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Der bose Geist Lumpazivagabundus oder Das liederliche Kleeblatt - Nestroy Johann

Der böse Geist Lumpazivagabundus oder

Das liederliche Kleeblatt - Nestroy Johann


Zauberposse in drei Aufzügen von

Johann Nestroy (1801 - 1862


Nestroy bedient sich hier auch, wie bei den herkömmlichen "romantischen Zaubermärchen" (Raimund: Verschwender) eines Zauberapparates, der aber bis auf eine Rahmenhandlung eingeschränkt ist. Die drei Handwerksburschen sind individuelle Charaktere, wie sie im wirklichen Leben vorkommen und nicht mehr Typen wie die Hanswurste und Bedienten des früheren österreichischen Volkstheaters. Der Schneider Zwirn, ein kleiner Don Juan, verjubelt als Gönner anspruchsvoller Damen seinen Anteil am Lotteriegewinn. Der Schuster Knieriem - Nestroy spielte bei der Uraufführung die Rolle selber - ist der interessanteste unter den dreien. Seine pessimistische Weltanschauung spiegelt sich in seinen Monologen und im Lied mit dem Refrain: ., die Welt steht auf kein` Fall mehr lang. Der Tischler Leim ist der "bürgerlichtste"  unter ihnen.





INHALT

Das Stück beginnt im Wolkenpalast vor dem Thron des Feenkönigs Stellaris. Einige alte Zauberer erscheinen vor dem König, um sich über den bösen Geist Lumpazivagabundus zu beklagen, der ihre Söhne zu Liederlichkeit und Trunksucht verleitete. Die mächtige Glücksfee Fortuna glaubt, allein durch Reichtum jeden Menschen wieder auf die rechte Bahn bringen zu können. Lumpazivagabundus jedoch behauptet, dass die Liebesfee Amorosa mächtiger als die Glücksfee sei.

Hilaris, ein junger Zauberer, liebt Fortunas Tochter Brillanine. Fortuna macht ihre Einwilligung zur Hochzeit von einem Versuch abhängig, bei dem sie ihre Macht erproben kann. Sie will ihr Füllhorn über drei lockere Gesellen ausschütten, die bisher in größter Armut gelebt haben. Wenn wenigstens zwei von ihnen dadurch zur Vernunft kommen und ein neues Leben beginnen, so ist Fortunas Macht erwiesen. Wenn die Gesellen jedoch den Reichtum verschleudern und ihr Glück mit Füßen treten, dann sollen Hilaris und Brillantine ein Paar werden.

In einem Wirtshaus auf der Erde suchen drei Burschen eine Herberge. Sie sind ein "liederliches Kleeblatt":  der derbe, trunksüchtige Schuster Knieriem, der brave Tischer Leim und der leichtlebige Schneider Zwirn. Alle drei träumen die gleiche Glückszahl für die Lotterie, und am Morgen legen sie ihr letztes Geld zusammen, um ein Los kaufen zu können.

Tatsächlich machen sie den Haupttreffer mit dem ihnen hunderttausend Taler zufallen. Das Geld wird ehrlich geteilt. Daraufhin trennen sich die drei, sie  wollen sich aber nach Ablauf eines Jahres wieder in Wien treffen. In der Zwischenzeit führt Zwirn in einer eleganten Villa ein elegantes Leben, während Knieriem sein ganzes Geld vertrinkt. Leim heiratet seine geliebte Pepperl, die Tochter seines Wiener Tischlermeisters. Als die beiden anderen am Jahrestag arm und mittellos bei ihm eintreffen, bietet er ihnen seine Hilfe an, indem er ihnen eine gute Existenz schaffen möchte. Zwirn und Knieriem wollen aber nicht auf ihr freies Vagabundenleben verzichten und lehnen die Unterstützung ab. Damit hat Fortuna ihre Wette verloren und muss zugeben, dass Amorosas Macht der Liebe die ihre des Reichtums übertrifft.

Hilaris und Brillantine werden ein Paar, und Amorosa bringt durch die Macht der Liebe sogar noch die beiden anderen Gesellen auf den rechten Weg und verbannt damit den bösen Geist Lumpazivagabundus für immer aus dem Feenreich.






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