'Höllenangst' von Johann Nestroy
Eine Posse
'Höllenangst' ist eine Posse von Johann Nestroy. Der Name dieses Stückes rührt von der Angst her, die die Hauptperson des Stückes Wendlin nach einem vermeintlichen Teufelspakt vor der Hölle hat. Als Vorlage diente ihm das französische Stück Dominique ou le Possede. Nestroy nutzt dieses Stück, das am 17. November 1849 zum ersten Mal aufgeführt wurde, um ein Jahr nach der Revolution in verschlüsselter Form weltanschaulichee und politische Konsequenzen zu ziehen. Doch bereits nach fünf Vorstellungen wurde das Stück vom Spielplan abgestetzt.
Erst 1961 erfuhr 'Höllenangst' durch legendäre Aufführung in der Josefstadt mit Hans Moser als Pfrim eine Rainessancè. Diese Aufführung beruhte allerdings nicht auf dem Orginalwerk Nestroys sondern einer 1948 entstandenen Bearbeitung von Karl Parylas, der auch Teile des Schicksalsmonologes einarbeitet, welche Nestroy aus Gründen der Zensur weggelassen hatte.
Handelnden Personen
Freiherr von Stromberg
Der große Böse des Stückes. Bereits in der Vorgeschichte des Stückes hatte er durch eine Intrige erreicht, daß sein Schwager der Verschwörung verdächtig, daraufhin eingesperrt und dann nach England vertrieben wurde. Er versucht Adele als ihr Vormund ins Kloster zu geben um so an ihr Vermögen heranzukommen.
Wendelin
Er ist die Hauptperson des Stückes und Sohn des Schusters Pfrim und dessen Frau Eva. Durch einen vermeintlichen Teufelspakt und seine daraus resultierenden Verhaltensweisen greift er entscheidend in den Ablauf der Dinge, des Schicksals, wie auch in die Pläne der Mächtigen ein. Er ist in Rosali, die Kammerjunfer von Adele, verliebt.
Oberrichter Thurming
Er ist der Gegenspieler Strombergs und außerdem der Mann von Adele; deren Leumund Stromberg ist und die er im geheimen geheiratet hat.
Durch eine Verwechslung hält Wendlin ihn für den Teufel, im Laufe des Stückes entpuppt er sich dann aber für ihn als wahrer Wohltäter
Reichental
Zu Beginn des Stückes kehrt er aus seinem Exil in England zurück. Er ist Adressat einiger für Stromberg sehr wichtiger Briefe, welche dessen Mutter auf dem Sterbebett geschrieben hat,
Weitere vorkommende Personen
Rosali die Geliebte Wendlins und die Kammerjungfer von Adele
Adele, die sich in der Obhut von Stromberg befindet und in einer geheimen Hochzeit Thurmingen geheiratet hat
Pfrim der Vater Wendlins
Handlung
Der arbeitslose Wendelin ist aufgrund seiner ärmlichen Lebensumstände, die ihm wie er glaubt auch der Erfüllung seiner Liebe zu Rosali verweigern so verzweifelt, daß er mit dem Gedanken spielt seine Seele an den Teufel zu verkaufen. Deshalb redet er mit Pfrim seinem Vater und Eva seiner Mutter über den Teufel um Informazionen zu erhalten wie dieser aussehe und wie man ihn rufe. Im Laufe dieser Unterhaltung erhält er nicht nur die Informazionen die er wollte sondern auch die Briefe von Strombergsmutter. Nach dem Ende dieser Unterhaltung beschließt er mit dem Teufel einen Pakt einzugehen und ruft aus:
Satan, Teufel, Mephisto, Beelzebub Erschein!!! Erschein!!!
In diesem Moment bricht ein Gewitter los und Thurming, der sich auf der Flucht vor Stormbergs Häschern befindet erscheint. Da Thurming ganz in Schwarz gekleidet ist und einen roten Geldbeutel trägt hält Wendlin ihn für den Teufel, da ihm dieser so beschrieben worden ist. Thurming bietet ihm das gesamte Gold an, wenn Wendlin seine Kleider mit ihm Tauschen würde. Auf diese Weise hofft Thurming seinen Verfolgern entwischen zu können. Wendlin der immer noch glaubt der Wahrhaftige stehe vor ihm geht auf den vermeintlichen Teufelspakt ein.
Als Wendlin am nächsten Morgen erwacht, sieht er sich in den Teufelskleidern gewandet und glaubt daher seine Seele an den Teufel verkauft zu haben.
Er geht darauf hin in die Stadt um sich mit Hilfe seines Geldes zu zerstreuen.
Er wird allerdings von Strombergs Leuten, die sich immernoch auf der Such nach Thurming befinden, dessen Kleider er jetzt trägt, gefangen genommen.
Auf dieser Grundkonstellation beruhend beginnt nun Wendlin, der durch den Besitz der Briefe, jetzt auch eine gewisse Macht hat und auch durch seine Angst vor der Hölle, die ihm zu drohen schein, sein Schicksal in die Hand zu nehmen und es zu gestallten. Auf diese Weise schafft er es dann auch ein Happy End herbei zu führen. Stromberg und seine Helfer werden eingesperrt. Er heiratet seine geliebte Rosali, die ihn dann auch erklärt wer der vermeintliche Teufel war.
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