In Dankbarkeit zwei Füchsen gewidmet:
Vorwort
An einem kreativen Oktobernachmittag 1993 geboren, an langen, gemütlichen Winterabenden bis Februar 1994 entstanden, erschien an den Iden des März die erste Version dieser Funktionensammlung. Zunächst für meine Mathematik-Nachhilfeschüler gedacht, nahm sie in jenem Winter tagtäglich an Volumen zu. Jetzt erscheint die nochmals vollständig überarbeitete und ergänzte zweite Fassung, die vor allen Dingen übersichtlicher gestaltet wurde.
Diese Zusammenstellung ist für Schüler der gymnasialen Oberstufe gedacht, hauptsächlich für Grundkursteilnehmer. Aber auch dem Leistungskursschülern kann sie zumindest als Gedächtnisstütze gute Dienste erweisen. Dem Leser soll durch anschauliche Erklärungen ermöglicht werden, die wichtigen mathematischen Funktionen zu verinnerlichen und vor allen Dingen ihre Graphen schnell analysieren und zeichnen zu können. Man muß praktisch nur einige wichtige Prinzipien begreifen, was wir hier durch anschauliche Beschreibungen, wie “Fahrstuhl-” oder “Zimmernummereffekt” zu unterstützen versuchen. Neben solchen, den Einstieg erleichternden, “spielerischen” Betrachtungsweisen wurde natürlich immer auch Wert auf exakte mathematische Beschreibungen gelegt.
Um diese Zusammenstellung als Nachschlagewerk benutzen zu können, wird empfohlen, sie erst als Ganzes durchzulesen. Erst werden grundlegende Begriffe erklärt, bevor die “normalen” Funktionen zu den etwas “schwierigeren” führen. Insbesondere werden die für die Analysis wichtige Nullstellenbestimmung und Graphenverschiebungen und -spiegelungen behandelt. Die eigentliche Analysis und Integration sind nicht Inhalt dieser Sammlung. Trotzdem beziehen sich einige der Beispiele im sechsten Kapitel auf diese Thematik.
Dank gilt noch Cornelia Kunze, die Korrektur las und auch auf die Verständlichkeit achtete.
Berlin, im März 1995
Daniel Kumitz
Getreu der Devise, daß man gemeinsam meistens mehr erreicht als ein einsamer “Einzelkämpfer”, haben wir versucht, diese Sammlung in einer zweiten Fassung zu optimieren. Die wesentliche Arbeit hat Daniel mit seiner ersten Ausgabe vollbracht. Jeder, der schon einmal ein etwas längeres Referat geschrieben hat, weiß, was an Arbeit dahintersteckt.
Diese Sammlung ist auch eine Bestätigung dafür, daß Schüler eben doch gemeinsam mit Lehrern etwas erreichen können, sei es, wie in diesem Fall, auch “nur” Mathematisches. Berührungsängste gab es jedenfalls nicht, “höchstens beim Erstellen der Graphen, wenn es um die Tangenten ging”. Das Ganze dient letztlich uns, den Schülern zum besseren Verständnis, den Lehrern als Unterstützung für ihren Unterricht.
Berlin, im März 1995
Herbert Voß
G |
rundlegend für die Mathematik sind die sogenannten Funktionen. Fast alle naturwissenschaftlichen oder gesellschaftspolitischen Vorgänge lassen sich in Funktionen einer oder mehrerer Variablen ausdrücken. Dabei muß das Aufstellen derartiger Funktionen nicht unbedingt einfach sein.
E |
ine Funktion ist eine Menge geordneter Paare (x;y). Sie ist eine eindeutige Zuordnung, d.h. jedem x-Wert wird nur ein einziger y-Wert zugeordnet. Jede senkrechte Gerade darf also den Graphen der Zuordnung/Funktion höchstens einmal schneiden. Dabei spielen die Namen der Variablen keine Rolle. Häufig (v.a. in der Physik) wird statt x die Variable t (für die Zeit) verwendet. Grundsätzlich gibt es eine unabhängige Variable und eine abhängige Variable. Meist ist y als Funktionswert die abhängige Variable (sie ist von x abhängig) und x (t,s,etc.) die unabhängige Variable (sie wird willkürlich gewählt). Die unabhängige Variable kommt aus der Definitionsmenge[1] D, die abhängige Variable wird der Wertemenge W entnommen. Diese enthält alle Abbildungen der unabhängigen Variablen unter f, d.h. D wird abgebildet auf W (D W). Man kann D und W bestimmten Funktionen zuordnen, z.B. ist Df die Definitionsmenge von f(x) oder Wh die Wertemenge von h(x).
Die
Darstellungsweisen y=3x und f(x)=3x sind grundsätzlich identisch. Beide
bezeichnen:
Die Aufgabe
der unabhängigen Variablen ist die eines Platzhalters. So wird die Variable
durch die Zahl ersetzt, deren Funktionswert wir ermitteln wollen. Suchen wir
z.B. von
G |
ilt für eine
Funktion, daß auf dem Interval I der jeweils rechts von f(x1)
folgende Funktionswert f(x2) größer oder gleich ist, so ist die
Funktion auf dem Intervall I monoton steigend:
Abbildung STYLEREF 1 n SEQ Abbildung * ARABIC r 1 Beispiele zur Monotonie
Streng
monoton steigend ist
eine Funktion, wenn gilt
Das Intervall I heißt Monotonieintervall. Der entsprechende Teil des Graphen heißt dann Monotoniebogen.
Abbildung STYLEREF 1 n SEQ Abbildung * ARABIC Beispiele zur Umkehrfunktion
E |
ine
Umkehrfunktion läßt sich nur von einer eindeutig umkehrbaren Funktion bilden,
so daß also wieder eine Funktion entsteht. Funktionen sind anschaulich
eindeutig umkehrbar, wenn jede waagerechte Linie den Funktionsgraphen höchstens
einmal schneidet, also jedem y-Wert nur ein x-Wert zugeordnet wird.
Mathematisch ausgedrückt heißt das: eine Funktion ist eindeutig umkehrbar, wenn
aus
Derartige Fälle der intervallweisen Definition sind z.B. in naturwissenschaftlichen Prozessen häufig zu finden.
Abbildung STYLEREF 1 n SEQ Abbildung * ARABIC Umkehrung der Zuordnung x y=f(x) durch f(y)=x y |
Bildet man
die Umkehrfunktion, so werden alle Lösungspaare vertauscht: Aus (x;y) wird
(y;x) (siehe Abbildung
1-3). D.h. wurde z.B. vorher der Zahl x=2 der Wert y=4 zugeordnet, so
wird jetzt der Zahl y=4 der Wert x=2 zugeordnet. Gewohnheitsmäßig werden dann
zusätzlich die Variablennamen mitvertauscht, so daß dann der Zahl x=4 der Wert
y-1=2 zugeordnet wird. Ebenfalls vertauscht werden Definitions- und
Wertemenge: Df wird zu
G |
Die Umkehrfunktion wird ermittelt, indem die Funktionsgleichung nach der unabhängigen Variablen (x) aufgelöst wird, und dann diese mit der abhängigen Variablen (y) vertauscht wird (siehe auch Abbildung 1-2):
Zeichnerisch wurde der Graph an der Winkelhalbierenden des I. und III. Quadranten, y=x, gespiegelt.[5] Nicht eindeutig umkehrbare Funktionen können aber auch ohne weiteres für Teilintervalle, in denen der Funktionsgraph streng monoton verläuft, invertiert werden, z.B. f(x)=sinx (I=[0;p/2]) oder f(x)=x2 (I=[0;+
G |
Es ist manchmal sinnvoll zu wissen, welche Funktionen zueinander invers sind. Die meisten Taschenrechner haben nur eine “ln” (logarithmus naturalis)-Taste, aber keine für “e”. Da aber die meisten Taschenrechner eine INV-Taste[7] haben, kann man ohne weiteres die Werte für ln-1x , also ex, ausrechnen! Z.B. ergibt “2-INV‑ln” in der Anzeige 7,389, was e2 entspricht. Das gleiche gilt für sin-1, cos-1, tan-1 und log-1 (eigentlich “lg”, d.h. zur Basis 10!).
E |
ine Funktion f(x) ist anschaulich stetig, wenn der Graph ohne Unterbrechungen, wie Lücken[8] oder Sprünge gezeichnet werden kann.
G |
Eine Funktion f(x), deren Definitionsbereich eine Umgebung der Stelle x=c enthält, ist an der Stelle x=c genau dann stetig, wenn drei Bedingungen erfüllt sind:
Die Funktion ist für x=c definiert, d.h. f(c) existiert;
Der Grenzwert existiert:
Es gilt f(c)=g
Gelten die drei Bedingungen für alle xID, so ist diese Funktion über dem gesamten Definitionsbereich stetig.[9]
Beispiele:
1. Die Funktion
2. Die Gaußklammerfunktion y=f(x)=x[x] (Abbildung 2-12b) ist z.B. an der Stelle x=2 definiert: f(2)=2. Es gilt aber:
d.h.,
D |
Abbildung STYLEREF 1 n SEQ Abbildung * ARABIC Symmetrische Funktion |
ie Graphen von Funktionen können Symmetrien zu Punkten und vertikalen Geraden aufweisen. Interessant sind vor allem die Graphen von Funktionen, die punktsymmetrisch zum Ursprung (Nullpunkt des Koordinatensystems) oder achsensymmetrisch zur y-Achse (Ordinate) liegen. Für eine ursprungssymmetrische Funktion gilt:
f(x)=-f(-x)
Sie heißt definitionsgemäß ungerade Funktion (Abbildung 1-4).
G |
Ganzrationale
Funktionen, die ausschließlich ungerade Exponenten aufweisen, sind grundsätzlich
punktsymmetrisch zum Ursprung, z.B.
Für eine y-Achsensymmetrische Funktion gilt: f(x)=f(-x). Sie heißt definitionsgemäß gerade Funktion (Abbildung 1-5).
G |
Abbildung STYLEREF 1 n SEQ Abbildung * ARABIC y–Achsensymmetrische Funktion |
Ganzrationale
Funktionen, die ausschließlich gerade Exponenten enthalten, sind grundsätzlich
symmetrisch zur y-Achse, z.B.:
Funktionsgraphen können aber auch zu anderen vertikalen Achsen oder zu anderen Punkten symmetrisch sein (nicht jedoch zu horizontalen Achsen, dann wären es ja keine Funktionen mehr). Wie Abbildung 2-3a zeigt, liegt z.B. die Funktion
punktsymmetrisch zum Punkt (-1;0).[14]
A |
Abbildung STYLEREF 1 n SEQ Abbildung * ARABIC Funktionssgraph mit vertikalen und horizontalen Asymptoten |
ls
Asymptoten bezeichnet man Funktionen, an die sich der Graph einer anderen
Funktion für x
annähert. Im folgenden sollen hier nur lineare Asymptoten behandelt werden,
d.h. vertikale, horizontale oder schiefe Asymptoten. Nicht jeder Funktionsgraph
hat zwangsläufig Asymptoten! Häufig treten sie bei den gebrochenrationalen
Funktionen auf, überhaupt bei Verknüpfungen von Funktionen durch
Quotientenbildung, z.B.
Unter vertikalen Asymptoten versteht man senkrechte Geraden. Der Graph nähert sich einer vertikalen Asymptote bei y an, wenn x xp. xp ist der x-Wert, durch den die Asymptote geht, er heißt Polstelle. Vertikale Asymptoten werden mit x=xp bezeichnet.
G |
Vertikale Asmptoten können von Funktionsgraphen nicht geschnitten werden, da sonst keine eindeutige Zuordnung vorliegt![15]
An horizontale Asymptoten nähert sich der Graph einer Funktion bei x an. Dabei sind die horizontalen Asymptoten für plus und minus Unendlich nicht immer gleich. Eine solche waagerechte Gerade kann vom Funktionsgraphen mehrmals geschnitten werden, bevor der Graph asymptotisch wird und sich der horizontalen Asymptote von oben oder unten annähert. Horizontale Asymptoten werden mit einer konstanten Gleichung ausgedrückt (z.B. y=2).
Der Funktionsgraph kann sich gegen x auch Geraden nähern, die eine “normale” Steigung aufweisen, also
0<|m|<+
Sie werden
durch einfache lineare Gleichungen beschrieben, z.B. für Abbildung 1-7
mit A(x)=yA=x oder
A |
ls algebraisch gilt eine Funktion, die aus einer begrenzten Anzahl von Summen, Differenzen, Multiplikationen, Divisionen und Wurzeln besteht, die die Form xn enthalten.
Abbildung STYLEREF 1 n SEQ Abbildung * ARABIC r 1 Graphen verschiedener ganzrationaler Funktionen |
Wie der Name “Polynom-Funktionen” schon sagt, setzen diese Funktionen sich aus vielen unterschiedlichen Gliedern zusammen. Je nach Anzahl der Glieder ist eine solche Funktion ersten Grades, zweiten Grades, dritten Grades usw. Glieder sind zum Beispiel a1x oder allgemein aixi. Sie werden durch einen Index unterschieden, da das erste Glied ein x in der ersten und das zweite ein x in der i-ten Potenz enthält. Das größte auftretende Gleid heißt häufig anxn.
Koeffizienten
sind die Zahlen, die in den einzelnen Gliedern vor der Variablen stehen. Die
Funktion
Achtung: Auch Glieder mit dem Koeffizienten 0 sind Glieder und müssen gezählt werden; z.B. ist f(x)=x2 eine Funktion zweiten Grades, da der größte Exponent “2” ist. Auch die Summe der Glieder mit x ergibt zwei, denn eigentlich steht dort f(x)=1x2+0x+0)
G |
Definitionsmenge und Wertemenge einer jeden Polynom-Funktion sind A. Polynom-Funktionen sind stetig im gesamten Definitionsbereich.
Sinngemäß heißen die sortierten Glieder einer Polynom-Funktion:
konstantes Glied a0, lineares Glied a1x,
quadratisches Glied a2x2 kubisches Glied a3x3, usw.
a) Ganzrationale Funktion nullten Grades: f(x)=k.
Es ist eine konstante Funktion, d.h. der Graph ist eine Parallele zur x-Achse. Z.B. f(x)=3. Für jeden x-Wert gilt f(x)=3, d.h. jedem x-Wert wird der Wert 3 zugeordnet. (x 3) (Abbildung 2-1a).
b) Ganzrationale Funktion ersten Grades: f(x)=mx+n.
Es ist eine lineare Funktion (der Graph ist eine Gerade) mit der Steigung m und dem y-Achsenabschnitt n (Schnittpunkt des Graphen mit der y-Achse). Z.B. f(x)=2x-3 (Abbildung 2-1a b).
c) Ganzrationale Funktion zweiten Grades: f(x)=ax2+bx+c.
Sie wird auch quadratische Funktion genannt. Ihr Graph ist eine Parabel, z.B. f(x)=x2; die sogenannte Normalparabel (Abbildung 2-1a c).
d) Ganzrationale Funktion dritten Grades (kubische Funktion): f(x)=ax3+bx2 +cx +d.
Der Graph wird kubische Parabel genannt, z.B. f(x)=x3 (Abbildung 2-1a d).
e) Die allgemeinen Formen ganzrationaler Funktionen höheren Grades lauten analog:
vierten Grades : f(x)=ax4+bx3 +cx2+dx+e
fünften Grades: f(x)=ax5+bx4+cx3+dx2 +ex+f
sechsten Grades: f(x)=ax6+bx5+cx4+dx3+ex2+fx +g
usw.
Eine beliebige Polynom-Funktion (n-ten Grades):
Einen Spezialfall bilden die Potenzfunktionen. Potenzfunktionen sind definiert als f(x)=xn, nIN. Hier sind bis auf einen alle Koeffizienten gleich Null. Ist n gerade, dann ist auch die Funktion gerade, z. B. f(x)=x2 oder f(x)=x4 (Abbildung 2-1a, c,e). Bei ungeradem n ist auch die Potenzfunktion ungerade, z.B. f(x)= Abbildung 2-1a, d).
Tabelle SEQ Tabelle * ARABIC Eigenschaften der Potenzfunktion y=xn mit n>0
Exponent |
Gerade (n=2m) |
Ungerade (n=2m+1) |
Definitionsbereich |
xIA |
xIA |
Wertebereich |
yI |
yIA |
Symmetrie |
gerade Funktion |
ungerade Funktion |
Stetigkeit für |
xIA |
xIA |
Monoton fallend für |
xI |
|
Monoton steigend für |
xI |
xIA |
Gemeinsame Punkte |
P1(1;1) O P2(-1;1) |
P1(1;1) O P3(-1;-1) |
Für alle Polynom-Funktionen gilt: wenn x geht, dann geht f(x) . Trotzdem kann man einer Polynom-Funktion ansehen, wann ihr Graph nach + und wann nach - verläuft. Entscheidend ist der Koeffizient im größten Glied, also an:
Tabelle SEQ Tabelle * ARABIC Eigenschaften der Polynomfunktionen
Grad der Funktion |
an |
Verhalten des Graphen |
geradzahlig |
a>0 |
geht auf beiden Seiten nach + |
|
a<0 |
geht auf beiden Seiten nach - |
ungeradzahlig |
a<0 |
geht links nach + und rechts nach - |
|
a>0 |
geht links nach - und rechts nach + |
Bei einer gebrochenrationalen Funktion wird eine Polynom-Funktion Z(x) durch eine andere Polynom-Funktion N(x) dividiert[20]:
Gebrochenrationale Funktionen sind überall dort definiert, wo N(x) 0 (anderfalls liegt die unerlaubte Division durch Null vor!). Die Definitionsmenge ist A, vermindert um die Nullstellen der Nennerfunktion N(x). Innerhalb der Definitionsmenge sind gebrochenrationale Funktionen stetig.
G |
Gebrochenrationale Funktionen sind an den Stellen N(x)=0 nicht definiert!
Wir unterscheiden drei Fälle:
a) Z(x)=0, aber N(x) 0. Hier liegt eine Nullstelle der Funktion f(x) vor. Die Nullstellen der Zählerfunktion Z(x) sind die Nullstellen der Funktion f(x).[21]
b) Z(x) 0, aber N(x)=0. Hier liegen Polstellen vor, d.h. der Graph wandert an beiden Seiten der Polstelle nach plus oder minus Unendlich (dies ist leicht erklärbar, denn je kleiner der Nenner wird, desto größer wird der Bruch). Die betreffenden x-Werte werden mit xp bezeichnet. Die senkrechten Geraden, die durch xp1 ,xp2, gehen, sind vertikale Asymptoten (vgl. Abbildung 1-6). Für die Bestimmung der Polstellen reicht also die Bestimmung der Nullstellen des Nennerpolynoms.
c) Z(x)=0
und N(x)=0. Hier tritt ein “Loch” (bzw. eine Lücke) im Graphen von f(x)
auf, z.B. bei der Funktion
Abbildung STYLEREF 1 n SEQ Abbildung * ARABIC Funktion mit hebbarer Lücke |
Man unterscheidet die gebrochenrationalen Funktionen in echt und unecht gebrochene. Ist der größte Exponent von Z(x) gleich m und der größte Exponent von N(x) gleich n, dann gilt:
a) echt
gebrochen ist eine gebrochenrationale Funktion, wenn m<n, z.B.
b) unecht
gebrochen, wenn m n, z.B.
Die horizontalen Asymptoten der gebrochenrationalen Funktionen ergeben sich wie folgt:
a) m<n: die gebrochenrationale Funktion ist echt gebrochen. Der Graph nähert sich der Gerade y=0 (x-Achse) an für x
b) m=n:
Entscheidend sind die Koeffizienten im größten Glied von Z(x) und N(x): ist am
der Koeffizient im Glied amxm (der Funktion Z(x)) und bn
der Koeffizient im Glied bnxn (der Funktion N(x)), so
nähert sich der Graph der horizontalen Asymptote
c) m>n:
Für die Funktionswerte des Graphen gilt y , wenn x . Durch Polynomdivision läßt sich der
ganzzahlige Anteil der Funktion herausdividieren, so daß eine genauere Aussage
über das Verhalten möglich ist. Dieser ganzzahlige Anteil entspricht der
Asymptote, der sich der Graph für x annähert; denn der echt gebrochene Rest geht
dann gegen Null, z.B.
Besonders
häufig sind gebrochenrationale Funktionen mit Z(x)=k (z.B. k=1) und N(x)=ax+b:
Abbildung STYLEREF 1 n SEQ Abbildung * ARABIC Hyperbelfunktionen |
Tabelle SEQ Tabelle * ARABIC Eigenschaften der Potenzfunktion y=xn mit n<0 (Hyperbeln)
Exponent |
Gerade (n=2m) |
Ungerade (n=2m+1) |
Definitionsbereich |
xIA |
xIA |
Wertebereich |
yI |
yIA |
Symmetrie |
gerade Funktion |
ungerade Funktion |
Stetigkeit |
unstetig bei x=0 |
unstetig bei x=0 |
Monoton fallend für |
xI |
xIA |
Monoton steigend für |
xI |
|
Gemeinsame Punkte |
P2(-1;1) P1(1;1) |
P1(1;1) P3(-1;-1) |
Asymptoten |
x-Achse y-Achse |
x-Achse y-Achse |
Beispiel:
G |
1/x ist eine Hyperbel ersten Grades, 1/x2 eine Hyperbel zweiten Grades usw. Ist n gerade, so ist auch die Hyperbel gerade, anderenfalls ungerade (Abbildung 2-3b-c).
Quadratwurzelfunktionen
sind allgemein definiert als
g(x) und
k(x) sind quadratische Funktionen und stellen im Koordinatensystem Parabeln
dar. Diese Parabeln sind weder streng monoton fallend noch steigend, demzufolge
auch nicht eindeutig umkehrbar (jedem y-Wert wird nicht nur ein x-Wert
zugeordnet). So nimmt g(x) z.B. als y-Wert 4 für x=-2 oder x=+2 an (s.o.). Die
Umkehrung darf jedoch nicht zweideutig sein, wenn es sich um eine Funktion
handeln soll. Deshalb werden Quadratwurzelfunktionen meist als positiver
Teilast definiert, d.h. bei der Normalquadratwurzel (
Bei einer anderen Quadratwurzelfunktion k(x) wird der Teilast, der oberhalb des Scheitelpunktes ist, als Definitionsmenge festgelegt. Anders ausgedrückt: es wird wieder nur das streng monoton wachsende Intervall als Dk definiert.
Beispiel:
Die Funktion
Quadratwurzelfunktionen sind nur für positive Radikanden definiert, d.h. die Definitionsmenge muß so gewählt werden, daß der Radikand 0 ist, denn jede reelle Zahl ergibt mit sich selbst multipliziert wieder eine positive Zahl. Im Definitionsbereich sind Quadratwurzelfunktionen stetig.
Abbildung STYLEREF 1 n SEQ Abbildung * ARABIC Potenz- und Wurzelfunktionen
Kubikwurzelfunktionen
sind definiert als
T |
ranszendent sind alle Funktionen, die sich nicht durch algebraische Gleichungen ausdrücken lassen.
Dies sind die Funktionen sin x, cos x, tan x, cot x (Sinus, Kosinus, Tangens und Kotangens)[28] (Abbildung 2-7). Diese Funktionen beruhen alle auf dem rechtwinkligen Dreieck. Dort gibt es drei Winkel (a b g), die Hypotenuse c (die dem rechten Winkel gegenüberliegende Seite des Dreiecks) und die zwei Katheten a und b. Letztere werden noch einmal unterteilt in Ankathete (die dem Winkel a anliegende Kathete) und die Gegenkathete (die dem Winkel gegenüberliegende Kathete) (Abbildung 2-5).
Abbildung STYLEREF 1 n SEQ Abbildung * ARABIC Bezeichnungen im rechtwinkligen Dreieck |
Abbildung STYLEREF 1 n SEQ Abbildung * ARABIC Allgemeine Darstellung der trigonometrische Funktionen
a)
b)
c)
d)
Abbildung STYLEREF 1 n SEQ Abbildung * ARABIC Trigonometrische Funktionen im Einheitskreis
a) Sinus; b) Cosinus; c) Tangens; d) Kotangens
Zeichnet man diese Funktionen vom Einheitskreis[30] ausgehend, wodurch beliebige Winkelgrößen möglich werden, so erhält man einen periodischen Verlauf (vgl. Abbildung 2-7 bzw Abbildung 2-6): Sinus und Kosinus sind für 2p (bzw. 360°), Tangens ist für p (bzw. 180°) periodisch. Das bedeutet mathematisch ausgedrückt:
sin(x+2kp)=sinx, kIZ
cos(x+2kp)=cosx, kIZ
tan(x+kp)=tanx, kIZ
Gewöhnlich wird der Winkel im Bogenmaß, also in Einheiten von p, gerechnet, so daß statt des Winkels a die Variable x verwendet wird, und die trigonometrischen Funktionen auch für Bereiche außerhalb des rechtwinkligen Dreiecks benutzt werden können, wo sie ja auch auftreten (elektrischer Strom, Wirtschaftswachstum, sonstige Zyklen). Definitionsmenge von Sinus und Kosinus ist A. Die Wertemenge ist W=. Definitionsmenge vom Tangens ist A kIZ, d.h. ohne die Lösungswerte für cos x=0. Wertemenge ist A
Einige Sinus- und Cosinus-Werte lassen sich relativ einfach merken, da eine einfache Systematik zugrundeliegt, wenn die Wurzelschreibweise gewählt wird:
Tabelle SEQ Tabelle * ARABIC Zusammenstellung bestimmter Winkelwerte
x |
sin(x) |
cos(x) |
|
|
|
p |
|
|
p |
|
|
p |
|
|
p |
|
|
Ebenso einfach kann man sich die Beziehungen zwischen den einzelnen trigonometrischen Funktionen herleiten:
Tabelle SEQ Tabelle * ARABIC Umrechnung zwischen den einzelnen trigonometrischen Funktionen
gegeben gesucht |
sin a |
cos a |
tan a |
cot a |
sin a |
sin a |
|
|
|
cos a |
|
cos a |
|
|
tan a |
|
|
tan a |
|
cot a |
|
|
|
cot a |
Dies sind
die Umkehrfunktionen der trigonometrischen Funktionen: arcsin x, arccos x usw.
Und zwar wird einem Seitenverhältnis ein Winkel zugeordnet (bei den
Winkelfunktionen war es genau umgekehrt!). Da die trigonometrischen Funktionen
periodisch sind, sind sie nicht eindeutig umkehrbar. Deshalb werden die
Umkehrfunktionen auch nur für einen streng monotonen Teilbereich der
Kreisfunktionen definiert. Der ist für sin x und tan x:
Abbildung STYLEREF 1 n SEQ Abbildung * ARABIC Die trigonometrischen Umkehrfunktionen
Die Definitionsmengen für die einzelnen Funktionen lauten:
arcsin x und arccos x: D=;
arctan x und arccot x: D==A
Für die Wertemengen gilt:
arcsin x und arctan x: W=;
arccos x und arccot x: W=.
Werden Lösungen für diese Funktionen angegeben, so werden die aus der Wertemenge berücksichtigt, also für arcsin 1=p/2, aber für arcsin(-1)=-p/2 und nicht der Wert 3/2p, da er außerhalb der Wertemenge liegt. Den richtigen Wert liefert auch der Taschenrechner, indem man das Seitenverhältnis, hier also “-1” eintippt und INV-SIN drückt. Je nach Stellung der DRG-Taste erscheint nun -90° (Stellung auf DEG[32]) oder -1,570797 p/2 (Stellung auf RAD[33]).
G |
Für die trigonometrischen Funktionen gelten folgende Symmetrieeigenschaften:
a) sin x=sin(p-x)
cos x=cos(2p-x)
b) sin x ist ursprungssymmetrisch: sin(-x)=-sin(x)
cos x ist y-Achsensymmetrisch: cos(-x)=cos(x).
Abbildung STYLEREF 1 n SEQ Abbildung * ARABIC Darstellung der Basislösungen
Daher findet man zu jedem Wert (außer -1 und 1) zwei Basislösungen (Abbildung 2-9b).
Beispiele:
Die Basislösungen für sin x=1/2 sind x=p/6 und x'=p-x=5/6p; die Basislösungen für cos x=1/2 sind x=p/3 und x'=-p/3. Vergleiche dazu auch die Abbildung 2-9;
Möchte man alle möglichen Lösungen angeben, so ermittelt man die Lösung aus der Wertemenge, bildet die zweite Basislösung, also x', und addiert dann zu beiden 2kp für Sinus und Kosinus, kp für Tangens, kIZ.
Beispiele:
a) Für sin x=1 (bzw. x=arcsin 1) folgt, daß der Sinuswert gleich 1 ist, wenn x =p/2. Die vollständige Lösung lautet dann x=p/2+2kp, kIZ. Denn 1=sin(p/2)=sin(5/2p)=sin(9/2p)= (Abbildung 2-9).
b) Für cos x=0 (bzw. x=arccos 0) folgt, daß der Kosinuswert gleich 0 ist, wenn x=p/2 (Funktionswert der Arcusfunktion). Die zweite Basislösung lautet x'=-p/2 (d.h. -x=x'). Die vollständige Lösung ist nun: x=p/2+2kp v x=-p/2+2kp, kIZ (Abbildung 2-9).
Exponentialfunktionen sind definiert als f(x)=ax, aIA . Definitionsmenge ist A. Als Wertemenge ergibt sich A . Die Funktionen sind stetig und streng monoton.
G |
Ist die Basis a<1 , so ist f(x)=ax streng monoton fallend, ist a>1, dann ist f(x)=ax streng monoton steigend (Abbildung 2-11).
Alle Exponentialfunktionen gehen durch den Punkt [0;1], denn jede Basis potenziert mit der Zahl Null ergibt nach Definition Eins (Abbildung 2-10).
Abbildung STYLEREF 1 n SEQ Abbildung * ARABIC Exponentialfunktionen
Häufig wird als Basis die Eulersche Zahl e genommen. Sie hat vor allem in der Naturwissenschaft eine große Bedeutung. Diese Exponentialfunktion heißt daher natürliche Exponentialfunktion: f(x)=ex (Abbildung 2-10c). Grundsätzlich gilt jedoch. daß sich jede Potenz der einen Basis in eine mit einer anderen Basis umrechnen läßt:
Logarithmusfunktionen sind die Umkehrfunktionen zu den Exponentialfunktionen und definiert als f(x)=loga x (Logarithmus von x zur Basis a)[34]; aIA . Jedem x wird die Zahl zugeordnet, mit der a potenziert x ergibt. D.h. log10100=2, da 102=100! Die Definitionsmenge ist A , die Wertemenge ist A. Zwischen Logarithmus- und Exponentialdarstellung gilt folgende Aquivalenz[35]
Abbildung STYLEREF 1 n SEQ Abbildung * ARABIC Logarithmusfunktionen
Logarithmusfunktionen sind streng monoton und zwar fallend für a<1 und monoton steigend für a>1 (Abbildung 2-11). Es gibt häufig gebrauchte Basen, nämlich 2 (Dualsystem), die “natürliche Basis” e und 10 (Dezimalsystem).
G |
Alle Logarithmusfunktionen gehen durch den Punkt P(1;0) (Abbildung 2-11).
Die Funktionalgleichung der Logarithmusfunktionen lautet: log(x1 x2)=log x1+log x2 und somit f(x1 x2)=f(x1)+f(x2).
f(x)=logax und g(x)=log1/ax liegen symmetrisch zur x-Achse (Abbildung 2-11e).
Die Funktionen Hyperbolischer Sinus[37], Hyperbolischer Kosinus usw. (sinh x, cosh x usw.) sind für unser Schulwissen nicht relevant, dafür um so mehr im naturwissenschaftlichen Bereich. Sie werden mit Hilfe von Exponentialfunktionen zur Basis e definiert:
Die anderen Funktionen (tanh x, coth x, usw.) bilden sich wie bei den normalen trigonometrischen Funktionen. Auf ihre Anwendungen, ihre Graphen und ihre Umkehrfunktionen braucht hier nicht weiter eingegangen werden.
M |
an kann Funktionen zu Summen, Differenzen, Produkte und Quotienten verknüpfen und so neue Funktionen bilden. Ist z.B. f(x)= 2x-3 und g(x)=x2+1, so erhalten wir:
D |
ie Funktion f(x) einer Funktion g(x) wird bezeichnet als f(g(x))=(f g)(x). f ist die äußere und g die innere Funktion. Ist f(x)=x2 und g(x)=sinx so ist (f g)(x)=sin2x.
Achtung! f g ist nicht das gleiche wie g f! Das wäre nämlich in obigem Beispiel (g f)(x)=sin(x2)!
A |
ls elementar werden alle Funktionen bezeichnet, die aus einer endlichen Anzahl von Verknüpfungen und Verkettungen aus transzendenten und algebraischen Funktionen bestehen. Dabei muß die Funktionsgleichung für die ganze Definitionsmenge gleich sein, die Funktionsgleichung also geschlossen, d.h. aus einer Gleichung bestehen. Alle bisher besprochenen Funktionen sind elementar.
Abbildung STYLEREF 1 n SEQ Abbildung * ARABIC Nicht-elementare Funktionen; a) Betragsfunktion; b) Gaußklammerfunktion; c) Signumfunktion |
E |
ine häufig angewendete, nicht-elementare Funktion ist die sogenannte Betragsfunktion: f(x)=|x| (Abbildung 2-12a). Diese Funktion besteht praktisch aus zwei elementaren Funktionen auf zwei verschiedenen Intervallen:
Zwei weitere ähnliche nicht-elementare Funktionen sind die Signumfunktion f(x)=sgn(x) und die Gaußklammerfunktion f(x)=[x].
Signum (x) ordnet einem negativem x den Wert ‑1, einem positivem x den Wert +1 und dem x‑Wert Null den y-Wert Null zu. Diese Funktion wird z.B. benötigt, wenn man nur das Vorzeichen eines Wertes braucht. Die Betragsfunktion läßt sich mit Hilfe der Signumfunktion einfach definieren als f(x)=x sgn(x) definieren.[38]
Die Gaußklammer ordnet x die größte ganze Zahl zu, die nicht größer ist als x. Ein Beispiel für die Anwendung dieser Funktion ist die Gebührenberechnung beim Telefonieren. Nach einer bestimmten Zeiteinheit springt die Rechnung eine Gebühr höher. Ist z.B. eine Einheit 8 Minuten, so zahlt man für ein Drei-Minutengespräch genauso viel wie für ein 7 Minutengespräch, für ein 9 Minutengespräch hingegen bereits das Doppelte.
Abbildung STYLEREF 1 n SEQ Abbildung * ARABIC Verschiebung eines Graphen |
Da diese beiden Funktionen wie die hyperbolischen nur für den erweiterten Mathematikunterricht wichtig sind, folgen an dieser Stelle keine weiteren Erklärungen! Lediglich die Graphen der Funktionen sind in Abbildung 2-12 dargestellt.
E |
s gibt einfache Methoden, die Graphen von “normalen” Funktionen aus dem vorhergehenden Kapitel zu verändern. Dazu gehören insbesondere das Strecken, Stauchen, Spiegeln und Schieben.
D |
iese kann anschaulich auch als “Fahrstuhleffekt” bezeichnet werden; denn der Graph von f(x) wird mit Hilfe einer zusätzlichen additiven Konstante C nach oben bzw. nach unten (C negativ) verschoben, d.h. in y-Richtung. Die um C nach oben verschobene Funktion g(x) lautet dann: g(x)=f(x)+C. Diese Schreibweise ist allgemein üblich, verkennt jedoch, daß die Konstante C ausschließlich auf die Variable y Einfluß hat, so daß folgende Schreibweise für das Verständnis sinnvoller wäre: g(x)-C=f(x).
Abbildung STYLEREF 1 n SEQ Abbildung * ARABIC r 1 Spiegelung an der x-Achse |
Man könnte “C” anschaulich mit einem Fahrstuhl vergleichen, der die Ausgangsfunktion mit C=0 in einem Hotel (das Koordinatensystem) hinauf und hinunter fährt. Dabei verändert sich das allgemeine Verhalten des Graphen in den einzelnen Punkten nicht.
D |
iese Verschiebung kann anschaulich als “Zimmernummereffekt” bezeichnet werden, denn der Graph von f(x) wird in x-Richtung verschoben, indem alle x in der Funktionsgleichung durch (x-a) ersetzt werden. Der Graph wird dann um a nach rechts verschoben (a>0) bzw. nach links verschoben (a<0). Anders ausgedrückt: bei z.B. (x-3) wird der Graph nach rechts verschoben, bei (x+3) nach links.) Die um a nach rechts verschobene Funktion g(x) lautet: g(x)=f(x-a). In unserem anschaulichen Hotelvergleich wäre a dann die Zimmernummer auf derselben Etage.
A |
n der x-Achse gespiegelt wird der Graph ganz einfach durch einen Vorzeichenwechsel der jeweiligen Funktionswerte (Abbildung 3-1):
g(x)=-f(x). Z.B. f(x)=x2 und g(x)=-x2 .
Der Graph kann natürlich auch an der y-Achse gespiegelt werden: g(x)=f(‑x). Z.B. f(x)=x3 und g(x)=(-x)3 (Abbildung 3-1).
E |
s gibt die Möglichkeit einen Funktionsgraphen in y-Richtung (von der x-Achse aus) und in x-Richtung (von der y-Achse aus) zu verändern. Dabei wird zwischen Strecken (Auseinanderziehen) und Stauchen (Zusammenschieben) unterschieden.
Eine solche Veränderung geht immer von der x-Achse aus, und zwar nach oben wie unten. Erreicht wird dies in Richtung der y-Achse durch einen Faktor a vor der Funktionsgleichung: h1(x)=a f(x).
G |
Der Graph wird in Richtung der y-Achse gestreckt, wenn |a|>1 ist. Er wird gestaucht, wenn |a|<1 ist. Ist a negativ, so findet zusätzlich eine Spiegelung an der x-Achse statt (Abbildung 3-2).
Abbildung STYLEREF 1 n SEQ Abbildung * ARABIC Streckung und Stauchung von Funktionen |
Eine Konstante k vor allen x streckt oder staucht den Funktionsgraphen in Richtung der x-Achse von der y-Achse aus nach rechts und links: h2(x)=f(k x).
G |
Der Graph wird in Richtung der x-Achse gestreckt, wenn k|>1. Der Graph wird gestaucht, wenn |k|<1 ist. Ist k negativ, so findet wieder zusätzlich eine Spiegelung an der y-Achse statt.
Abbildung STYLEREF 1 n SEQ Abbildung * ARABIC Strecken und Stauchen bei Sinusfunktionen
Sehr schön läßt sich das Schieben und Strecken an der Normalparabel zeigen. Es ist bekanntlich möglich, jede beliebige quadratische Funktion mit dem führenden Koeffizienten 1 (also die Normalform x2+px+q) auf die Normalparabel zurückzuführen, womit der Graph dann einfach zu zeichnen ist. f(x)=x2 ist die Funktionsgleichung der Normalparabel (Abbildung 2-4a). Wird dieser Graph in y-Richtung verschoben, so gilt: g1(x)=x2+c. Der in x-Richtung verschobene Graph hingegen lautet g2(x)=(x-a)2. Der Graph der Funktion g3(x)=(x-a)2+c ist die um a nach rechts und um C nach oben verschobene Normalparabel. Der Scheitelpunkt der Normalparabel liegt bei S(a;c) (Abbildung 3-1). Der Graph jeder quadratischen Funktion in der Normalform ist eine verschobene Normalparabel. Es bedarf geringer algebraischer Umformungen, um die Normalform einer quadratischen Gleichung auf die Scheitelpunktform zu bringen, die der obigen Form entspricht: f(x)-c=(x-a)2. Man bringt die Normalform auf die Scheitelpunktform mit Hilfe einer quadratischen Ergänzung. Bei der Umformung wurde die erste binomische Formel (a+b)2=a2+2ab+b2 angewandt.
Mit einer Normalparabel-Schablone kann jetzt ohne weiteres die Funktion im Koordinatensystem gezeichnet werden!
Beispiele:
f(x)=x2+4x+4. Dies ist ein vollständiges Quadrat, d.h. die binomische Formel kann direkt angewendet werden: f(x)=(x+2)2. Als Scheitelpunkt ergibt sich also S(-2;0).
g(x)=x2+6x+4 ist kein vollständiges Quadrat. In der quadratischen Ergänzung addieren und subtrahieren wir wegen 6x=2·3·x das Quadrat von 3, also 32 bzw. 9. Dies gibt dann x2+2·3·x+32-32+4=(x+3)2-5 T g(x)+5=(x+3)2 und daraus folgend S(3;-5).
Mit unserem “Hotelmodell” ergibt sich anschaulich folgende Darstellung:
f(x) ist eine Normalparabel in Zimmer Nummer 2 auf der LINKEN SEITE (da negativ) im ERDGESCHOSS. g(x) (eine Normalparabel) ist in Zimmer Nummer 3 auf der RECHTEN SEITE (da positiv) im fünften UNTERGESCHOSS (da negativ). (Abbildung 2-13c)
In der allgemeinen Form der quadratischen Gleichung muß der führende Koeffizient a nicht notwendigerweise gleich 1 sein (z.B. y=5x2+20x+22). Die Graphen einer solchen Funktion sind allgemeine Parabeln. Sie unterscheiden sich von der Normalparabel dadurch, daß sie breiter oder schmaler (gestaucht oder gestreckt) und/oder sogar nach unten geöffnet sind. Entscheidend hierfür ist besagter führender Koeffizient a:[42]
a>0 Parabel nach oben geöffnet
a<0 Parabel nach unten geöffnet
0<|a|<1 Parabel breiter als Normalparabel
|a|>1 Parabel schmaler als Normalparabel
Man kann nun durch Ausklammern auch eine allgemeine quadratische Funktion auf die
Scheitelpunktform bringen:
Der Koeffizient 5 sagt aus, daß die Parabel schmaler als die Normalparabel sein muß, sie ist also sozusagen dünner (Abbildung 3-2b) . Und zwar geht der Graph, wenn man vom Scheitelpunkt in x-Richtung eine Einheit nach Rechts geht, fünf Einheiten nach oben (in y-Richtung). Allgemein gilt, daß ausgehend vom Scheitelpunkt bei Dx=1 genau Dy=a Einheiten nach oben oder unten (wenn a negativ) zu gehen sind.
Auch die Sinus-Funktion ist ein gutes Beispiel für solche Funktionsveränderungen. Am häufigsten sind dabei Amplitudenänderungen, Frequenzänderungen und Phasenänderungen.
Abbildung STYLEREF 1 n SEQ Abbildung * ARABIC Amplituden-, Frequenz, und Phasenänderung bei einer Sinusfunktion
Die Amplitude ist die maximale Ausdehnung der Sinusfunktion in y-Richtung. Diese ist von f(x)=sin x bekanntlich gleich 1. Das bedeutet, die Wertemenge ist . Soll nun die Amplitude größer oder kleiner werden, so wird die Konstante a vor den Sinus gesetzt: g1(x)=a sin x. Die Amplitude ist jetzt a, die Wertemenge ist , z.B. g1(x)=4 sin x (Abbildung 3-3a).
Die Periodendauer einer Schwingung bezeichnet, in welchen Abständen sich der Graph der Funktion wiederholt.[44] Die Periode von f(x)=sin x ist 2p. Um die Periode zu ändern, wird das x einfach mit einem Faktor b multipliziert: g2(x)=sin(bx). Die Periode ist dann 2p/b, für y=sin(2x) also gleich p (Abbildung 3-3b). Je größer b wird, desto kleiner wird die Periode. Die Sinuskurve wird schmaler, d.h. der Graph wird in x-Richtung gestaucht. Ist b hingegen kleiner als 1, dann wird die Sinuskurve breiter, d.h. der Graph wird in x-Richtung gestreckt.
Phasenänderungen ändern den Startpunkt der Perioden der Sinusfunktion, anders ausgedrückt, sie verschieben die Sinusfunktion in x-Richtung. Hier gilt das gleiche wie bei allen anderen Funktionen: Die um c in x-Richtung (nach rechts) verschobene Sinusfunktion lautet g3(x)=sin(x-c), z.B. g3(x)=sin(x-p) (Abbildung 3-3c).
Abbildung STYLEREF 1 n SEQ Abbildung * ARABIC Horizontale Verschiebung (Phasenänderung) einer Sinusfunktion
Natürlich gibt es auch die Verschiebung mit dem “Fahrstuhl”: g4(x)-d=sin x, z.B. g4(x)‑1=sin x (Abbildung 3-4a).
G |
Die Funktion f(x)=a sin(bx-c)+d ist die um c/b (siehe unten) nach rechts und um d nach oben verschobene Sinusfunktion mit der Periode 2p/b und der Amplitude a. Die Definitionsmenge ist A und die Wertemenge W=, z.B. f(x)=2 sin(2x-p
Zu beachten
ist, daß hier die Verschiebung in x-Richtung nur p/2
beträgt, denn da alle x durch (x-c) ersetzt werden müssen, also beide, denn es
heißt ja 2x, steht eigentlich da:
Beim Tangens (und Kotangens) ist die Periode im Gegensatz zur Sinusfunktion nur halb so groß, nämlich p/b. h1(x)=tan(2x) hat dann eine Periode von p/2 (Abbildung 3-6a). Die Wertemenge ist A, d.h. die Konstante a streckt (wenn größer als 1) bzw. staucht (wenn kleiner als 1) den Graphen in y-Richtung; der Begriff der Amplitude kann hier nicht angewandt werden.
Abbildung STYLEREF 1 n SEQ Abbildung * ARABIC Strecken und Stauchen bei der Tangensfunktion
Die oben beschriebenen Veränderungen gelten auch für die anderen trigonometrischen Funktionen.
N |
Abbildung STYLEREF 1 n SEQ Abbildung * ARABIC r 1 Lage von Nullstellen |
ullstellen sind die Punkte, an denen der Graph einer Funktion die x-Achse schneidet oder berührt. Solche Nullstellen sind in der Analysis für das Verständnis von Funktionsverläufen sehr wichtig. Nullstellen werden prinzipiell ermittelt, indem man die Funktionsgleichung gleich Null setzt, denn wenn der Graph die x-Achse schneidet oder berührt, ist der Funktionswert y=f(x)=0. Nullstellen werden mit dem x-Wert angegeben (der y-Wert ist bei einer Nullstelle immer Null). Dieser x-Wert heißt x0 oder xn. Gibt es mehrere Lösungen für 0=f(x), z.B. a, b, c usw., so werden sie mit x0=a v x0=b v x0=c usw.[45] angegeben. Es ist auch möglich die verschiedenen Nullstellen durch xn1, xn2, xn3 usw. zu kennzeichnen.
Die Vielfachheit einer Nullstelle unterscheiden wir nach einfachen und mehrfachen Nullstellen. Hat man zum Beispiel ein Produkt, bei dem mehrere der Faktoren für einen x-Wert x0 sind, so spricht man von einer mehrfachen Nullstelle. Diese Unterscheidung ist deshalb so wichtig, weil sich daraus ergibt, ob der Graph die x-Achse schneidet oder nur berührt.
Bei einfachen und ungeradzahlig mehrfachen (also zum Beispiel dreifachen) Nullstellen, findet ein Vorzeichenwechsel statt; die x-Achse wird geschnitten. Bei geradzahlig mehrfachen Nullstellen (also z.B. doppelten), findet kein Vorzeichenwechsel statt; die x-Achse wird lediglich berührt, z.B f(x)=x2 . Dies ist ein Produkt: x2=x x. Dadurch daß beide Faktoren in der Umgebung von Null ihr Vorzeichen wechseln, bleibt es immer positiv (oder negativ, falls -x2 vorliegt). Die x-Achse wird also nur berührt, der Graph hat links und rechts von x=0 das gleiche Vorzeichen (Abbildung 4-1). f(x)=x3=x x x hat bei x=0 eine dreifache Nullstelle, an x=0 finden also drei Vorzeichenwechsel gleichzeitig statt. Der Graph schneidet wegen der ungeradzahligen Häufigkeit die x-Achse, aus negativen (links von x=0) werden positive (rechts von x=0) Funktionswerte (Abbildung 4-1).
Ist f(x) eine Potenzfunktion mit positivem Exponenten, z.B. f(x)=axr, rIA , r 0, so gibt es genau eine Lösung für f(x)=0, nämlich x0=0.
Eine ganzrationale Funktion hat höchstens so viele Nullstellen, wie hoch ihr Grad ist. Eine ganzrationale Funktion dritten Grades also höchstens drei. Die Nullstellen der Polynom-Funktionen ermittelt man häufig durch faktorisieren. Und zwar ist das durch das Faktorisieren entstehende Produkt immer dann gleich Null, wenn mindestens einer der Faktoren Null ist. Dies bedeutet, um die Nullstellen einer ganzrationalen Funktion ermitteln zu können, müssen wir die Funktionsgleichung solange faktorisieren (falls möglich!), bis wir für jeden einzelnen Faktor erkennen können, wann dieser gleich Null ist.
Für die konstanten und linearen Funktionen ist die Nullstellenbestimmung kein Problem, hier reichen einfache Aqivalenzumformungen.
Konstante Funktionen f(x)=k können zwangsweise nur dann Null werden, wenn die Konstante k selbst gleich Null ist. Der Funktionsgraph entspricht dann der x-Achse. Lineare Funktionen werden durch Geradengleichungen beschrieben und können einfach umgestellt werden:
Um die Nullstelle einer quadratischen Funktion f(x)=ax2+bx+c zu ermitteln, muß man sie erst einmal auf die Normalform bringen, also den Koeffizienten a ausklammern:
Die Normalform der quadratischen Gleichung erfordert zwingend, daß der erste Koeffizient (vor dem x2) gleich +1 lautet! Ist die Normalform ein vollständiges Quadrat (2.1.1.1.2 Allgemeine Ganzrationale Funktionen), so kann man sie zu (x-z)2 faktorisieren und hat genau eine doppelte Nullstelle bei x=z. Ist die Normalform kein vollständiges Quadrat, so muß die sogenannte pq-Formel angewandt werden, die bereits in Kapitel Normalparabel prinzipiell hergeleitet wurde. Die Anzahl der möglichen reellen Lösungen ergibt sich durch einfache Überlegung. Eine quadratische Gleichung in Parabelform kann die x-Achse entweder gar nicht schneiden (keine Nullstelle), zweimal schneiden (zwei Nullstellen) oder berühren (eine doppelte Nullstelle).
Wieviele Lösungen es gibt, erfährt man durch die Diskriminante, die dem Radikanden entspricht:
Es gibt drei Möglichkeiten:
a) D>0: Jetzt muß die pq-Formel angewandt werden. Es gibt genau zwei Lösungen.
b) D=0: Die Funktionsgleichung ist ein vollständiges Quadrat. Jetzt gibt es genau eine Lösung. Der Scheitelpunkt des Graphen liegt auf der x-Achse. Die Nullstelle kann mit Hilfe der binomischen Formeln ermittelt werden (s.o.).
c) D<0: Dann gibt es keine Lösung, da wir in der p-q-Formel die Wurzel aus der Diskriminante ziehen werden, und man keine Wurzel aus negativen Zahlen ziehen kann. Der Funktionsgraph befindet sich oberhalb der y-Achse
Beispiele:
f(x)=-x2-6x-5. Da die Nullstellen gesucht sind, folgt 0=-x2-6x-5. Um auf die Normalform zu kommen, wird die Gleichung durch (-1) dividiert! 0=x2+6x+5. Die pq-Formel liefert jetzt folgende Ergebnisse:
Die Funktion selbst hat ihren Scheitelpunkt bei S(-3;4) oberhalb der x-Achse. Da die Parabel jedoch nach unten geöffnet ist, schneiden sehr wohl beide Aste die x-Achse, nämlich bei PN1(-1;0) und PN2(-5;0) (Abbildung 4-1a).
Einen
Sonderfall gibt es noch, wenn der Koeffizient b=0 ist, also f(x)=ax2+c.
Dann ergeben sich folgende Nullstellen:
Sehr viel schwieriger wird es bei ganzrationalen Funktionen höheren Grades. Hier hilft es meistens nur, die Funktionsgleichung in Faktoren zu zerlegen, die aus quadratischen, linearen oder konstanten Gliedern bestehen. Letzten Endes wird uns nur die Polynomdivision weiterhelfen, dazu brauchen wir aber erst einmal mindestens eine Nullstelle xn1. Dann kann man nämlich die Polynomfunktion durch (x-xn1) teilen. Mögliche ganzzahlige Lösungswerte für f(x)=0 sind auf jeden Fall ganzzahlige Teiler (positiv wie negativ) des konstanten Gliedes (a0). Ist z. B. a0=6, so entstammen ganzzahlige Lösungen der Menge . Wenn man jetzt alle diese Werte einsetzt, bekommt man unter Umständen eine Nullstelle heraus. Das ist dann der Startwert xn1!
Allgemeine Hinweise zur Vorgehensweise:
a) Meistens ist es praktischer, den führenden Koeffizienten auszuklammern, er beeinflußt danach die Nullstellenberechnung nicht mehr.
b) Hat die Funktionsgleichung kein konstantes Glied, so ist eine Lösung auf jeden Fall x0=0. Dieses x kann dann ausgeklammert werden, z.B.
f(x)=4x3+8x2+4x= 4x(x2+2x+1)=4x(x+1)2.
Die Nullstellen lauten dann xn1=-1 (doppelt, wegen des Quadrats) und xn2=0 (einfach) (Abbildung 4-1b).
c) Manchmal lassen sich Funktionen höheren Grades nach den binomischen Formeln (sogenannte biquadratische Funktionen) zusammenfassen, z.B.
f(x)=x4+2x2+1= (x2+1)2.
Die jeweils doppelten Nullstellen liegen bei x=
d) Funktionen höheren Grades lassen sich manchmal nach polynomischen Formeln faktorisieren. Genannt seien hier die trinomischen Formeln:
(x+a)3=x3+3ax2+3ax2+a3
(x-a)3=x3-3ax2+3a2x-a3
(x+a) (x2-ax+a2)=x3+a3
(x-a) (x2+ax+a2)=x3-a3
e) Manchmal hilft einem auch das Pascalsche Dreieck weiter, mit dem sich die übrigen polynomischen Formeln höheren Grades fortsetzen lassen. Es ist aber schon Glückssache, gerade die Koeffizienten aus dem Pascalschem Zahlendreieck in der Funktionsgleichung zu haben, z.B.
f(x)=x4+4x3+6x2+4x+1=(x+1)4
1 (a+b)0=1
1 1 (a+b)1=a+b
1 2 1 (a+b)2=a2+2ab+b2
1 3 3 1 (a+b)3=a3+3a2b+3ab2+b3
1 4 6 4 1 (a+b)4=a4+4a3b+6a2b2+4ab3+b4
1 5 10 10 5 1 (a+b)5=
1 6 15 20 15 6 1 (a+b)6=
usw.
f) Wenn keine der oben angegebenen Möglichkeiten in Betracht kommen, müssen numerische Verfahren zur Nullstellenbestimmung angewendet werden!
Die Nullstellen ermitteln sich wie bei den ganzrationalen Funktionen. Entscheidend ist nur der Zähler; ist dieser gleich Null, so ist auch die Funktion für diese x-Werte gleich Null. Es ist jedoch darauf zu achten, daß die Nullstellen Teil der Definitionsmenge, also nicht gleichzeitig Nullstellen des Nennerpolynoms sind!
E |
ine Wurzel
ist dann gleich Null, wenn der Radikand gleich Null ist. Dies ergibt sich schon
aus der Tatsache, daß die Wurzeln bekanntlich Teil der Potenzfunktionen sind:
B |
ei den “einfachen” trigonometrischen Funktionen lassen sich die Nullstellen ohne Probleme berechnen:
f(x)=sin x: x0=kp, kIZ (geradzahlige Vielfache von p
f(x)=cos x:
f(x)=tan x: x0=kp, kIZ (geradzahlige Vielfache von p
Treten die trigonometrischen Funktionen in Kombination mit anderen oder untereinander auf, so müssen meistens mehrere der Formeln für die trigonometrischen Funktionen angewandt werden, die man jeder mathematischen Formelsammlung oder dem Anhang entnehmen kann. Häufig reicht es aber auch, sich zu überlegen, wie der Graph verändert wurde und den Graphen zu zeichnen.
G |
Alle Exponentialfunktionen in der Form f(x)=ax haben keine Nullstelle.
Alle Logarithmusfunktionen der Form f(x)=logax haben die Nullstelle x0=1.
Funktionen, die aus Kombinationen von Exponential- und Logarithmusfunktionen auftreten, sind meistens nur numerischen Verfahren zugänglich!
D |
ie beiden bekanntesten numerischen Verfahren sind das Verfahren nach Newton (Tangentennäherungsverfahren) und die Regula-Falsi (Sekantennäherungsverfahren). Man nennt sie Iterationsverfahren[48], weil sie mit jeweils einem neuen Startwert so lange wiederholt werden, bis sich ein gefundener Wert nur noch geringfügig vom vorherigen unterscheidet. Zuerst wählt man einen grundsätzlich beliebigen Startwert, eine sogenannte Wurzel (am besten geschieht dies nach dem Sturmschen Satz ). Dann werden in einer Iteration mit Hilfe von Tangenten bzw. Sekanten immer neue Wurzeln ermittelt, die der tatsächlichen Nullstelle schließlich bis auf die gewünschte Genauigkeit nahe kommen. Diese Iteration kann in einem Hornerschen Schema ausgedrückt werden.
Abbildung STYLEREF 1 n SEQ Abbildung * ARABIC r 1 Numerische Bestimmung von Nullstellen
F |
ür das Newtonsche Verfahren braucht man nur einen Startwert x1. Legt man nun an den Graphen am Punkt P(x1;f(x1)) eine Tangente (Gerade) an, so schneidet sie die x-Achse in größerer Nähe von x0 als x1 (Abbildung 5-1). Einzige Bedingung ist, daß der Funktionswert von x1 und die “Beschleunigung” von f(x1), also f''(x1) das gleiche Vorzeichen haben. Der Ansatz für die Iteration ergibt sich aus Abbildung 5-1:
Der einzige Nachteil des Verfahrens ist, daß bei komplizierten Funktionen nicht unbedingt die erste Ableitung der Funktion bestimmt werden kann.
F |
ür das Regula-Falsi-Verfahren werden zwei x-Werte benötigt, zwischen denen jedoch die gesuchte Nullstelle liegen muß[50]. Diese x-Werte seien x1 und x2, dann ist der Näherungswert x3. Der Ansatz ergibt sich wieder einfach aus Abbildung 5-1:
Dieses Verfahren wird solange wiederholt, bis die gewünschte Genauigkeit erreicht ist.
Gegegeben sei folgende Funktion f: x
1. Maximaler Definitionsbereich: x I A, da f(x) eine ganzrationale Funktion.
2. Schnitt- und Berühungspunkte mit den Achsen:
a) y-Achse: Bedingung f(0)=y0 (x muß 0 sein!); y0=0 T Py(0;0). Dadurch automatisch auch Schnitt- oder Berührungspunkt mit der x-Achse
b) x-Achse: Begingung f(x0)=0;
x0=0 wegen des Quadrats doppelte Nullstelle, also ein Berührungspunkt, der zugleich ein relatives Extremum sein muß. Aufgrund der Funktionswerte in der Umgebung von x=0 (negative Werte) ergibt sich ein relatives Maximum (Hochpunkt). Der zweite Faktor führt zu:
3. Symmetrien
Punktsymmetrisch zum Ursprung, wenn f(-x)=-f(x)
y-Achsensymmetrisch, wenn f(-x)=f(x)
Da gerade und ungerade Exponenten auftreten, keine Symmetrie.
4. Relative Extrema (Hoch- und Tiefpunkte)
Notwendig
ist f´(xE)=0 und hinreichend ein VZW von f´ in einer genügend
kleinen Umgebung von xE oder alternativ zum VZW
Nullsetzen der ersten Ableitung führt zu:
VZW überprüfen:
4. Wendepunkte:
Notwendig
ist
5. Sämtliche angegebenen Punkte mit den entsprechenden Koordinaten eintragen (keine Wertetabelle):
Gegegeben
sei folgende Funktion f: x
1. Maximaler Definitionsbereich: die Funktion ist dort nicht definiert, wo die Nullstellen des Nenners liegen T x I A, da der Nenner nicht Null werden kann (nach oben verschobene Normalparabel - “Fahrstuhl”).
2. Schnitt- und Berühungspunkte mit den Achsen:
a) y-Achse: Bedingung f(0)=y0 (x muß 0 sein!); y0=-1 T Py(0;-1)
b) x-Achse: Begingung f(x0)=0; Nullstellen eines Quotienten entsprechen den Nullstellen des Zählers, wenn der Nenner an diesen Stellen ungleich Null ist (sonst Lücke!):
3. Polstellen
Die Polstellen sind die Nullstellen des Nenners (Definitionslücken), wenn der Zähler nicht gleichzeitig Null wird (sonst Lücke). f(x) hat keine Polstellen (siehe oben).
4. Symmetrien
Punktsymmetrisch zum Ursprung, wenn f(-x)=-f(x)
y-Achsensymmetrisch, wenn f(-x)=f(x)
Da nur geradzahlige Exponenten auftreten, ist f(x) y-Achsensymmetrisch.
5. Asymptoten
Zerlegung der Funktion in einen ganzrationalen und einen echtgebrochen-rationalen Teil durch Polynomdivision:
6. Relative Extrema (Hoch- und Tiefpunkte)
Notwendig ist f’(xE)=0 und
hinreichend ein VZW von f’ in einer genügend kleinen Umgebung von xE
oder alternativ zum VZW
1. Ableitung gleich Null setzen: 4xE=0 T xE=0
2. VZW überprüfen:
Alternative Überprüfung durch f'(x): f'(0)>0 T rel. Tiefpunkt.
7. Wendepunkte
Notwendig ist
Nur
8. Sämtliche angegebenen Punkte mit den entsprechenden Koordinaten eintragen (keine Wertetabelle):
Aufgabe: Bestimmen Sie den Inhalt der Fläche zwischen den Graphen von f, g und h![51]
|
1. Skizze erstellen:
Entsprechend der Aufgabenstellung soll die Fläche von den drei Funktionen begrenzt sein. Daraus folgt dann, daß zwei verschiedene Flächen möglich sind, A1 und A2. Diese Flächen müssen getrennt betrachtet werden, denn A=A1+A2 wird nur von zwei Flächen begrenzt! Aus der Skizze sind die zu berechnenden Schnittpunkte ersichtlich. Diese müssen berechnet werden, obwohl sie aus der Skizze als ganzzahlige x-Werte zu entnehmen sind!
2. Schnittpunkte bestimmen
a) zwischen f(x) und g(x):
Ansatz:
b) zwischen f(x) und h(x)
c) zwischen g(x) und h(x)
3. Intervallweise Integration:
1.
2.
3.
Gegeben sei
die quadratische Gleichung in Normalform[53]:
sin(-a)=-sina (Punktsymmetrie)
cos(-a)=cosa (Achsensymmetrie)
x |
sin(x) |
cos(x) |
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p |
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p |
|
|
p |
|
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p |
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gegeben gesucht |
sin a |
cos a |
tan a |
cot a |
sin a |
sin a |
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cos a |
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cos a |
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tan a |
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tan a |
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cot a |
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cot a |
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auch für Wurzeln |
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Summenregel |
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Kettenregel: äußere Ableitung innere Ableitung |
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Produktregel |
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Quotientenregel |
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auch für Wurzeln |
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Abszisse
“abscindere” (lat.): abschneiden
Die Abszisse entspricht einem Abschnitt, in der der x-Achse.
Addition
“addere” (lat.): hinzufügen
affin
“affinis” (lat.): verwandt
Algebra
“al dschebr” (arab.): hinüberschaffen
Es wurde beim Rechnen mit Gleichungen gebraucht.
Archimedes
(287-212 v. Chr.) war der größte griechische Mathematiker und Ingenieur des Altertums und wandte die Mathematik erstmals praktisch an.
Arithmetik
“arithmos” (gr.): Zahl
Die Arithmetik ist die Zahlenlehre bzw. Rechenkunst
Asymptote
asymptotos (gr.): nicht zusammenfallend
Basis
“basis” (gr.): Grundlage
Cavalieri, Bonaventura
war ein italienischer Mathematiker.
komplexe Zahl
“complexus” (lat.): zusammengesetzt
konvergieren
“convergere” (lat.): zusammenstreben
deka
“deka” (gr.): zehn, das Zehnfache
Abkürzung: “da”
dezi
“decem” (lat.): zehn, das Zenhntel
Abkürzung: “d”
Diagonale
“dià” (gr.): durch
“góny” (gr.): Winkel, Ecke
Differenz
“differentia” (lat.): der Unterschied
Diskriminante
“diskriminare” (lat.): unterscheiden, bestimmen
divergieren
“divergere” (lat.): aufeinanderstreben
“Dividend” von “numerus dividendus” (lat.): die zu teilende Zahl
Division
“dividere” (lat.): (ver)teilen
Divisionszeichen
Das Divisionszeichen als Doppelpunkt wurde von dem Philosophen und Mathematiker Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-1716) eingeführt.
Divisor
“divisor” (lat.): der Teiler
Euklid (365-300 v.Chr.)
war griechischer Mathematiker und faßte in seinem Werk “Elemente” in 13 Bänden die mathematischen Kenntnisse seiner Zeit erstmals schriftlich zusammen. Er durchbrach damit förmlich einen Bann, da vor ihm Mathematik nur mündlich weitergegeben wurde.
Euler, Leonhard
schweizer Mathematiker, führte unter anderem die uns heute geläufige Benennung des Dreiecks ein.
Exponent
“exponere” (lat): herausstellen
Faktor
“factor” (lat.): der Macher, der Wirkende
Funktion
“funktio” (lat.): Vorrichtung, Leistung
Gauß, Carl Friedrich
war einer der großen deutschen Mathematiker sowie ein bedeutender Astronom. Er begründete z.B. in seinem Werk “Disquisitiones arithmeticae” die moderne Zahlentheorie. Da Gauß selbst nichts zu publizieren pflegte,was ihm unvollkommen erschien, wurden große Teile seines mathematischen Wirkens erst nach seinem Tode, nämlich aus seinem Nachlaß bekannt, so z.B. seine Arbeiten zur nichteuklidischen Geometrie.
Geometrie
“ge”, (gr.): Erde
“metrein” (gr.): messen
Die Geometrie ist die Lehre von der Erdmessung bzw. Landmessung
giga
“gigas” (gr.): Riese, das Millardenfache
Abkürzung: “G”
hekta
hektaton (gr.): hundert, das Hundertfache
Abkürzung: “ha”
Heron von Alexandria
lebte wahrscheinlich im 1.Jh. n.Chr. Er war ein griechischer Mathematiker und Physiker.
Hypotenuse
“hypoteino” (gr.): Ich spanne darunter (nämlich die Saiten der Harfe, die bei den Griechen ein rechtwinkliges Dreieck darstellte).
imaginäre Zahl
“imaginatio” (lat.): Einbildung, Trugbild
Der Mathematiker Carl Friedrich Gauß (1777-1855) hat sehr grundlegende Studien zu den imaginären Zahlen durchgeführt.
interpolieren
“interpolare” (lat.): einschieben, zwischenschalten
irrationale Zahl
“irrational” (lat.): unberechenbar, verstandesmäßig nicht faßbar
Eine irrationale Zahl ist nicht durch ein Verhältnis zweier ganzer Zahlen ausdrückbar. Typische irrationale Zahlen sind die Kreiszahl p oder die Eulersche Zahl e.
Isometrie
“isos” (gr.): gleich
“metrein” (gr.): messen
Isometrie = Längengleichheit
Kathete
“káthetos” (gr.): die Herabgelassene, das Lot
Kegel
“Konus” (gr.): Zapfen, Kegel
konisch = kegelförmig
kilo
“chilioi” (gr.): tausend, das Tausendfache
Abkkürzung “k”
Koeffizient
“coeffisere” (lat.): mit ausmachen
Koeffizient = mitwirkende Zahl
Komplementwinkel
“complére” (lat.): anfüllen
Konstante
“constans” (lat.): feststehend, unveränderlich
Koordinate
“coordinare” (lat.): zusammenstellen
Koordinaten = zugeordnete Strecken
Die Bestimmung von Punkten einer Fläche durch Koordinaten wurde erstmalig durch den französichen Mathematiker und Philosophen René Descartes (1596-1650) in die Mathematik eingeführt.
Kotangens
Der Name ist durch eine Zusammenziehung der lateinischen Wörter “complementi” und “tangens” entstanden.
Kubus
“cubus” (lat.): Würfel
Limes
“limes” (lat.): Grenze
linear
“linea” (lat.): Gerade
Logarithmus
“logos” (gr.): Vernunft, Verhältnis
“arithmos” (gr.): Zahl
Die Erfindung der Logarithmen geschah unabhänging voneinander durch den Briten Lord John Napier (1550-1617) sowie dem Schweizer Henry Briggs (1561-1632).
Mantisse
“mantissa” (lat.): Zugabe
Mathematik
Dergroße Pythagoras teilte seine Zuhörer gewöhnlich in zwei Kategorien ein: die “Mathematiker” waren jene, die das Recht hatten, Wissen (mathematha) zu erwerben, während die andere Gruppe (Akusmatiker) nur zuhören durften.
mega
“mega” (gr.): groß, das Millionenfache
Abkürzung: “M”
mikro
“mikros” (gr.): klein, das Millionstel
Abkürzung: “m”
milli
“mille” (lat.): tausend, das Tausendstel
Abkürzung: “m”
Minuend
“minuere” (lat.): vermindern
Multiplikand
“numerus multiplicandus” (lat.): die zu vervielfachende Zahl
Multiplikator
“multiplicare” (lat.): vervielfachen
nano
“nanus” (lat.): Zwerg, das Millionstel
Abkürzung: “n”
Numerus
“numerus” (lat.): Nummer (Zahl)
Ordinate
“ordinare” (lat.): zuordnen
Ordinate = Aufrechte, Lotrechte
entspricht der y-Achse
parallel
“parállelos” (gr.): nebeneinanderlaufend, gleichlaufend
per anno
Abk. “p.a.”: für das Jahr
“annus” (lat.): Jahr
Periode
“periodus” (lat.): Umlaufzeit
Perspektive
“perspicere” (lat.): hindurchsehen
Pfund
“£” von “libra” (lat.): Waage, Pfund
pico
“poco” (lat./ital.): spitz, klein, das Milliardstel
Abkürzung: “p”
Potenz
“potentia” (lat.): Macht
Erst nach Einführung der sogenannten allgemeinen Zahlen durch den französischen Mathematiker Francois Vieta (1540-1603) wurde mit Potenzen gerechnet. Die heutige Schreibweise der Potenzen stammt von dem französischen Philosophen und Mathematiker René Descartes (1596-1650).
Primzahl
“primus” (lat.): der erste
Eine Primzahl hat stets eine zweielementige Teilermenge.
Produkt
“productum” (lat.): das Hervorgebrachte, das Ergebnis
projezieren
“projicere” (lat.): vor-, hinwerfen
“projectio” (lat.): Vor-, Hinwerfung
Promille
“pro mille” (lat.): für, von, unter 1000
Abkürzung: “‰”
proportional
“proportio” (lat.): Ebenmaß
Prozent
“pro centum” (lat.): für, von, unter 100
Abkürzung: “%”
Pythagoras von Samos (570-497 v.Chr)
war ein griechscher Philosoph, der in Kroton (Unteritalien) den Bund der Pythagoreer mit religiösen, wissenschaftlichen, politischen und ethischen Zielen gründete. Seine nur mündlich vorgetragenen Lehrmeinungen umfaßten u.a. mystisch priesterliche Weisheit. Die Entdeckung bestimmter rationaler Zahlenverhältnisse in der Natur führte Pythagoras zu der Lehre, daß das Wesen der Wirklichkeit die Zahl sei. Die Aussage des ihm zugeschriebenen “Satz des Pythagoras” war für Einzelfälle schon vor seiner Zeit bekannt.
Quotient
“quotiens” (lat.): wie oft
radizieren
“radix” (lat.): Wurzel
rationale Zahl
“ratio” (lat.): Verhältnis
real
(lat.): wirklich, wahrhaft
Riese, Adam
war ein sog. “Rechenmeister” in Erfurt und später in Annaberg. Er schrieb mehrere Rechenbücher, die bis in die Mitte des 17. Jahrhunderts benutzt wurden. Sein bekanntestes Werk ist “Rechnung auff der linihen vnd federn”. Zum Verständnis muß erwähnt werden, daß bis in die Mitte des 16. Jahrhunderts in Deutschland üblicherweise mit römischen Ziffern gerechnet wurde. Adam Riese machte sich um die Einführung des Rechnens mit arabischen Ziffern verdient.
Stereometrie
“stereos” (gr.): starr, fest
“metrein” (gr.): messen
Stereometrie = Körpermessung, Körperlehre
Subtrahend
“subtrahere” (lat.): abziehen
Supplementwinkel
“supplere” (lat.): ergänzen
Symmetrie
“symmetriá” (gr.): Ebenmaß, Gleichmaß
Sinus
(lat.): Hohlraum, Ausbuchtung, der Bausch im Gewand
Tangente
“tangere” (lat.): berühren
tera
“teras” (Gr.): Ungeheuer, das Billionenfache
Abkürzung: “T”
Thales von Milet (um 650-560 v.Chr.)
war ein grischer Philosoph. Er zählte zu den sog. “7 Weisen” des alten Grenlands.
Trigonometrie
“trigonon” (gr.): Dreieck
“metrein” (gr.): messen
Trigonometrie = Dreiecksmessung (d.h. Bestimmung von Dreiecksparametern mit Hilfe der Winkel- und Seitenverhältnisse)
Vektor
“vector” (lat.): Fahrer
Zeit
“tempus” (lat.): die Zeit
Abkürzung: “t”
zenti
“centum” (lat.): hundert, das Hundertstel
Abkürzung: “c”
Zins
“census” (lat.): Schätzung, Zensur
Abkürzung: “z”
Zyklus
“kyklos” (gr.): Kreis
“Löcher” im Graphen, weil Definitionslücken häufig durch einen kleinen Kreis im Verlauf des Graphen symbolisiert werden.
Man spricht häufig auch von zweiseitiger Stetigkeit, wenn rechts- und linksseitiger Grenzwert existieren und beide gleich dem Funktionswert sind. Existiert nur ein Grenzwert, so wird dann von einseitiger Stetigkeit gesprochen!
Da der allgemeine Grenzwert existiert, läßt sich die Unstetigkeit durch Festsetzung von f(1)=2 beheben, weshalb man auch von einer hebbaren Unstetigkeit spricht (Lücke).
Die Bezeichnungen “gerade - ungerade” kommen daher, daß Funktionen mit geradem Exponenten oft gerade Funktionen sind, und Funktionen mit ungeradem Exponenten oft ungerade Funktionen sind (vgl. auch die Kapitel “Rationale Funktionen” und “Ganzrationale Funktionen (Polynom-Funktionen)”).
Zu beachten ist, daß vor dem konstanten Glied “2” eigentlich x0=1 steht, so daß auch hier ein gerader Exponent erscheint; denn Null wird als gerade Zahl aufgefaßt.
Die sogenannte Normalform 0=x2+px+q tritt nur bei der Nullstellenbestimmung auf, da hier ohne weiteres eine Division durch den ersten Koeffizienten “a” erfolgen kann, d.h. p=b/a und q=c/a!
Die Funktionen Sekans (reziproker Kosinus) und Kosekans (reziproker Sinus) haben in der Mathematik keine große Bedeutung!
DEG ist die Abkürzung für degree (Grad) im Gegensatz zur Anzeige GRAD, die für Neugrad steht (0°..100°), was häufig zu Verwechselungen führt!
Es handelt sich um denselben Graphen. Erst durch Vertauschung von x und y bei der Exponentialdarstellung entsteht die Umkehrfunktion, deren Graph anders aussieht (gespiegelt an der Winkelhalbierenden).
f(x)=log2x=lb x heißt dyadische oder binäre Logarithmusfunktion (auch Zweierlogarithmusfunktion genannt, Abbildung 2-11b).
f(x)=logex=ln x heißt natürliche Logarithmusfunktion (Abbildung 2-11d)
f(x)=log10x=lgx heißt Briggssche oder dekadische Logarithmusfunktion (auch Zehnerlogarithmusfunktion genannt, Abbildung 2-11b).
In der alternativen Darstellung g3(x)-c=(x-a)2 kann man deutlich erkennen, daß c die y-Koordinaten und a die x-Koordinaten verschiebt. Es ist auch erklärbar, warum Minus den Graphen nach rechts (bzw. oben) verschiebt: Verschoben wird eigentlich das Koordinatensystem, und zwar nach links (bzw. unten)!
Wie der folgenden.Herleitung zu entnehmen ist, wird hierbei das Quadrat additiv ergänzt, gleichzeitig aber wieder subtrahiert, so daß im Endeffekt die erlaubte Zahl Null addiert wird.
Die Frequenz f kennzeichnet dagegen, wie oft sich eine Schwingung innerhalb einer Sekunde wiederholt.
Die Verwendung der Oder-Bedingung ist wichtig, denn x kann ja nicht a, b und c gleichzeitig sein, sondern nur a oder b oder c usw.
Für Interessierte der Sturmsche Satz: Seien an die Koeffzienten des Polynoms n-ten Grades, dann liegen alle reellen Nullstellen im Intervall I=[‑M;M] mit M=1+|an-1|++|a1|+|a0|
In einigen Fällen konvergiert das Verfahren auch, wenn die Nullstelle außerhalb von den Startwerten liegt. Konvergenz bedeutet hier, daß die Zahlenfolge auf einen Nullstellenwert hinläuft und nicht divergent ist, d.h. sich von der Nullstelle wegbewegt.
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