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Die Judenbuche





Die    Judenbuche





Annette von Droste - Hülshoff













I. Der Autor:













Annette von (eig. Anna Elisabeth Freiin von Droste zu Hülshoff), dt. Dichterin wurde am 10.01.1797 bei Münster geboren und ist am 24.5.1884 in Meerburg gestorben. Droste stammte aus einem katholischen westfälischen Adelsgeschlecht. Ihre streng konservative Erziehung erhielt sie von der Mutter, die vielseitige Bildung durch die Hauslehrer der Brüder. Ihre zeitlebens labile Gesundheit war teils durch ein Augenleiden, teils durch psychosomatische Beschwerden beeinträchtigt. 1826, nach dem Tod des Vaters, zog D. ins Rüschhaus, den Witwensitz der Mutter, und lebte sehr zurückgezogen. Häufig lebte sie bei ihrem Schwager Loßberg in Meerburg. Sie hatte Verbindung zu bedeutenden Zeitgenossen und war mit L. Schücking befreundet, der zum Teil ihre Naturlyrik "Die Geschichte" (1884) und die meisterhafte, realistische Novelle "Die Judenbuche" anregte. Drei Versepen mit frühen Gedichten erschienen 38, religiöse Jugendgedichte und das "Geistliche Jahr" nach ihrem Tode. Sie besitzt die Gabe der scharfen Naturbeobachtungen bis ins kleinste bei der Erfassung des Stimmungshaften und Einbeziehung des Dämonischen und Mythischen in das Naturerlebnis.



»Ihr Aeußeres machte einen eigenthümlichen Eindruck. Diese wie ganz durchgeistigte, leicht dahinschwebende, bis zur Unkörperlichkeit zarte Gestalt hatte etwas Fremdartiges, Elfenhaftes; sie war fest wie ein Gebilde aus einem Märchen. « L. Schücking, Annette von Droste, 1862.



Werke:            "Gedichte" (1844)

"Das geistliche Jahr" (1851)

"Die Judenbuche" (1842)


Seite 1

II. Informative Inhaltsangabe: Handlung (Plot)


Friedrich Mergel wird 1738 im Dorf B geboren. Sein Vater ist Grundeigentümer und heiratet Margaret Semmler, eine ordentliche und anständige Frau. Eines Nachts, Hermann Mergel ist gerade bei einer Hochzeit, tobt ein fürchterliches Unwetter. Plötzliche kommen einige Männer zu Margarets Haus und berichten, daß Hermann im Wald tot aufgefunden worden ist. Als Friedrich 12 Jahre alt ist, besucht ihn sein Ohm Simon und adoptiert ihn, somit solle ihm nach dem Tod des Ohms das Erbe zufallen. Noch am selben Tag zieht Friedrich mit ihm, und am halben Weg zeigt ihm sein Ohm die Stelle, an der sein Vater gefunden worden ist. Als Friedrich eines Tages seine Mutter besucht, scheint er ihr völlig verändert. Mit 18 Jahren hat der Jüngling im Dorf einen sehr bedeutenden Ruf. Eines Tages, Friedrich ruht sich gerade im Gras aus, kommt Förster Brandis. Dieser fragt ihn, ob er irgend etwas über die Blaukittel gehört habe, die eine Plage für die ganze Bevölkerung darstellen. Friedrich verneint und zeigt Brandis den Weg den die anderen Förster bereits gegangen sind. Später berichten die Förster, daß sie Brandis mit einer Axt erschlagen aufgefunden worden ist. Bei der am folgen Tag eingeleiteten Tatuntersuchung und der Gerichtsverhandlung gilt Friedrich als Hauptverdächtiger. Doch aufgrund mangelnder Beweise, kann ihm die Tat nicht nachgewiesen werden. Vier Jahre später ereignet sich wieder ein Mord im Dorf. Friedrich Mergel ist mit dem Toten, dem Juden Aaron, kurze Zeit (zuvor in) vor der Tat in eine Auseinandersetzung verwickelt gewesen. Der Verdacht fällt klarerweise wieder auf Friedrich. Er flieht und die Suche in der Umgebung bleibt erfolglos. Das Verfahren wird abermals eingestellt. Dem Baum, neben dem der tote Jude Aaron gefunden worden ist, nennt man von diesem Zeitpunkt an die Judenbuche. Friedrich und sein Freund Johannes Niemand bleiben unauffindbar, bis Johannes nach 28 Jahren ins Dorf zurückkehrt. Er kommt aus türkischer Sklaverei und hat Friedrich seit der gemeinsamen Flucht aus den Augen verloren. Er findet bei einem Gutsherren Aufnahme und ist sehr überrascht als er erfährt, daß Friedrich unschuldig ist. Er kommt eines Tages von einem Botengang nicht mehr zurück und wird vom ganzen Dorf gesucht. 14 Tage später findet der Sohn vom Förster Brandis einen Erhängten unter der Judenbuche. Es ist nicht Johannes Niemand, sondern Friedrich Mergel.








Seite 2

III. Vorliegendes Werk:


Stoff

Thema

Motive

Schauplatz (Milieu)

Figuren: Charaktere, Konstellation

Erzählform - Erzählperspektive



Stoff:

Annette von Droste - Hülshoff schrieb ihren Roman die Judenbuche, weil sie die Landschaften und die Natur sehr anregte. Da ihre Psyche erkrankt ist, setzt sie sich um so mehr mit den Themen Krieg, Streit und Unstimmigkeiten auseinander. Droste selbst schreibt nicht über Erlebtes oder Erfahrenes. Sie kann sich sehr gut in die Personen ihres Buches hineinversetzen um so die jeweilige Person besser wirken lassen zu können.


Thema:

Die Judenbuche

Dieses Buch handelt von Friedrich Mergel, der zwei Mal des Mordes verdächtigt wird und schließlich an einem Baum erhängt gefunden wird.


Motive:

Friedrich Mergel, der Adoptivsohn von Simon Semmler, wird des Mordes an Förster Brandis beschuldigt. Aber man kann Friedrich die Tat nicht nachweisen. Jahre später wird der Jude Aaron ermordet. Abermals wird Mergel beschuldigt, da aber flieht dieser mit seinem Freund Johannes Niemand. Nach 28 Jahren kehrt Niemand ins Dorf zurück. Auch Friedrich findet man kurz darauf. Er hat sich an einem Baum erhängt, es war die Judenbuche.


Schauplatz:

Die Handlung spielt zwischen den Jahren 1756 - 1789 in Westfalen in den Dörfern B. und P.

Anmerkung: Dorf B.: Bestimmte örtliche Gegebenheiten aus der Umgebung dieses Dorfes lassen auf Bellersen, in der Nähe von Paderborn als Vorbild schließen.


Figuren: Charaktere, Konstellation


Friedrich Mergel:

Friedrich ist ein scheues, aber schlaues Kind. Während der Erziehung durch seinen Onkel Simon verändert sich sein Wesen. Er wird zu einem selbstsicheren Jungen. Mit der Zeit wird Friedrich seinem Vater immer ähnlicher. Daß ist der Grund, warum sich die meisten Dorfbewohner von ihm absondern und ihn später zum Mörder abstempeln.


Magret Mergel:

Bevor sie ihren Mann Hermann heiratet, ist sie eine brave, anständige Frau. Als Hermann stirbt, zieht sie ihren Sohn alleine auf. Anfangs ist sie sehr stolz auf ihren Sohn. Später wird sie immer stiller und lebt zurückgezogen


Simon Semmler:

Er adoptiert Friedrich und erzieht ihn sehr streng. Er hat starken Einfluß auf Friedrich und trägt sehr stark zur Veränderung seines Charakters bei.


Seite 3


Johannes Niemand:

Er ist der Schweinehirt von Simon, gleichzeitig der Freund Friedrichs. Im ersten Teil der Geschichte spielt er eher einen untergeordnete Rolle, taucht aber am Ende wieder als Hauptperson auf.


Erzählform  - Erzählperspektive:

Die Novelle ist in der Er- Form geschrieben. Die Autorin steht über dem Geschehen. Die Erzählperspektive hält einen gewissen Abstand zum Leser, weil er sich durch die Vielzahl der Personen mit keinem identifizieren kann.



IV. Persönliches Leseerlebnis:


Zugang

Verständnis (Probleme?)

Wirkung

Wertung (Kritik)


Zugang:

Durch Empfehlung meiner Firmpatin, kam ich zu dem Buch die Judenbuche. Sie hatte mir bereits einiges über das Buch erzählt, und ich fand es ganz interessant, was sie über das Buch erzählte. Da wir das Buch ohnedies zu Hause hatten, nahm ich es und laß es an einem verregneten Tag im Dezember.


Verständnis:

Im großen und ganzen verstand ich den Inhalt gut. Manche Wörter, von denen ich den Sinn nicht verstand, weil sie nur zu der damaligen Zeit gebräuchlich waren oder einfach schon sehr alt waren, konnte ich im Anhang ohne größere Schwierigkeiten nachlesen. Die Novelle ist gut gegliedert, was das Lesen um einiges leichter macht.




Seite 4

Wirkung:

Dem Leser soll mit dieser Novelle veranschaulicht werden, daß man von einem begangenen Mord einfach nicht mehr loskommt und ihn nie vergessen kann. Dies kann man an Hand dieser Geschichte besonders gut erkennen, denn der Mörder kehrt erst nach 28 Jahren an den Tatort zurück und erhängt sich an demselben Baum, wo er die Tat begangen hat. Die Novelle soll dem Leser auch vermitteln, daß einem Christen einen solche Tat verziehen werden kann.

Dazu Droste - Hülshoff kurz vor dem Abschluß der Arbeiten:

"Den, wer nach seiner Überzeugung handelt, und sei sie noch so mangelhaft, kann nie ganz zugrunde gehen, wogegen nichts seelentötender wirkt, als gegen das innere Rechtsgefühl das äußere Recht in Anspruch zu nehmen."

Auch das Gedicht auf Seite 3 will diese Sätze veranschaulichen.

"Wo ist die Hand so zart, daß ohne Irren

Sie sondern mag beschränkten Hirnes Wirren,

So fest, daß ohne Zittern sie den Stein

Mag schleudern auf ein arm verkümmert Sein?

Wer wagt es, eitlen Blutes Drang zu messen,

Zu wägen jedes Wort, das unvergessen

In junge Brust die zähen Wurzeln trieb,

Des Vorurteils geheimen Seelendieb?

Du Glücklicher, geboren und gehegt

Im lichten Raum, von frommer Hand gepflegt,

Leg hin die Waagschal', nimmer dir erlaubt!

Laß ruhn den Stein - er trifft dein eignes Haupt!-


Wertung:

Ich finde, daß das Buch sehr gelungen geschrieben ist. Es gibt kaum Absätze, die unnötig oder langweilig sind. Das einzige, was mich an diesem Buch ein bißchen gestört hat war, daß es am Anfang etwas langweilig auf mich wirkte, was aber dann der Mittelteil und besonders der Schluß wieder wett machten. Auch wie Droste die Natur und die Landschaften beschreibt, begeisterte mich sehr. Mit solch einer Sorgfalt, kein Detail vergessend, rekonstruierte sie die Natur wieder, so daß man sich ein Bild von der damaligen Landschaft machen konnte.

Im übrigen hat mir aber das Buch sehr gut gefallen, es war einmal was anderes und vor allem was älteres zu lesen.




Verwendete Literatur:

Die Judenbuche - Annette Droste - Hülshoff

Duden (Fremdwörterbuch)

Harenbergs Lexikon der Weltliteratur Band 2












Seite 5









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