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Der kaukasische Kreidekreis

Der kaukasische Kreidekreis

Von Bertold Brecht










I.        Biographie



Bertolt Brecht wurde am 10. Februar 1898 als Sohn des Direktors einer Papierfabrik geboren.

Er besucht in Augsburg das städtische Realgymnasium und nach dem Abitur beginnt er 1917 ein Medizinstudium. Jedoch wird er schon 1918 in den Kriegsdienst als Sanitätssoldat einberufen. Nach dem Ende des Krieges setzt er sein Studium fort und beginnt auch eine Tätigkeit als Theaterkritiker. 1920 übersiedelt er nach dem Tod seiner Mutter nach München, 1922 heiratet er Marianne Zoff und erhält den Kleistpreis für Trommeln in der Nacht. 1923 arbeitet er als Dramaturg und Regisseur an den Münchner Kammerspielen, 1924 wendet er sich endgültig dem Theater zu und wird von Max Reinhardt als Dramaturg an das Deutsche Theater in Berlin gerufen, wo er auch Helene Weigel begegnet. 1926 beendet er kurzfristig seine Theatertätigkeit, wendet sich intensiv dem Studium des Marxismus zu. 1927 Scheidung von Marianne Zoff, Erfolg als Lyriker mit seiner Sammlung B.B.'s Hauspostille. 1928 heiratet er Helene Weigel und erlangt einen sensationellen Erfolg mit der Dreigroschenoper. 1929 versucht Brecht mit der Oper Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny an den Erfolg der Dreigroschenoper anzuknüpfen, die Uraufführung endet mit einem Theaterskandal. 1933 emigriert Brecht am Tag nach dem Reichstagsbrand nach Svendborg in Dänemark. 1935 wird ihm offiziell die Staatsbürgerschaft des Dritten Reiches aberkannt. Von 1938-40 setzt er seine literarische Tätigkeit in Dänemark fort (Leben des Galilei, Der gute Mensch von Sezuan, Mutter Courage und ihre Kinder). 1940 muß er vor den herannahenden deutschen Truppen zunächst nach Schweden und dann nach Finnland fliehen. 1941 flieht er über die Sowjetunion nach Kalifornien und läßt sich in Santa Monica nieder. 1942-47 arbeitet er weiter u.a. stellt er den kaukasischen Kreidekreis fertig. 1947 wird er wegen kommunistischer Gesinnung in den U.S.A. verhört und kehrt nach Europa zurück, 1948 siedelt er sich in Ostberlin an und übernimmt die Generalintendanz des Deutschen Theaters. 1949 gründet er mit Helene Weigel das Berliner Ensemble, das Vorhaben wird von der Regierung der soeben proklamierten DDR großzügig unterstützt. Am 14. August 1956 erliegt er einem Herzinfarkt.




Seine wichtigsten Werke: Dreigroschenoper, Die heilige Johanna der Schlachthöfe, Das Leben des Galilei, Der gute Mensch von Sezuan, Mutter Courage und ihre Kinder, Der kaukasische Kreidekreis.










SCHWIERIGE

ANNAHERUNG

Der Name Bert Brecht war

mir schon mit fünfzehn

Jahren vertraut, also um das

Jahr 1922. Bei uns zu Hause

las man das Berliner

Tageblatt aus dem Hause

Rudolf Mosse. Also eines

der 'Judenblätter ', wie man

in der braunen Propaganda

zu sagen pflegte. Dazu hielt

man das Kölner Tageblatt,

ein leidlich liberales

Lokalblatt. Die weitaus

bessere, doch etwas

konservative Kölnische

Jahrgang 1898 und machte

Zeitung hatte der Vater nicht

haben wollen. Brecht war

viel von sich reden durch

böse Aufsässigkeit. Er

dachte, schrieb und sprach

nicht wohlanständig, wie es

sich für einen guten

Schriftsteller geziemt,

sondern ordinär, spöttisch

und hochfahrend. ­ Was ich

von diesem Augsburger zu

halten hätte, sagte mir

während meiner letzten

Schuljahre das getreue

Berliner Tageblatt. Eigentlich

nichts nämlich. Auf

Vorschlag des Münchener

Dramaturgen, des Dr. Lion

Feuchtwanger, hatte man

zwar ein Stück Trommeln in

der Nacht an den

Kammerspielen aufgeführt,

was sogar ein Erfolg

gewesen war. Der

ursprüngliche Titel hatte

Spartakus geheißen. Die

Geschichte eines

Heimkehrers, der aus Wut

und Enttäuschung zu den

Spartakisten geht, dann aber

mitten im Kampf umkehrt,

um die wiedergefundene

Braut heimzuführen in das

große, weiche, breite Bett.

Dergleichen ekelte mich an,

den bürgerlichen Kölner

Primaner, der geweint hatte

als Fünfzehnjähriger bei der

Nachricht vom Mord an



Karl Liebknecht und Rosa

Luxemburg. Mit diesem

Brecht wollte ich nichts zu

tun haben




DREIGROSCHENOPER

Das änderte sich bald: Der

31. August 1928 sollte den

plötzlichen und schließlich

dauerhaft gebliebenen

Weltruhm Bert Brechts

bedeuten. Im Berliner

Theater am

Schiffbauerdamm, unweit

vom Bahnhof

Friedrichstraße, spielte man

Die Dreigroschenoper. In

der Dreigroschenoper wird

die Absage an die

Bourgeoisie als Bejahung

des Bürgertums vollzogen.

Nur wer im Wohlstand lebt,

lebt angenehm!

Planwirtschaft ist sinnlos,

weil alle Pläne mißlingen. Ob

der Verbrecher als

Verbrecher behandelt wird,

das hängt von vielerlei

Umständen ab. Gute

Eigenschaften sind schädlich.

'Beneidenswert, wer frei

davon. ' Wir haben dies

alles damals leidenschaftlich

zitiert und gesungen. Immer

wieder mußte ich am Klavier

die Finale begleiten, wenn

die Freunde und

Freundinnen jene Texte

zitierten, die wir alle

auswendig kannten.



EIN UNBEQUEMER

ZEITGENOSSE

In seinen letzten

Lebensjahren hat Brecht

immer wieder kleine

Konflikte mit den mittleren

und kleinen Bürokraten der

neuen DDR austragen

müssen. Er ist ihnen niemals

aus dem Weg gegangen, hat

sie bisweilen sogar

provoziert. Oft hat er mir

bei meinen Besuchen in

Berlin davon erzählt. Das

muß gegen Ende des Jahres


1951 gewesen sein. Brecht

war damals im Oktober mit

dem Nationalpreis Erster

Klasse ausgezeichnet

worden. Er besaß nun einen

roten Ausweis mit Bild, den

er vorzeigen konnte, um

nicht irgendwo in einer

Schlange stehen zu müssen.

Nomenklatura also. Das hat

er ausgenutzt.




Einmal fuhr er am Abend

von Berlin nach Prag. An

der Grenze wollte ihn der

Volkspolizist zwingen, aus

dem Zug auszusteigen und

etwas abstempeln zu lassen.

Brecht weigerte sich:

'Zuerst sagte ich, ich sei

todkrank. Das hat er nicht

geglaubt. Dann sagte ich,

ich sei uralt. Das hat er nicht

geglaubt. Dann sagte ich,

ich sei Nationalpreisträger

und zeigte meinen Ausweis.

Da ließ er mich in Ruhe.'

Ein andermal hatte er Arger

am Brandenburger Tor. Er

fuhr fast täglich mit dem

Wagen nach Westberlin, um

seine dort lebende Tochter

Hanne Hiob zu besuchen.

Er hatte für diese Fahrten

einen Generalausweis. Die

Wachleute am

Brandenburger Tor kannten

ihn also genau. Trotzdem

verlangte man stets dasselbe

Ritual. Brecht weigerte sich

schließlich, dabei

mitzumachen. Nun war der

wachhabende Offizier

unvorsichtig und äußerte:

'Mit Ihnen hat man doch

immer seine

Schwierigkeiten. ' Das

wollte Brecht hören. Er

wandte sich an den

Ministerpräsidenten und

wurde fortan in Ruhe

gelassen.



TOD ZUR

UNZEIT

Die Nachricht von

Brechts Tod am

14. August 1956

war schrecklich.

Mich traf sie in den

Ferien, irgendwo

im Spessart. Man

hörte die

Abendnachrichten.

Ich reiste am

nächsten Morgen

nach Frankfurt, flog

nach Berlin. Schon

wieder die Trägheit

des Herzens. Auch

diese Beziehung

hatte ich schließlich

hinsiechen lassen,

obwohl sie mir so

viel bedeutete. Im

Mai war Brecht im

Krankenhaus

gewesen: eine

Virusgrippe, wie

man erklärte. Ich

hatte mich nach ihm

erkundigt,

irgendwann im Juni

rief er in Leipzig an:

aus Buckow. Er

deutete an, daß er

mich gern dort

sehen möchte,

sagte aber nicht,

was zu bereden sei.

Vielleicht gar

nichts, nur eben die

Verbindung wieder

herstellen. Ich hatte

damals irgendeine

'Westreise' im

Sinn, es war wohl

ein Vortrag in Paris

zu halten, weshalb

ich vorschlug, man

solle sich im Herbst

wiedersehen.

Brecht stimmte zu,

sagte nichts weiter.

­ Nun war er tot


(Auszüge aus: Hans

Mayer, Erinnerung an

Brecht. st 2803. Siehe

auch S. 15)





II.           Gedichte






DER RADWECHSEL


Ich sitze am Straßenrand.

Der Fahrer

wechselt das Rad.

Ich bin nicht gern, wo ich herkomme.

Ich bin nicht gern, wo ich hinfahre.

Warum sehe ich den Radwechsel

Mit Ungeduld?

(1953)




Mir gefällt dieses Gedicht ausgesprochen gut, weil ich glaube, daß ein Gefühl beschrieben wird, das wohl viele Menschen schon einmal oder auch öfter selbst erfahren haben. Man fühlt sich an dem Ort, an dem man sich gerade aufhält nicht wohl und sucht nach einem besseren Platz, vielleicht einem Ort, an dem man sich zu Hause fühlt, aber man weiß nicht, wo das eigentlich ist oder wie er aussehen müsste, damit man sich zufrieden fühlt. Durch die Veränderung des Ortes hofft man dem Ziel möglicherweise näher zu kommen, doch ob das auf diese Weise gelingen kann ist natürlich fraglich, was Brecht mit der abschließenden Frage ausdrückt 'Warum sehe ich den Radwechsel mit Ungeduld?'




VERGNÜGUNGEN


Der erste Blick aus

dem Fenster am Morgen

Das wiedergefundene

alte Buch

Begeisterte Gesichter

Schnee, der Wechsel

der Jahreszeiten

Die Zeitung

Der Hund

Die Dialektik

Duschen, Schwimmen

Alte Musik

Bequeme Schuhe

Begreifen

Neue Musik

Schreiben, Pflanzen

Reisen

Singen

Freundlich sein.

(um 1954)






Bei diesem Gedicht fällt es mir schwer, herauszufinden was Brecht damit eigentlich sagen will. Vielleicht ist es ja auch einfach nur ein Gedicht, im dem er verschiedene Dinge und Stimmungen aufzählt, die ihm Vergnügen bereiten.




DAUERTEN

WIR

UNENDLICH


So wandelte

sich alles

Da wir aber

endlich sind

Bleibt vieles

beim alten.

(um 1955)



Dieses Gedicht ist kurz und gut. Ich sehe in diesem Gedicht die Einstellung vieler Menschen, die genau nach dem Prinzip leben. Da die Lebensdauer der Menschen relativ kurz ist, scheuen sie sich Dinge zu verändern und zu viel Mühe auf sich zu nehmen, um etwas Neues, vielleicht Besseres auszuprobieren.






III.       Kurzgeschichte



Inhaltsangabe zur Kurzgeschichte 'Die Bestie':


Der Text handelt von einem Film, der die Grausamkeit der Nazis darstellen soll. Ein Mann, der dem General Muratow sehr ähnlich sieht, bekommt die Rolle des Genarals. Er spielt den General wie einen normalen Menschen. Von seiner Spielweise ist keiner der Beteiligten richtig überzeugt, besonders der Regisseur nicht, weil er und die anderen erwarten, daß der General als grausamer Charakter dargetellt werden muß.

Aus diesem Grund entschließt sich 'der Ahnliche' nach einigen Versuchen die Rolle genau so zu spielen, wie es sich der Regisseur vorstellt. Nachdem jeder zufrieden ist und 'der Ahnliche' auf dem Weg nach draußen ist, wird deutlich, daß 'der Ahnliche' selbst der frühere General Muratow ist.













IV.        Dramen



Aufgaben zum kaukasischen Kreidekreis:




Fragen zum Text


Welche Auswirkungen hat der Krieg für die beiden Kolchosedörfer?


Die Bewohner des Kolchosedorfes "Galinsk" mußten ihr eigenes Dorf zerstören und dann fliehen, weil es nicht den Nazis überlassen wollten. Sie suchten sich neues Land, um auch weiterhin mit ihren Ziegen Käse herstellen zu können. Das neue Land hatte aber ihrer Meinung nach nicht so gutes Gras, was zur Folge hatte, daß sie nicht mehr so guten Käse herstellen konnten. Daher wollten die Dorfbewohner ihr zurückgelassenes Land nach dem Krieg wieder zurück haben.


Das Kolchosedorf "Rosa Luksenburg" mußte gegen die Nazis kämpfen, dadurch hatten die Bewohner ebenfalls große Verluste erlitten. Deshalb wollten sie nach dem Krieg das inzwischen auch von den Nazis verlassene Land, nämlich das Kolchosedorf "Galinsk" nutzen, um ihre Landwirtschaft auszudehnen.


Nach dem Krieg mußten die Einwohner der beiden Dörfer Diskusionen über das Land führen, weil beide der Meinung waren ihnen gehöre das Land und daß sie einen Anspruch darauf hätten.

Am Ende stimmen die Bewohner des Kolchosedorfes 'Galinsk' den Bewohnern "Rosa Luksenburg`s' zu und vertreten auch die Meinung, daß die anderen mit ihren Methoden dem Land mehr Gutes tun würden, als sie es selber können würden.

Das bestätigen sie mit der Aussage, das sie hoffen, dafür ein gutes Theaterstück vorgeführt zu bekommen, da sie es mit ihrem Land belohnen.


Warum wird Grusche abgeraten, das Kind mitzunehmen, und warum

nimmt sie es trotzdem?



Als die Leute mitkriegen, wie Grusche das Kind mitnehmen will, raten sie ihr davon ab, weil das Kind als Thronfolger mehr gesucht wird als jeder andere. Es ist auch richtig überlegt, weil 1000 Piaster Belohnung auf das Kind ausgesetzt sind und das bedeutet, daß viele Leute probieren würden mit allen Mitteln an das Kind zu kommen. Die armen Leute sind außerdem der Meinung, daß es am besten sei überhaupt nichts mit den Reichen zu tun zu haben, weil man sich dadurch nur Probleme einhandelt. Und genau das denken sie in diesem Fall, denn wenn Grusche das Kind mitnehmen würde, würde später nur behauptet werden, daß sie das Kind entführt hätte, um an das Geld zu kommen.

Grusche nimmt das Kind aber trotzdem, weil es ganz alleine auf dem Hof zurückgelassen wurde und es ihr leid tut. Zunächst wollte sie es ja liegen lassen aber als sie ihre Sachen holte und noch einmal an Michel vorbei kam, brachte sie es nicht übers Herz ihn dort liegen zu lassen.


Warum gibt Grusche das Kind zu Bauern und holt es später doch wieder?


Grusche hatte während sie mit Michel floh oft das Gefühl, sie könnte sich nicht gut um Michel kümmern, weil sie eigentlich nicht genug Geld hatte. Sie wollte ihn auch öfter loswerden, weil er ihr viele Probleme machte. Als sie nun wieder über alles nachdachte, kam sie zu dem Entschluß, daß Michel bei den Bauern besser aufgehoben wäre und legte ihn vor die Tür und ging weg.

Als dann aber zwei Panzerreiter auf sie stießen und ihr merkwürdige Fragen stellten, lief sie schnell zurück um der Bäuerin klar zu machen, daß sie sagen müsse, es sei ihr Kind. Als die Bäuerin aber doch die Wahrheit sagte und den Panzerreitern mitteilte, daß sie nichts mit der ganzen Sache zu tun hätte, rochen die Panzerreiter natürlich die 1000 Piaster. Nachdem nun der eine Panzerreiter seinen Kumpanen mit der Bäuerin nach draußen schickte und sich dem Kind zuwandte, probierte Grusche ihn von dem Kind weg zu ziehen. Aber der Mann schleuderte sie einfach weg, worauf Grusche keine andere Möglichkeit sah, als ihn mit einem großen Holzscheit niederzuschlagen. Der Panzerreiter sank zusammen und sie flüchtete mit dem Kind.



Mit welcher Absicht handelt Lavrenti?


Er ist ja der Bruder von Grusche und hilft ihr daher auch, obwohl seine Frau Grusche eigentlich schnellstmöglich loswerden will. Gleichzeitig geht es Lavrenti aber auch so, daß er seine Schwester lieber loswerden möchte. Erstens möchte er seine Frau nicht kränken und zweitens ist ihm die ganze Geschichte mit Grusche nicht geheuer. Er läßt sie dann aber aus Mitleid trotzdem ein halbes Jahr bei sich leben, bis er ihr schließlich den Vorschlag macht, einen demnächst sterbenden Mann zu heiraten. Als er ihr diesen Vorschlag machte, wollte er ihr damit zwar aus ihrer Zwangslage heraushelfen aber andereseits sah er darin auch eine gute Möglichkeit seine Schwester wieder loszuwerden.



Beschreibe Azdaks Auffassung vom Recht


Azdak handhabt das Recht auf eine sehr interessante Weise: er ist erstmal der Meinung, er könne sich über das Recht hinwegsetzen und z.B. einen Hasen fangen und essen obwohl dieses gesetzlich verboten ist. Er ist der Meinung, daß der Mensch von Gott auserwählt ist und keiner ihn dafür bestrafen kann, daß er einen Hasen futtert. Er kann sich auf seine Weise auch sehr gut um Gesetze herumreden. Als man ihn zum Richter ernannte, nahm er das Gesetz immer noch nicht richtig ernst, denn er hielt es nur für angebracht auf dem Gesetzbuch zu sitzen, anstatt darin zu lesen. Er entschied eigentlich immer mehr nach Lust und Laune war dabei aber immer mehr auf der Seite der Armen. Außerdem nahm er den Reichen immer noch etwas Geld ab.


Beschreibe das Vorgehen der Gouverneursfrau und ihrer Anwälte


Die Anwälte wollen Azdak klar machen, daß das Kind von Grusche entführt wurde und

daß sie nicht die rechtmäßige Mutter ist, sondern daß die Gouverneursfrau das Kind zur Welt gebracht hat. Die Gouverneursfrau probiert sich als hilflose Frau darzustellen, die einzig und allein ihr Kind wieder haben will.

Dem einen Anwalt rutscht aus Versehen heraus, daß die Gouverneursfrau ohne das Kind nicht in den Palast ihres toten Mannes kann und damit keinen Anspruch auf das Erbe hätte. Diesen Punkt wollten die Anwälte eigentlich nicht erwähnen, weil dadurch natürlich der Verdacht aufkommen könnte, daß sie ihr Kind nur aus diesem Grund zurück haben will.

Die Anwälte waren nicht sehr erfolgreich, weil Azdak der Meinung war, daß Grusche (auch wenn sie nicht die leibliche Mutter von Michel ist) sich besser um Michel kümmern könnte, als die Gouverneursfrau.



II.        Schreibe zu einem der sechs Akte eine Inhaltsangabe.



Inhaltsangabe zum 4. Akt:



Grusche kommt bei ihrem Bruder Lavrenti an. Sie ist dort aber nicht sehr willkommen, denn ihr Bruder hat eine sehr fromme Frau geheiratet und das Ehepaar will eigentlich nur seine Ruhe haben. Daher lassen die beiden Grusche und Michel für ein halbes Jahr in einer kalten Kammer wohnen. Bis Grusches Bruder ihr anbietet einen sterbenskranken Mann hinter den Bergen zu heiraten. Grusche nimmt diesen Vorschlag an, weil sie ihrem Bruder nicht mehr auf die Last fallen will und weil sie in der Heirat die Möglichkeit sieht, daß keiner mitkriegt, daß Michel nicht ihr eigenes Kind ist.

Die Hochzeit wird vorbereitet und die zukünftige Schwiegermutter hat alles soweit arrangiert, daß beide heiraten können, denn sie hat einen Pastor engagiert, der nur am Geld interessiert ist. Während der Feier erteilt die Mutter anstelle ihres Sohnes das 'Ja-Wort', da dieser infolge seiner Krankheit selbst nicht antworten kann. Noch im Verlauf der Feier erhalten sie die Nachricht, daß der Krieg zu Ende ist, wodurch ganz überraschend der bisdahin angeblich todkranke Ehemann Grusche`s wieder kerngesund ist.

Grusche bleibt mit einem herrschsüchtigen, ungeliebten Ehemann zurück.

Später trifft sie beim Wäschewaschen ihren eigentlichen Verlobten Simon mit dem sie über die geschehenen Ereignisse diskutiert, woraufhin Simon sich gekränkt abwendet.

Der Akt endet mit dem unerwarteten Auftritt der Panzerreiter, die Michel mitnehmen wollen.



Inhaltsangabe zum kaukasischen Kreidekreis:


'Der Kaukasische Kreidekreis' ist heute eines der meistgespieltesten Stücke auf deutschen Bühnen. Brecht erzählt hier alte Motive, die sich ebenso in der Bibel wie in alten chinesischen Märchen finden, auf seine Weise neu: Nach einem Staatsstreich gegen den Großfürsten, wird der reiche Gouverneur Abaschwili hingerichtet. Seine Frau kann entkommen, läßt aber ihren Sohn Michel einfach zurück, da sie zu sehr mit sich selbst beschäftigt ist. Die Magd Grusche nimmt sich nach einigem Zögern des Kindes an und flieht mit ihm ins Gebirge, da der Thronfolger überall gesucht wird, und 1000 Piaster auf seine Ergreifung ausgesetzt sind. Grusche hat kaum Geld, um Michel zu ernähren, und deswegen erwägt sie schon, ihn einfach vor der Tür eines Bauernhofes auszusetzen, doch sie bringt es nicht über's Herz. Die Schergen des Fürsten Kazbeki, die Panzerreiter sind ihr auf den Fersen, Grusche entkommt ihnen jedoch immer mit Glück. Im Gebirge gelangt sie dann endlich zu ihrem Bruder, der inzwischen mit einer sehr frommen Frau verheiratet ist. Obwohl sie mit dem Soldaten Simon verlobt ist, heiratet sie einen angeblich sterbenskranken Bauern, um ihr Ziehkind durch ein 'Papier mit Stempel' angesichts des wachsenden Mißtrauens ihrer Schwägerin zu legitimieren. Dieser Bauer erweist sich aber plötzlich als kerngesund, nachdem die Nachricht über das Ende des Krieges eintrifft. Nach dem Bürgerkrieg kehrt die Gouverneurin zurück und will die Herausgabe ihres Kindes erstreiten. Der Fall wird von dem einfachen, aber schlauen Dorfschreiber Azdak verhandelt, der im Krieg zu Amt und Würden gelangt ist und beim Volk als 'arme-Leute-Richter' gilt. In dem nun zu verhandelnden Fall ordnet er an, den Beweis der Mutterschaft zu erbringen. Der Richter läßt das Kind in einen Kreidekreis stellen. Beide Frauen sollen gleichzeitig versuchen, das Kind zu sich aus dem Kreis herauszuziehen. Schließlich erweist sich Grusche als die wahre Mutter des Kindes, da sie zuerst losläßt, damit dem Kind kein Leid geschieht. Nicht Erbrecht und Blutsbande entscheiden, sondern wahre Liebe und Aufopferung, die sich durch die soziale Mutterschaft entwickelt haben.




III.       Schreibe eine Charakteristik über Grusche oder Azdak


Grusche:

Grusche Vachnadze ist einfache Dienstmagd, die durch eine Verkettung von Zufällen dazu kommt, ein fremdes Kind in ihre Obhut zu nehmen. Obwohl Sie weiß, wie gefährlich es ist, mit dem jungen Erben des Gouverneurs erwischt zu werden, nimmt sie aus Mitleid das Kind an sich. Sie weiß, daß das Leben des Kindes von ihr abhängt, und obwohl sie mit sich kämpfen muß, denn die Gefahr erwischt zu werden ist sehr groß überwiegt schließlich ihr gutes Herz.

Grusche unterscheidet sich darin wesentlich von den anderen Charakteren. Die Frau des Gouverneurs kümmert sich lieber um ihre teuren Kleider, als um ihr Kind. Auch alle anderen Personen vermeiden die Verantwortung und sehen vorangig ihre eigenen

Interessen. Sie gehen kein Risiko ein, Grusche dagegen ist mutig und selblos und charakteriesiert einen Menschen, der sich trotz der größten Gefahren und Achtungen über ihre eigen Angste hinwegsetzt, um mitempfindend und gewissensrein das Notwendige zu tun.



Azdak:


Azdak ist eine vielschichtige Person. Seine einerseits einfache und manchmal rauhbeinige Art wirken auf den Zuschauer häufig belustigend. Gleichzeitig jedoch verhilft er mit  seinem gesunden Menschenverstand im Richteramt vielen Leuten, besonders den Armen oder Schwächeren zur Gerechtigkeit. Azdak richtet immer parteilich zugunsten der Armen, jedoch nicht ohne vorher von den Reichen Geld zu nehmen.

Azdak ist eigentlich Dorfschreiber, der aus einer Laune der Panzerreiter heraus für 2 Jahre zum neuen Richter gemacht wird. Während dieser zwei Jahre legt er nicht gerade selten Recht und Gesetz nach seinen Vorstellungen aus.

Azdak beweist tiefe Menschlichkeit und soziale Weisheit, obwohl seine Erscheinung an einen lustigen, gefräßigen und einfachen Dorfschreiber glauben läßt. In seiner Entscheidung über den Fall von Michel beweist er seinen Gerechtigkeitssinn indem er Grusche das Kind zuspricht. Das Leitwort seiner Rechtsprechung wird von den Panzerreitern so definiert: "Immer war der Richter ein Lump, jetzt soll ein Lump der Richter sein." Er achtet eigentlich nicht gerade auf die Würde des Gerichts, denn er verwendet zum Beispiel das Gesetzbuch als Sitzkissen.

Azdaks Richterschaft ist jedoch gebunden an eine Ausnahmesituation, so gibt er seine Tätigkeit auch auf, nachdem er ein letztes Mal für die Armen entschieden hat.



IV.       Welche Bedeutung hat der Sänger?


Der Sänger hat meiner Meinung nach eine sehr wichtige Bedeutung. Er erzählt den Vertretern der beiden Kolchosedörfern eine Geschichte, die sie auflockern und ihnen bei ihrer Entscheidung helfen soll. Er ist in der Lage den Zuschauern Hintergrund-informationen zu geben, wie z.B. was irgend eine Person gerade denkt und fühlt. Diese Informationen sind oft sehr aufschlußreich. Man hat auch sehr stark den Eindruck als wäre er in der Lage die Menschen in ihrer Entscheidung zu beeinflussen. So zum Beispiel scheint er Grusches Entscheidung zu beeinflussen, das Kind lieber mitzunehmen als sie es fast schon liegen lassen wollte.



V.        Schreibe eine Stellungnahme zu dem Stück.


Ich finde dieses Stück sehr interessant, denn Bertolt Brecht hat im "Kaukasischen Kreidekreis" viele Probleme aufgegriffen, die heute auch noch im Zusammenleben der Menschen eine sehr wichtige Rolle spielen.

Unterschiede im sozialen Verhalten aufzuzeigen, wie weit die Lebensumständen bzw. die Charaktereigenschaften unsere Gedanken, Gefühle und Entscheidungen bestimmen, das ist sicher ein wesentlicher Themenkreis, den Bertolt Brecht mit diesem Stück beleuchten wollte.

Bestimmt durch die Zeit in der der Autor lebte und sein großes politisches Engagement spielen natürlich auch in diesem Stück die krassen Gegensätze zwischen Arm und Reich eine bedeutende Rolle. Die Herzlosigkeit und Oberflächlichkeit eines stark materiell

orientierten Denkens wird natürlich auf das Schärfste von ihm kritisiert und findet in der Person der Gouverneursfrau, Natella Abaschwili, seinen stärksten Ausdruck.

Im krassen Gegensatz steht die Heldin, Gruscha, die mit ihrer Zivilcourage als leuchtendes Vorbild präsentiert wird.

Natürlich will der Autor damit auch seine Zuschauer auffordern, diesem Beispiel im übertragenen Sinn nachzueifern. Trotz widriger Umstände und möglicher Gefahren und Einschränkungen will er Mut machen und zeigen, daß sich sich der Einsatz und der Kampf für die Gerechtigkeit lohnt.

Ich denke gerade dieses Thema ist immer wieder mal für jeden von uns aktuell.

Auch die inneren Kämpfe, die es dabei auszutragen gilt, werden nicht verschwiegen. Auch Heldin Gruscha ist nicht einfach nur gut, (das wäre viel zu platt), stattdessen muß auch sie sich zum Guten durchringen.

Ich habe dieses Drama sehr gerne gelesen und im Theater gesehen und ich finde, daß es Bertolt Brecht gelungen ist, diesen heiklen Stoff in eine sehr interessante Form zu bringen ohne daß man das Gefühl hat mit erhobenem Zeigefinger belehrt zu werden.



Zusatzaufgaben:



VII.      Beschreibe oder zeichne ein Bühnenbild zu einem der Akte


Ein Bühnenbild kann sehr unterschiedlich aufgebaut sein, wenn man sich z.B. an das

Theaterstück erinnert, das war eine ganz andere Art ein Bühnenbild darzustellen als eine naturalistische Kulisse. Mir hat diese Art sehr gut gefallen, denn es hatte erstens Witz und zweitens war es dadurch viel interessanter, weil man sich voll auf die Schauspieler konzentrieren konnte.


Ich werde jetzt mal probieren, das Bühnenbild von der Verhandlung nach meiner Vorstellung zu beschreiben:

Als Hintergrund dient eine graue runtergekommene Backsteinwand. Der Gerichtssaal ist nur vage angedeutet, wie z.B. mit ein paar Stühlen und vielleicht einem Richterpult.


Azdak sitzt wie immer auf seinem Richterstuhl und dem Gesetzbuch als "Kissen". Er hat zerfetzte Kleidung an, die gerade vorher von den Panzerreitern zerrissen wurden.


Und vor ihm stehen (sitzen) zwei Gruppen: einmal Grusche mit Michel und Freunden alle sehr nervös. Ihre Kleidung sollte sehr schlicht und eher ärmlich wirken.

Auf der anderen Seite stehen (sitzen) die Gouverneursfrau mit ihren Anwälten (die Anwälte müssen zufrieden und siegessicher sein und die Gouverneursfrau besorgt). Ihre Kleidung müßte luxoriös aussehn und einen deutlichen Kontrast zu der anderen Gruppe bilden.


VIII.    Schreibe das Schlußplädoyer eines Anwalts entweder für Grusche oder die Gouverneursfrau.


'Sie haben mehrere Argumente gehört, weshalb die wahre Mutter Grusche ist. Aber vergessen sie alles was gesagt wurde, sondern überlegen sie, welche von beiden möglichen Müttern besser für das Kind wäre.

Nehmen wir einmal an, es wäre wirklich der Fall gewesen, daß Grusche das Kind an sich genommen hätte und die Behauptung stimmt (wie viele Leute meinten), daß die Gouverneursfrau einfach ohne ihr Kind verschwunden ist, dann würde es heißen, daß Natella Abaschwili ihr Kind einfach im Stich gelassen hätte. Sie wäre weggelaufen ohne auch nur ein einziges mal an ihr Kind zu denken. Und haben sie jemals gehört, daß eine Mutter zuerst an sich gedacht hat und dann an ihr Kind. Selbst wenn auch noch dieses der Fall ist, was wäre sie für eine Mutter.

Es trifft dann natürlich nicht zu, daß Grusche das Kind entführt hat, sondern daß sie gar keine andere Wahl hatte, wenn sie das Kind nicht dem sicheren Tod überlassen wollte, als es mitzunehmen. Also egal was der Fall gewesen ist, ob Grusche nun dem fremden Kind geholfen hat, es sich bei Michel um Grusches eigenen Sohn handelt oder Grusche das Kind tatsächlich entführt hätte, in allen drei Fällen bleibt sie die bessere Mutter, denn

Natella Abaschwili ist keine liebevolle Frau, die das Wohl eines Kindes höher stellt als ihr eigenes.








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