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Buchbesprechung - Homo Faber - Ein Bericht

Buchbesprechung

 






















Homo Faber - Ein Bericht


Max Frisch





Inhaltsverzeichnis















Der Autor







Max Frisch wurde am 15. Mai 1911 als Sohn eines Architekten in Zürich geboren. Nach dem Besuch des Realgymnasiums studierte er in Zürich Germanistik. Schon als Schüler hat Frisch ein Theaterstück geschrieben, sowie eine Ehekomödie und ein Spiel um die Eroberung des Mondes.

Als 1933 sein Vater starb mußte er sein Studium abbrechen und wurde Journalist.

In der folgenden Zeit reiste er viel durch Osteuropa.

Ende der 30-er Jahre verbrannte Frisch alle eine bisherigen Schriften. Denn nun schien das Leben den Dichter in eine ganz andere Richtung zu treiben; in die des Architekten. Von 1936 - 40 studierte Frisch an der TU von Zürich Architektur.

Während seiner Militärzeit schreibe er "Blätter aus dem Brotsack" (Tagebuchaufzeichnungen über die Begleiterscheinungen des Krieges)

1944 besaß Frisch ein eigenes Architektenbüro.

Seine Hauptwerke lassen sich in 3 Gruppen einteilen


I.         Tagebuchberichte.
- "Blätter aus dem Brotsack"
- "Tagebuch 1946-49"

II.       Romane.
- "Stiller"
- "Homo Faber" (1955/57)
- "Mein Name sei Gartenbein"

III.     Dramen.
- "Die chinesische Mauer"
- "Graf Oederland"
- "Biedermann und die Brandstifter"
- "Don Juan oder die Liebe zur Geometrie 
- "Andorra"



Entscheidend für das Schaffen Max Frischs waren die Begegnungen mit Bert Brecht (1947) und der Aufenthalt in den Vereinigten Staaten (1952).

Er erhielt von der amerikanischen Rockefeller-Stiftung ein Stipendium für einen einjährigen Studienaufenthalt.

Allgemein läßt sich sagen, daß seine Werke durch viele Reisen und Kontakte mit Menschen anderer Tradition und Herkunft sehr welthaltig sind.
Max Frisch starb am 4.4.1991 im Alter von 79 Jahren.

Das vorliegende Werk

Inhaltsangabe

Walter Faber, ein Ingenieur von 50 Jahren, hat sich daran gewöhnt, Menschliches technisch zu sehen und zu handhaben. Doch während eines Besuches auf einer Plantage in Mexiko findet er seinen Freund Joachim erhängt vor. Auf der Überfahrt nach Europa lernt er das Mädchen Sabeth kennen, das seine Geliebte wird. Erst als sie durch einen Unfall ums Leben kommt. Erfährt Faber, daß Sabeth seine Tochter war und muß, schuldlos schuldig geworden, sein eigenes Ende ins Auge fassen.

Der Roman ist gekennzeichnet von vielen Rückblenden, die der Autor immer wieder einschließt, um die Vergangenheit des Ich-Erzählers auszuleuchten.

Der Bericht beginnt damit, daß sich Walter Faber von seiner Geliebten Iry verabschiede und nach Caracas fliegen will, wo er die Montage einer Turbine überwachen soll. Während des Fluges lernt er den Deutschen Herbert Hencke kennen, dessen Bruder Joachim versucht in Guatemala eine Tabakplantage aufzubauen. Wegen eines Motorschadens muß die Maschine in der Wüste notlanden. Faber erfährt, daß Joachim, sein Jugendfreund, seine (Fabers) ehemalige Verlobte geheiratet hat, daß diese Ehe aber bald wieder in die Brüche gegangen ist, obwohl sie eine Tochter gehabt haben.

In der nun folgenden Rückblende erzählt Faber die Geschichte seines Verhältnisses mit Hanna Landsberg, einer Halbjüdin, die ihn obwohl sie ein Kind von ihm erwartet, nicht heiraten will. Damit beendet er den Rückblick wieder teilt Herbert mit, daß er sich entschlossen hat seinen Caracasaufenthalt zu verabschieden und statt dessen Joachim zu besuchen. Nach einer schwierigen Fahrt durch den Dschungel erreichen sie Joachims Plantage, finden diesen dort aber erhängt vor. Daraufhin übernimmt Herbert die Plantage und Faber fliegt nach  New York zurück. Dann erfahren wir in einer Rückblende über die Trennung zwischen Hanna und Walter vor 15 Jahren, die sich aufgrund von politischen Gründen vollzieht.

Als ihn Iry bei seiner Ankunft in New York erwartet, obwohl er ihr mitgeteilt hat, daß er auf eine weitere Beziehung keinen Wert legt, beschließt er, schon am nächsten Tag mit dem Schiff nach Europa weiterzureisen. Während der Überfahrt lernt er Sabeth kennen, die zu ihrer Mutter nach Griechenland unterwegs ist. Dabei will sie per Autostopp von Paris über Rom nach Athen weiter. In Paris, wo Faber beruflich zu tun hat, trifft er zufällig Sabeth wieder und beschließt mit ihr nach Griechenland zu fahren. Auf ihrer Kulturreise durch Oberitalien wird Sabeth zu Fabers Geliebten und er erfährt dann auch, daß sie die Tochter von Hanna ist, glaubt aber noch immer, daß Joachim Sabeths Vater ist. Nach der Überfahrt nach Griechenland wird Sabeth von einer Schlange gebissen. Faber bringt die verletzte Bewußtlose unter großen Schwierigkeiten nach Athen. Dort trifft er im Spital Hanna wieder.

Faber wohnt eine Zeit lang bei Hanna, aber bald erfahren sie vom Tod Sabeths. Walter Faber reist sofort nach Guatemala ab, wo er Herbert besucht und fliegt dann nach Caracas weiter, wo er die Montage überwachen will. Nun werden aber seine Magenschmerzen immer größer und er entschließt sich in Athen operieren zu lassen. Dort erwartet ihn schon Hanna, die eigentlich Athen verlassen will, dies nun aber nicht fertig bringt.

Der Bericht endet auf dem (Krankenbett) Operationstisch, wo Walter Faber, der selbst glaubt, daß er Krebs hat, liegt. Über den Ausgang der Operation wird nicht berichtet, aber ein negativer Schluß liegt nahe.




Stoff:


Der Roman ist ein Ich-Bericht Fabers. Den ersten Teil hat er bei seinem  zweiten Besuch in Caracas geschrieben, den zweiten während des Krankenhausaufenthaltes in Athen. Dadurch ist Frisch ein Spiel mit den Zeiten möglich. Die eigentliche Handlung, die sich in der Gegenwart abspielt, liegt schon in der Vergangenheit. Eine Art Vorvergangenheit stellen die Ereignisse dar, die sich vor dem 2. Weltkrieg ereignet haben. Dazwischen werden Fabers Gedanken in der Gegenwart vermerkt. Diese komplizierte Struktur steht im Gegensatz zu Fabers geradlinigen Gedankengängen.

Frisch zeigt durch die Überzeugung eines Rationalisten, der nicht an Fügung glaubt, daß ein solches rationalistisches Weltbild nicht der Wirklichkeit entspricht, umgestoßen werden wird und den Träger eines solchen in den Untergang stürzen wird.

Mit der tagebuchartigen Form des Berichts, der einerseits das Erzählte dokumentarisch zu verbürgen scheint, und andererseits (die) durch die Subjektivität des Tagebuchschreibers, die er zur Geltung kommen läßt, verwendet Frisch ein Kunstmittel, das schon durch seine eigene Dialektik die wahren Aufzeichnungen Fabers als Zeugnis seiner Selbsttäuschung offenbart:

In der genauen Rekonstruktion der Vorgänge und den vorbehaltlosen, scheinbar nichts verschwiegenen Aufzeichnungen reproduziert er- vielleicht unwissentlich - sein falsches Weltbild. Seinem absoluten, starren Glauben an die Welt als einwandfrei aufgehende Gleichung muß die Hintergründigkeit und Unerforschlichkeit des menschlichen Lebens ein Rätsel, oder zumindest ein Argernis bleiben.

Max Frisch will dem Leser zeigen, wie sich die Menschen in unserer Industriellen Welt entwickeln können. Er zeigt, daß gefühlskalte, rationelle Menschen keine Existenzberechtigung haben, denn sei werden immer wieder von der Wirklichkeit eingeholt werden.

Dieses Wer Frischs, das oft Anlehnung an die Ödipus-Handlung nimmt, ist keine Absage an die Technik, sondern eine Warnung; ein warnender Zeigefinger für jene, die versuchen, ihre Umwelt nicht hinzunehmen, sondern die versuchen, sie zu berechnen.




Thema:

Der Bericht gibt das verworrene Leben des Ingenieurs Walter Faber wieder.



Schauplatz (Milieu)

Dieser Bericht erzählt über das Leben Walter Fabers in den späten 50-er Jahren an den verschiedensten Plätzen der Welt, vor allem in Nord- und Mittelamerika, in Frankreich, der Schweiz, Deutschland, Italien und Griechenland ab.


Figuren:

Walter Faber:


Er ist Techniker. Sein Weltbild ist rein naturwissenschaftlich-rationalistisch bestimmt. Er denkt nur in mathematischen Verhältnissen und technischen Fakten. Für ihn bedeuten Welt, Natur, Leben und Gefühle nur etwas Berechenbares, er betrachtet alles Geschehen unter dem Aspekt des kausalen Zusammenhanges von Ursache und Wirkung. Sogar das Seelenheil und die Liebe sind für ihn nur Ergebnisse von Bewegungen molekularer Substanzen.

Um Schicksalsschlägen ihre Wirkung zu nehmen, flüchtet er sich in Statistiken und rationelle Gedanken. Für Faber gibt es weder Unvorhergesehenes nach Gott, denn dafür gibt es in seiner rationalistischen Welt keinen Platz.

Mit Sabeth tritt jemand in sein Leben, der seine Theorien über ein gefühlskaltes Leben widerstößt. Faber muß beginnen umzudenken und erkennt schließlich am Endes seines Lebens, daß seine Weltbilder nur Trugbilder einer industriellen Konsumgesellschaft waren.

Walter Faber ist ein Mensch, der seinen Mitmenschen, in unserem Fall den Lesern, seine Gefühle nicht zeigt. Es ist nicht richtig, daß er ein gefühlskalter Mensch ist. Er kennt sehrwohl Gefühle wie Liebe, Eifersucht (S.75), obwohl er die Menschen mit Stahl vergleicht (S.68)

-------- ----- ------ -Nachschauen----- ----- --------- ----- --------

Faber traut sich sein Regungen nicht zu zeigen, denn  er befürchtet, so seine Theorien über den rationalen Aufbau der Welt selbst zu widerlegen. Walter Faber ist von Natur her auch ein Alleingänger und Egoist, der sehr oft nicht fähig ist, mit seinen Mitmenschen ein Gespräch aufzubauen.




Hanna Landsberg:

Sie ist Halbjüdin, ist der Typ der emanzipierten, intellektuellen Frau, der Selbständigkeit über alles geht. Wenn wir Fabers Beschreibung Glauben schenken wollen, so weist ihr Außeres eher männliche als weibliche Züge auf. Hanna ist nicht so berechnend wie Faber, denn sie weiß genau, da sie von Schicksalsschlägen gezeichnet ist, mit denen Faber bis zum Tod von Joachim noch nicht Bekanntschaft gemacht hat, daß das Laben von vielen Zufälligkeiten abhängt. Sie zeigt sowohl Sabeth als auch Faber gegenüber viel Mitgefühl und Mitleid, obwohl sie dies wie Faber manchmal zu verstecken versucht. Ihr größter Fehler ist, faß sie Sabeth für sich alleine beansprucht und deswegen Faber ihre Geburt verschweigt. Damit trägt sie zu dem Unglück bei und macht sich wie Faber ungewollt schuldig.


Sabeth:

Sie ist die Tochter Fabers und Hannas. Die erste Begegnung zwischen Faber und Sabeth findet auf der Überfahrt nach Europa statt. Faber kommt sie sofort bekannt vor, aber er will oder kann sich nicht erinnern, wem sie ähnlich sieht.

Sabeth ist ihrer Mutter aber nur äußerlich ähnlich. Innerlich hat sie von ihren Eltern aber nur den Intellekt geerbt. Denn Sabeth lebt ein sehr gefühlsbetontes Leben. Sie zeigt ihrer Regungen offen und ist lebensfroh, eine Eigenschaft, die man besonders bei ihrem Vater vermißt.

Nachdem Faber erfährt, daß Sabeth seine Tochter, kreisen seine Gedanken immer wieder um das Thema Fügung und Zufall. Er redet sich selbst zwar ein, daß er keine Fügung gibt und diese Begegnung Zufall war, innerlich muß er aber vor seinen eigenen Hypothesen kapitulieren. Faber erkennt seine Schuld und es hat den Anschein, als ob der den Lebensmut damit endgültig verloren hätte.


Erzählform und Erzählperspektive


Max Frisch präsentiert dem Leser eine sehr gut durchdachte und aufgebauter Arbeit. Der Leser wird nicht gleich beim Erscheinen einer neuen Person mit Informationen überschüttet, sondern Frisch gibt nur nach und nach, oft zu bestimmten Situationen passend Auskünfte über die Handlungsträger preis. Langsam kann sich der Leser ein Bild machen und die Geschichte wird nach und nach klarer, bis daß sie endlich, mit der Ankunft Fabers in Athen alle ihre Geheimnisse aufgeklärt hat.

Als Resümee, läßt Frisch dann Faber im zweiten Teil (2. Station) noch einmal zu allen Stationen der Handlung zurückkehren und ruft dem Leser Geschehnisse, über die er sich nun Klarheit verschafft hat, noch einmal ins Gedächtnis zurück.








Thematik - Problematik


Die verstrickte Problematik dieses Werkes wirkt sich vor alle auf zwei Bereiche aus:


I.         Die Zerstörung des rationellen Weltbildes Walter Fabers.

II.       Die Lebensbeziehung zwischen Vater und Tochter. Eine Ödipus-Handlung mit vielen Schuldfragen.



Die Figur des Walter Faber zeigt, wie das Weltbild eines Menschen innerhalb einer kurzen Zeitspanne, durch eine Serie von Unglücksfällen, , zusammenbricht.

Walter Faber ist ein Mensch, der mit den Gefühlen anderer Menschen zu spielen scheint ( siehe Iry), weil für ihn Gefühle keine Bedeutung haben, erlernt aber dadurch die Bekanntschaft seiner Tochter eine neue Dimension des Lebens kennen. Gefühle dringen in sein Leben und neigen an seinem konstruierten Weltbild.

Während der "langen" Reise von Amerika nach Europa

"wohnen auch zwei Seelen in seiner Brust".

In seinem Inneren entwickelt sich ein Kampf zwischen der Ratio und dem Gefühlsleben, den letzteres schließlich gewinnt. Die neuen Erkenntnisse kann Faber aber nicht mehr umsetzen , da er bald nach seiner Wandlung dem Tod ins Auge blickt. Zu seinem baldigen Tode führt aber auch sein zweiter Konflikt.

Die Schuldgefühle, die er hat, nachdem es, ohne seinem wissen, zu einer Affäre mit seiner Tochter gekommen ist, gaben ihm keine Kraft mehr zum Weiterleben.

Er versucht sich zwar selbst klarzumachen, daß ihn keine Schuld trifft, aber sein Inneres sagt ihm das Gegenteil. Auch das nicht gezeigte Mitgefühl von Hanna, die unabhängig von Faber erscheinen will, beschleunigt seinen Untergang.


Sprachbezug:


Da "Homo Faber" den Untertitel "ein Bericht" trägt ist die sprachliche Gestaltung klar vorgegeben. Das ganze Werk wird von einer nüchternen Sprache beherrscht, deren Niveau auch nicht besonders künstlerisch ist. Die Wortwohl wird von Fabers Weltbild beeinflußt. Es kommen sehr viele technische Ausdrücke und Vergleiche auf, aber Frisch verwendet auch veraltete Wendungen, die oft vom Englischen beeinflußt sind.

Der Autor gibt auch Konversationen nicht vollständig wieder.

Auf Fragen, deren Antwort klar ist, geht der Erzähler ohne die Antwort zu erwähnen mit der Handlung weiter.

Der Stil wird beherrscht durch kurze Absätze, Einschübe, Beschreibungen und Erzählungen. Die Sprache ist emotionsarm.



Eigene Meinung:


Mir persönliche hat das Stück in seiner Thematik und Problematik sehr gut gefallen, aber die stilistischen Mittel haben mir nicht so gut gefallen. Diese waren aber meiner Meinung nach wichtig, um die Thematik zu unterstreichen.
homo faber - Ein Bericht

Der Schweizer Max Frisch, der 1911 in Zürich zur Welt kam, gilt als einer der bedeutendsten deutschsprachigen Schriftsteller der Nachkriegszeit. Nach einem Germanistikstudium arbeitete er zunächst als freier Journalist und bereiste Südosteuropa. Während dem 2. Weltkrieg studierte er Architektur und war 10 Jahre lang als Architekt tätig. Nach Ende der Kriegswirren bereiste er Europa und Amerika und begann als Schriftsteller zu arbeiten.1955 wandte er sich ausschließlich seinem literarischen Werk zu, und gelangte durch seine Dramen zu internationalem Ansehen. Seinen Lebensabend verbrachte er in Rom und Zürich, wo er auch 1991 verstarb.

Seine bekanntesten dramatischen Werke sind Graf Öderland, Biedermann und die Brandstifter, Andorra, und die Biographie. Das epische Werk umfaßt die Romane Stiller, Mein Name sei Gantenbein und homo faber.

Walter Faber ein Ingenieur , der gewohnt ist alles technisch zu sehen und alle Gefühle für regulierbar hält will geschäftlich von New York nach  Mexiko City fliegen. Seine Maschine muß jedoch in der Wüste notlanden und sitzt dort vier Tage lang fest. In dieser Zeit bemerkt der hektische Faber auf einmal, wieviel Zeit man hat, wenn man nichts arbeitet. Er lernt einen jungen Deutschen kennen, und erfährt zu seiner Überraschung, daß dieser seinen Jugendfreund Joachim kennt, der jetzt in Guatemala lebt. der Deutsche erzählt, daß Joachim kurze Zeit mit Fabers Jugendliebe Hanna verheiratet gewesen war, und daß diese, eine Jüdin mit viel Glück dem Holocaust entkommen konnte. Ganz gegen seine Gewohnheiten bricht er seine Geschäftsreise ab, und begleitet Herbert, den Deutschen in den Urwald von Guatemala, wo sich Faber, der ohnehin immer Magenschmerzen hat, jeden Abend betrinken muß, um einzuschlafen. Sie erreichen die Hazienda Joachims, und finden dessen Leiche. Selbstmord, wie Faber fachmännisch feststellt.

Weil er sowohl vom Fliegen, als auch von seiner um 20 Jahre jüngeren Lebensgefährtin genug hat, beschließt er seine nächste Geschäftsreise nach Paris mit einem Ozeandampfer zu bestreiten. Auf dem Schiff lernt er die wesentlich jüngere Sabeth kennen. Sie erinnert ihn sehr an Hanna, und als sie schließlich seine Geliebte wird, erzählt sie ihm viel von ihrer Mutter. Diese Mutter, die er noch nie im Leben gesehen hat, kommt ihm vor als würde er sie schon seit langer Zeit kennen. Ein Verdacht keimt in ihm auf, und er versucht ihn zu verdrängen. Hanna, seine Jugendliebe, die er heiraten wollte, und von der er sich im Krieg hatte trennen müssen. Sollte sie wirklich die Mutter von Sabeth sein? S87

Faber kann Sabeth einfach nicht mehr über sich und ihre Mutter erzählen. Die beiden fahren nach Italien, wo sie eine glückliche Zeit verleben, dann nach Griechenland und Faber bekommt zum 1. Mal so etwas wie menschliche Lebenszüge. Doch das Glück der beiden dauert nicht lange. Sabeth wird von einer Schlange gebissen und muß ins Krankenhaus. dort trifft Faber zum 1. Mal seit vielen Jahren auf Hanna. Er erfährt, daß Sabeth seine Tochter ist, kann ihr das aber nicht mehr sagen, weil sie am nächsten Tag überraschend stirbt.

Nachdem er so schuldlos schuldig geworden ist, verfällt er in eine dumpfe Depression. Seine Magenschmerzen werden immer schlimmer und Hanna überredet ihn, dich untersuchen zu lassen , und obwohl er nie einen Befund zu Gesicht bekommt, weiß er, wie es um ihn steht. Er beginnt sein eigenes Ende ins Auge zu fassen, und schreibt ein Tagebuch, dessen letzten Eintrag er kurz vor der Operation tätigt. Das Ende des Buches ist offen, jedoch deutet der abrupte Abbruch darauf hin, daß Faber bei der Operation gestorben ist.

Ich meine, daß man diesen Roman sehr vielseitig auslegen kann, jedoch scheint sich in der Person Walter Faber der Autor selbst widerzuspiegeln. Max Frisch, der selbst Techniker war, hat erkannt, wie gefährlich es ist alles nur in Formeln und Phrasen zu sehen, und dabei ganz auf die Menschlichkeit zu vergessen. Als er homo faber schrieb, kam gerade die Kernenergie auf, Antibiotika und Impfungen werden zugänglich - Boulevardblätter behaupten, daß durch diese Substanzen der Tod in Zukunft aussterben könnte, und daß man mit Hilfe der Kernenergie den Weltraum erobern würde, und obwohl sich das alles bis heute nicht bewahrheitet hat geht die Entwicklung dennoch immer weiter weg vom menschlichen und der Natur und darum ist der homo faber noch längst nicht ausgestorben, sondern aktueller als je zuvor.







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