Impressionismus |
Melodik: - Vermeidung von geschlossenen Melodien und Themen - Episodenhafte Motive, keine thematische Arbeit - Verschmelzung von Tönen - Melodiebildung nach außereuropäischen Vorbildern - Ornamentale und melismatische Motive - Kleine Intervallsprünge (Pendelmelodik) Rhythmik: - Kompliziert, aber im Hintergrund gehalten - Häufige Synkopen, neben Taktwechseln und Taktverschleierung - Unregelmäßige rhythmische Figuren - Exotische Rhythmen Klangfarbe: - Keine neue Harmonik sondern besondere Instrumentation, feine Orchesttrierung, häufiger Einsatz von Flöte und Harfe Harmonik: - Tendenz zur Auflösung der Kadenz und deren Gesetze - Exotische und alte Tonsysteme, ( Pentatonik, Modi) - Ganztonleiter - Verschleierung der Tonalität, harmonische Trübung - Bi- und Polytonalität - Neue Akkordstrukturen: Quint- und Quartparallelen - Spannungsakkorde ohne funktionale Beziehung nebeneinander |
Claude Debussy -"L'apres- midi d'un Faune" -"La mer" -"Children's corner" -"La cathedrale engloutie" Maurice Ravel -"Bolero" -"Daphins und Chloe" -"Rhaphsodie espagnole" |
Expressionismus |
Melodik: - Absolute Melodik, keinerlei Beziehung zwischen den Tönen, jeder Ton kann seine eigene Artikulation, Dynamik und Agogik haben Rhytmik: - keine Ordnung nach dem Metrum, oft auch nur noch ein Zittern Harmonik: - Häufiger Einsatz der Dissonanz - Atonalität, Aufhebung der Tonalität, wird durch Verschleierung , schwebende Tonarten und Tonartfärbung ersetzt. Form: - keine Symmetrie oder Wiederholungen - Erstarrung durch Quartkonstruktionen |
Arnold Schönberg-"Erwartung" -"Glückliche Hand" |
Wiener Schule |
- freie Atonalität( keinerlei Beziehung zum Grundton, keine Fortschreitungs- oder Auflösungstedenzen) - meist Liedform oder Bagatelle Danach: - Emanzipation der Dissonanz (keine Vorherrschaft der Tonika und Dominante mehr) - Verbindung wird durch Motivverknüpfung möglich Zwölftontechnik -(eine Reihe kann gespiegelt oder umgekehrt werden, außerdem steht dem Komponisten das Transponieren zur Verfügung |
Arnold Schönberg -"Sechs kleine Klavierstücke op. 19" Bühnenwerk: -"Von heute auf morgen" Alban Berg - "Lulu" ( Oper) - "Sonate" Anton Webern - "Das Augenlicht" (Chorwerk) - "Rilkelieder" op.8 |
1900-1950 Neoklassizismus |
- Zurückgreifen auf Klassik, Barock, z.T. werden deren Techniken wieder neu auferlebt - häufig ABA- Form, - Musik klingt unromantisch und klar - Ahnlichkeiten zu früheren Meistern ( z. B. Mozart) sind zu erkennen |
Igor Strawinsky - "Psalmensynphonie" - "The Rake`s Progress" Sergej Prokofjev: - "Romeo und Julia" (Ballett) - Flötensonaten - "Peter und der Wolf" Paul Hindermith - "Kammermusik 1-7" |
Folklorismus |
- Aufgreifern von Volksliedern und deren Themen in größere Werke - halbtonloser und leittonfreier Skalen - Modi ( Kirchenetöne) - Quartschrittte und Quartakkorde - unsymmetrische Taktarten: 5/4; 7/4 - häufiger Taktwechsel - freie Rhythmen |
Bela Bartok -"König Blaubarts Burg" (Oper) - "Mikrokosmos" - "Viertes Streichquartett" |
Serielle Musik |
- ähnlich der Zwölftontechnik, jedoch werden auch Rhythmus, Anschlagtechnik und Intensität genauesten festgelegt, dem Komponisten bleiben keine Gestaltunsmöglichkeiten , seine einzige Freihat liegt in der Auswahl der Reihe, danach läuft alles nach Schema |
Pierre Boulez - "Structures" |
Aleatorik |
- Gegenteil zur seriellen Musik - Der Spieler soll mehr Freiheiten erfahren, von dem vorliegenden Material kann er spielen, was er möchte. |
John Cage - "Imaginary Landscape Nr.5" - "Music for prepared piano" |
1948-heute Musique concrete |
- Geräusche werden als Musik zusammen gestellt (z.B. Straßenlärm oder Geräusche aus der Natur) - Die naturgetreuen Geräusche werden mit Hilfe der Technik verfremdet und dann als Collagenartig zusammengefügt. - Der Klang der Instrumente wird verändert( z. B. Sprechen in eine Flöte oder Streichen der Geige auf dem Steg) |
John CageGyörgy Ligeti |
1951- heute Elektronische Musik |
- Ahnlich der Musique concrete, jedoch werden Geräusche von Generatoren erzeugt - spätere dann auch natürliche Geräusche, die jedoch technisch verändert werden - zur Perfektion der seriellen Musik war der Synthesizer wichtig, da nun eine klare Obertonreihe aufgenommen werden konnte - Einsatzt von clustern, bei denen sich die einzelnen Stimmen oft gegensätzlich bewegen Raummusik (viele Lautsprecher, die eine Bewegung der Klänge im Raum unterstützen) |
Karlheinz Stockhausen - "Gesang der Jünglinge" György Ligeti - "Glissandi" - "Artikulation" - "Apparations" - "Trio für Violine, Horn und Harfe" |
1962- heute Intuitive Musik |
- keinerlei Vorgaben durch den Komponisten, alles ist Improvisation, die den Musiker und Hörer dadurch dem Universum, dem Göttlichen und dem mystischen Untergrund näher bringen sollen. |
Karlheinz Stockhausen - "Stimmung" - "Am Himmel wandre ich" - "Melodie der Sternzeichen" |
Quellen:
Walter Knapp, Musik im Blickfeld Band 2, Musikverlag Hans Sikorski, 1983
Friedrich Herzfeld, DGB-Musiklexikon, Deutsche Buch-Gemeinschaft, 1965
Stanley Sadie und Alison Latham, Das Cambrige Buch der Musik, Zweitausendundeins, 5. Auflage 1995
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