Gunter Preuß STEIN IN MEINER FAUST
Darin berichtet Gunter Preuß von den Problemen der DDR-Jugend nach dem Fall der Berliner-Mauer .
Die Hauptfigur ist Alexander Steiner ,besser bekannt als Killer ,der von seinen sozialistischen Eltern zu Parteitreue, Verantwortung für die Gesamtheit und scheinbarer Gerechtigkeit gedrillt wurde. Nicht die Meinungen und Wünsche des Einzelnen waren wichtig, sondern das Wohl der Gemeinschaft, in der man sich einzugliedern hatte. Sozialismus war für die Eltern die einzige menschenfreundliche Gesellschaftsordnung.
Mit der Wiedervereinigung BRD und DDR fiel auch die sozialistische Idee, die eigentlich vom kommunistischen Grundgedanken geprägt war. Seine Eltern konnten sich nur mehr im Verborgenen ihre Parteitreue beweisen.
Alexander lernt nun das andere Extrem kennen. Er zieht von einer radikalen Gruppe zur nächsten, um die ersehnte Zuneigung und Anerkennung, die ihm seine Eltern nicht entgegenbrachten, zu bekommen, bis er schließlich bei Lady Maria landet, die aus einer wohlhabenden Familie stammt und eine Gruppe von Skins anführt. Sie alle sind von Haß erfüllt und wollen sich an ihren Eltern rächen.(LP: 163-165)
Wie durch Zufall lernt er Sombrero kennen. Dieser will ihn von seinen gewalttätigen Freunden fernhalten und ihn zu einem erwachsenen Menschen erziehen. Da Alexander mit seinen Eltern keinen Kontakt mehr hat, sind seine einzigen Bezugspersonen Lady Maria und Sombrero.
Sombrero ist ein alter Mann, der im ersten Weltkrieg geboren wurde, im zweiten als Anhänger Hitlers aktiv mitwirkte. Später bereut er seine Nazikarriere und beschließt, neu anzufangen. Er durchschaut den Jungen schnell, kennt seine Gefühle und Gedanken und vermittelt ihm Geborgenheit und Anerkennung, die er bei seinen Eltern nie erfahren durfte. Er weiß, daß Alexander zwischen verschiedenen Weltanschauungen hin -und herpendelt und gibt ihm nach einer Geschichte den NamenEINSAMER BÜFFEL(55-58)
Sombrero und Lady Maria kämpfen indirekt um den Jungen. Sombrero will ihn davon abhalten, zu einem gefühlskalten Killer zu werden. Lady Maria braucht ihn für ihre Anschläge auf Häuser, Geschäfte und öffentliche Einrichtungen, die der Weltrevolution nützen sollten. Ihre Parole klingt etwa so: (106+134)
Als nächsten Anschlag stecken sie ein Asylantenheim in Brand. Er wird von dem Altesten der Truppe geplant, der sie stark nationalsozialistisch beeinflußt. Zum ersten Mal läßt sich Alexander von seine eigenen Gefühlen leiten und wirft die Bombe anstatt wie geplant in das Gebäude, sonder in den Garten. Dies ist sicher dem Einfluß Sombreros zu verdanken, zu dem er immer wieder zurückkehrt.
Lady Marias Haß auf Sombrero ist so groß, daß sie ihn erschießt und schließlich im Gefängnis landet. Alexander bemerkt plötzlich, daß er den Prozeß des Erwachsenwerdens abgeschlossen hat und jetzt ein neues Leben beginnen muß, wie es ihm Sombrero in seiner Geschichte vorhergesagt hat.
Der Grund, warum Alexander Steiner von einer radikalen Gruppe zur nächsten zog, war, daß ihm seine Eltern nie ein Ideal waren. Sie lebten ausschließlich für ihre Partei und konnten ihm nie richtige Gefühle vermitteln. Ich möchte nicht sagen, daß sie gefühlskalt waren, sie waren nur so verbohrt durch ihre Parteitreue, daß sie nicht einmal bemerkten, wenn Alexander Probleme oder vielleicht irgendwelche Wünsche hatte. Für sie zählte nur das Wohl in der Gemeinschaft, nicht aber das des einzelnen. (LP 83-84)
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