Sehr geehrte Frau Professor, liebe Mitschüler, ich möchte Sie recht herzlich zu meinem Referat über den Roman "Erdsegen" von Peter Rosegger begrüßen.
Der Autor:
Peter Rosegger, geboren 1843 in Krieglach in der Steiermark, war der Sohn eines armen Bergbauern. Er lernte bei einem pensionierten Waldschulmeister lesen und schreiben und bildete sich als Hirtenknabe und Schneiderlehrling autodidaktisch weiter. Rosegger schickte 1864 seine ersten literarischen Versuche an die Grazer Tagespost, deren Redakteur ihn unterstützte und ihm den Besuch einer Höheren Handelsschule ermöglichte. Ab 1869 veröffentlichte er Mundart Gedichte und Erzählungen, 1873 heiratete Peter Anna Pichler, Sie starb bei der Geburt des zweiten Kindes. 1876 gründete er die Monatszeitschrift Heimgarten. Peter Rosegger unternahm 1878 weite Vortragsreisen. Ein Jahr später heiratete er Anna Knaur. Rosegger unterstützte die Kirche, indem er zu verschiedenen Spendenaktionen aufrief und gründete auch eine Waldschule in Alpl. Er erhielt Ehrendoktorate von den Universitäten Heidelberg, Wien und Graz. 1917 wurde er Ehrenbürger der Stadt Graz . Peter Rosegger verstarb 1918 in seinem Geburtsort Krieglach.
wichtige Werke:
Die Schriften des Waldschulmeisters
Erdsegen
Weltgift
Jakob der Letzte
Das ewige Licht
Als ich noch der Waldbauernbub war (Sammelband)
Rosegger verherrlichte in seinem Werk Erdsegen die "gesunde" bäuerliche Welt, denn die Industrialisierung begann. Er will mit diesem Roman zeigen, das man selbst durch Studieren verschiedenster Fächer noch nicht weiß wie man z.B.: mit einer Sense umgeht. Es ist eine Kunst und harte Arbeit. Diese kann man nur lernen indem man es macht. Er deutet damit an, daß das ein Bauer nicht weniger wert ist bzw. weniger kann als ein Doktor und man mehr Achtung vor dieser Gesellschaftsschicht haben sollte. Er vergleicht einen Bauernhof mit einem Staat, in dem der Bauer das Oberhaupt ist und so wirtschaften mu8, daß der Hof nicht zu Grunde geht.
zum Inhalt:
Hans Spiridion Trautendorffer ist wirtschaftlicher Redakteur beim Zeitungsverlag "Kontinental Post". Er wettete mit seinem Chef, Herrn Stein von Stein vor drei Zeugen um 20.000 Kronen, da8 er ein Jahr lang - es handelte sich um das Jahr 1897 - als Bauernknecht auf dem Lande leben werde, dessen Vorzüge er begeistert gerühmt hat. Also geht er auf die Suche nach einer Stelle als Knecht, hat aber anfangs wenig Erfolg, weil er nicht so kräAig ist und keine Arbeitshände hat. SchlieOlich wird er von einer armen Bauernfamilie auf dem Adamshof bei Hoisendorf als Knecht angenommen. Nun schreibt er jeden Sonntag an seinen Freund Alfred einen tagebuchartigen Brief, in welchem er die Eindrücke und Erlebnisse der letzten Woche schildert. Er wohnt beim Bauern Adam Weiler mit seiner Frau und den Söhnen Franz, Rochus (genannt Rocherl) und der Tochter Barbara (genannt Barbel), der dritte und älteste Sohn dient beim Militär. Der Jäger Konrad ertappte Rocherl im Vorjahr bei der Wilddieberei und wollte ihm die Flinte aus der Hand schießen traf aber die Hand von Rocherl. Er ist dadurch arbeitsunfähig geworden. Franz geht noch zur Schule. Da kann man einen Knecht gut brauchen. Hans ist natürlich völlig unerfahren und ungeschickt. Ihm macht die harte bäuerliche Arbeit schwer zu schaffen, aber er ist willig und bemüht sich seinen Ptlichten nachzukommen. Eine besondere Erfahrung für diesen "Stadtmenschen" ist die Bedürfnislosigkeit dieser Bergbauem. Sie entbehren nichts und sprechen erst von Mangel, wenn sie schon fast am verhungern sind. Die Tüchtigkeit und das Können dieser Leute fasziniert ihn, sowie die Vielfalt der Arbeiten, welche sie mit Geschick erledigen. Er beginnt zu achten, was diese Leute eigentlich leisten. An seinen Freund schreibt er: "Diese Adamshauser sind Sonntagsmenschen, obschon ihr äu8eres Leben ein einziger lastvoller Werktag ist." Die Barbel verhält sich sehr eigenartig seit Hans auf dem Hof ist. Sie lacht nicht mehr, redet kamn und zieht sich immer zurück. Der Grund Rr ihr Benehmen ist, dass der Lehrer sie im Vorjahr verführt hat, und sie nun ein Kind erwartet. Zur damaligen Zeit, war es eine Katastrophe, unverheiratet ein Kind zu gebären. Als Adam von dem Kind erfährt, überkommt ihn das alte Lungenleiden und stirbt daran. Nun steht Hans im Mittelpunkt der Fxnilie, die in diesen Wochen viel Schweres durchzumachen hat. Die Ernte fällt schlecht aus, Barbel gebiert ein totes Kind, und der Lehrer verschiebt immer wieder die Hochzeit. Der Rocherl verschwindet und bleibt wochenlang unauffindbar, bis er eines Tages ganz verstört nach Hause kam und erzählte, er habe den Lehrer erschossen. Der Jäger Komad bewahrte ilm davor zum Mörder zu werden, denn er entfernte zuvor die Munition, und lud die Flinte blind. Hans versucht hartnäckig den Lehrer zur Heirat bewegen. Aber bald stellt sich heraus, daß die Barbel Hans liebt. Im Dezember heiratet Hans die Barbel. Frischer Mut und neues Leben erwachen dadurch im Adamshaus. Die Wunde von Rocherl ist auch geheilt. Hans Trautendorffer erfährt, das die Kontinental Post bankrott ging und der Chef durchgegangen ist. Trautendorffers Freund Alfred findet aber für die Sonntagsbriefe einen Verleger, sodass die 20.000 Kronen ihm auf diesem Wege zuflie8en, nicht mehr als windiger Wettpreis, sondern redlich erworben.
Wie Hans auf den Hof kommt und ihn beschreibt werde ich nun vorlesen. (S.26)
Der Raum der Erzählung war Hoisendorf bei Keiling auf einem Bergbauernhof dem
sogenannten Adamshaus.
erzählte Zeit: 1 Jahr
Milieu: Hauptsächlich Bauernmilieu; hin und wieder wird es auch mit dem Stadtmilieu
verglichen;
Figuren:
Hans Spiridion Trautendorffer (37 Jahre):
arbeitswillig, anfangs zwar ungeschickt, fasziniert, fleißig, poetisch,
ausdrucksstark und wird bescheiden;
Adam: tüchtig, verschlosen,verzweifelt, gutmütig;
Barbel: anfangs schüchtern, traurig, einsam, spricht kaum; nach der Trennung vom
Lehrer ist sie wieder lustig, gesellig, folgsam und arbeitswillig;
Lehrer: untreu, unverlässlich, ratlos, sonderbar, unentschlossen, ziellos, ängstlich; Rocherl: trotz Wunde und starken Schmerzen meist gut gelaunt, aber nachtragend und
rachsüchtig, zeitweise verwirrt;
Erzählsituation: Ich-Form, vorwiegend Präsens und Präteritum, sowie direkte Rede;
Aufbau: Das Werk beginnt mit faszinierenden Landschaftsbeschreibungen, Hans malt
sozusagen Bilder in Worten. Ahnlich stellt er auch das Landleben insbesondere das Bergbauerntum dar. Er verherrlicht das Bauerntum aufgrund ihrer schweren und universellen Arbeit, Später wird mit den zwei Todesfällen, Mordversuchen und Liebesaffären Spannung erzeugt und Elend dargestellt. Der "kleine" Knecht wird durch all die Ereignisse plötzlich in den Mittelpunkt gestellt. Am Ende wendet sich mit der Hochzeit wieder alles zum Guten.
Sprachform: überwiegend SchriAsprache, Umgangssprache bei direkter Rede, allgemein
etwas altertümlich; Der Modus ist überwiegend Indikativ.
Eiegne Meinung:
Dieser Roman hat mich sehr beeindruckt, besonders die einfachen aber dennoch einzigartigen Beschreibungen von Landschaft, Stimmung, und dem Leben der Bergbauern. Der Roman animiert durch unerwartete Ereignisse zum Weiterlesen.
Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit und falls Sie noch Fragen haben werde ich versuchen sie zu beantworten.
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