Das Buch "Die Perle" wurde von John Ernst Steinbeck geschrieben. Es ist einer der vielen Romane von Steinbeck. Der Autor war ein amerikanischer Erzähler mit deutsch-irischer Abstammung. Er wurde am 27. Februar 1902 in Salinas geboren und wuchs in Kalifornien auf. Von 1918 bis 1924 studierte er an der Stanford University und verdiente sich danach sein Geld mit Gelegenheitjobs. Danach arbeitete er in Los Gatos bei Montery als freier Schriftsteller. Er war im 2. Weltkrieg Kriegsberichterstatter und gewann 1962 den Nobelpreis für Literatur. Er starb am 20. Dezember 1968 in New York.
Einige andere hervorragende Werke von ihm sind
Früchte des Zorns
Tagebuch eines Romans
König Artus
Meine Reise mit Charley
Das wohl berühmteste Werk ist "Von Mäusen und Männern", das auch verfilmt worden ist.
Auch "Die Perle", diese in den 40er Jahren verfilmte Story, gehört zum Besten, was John Steinbeck geschrieben hat. Er hat hier einen alten mexikanischen Sagenstoff spannend in die Gegewart übertragen.
Am Golf von Mexiko glauben die mexikanischen Eingeborenen den Worten der Priester, die seit vierhundert Jahren predigen, dass jeder Mensch wie ein Soldat ist, den Gott sandte, um einen Teil des Schlosses, das unsere Erde im Weltenraum darstellt, zu bewachen. Manche stehen auf den Zinnen, manche aber tief unten in der Dunkelheit der Gewölbe. Jeder muss jedoch gläubig auf seinem Posten bleiben, wer es nicht tut, den wird ein schreckliches Unglück heimsuchen .
Der arme Fischer Keno und seine Frau Juana stehen im Dunkeln, doch als das Leben seines Sohnes Coyotito auf dem Spiel steht, beschließt Keno um sein Lebensglück zu kämpfen und sich gegen die Gesetze aufzulehnen. Die Geschichte spielt in einem kleinen Fischerdorf in Mexiko. Sie umfasst ca. eine Woche im Leben eines armen Fischers namens Keno. Der Roman wird aus der Sicht eines Erzählers geschrieben, der nicht selbst in der Geschichte vorkommt.
Keno ist die Hauptperson in diesem Werk. Er ist ein einfacher Fischer der seine Arbeit macht und zufrieden ist, mit dem was er hat. Doch wie jeder Mensch trägt auch er den Wunsch in sich, einmal etwas Besseres zu sein und etwas im Leben zu erreichen. Als sich die Möglichkeit bietet, will er sie um jeden Preis nützen. Anfangs noch um das Leben seines Sohnes zu retten, doch später wird der Gedanke an eine ruhmvolle Zukunft zum Wahn.
Seine Frau Juana sieht die Gefahr und versucht ihren Mann zu warnen. Sie ist zufrieden und will das Schicksal nicht herausfordern. Sie glaubt an die Worte der Prediger und ist sich ihrer Position bewusst, doch sie ist zu schwach um ihren Mann zu überzeugen.
Als Keno aufwacht sieht er seine Frau, wie jeden Morgen, Maiskuchen kochen. Er hört das Rauschen des Meeres, doch für ihn ist es eine Melodie. Sein Volk hatte einst viele Lieder hervorgebracht, und Keno kannte sie alle. Natürlich hatte er auch seine eigenen Lieder. Gerade jetzt hört er das Lied der Familie, eine kleine, zarte Melodie. Plötzlich wird dieser Klang von einer dunklen Melodie übertönt: Das Lied des Bösen. Diese Musik wird Keno noch oft hören. Keno blickt zu seinem Erstgeborenen Coyotito und sieht, wie ein Skorpion auf das Kind kriecht und zusticht. Alle Freunde und Nachbarn Kenos kommen, denn sie wissen, dass das Kind leicht an dem Gift sterben kann. Da beschließt der Fischer den Arzt um Hilfe zu bitten. Das Lied des Todes begleitet ihn auf dem Weg zum Doktor und, wie nicht anders zu erwarten, hat dieser keine Zeit für Keno.
Während der Fischer auf die Suche nach einer Perle geht, versucht seine Frau Juana die Wunde des Kleinen mit Kräutern zu heilen, die besser wirken als die Mittel des Arztes, nur das weiß sie nicht. Eine Perle zu finden ist sehr schwer, doch Keno hat Glück und entdeckt die größte Perle der Welt. Nun sind sie reich und Keno hat viele Pläne für die Zukunft. Er will seinen Platz verlassen und eine andere Position beziehen, gegen den Willen Gottes, wie die Priester sagen. Es spricht sich herum, wie viel Glück Keno hatte, und schon versuchen die Ersten, an seinem Reichtum teilzuhaben. Der Priester überredet Juana und ihn zu einer Trauung und der Arzt hat plötzlich Zeit für sie. Er gibt Coyotito Gift um ihn später wieder zu heilen und Honorar dafür zu verlangen.
Oft wird auch versucht, die Perle zu stehlen, und in einem Handgemenge tötet der Fischer einen Mann um sein Leben zu retten. Als Keno die Perle verkaufen will, unterbieten alle Perlenhändler den tatsächlichen Preis des Stückes, und so beschließt der Fischer in die Stadt zu wandern um dort einen höheren Preis zu erlangen. Als jemand Kenos Hütte anzündet, sind alle Bewohner der Meinung, dass die Familie tot sei, nur Bruder Juan Tomas und dessen Weib Apollonia wissen, dass sie lebt. Keno überhört die Bitten Juanas, die Perle zu zermalmen, und die ständig tönende Melodie des Liedes des Bösen. Auf dem Weg in die Stadt wird die Familie von Fährtensuchern verfolgt und so muss sie sich auf einem Berg in einer Höhle verstecken. Im Dunkeln versucht Keno die zwei Fährtensucher zu töten, jedoch schreit das Kind plötzlich, ein Verfolger ziele auf den Höhleneingang, und bevor Keno ihn töten kann, drückt er ab.
Stolz und hocherhobenen Hauptes kehren Keno und Juana ins Dorf zurück, ein Bündel mit dem toten Coyotito, dessen Kopf halb zerschossen ist, auf dem Rücken. Stumm gehen sie zum Strand und werfen die Perle ins Meer, wo sie für immer unter dem Sand vergraben ruht.
In dieser Geschichte gibt es nur Gutes und Böses, Schönes und Hässliches. Nichts, was dazwischen liegt. Es ist ein Gleichnis, das jeder nach seiner eigenen Art auslegen kann. Besonders auffällig sind die Lieder, die Keno ständig hört. Das Lied der Familie steht für Schönes, Weißes. Das Lied des Bösen ist für Hässliches, Schwarzes. Als Keno seine ihm von Gott gegebene Position verlässt, wird das Lied der Familie von der Melodie des Bösen übertönt. Hätte der Fischer sich nicht gegen das alte Gesetz aufgelehnt, wäre er zufrieden gewesen mit dem, was er hatte, und könnte er glücklich weiterleben. Keno wollte Coyotito das Leben retten, trug aber letzlich nur dazu bei, es zu zerstören.
Der Autor hat viele Dinge, vor allem der Natur, beseelt und personifiziert. Das macht das Werk lebendiger und manche Stellen spannender. Er verwendet zum Beispiel, als Keno in Gefahr ist: Das tiefe Dunkel der Nacht fiel über die Bergschlucht. Man merkt, dass etwas Gefährliches schnell und unaufhaltsam auf Kenos Familie zukommt.
Auch sprach er in dem Moment als sich Keno die glückliche Zukunft mit der Perle ausmalte davon, dass ein winziger Lichtstrahl durch die Hütte tanzte. Das bedeutet, etwas helles, fröhliches bestimmt die momentane Stimmung.
Außerdem verwendet er auch viele anschauliche Vergleiche:
Die Perle ist wie eine Sünde. Die Dunkelheit war wie ein Segen.
Das Buch ist sehr spannend geschrieben und man kann schwer in der Mitte aufhören zu lesen. Man wird von der ersten Sekunde an gepackt und bis zum Schluss weiß man nicht, ob der Fischer sein Glück oder den Tod finden wird. Besonders das Ende der Geschichte war interessant, obwohl ich mir ein Happy End erwartet hatte. Viele Leser und auch ich werden sich fragen, wieso Keno so hart bestraft wurde, wo er doch nur sein Glück suchen und dem Elend entrinnen wollte.
Doch die mexikanischen Eingeborenen waren der Meinung, dass jeder, der sich gegen das Gesetz Gottes auflehnt und nicht weiß, wo sein Platz ist, bestraft werden muss.
Ich kann dieses Buch wirklich jedem empfehlen.
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