


stammt aus einer musikalischen Familie. Leopold will eine fixe Anstellung für seinen Sohn, er ist mit dessen Frau nicht zufrieden. Er ist zwar nicht sehr angesehen, aber sehr von sich überzeugt.

Mit fünf Jahren spielt das extrem frühreife Kind zum ersten Mal vor, mit 8 komponiert es die erste Sinfonie. Er wird als Wunderkind behandelt. 1782 heiratet er Constanze Weber, 1791 schreibt er sein bekanntes Requiem.


20 Opern deutscher und italienischer Sprache (Don Giovanni, Zauberflöte)

dt. Singspiel: dt. Text, spricht Publikum an (Figaro)

41 Sinfonien

Instrumentalmusik, Tänze, Kirchenwerke, Klaviermusik

25 Klavierkonzerte


Figaros Hochzeit:

Figaro, ein Diener, deckt Laster, Machtmissbrauch und Willkür des Adels schonungslos aus. Figaro will die Kammerzofe der Gräfin Susanna heiraten. Die Frage, ob der Graf, der Susanna heimlich nachstellt, die Hochzeit erlaubt, steht im Raum. Der Page, der wegen einer Affäre entlassen werden soll, hört unabsichtlich die Liebesbeteuerungen des Grafen an Susanna. So muss der Graf sein Einverständnis geben, der Page wird ins Militär geschickt. Das Stück wird zuerst wegen der politisch brisanten Gesellschaftspolitik verboten, erlebt dann aber einen sensationellen Erfolg.



Ludwig van Beethoven (Bonn, 1770- Wien, 1827)


Erst Schüler von Haydn, später von Mozart wächst Beethoven in einer reichen Familie auf. Er schreibt sehr große, wenn auch wenige Werke und wird als "Vollender der Klassik" bezeichnet. Er ist der erste Musiker, der von jedem Dienstverhältnis frei ist, er ist ein Individualist und ein Empfindungsmensch.


Orchesterbesetzungen mit ca. 60 Musikern

Werktitel: "Sonate pathetique, c-Moll 1797", "Die Geschöpfe des Prometheus 1800", Oper "Fidelio 1805", Musik zu Goethes "Egmont 1810", Liederzyklus "An die ferne Geliebte 1816", "Missa solemnis 1822", "Eroica 1803", Oratorium "Christus am Ölberge 1803"

Dynamische Kontraste, Kraft der Rhythmik, Expansion der Melodik, Schlagkraft der Motive, Themenaufschließung



Romantik ( 1820- 1900)


Früh- Hoch- Spätromantik


Nationale Schulen: Besonders vorher "unbedeutende" Länder wie Skandinavien, Ungarn,. treten hervor. Ziel der Komponisten mit dem klavierbegleiteten Sololied: Ausdrucks- und Stimmungsgehalt des Gedichtes mit musikalischen Mitteln auszudeuten. Die Verbindung von Wort und Musik ist eine neue künstlerische Einheit.


Schubert: Die schöne Müllerin

Schumann: Mondnacht


Lied: Begleitung umrahmt und verdeutlicht den Inhalt des Textes, der Begleiter ist ein gleichwertiger, gleichzeitiger Partner des Sängers.

Bei Schumann unterstreicht die Begleitung die Stimmung, drückt aber nichts konkretes wie z.B. bei Schubert aus.


Hugo Wolf: "Verschwiegene Liebe", "Abschied"


Das Lied ist fast schon ein Sprechgesang. Die Melodie wird immer mehr auf das Klavier abgeschoben. Im romantischen Lied wird die Melodie ein wichtiges Ausdrucksmittel und man geht weg vom Strophenlied, da sich dort der Inhalt immer verändert.


Zyklen:

Franz Schubert: Die schöne Müllerin

Die Winterreise

Robert Schumann: Frauenliebe - Frauenleben

Dichterliebe

Hugo Wolf: Mörikelieder

Italienische Liederbücher

Spanische Liederbücher

Gustav Mahler: Kindertotenlieder

Lieder eines fahrenden Gesellen

Lieder aus des Knaben Wunderhorn




Vergleich der Stilmerkmale


Klassik

Romantik

Absolute Musik

Außermusikalische Einflüsse: Dichtung, Malerei, Natur

a)     Zusammenwirkung von Dichtung und Musik im romant. Lied (Schubert, Schumann, Brahms, Wolf, Strauß, Mahler)

b)     Gesamtkunstwerk Oper (Wagner, Verdi, Strauß)

c)     Programmmusik

Musik ist übernational

Nationale Strömungen: Nationale Schulen

Ausgewogenheit der drei Elemente Melodie, Rhythmus, Harmonie

Ausgewogenheit zwischen Polyphonie und Homophonie

Melodie dominiert, Polyphonie wird eher sekundär

Wille zur geschlossenen Form

Hauptform: Sonate

Tendenz zur Auflösung der Form, freie Formen, Formerweiterungen. Kleinformen: Impromptu, Moment musicaux, Fantasie, Prelude, Nocturno

Großformen : Riesensinfonien : Bruckner, Mahler

Einsätzige Sinfonische Dichtungen: R. Strauß, Liszt

Dreiklangsthemen

Lineare Themen, Chromatik

Musikalischer Inhalt steht im Vordergrund

Orchesterfarben als Ausdrucksmittel, Klangreiz oft wichtiger als musik. Inhalt

Klare Kadenzharmonik (I,IV,V), sparsame Verwendung der Dissonanz

Erweiterte Harmonik, Verschleierung der Tonika-Dominant-Beziehung, Dissonanz als Klangreiz und Ausdrucksmittel









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