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Musik

Mozart, Fagottkonzert

Bach, Brandenburgisches Konzert

Beethoven, Klavierkonzert

Das konzertierende Prinzip

Darstellung für den musikinteressierten Laien

Referat: Olaf Schmidt, 5.6.1992

Die drei vorliegenden Stücke unterliegen dem Konzertierenden

Prinzip. Die Basis für dieses Prinzip ist Gleichberechtigung,



die zwischen den Stimmen des Orchesters, das in Ripieno (Tutti;

alle) und Concertino (solo) Gruppe aufgeteilt ist, herrschen

sollte. Das Orchester hat nicht nur unterstützende Funktion,

sondern   ist mit den Soloinstrumenten gleichwertig. Das

Verhältnis Soloinstrument-Orchester ist von entscheidener

Bedeutung für die Komposition. Die Art und Weise der Ausführung

des Prinzips ist allein der Komponist verantwortlich.

Mozart wechselt in seinem Fagottkonzert ständig zwischen dem

Fagott als Soloinstrument und dem Orchester. Dabei spielen

beide Gruppen unabhängig voneinander ihre Solopassagen und in

den Begleitpassagen ordnen sie sich der anderen Gruppe unter.

Die Gruppen treten nicht alleine auf (bis auf eine Kadenz des

Fagotts). Das Fagott besticht durch seinen besonderen Klang. Es

kann sich, wenn es leise spielt, gut in das Orchester inte

grieren. In Solopassagen tritt es jedoch weit aus dem Orchester

heraus.

Bei Bachs Brandenburgischem Konzert wird die Sologruppe von

einer Violine und zwei Flöten gebildet. Durch das Auftreten von

mehreren Instrumenten in der Concertino Gruppe ist eine größere

Komplexität vorherbestimmt. die Möglichkeiten des Komponisten

wesentlich größer. So konzertieren nicht nur Ripieno und

Concertino Gruppe zusammen, sondern auch die Instrumente der

Concertino Gruppe untereinander und mit den Instrumenten der

Ripieno Gruppe. Bach hat eine große Feinfühligkeit und ein

ausgeprägtes Ideenreichtum in die Realität umgesetzt.

Bei Beethoven konzertiert das Klavier mit den Orchester. Dabei

wechselt die Bedeutung der beiden Gruppen zueinander immer

wieder. Auffällig ist hier, daß das Soloinstrument, welches nur

selten allein spielt, sich meist gegen die Ripieno Gruppe

durchsetzt. Die Länge dieses Stückes ist für den Laien zunächst

beeindruckend. Beethoven hat gezeigt, daß trotz der Länge seine

Möglichkeiten und Ideen noch nicht erschöpft sind. Man findet

immer mehr Details, die zum Teil aus Feinheiten, zum Teil auf

weiten Zusammenhängen beruhen.

So kann der Hörer, dem Wandel der Zeit folgend, den Wandel in

der Musik mitverfolgen. Der Bedeutungswandel der sich beim

Soloinstrument erkennen läßt kann gut als Maßstab genommen

werden.







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