Buddenbrooks von Thomas Mann
Zum Autor:
Thomas Mann wird am 6. Juni 1875 als Sohn des Speditionskaufmanns und späteren Senators Heinrich Mann und dessen Frau Julia (geb. Bruns) in Lübeck geboren.
ab 1893
Bereits als Schüler verfaßt er Prosaskizzen und Aufsätze für die von ihm mitherausgegebene Zeitschrift 'Der Frühlingssturm. Monatszeitschrift für Kunst, Literatur und Philosophie'.
Mann verläßt das Gymnasium in der Obersekunda und folgt der Mutter und den Geschwistern nach München. Hier arbeitet er als Volontär bei einer Versicherungsgesellschaft.
Seine erste Novelle 'Gefallen' erscheint in der Zeitschrift 'Die Gesellschaft'.
Aufgrund des Erfolgs seiner ersten Veröffentlichung gibt er seine Stellung auf und entschließt sich, als freier Schriftsteller zu arbeiten. Er schreibt sich zunächst als Gasthörer an der Münchener Technischen Hochschule ein, um sich auf eine journalistische Laufbahn vorzubereiten.
Beiträge für die von seinem Bruder Heinrich Mann herausgegebene konservative Zeitschrift 'Das Zwanzigste Jahrhundert. Blätter für deutsche Art und Wohlfahrt'.
Gemeinsam mit seinem Bruder Aufenthalt in Italien.
Die Novellensammlung 'Der kleine Herr Friedemann' wird publiziert.
Tätigkeit als Lektor und Korrektor bei der satirischen Zeitschrift 'Simplicissimus'.
Auf einer Urlaubsreise nach Dänemark entsteht die Novelle 'Tonio Kröger'.
Seinen Militärdienst als Einjährig-Freiwilliger kann Mann aufgrund einer Untauglichkeitserklärung vorzeitig beenden.
Manns größtes Prosawerk 'Buddenbrooks' - ursprünglich als Gemeinschaftsarbeit der Brüder geplant - erscheint in zwei Bänden und wird von der Kritik begeistert aufgenommen.
Die Novellensammlung 'Tristan' - darin enthalten 'Tonio Kröger'- erscheint. Im Gegensatz zu seinem Bruder vermeidet er gesellschaftskritische Inhalte und thematisiert den Gegensatz von Leben und Kunst. Seine Künstlernovellen sind als Gleichnisse zu sehen, in denen die Individuen als gesellschaftliche Typen gezeichnet werden.
Heirat mit Katia Pringsheim. Aus der Ehe gehen sechs Kinder hervor, darunter die Schriftsteller Erika Mann, Klaus Mann und Golo Mann.
Die Erzählung 'Der Tod in Venedig' erscheint.
Als Antwort auf Heinrich Manns Antikriegsschrift 'Zola' verfaßt Mann die 'Betrachtungen eines Unpolitischen'. Seine Verteidigung des Kaisertums und seine Kriegsbegeisterung führen zum Bruch mit seinem Bruder, einem inzwischen erklärten Demokraten.
Aussöhnung mit dem Bruder.
Mit seiner Rede 'Von deutscher Republik' tritt Mann zum ersten Mal als politischer Mahner und Befürworter der Republik hervor.
In einem Prozeß geistiger und politischer Neuorientierung entsteht der Zeit- und Bildungsroman 'Der Zauberberg', an dem er seit 1913 gearbeitet hat.
Gründungsmitglied der Sektion Dichtkunst bei der Preußischen Akademie der Künste.
Nobelpreis für Literatur für die 'Buddenbrooks'.
17. Oktober: Angesichts des bedrohlichen Stimmenzuwachses der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) hält er in Berlin seine 'Deutsche Ansprache - Ein Appell an die Vernunft'.
Die Erzählung 'Mario und der Zauberer' erscheint.
11. Februar: Mann begibt sich auf eine Reise durch Europa, von der er nach der nationalsozialistischen Machtübernahme nicht nach Deutschland zurückkehrt.
Der erste Band der Tetralogie 'Joseph und seine Brüder' erscheint. Mit diesem Romanwerk, in dem sich Joseph vom egoistischen Träumer zum 'Ernährer' und Fürsorger entwickelt, versucht er, ein positives menschliches Beispiel zu geben.
Nach dreijähriger Zurückhaltung in politischen Fragen erscheint Manns öffentliche Absage an das nationalsozialistische Deutschland in der 'Neuen Züricher Zeitung'.
Dezember: Aberkennung der deutschen Staatsbürgerschaft und Entzug des Bonner Ehrendoktorats, das ihm 1919 verliehen wurde.
Verleihung der tschechoslowakischen Staatsbürgerschaft.
Mann antwortet auf den Entzug des Ehrendoktorats mit seinem 'Briefwechsel mit Bonn', der in fast allen europäischen Ländern erscheint. In Deutschland wird er in einer Tarnausgabe als 'Briefe deutscher Klassiker. Wege zum Wissen' veröffentlicht.
Emigration nach Princeton (USA), wo er als Gastprofessor an der Universität tätig ist.
Der Roman 'Lotte in Weimar' entsteht.
Ausstrahlung seiner monatlichen Radioreden 'Deutsche Hörer!' über den englischen Sender British Broadcasting Corporation (BBC) nach Deutschland. Insgesamt werden ca. 60 Kommentare von ihm gesendet.
Umzug nach Pacific Palisades bei Los Angeles.
Mann nimmt die amerikanische Staatsbürgerschaft an und greift in die Wahlkampagne um die vierte Präsidentschaftskandidatur für Franklin D. Roosevelt ein.
Nach dem Zweiten Weltkrieg vertritt Mann in dem offenen Brief 'Warum ich nicht nach Deutschland zurückkehre' die Kollektivschuld-These. Sie stößt vor allem bei den Autoren der 'Inneren Emigration' auf Widerstand.
Sein Altersroman 'Doktor Faustus' erscheint. Zwei Jahre später wird als Selbstkommentar 'Die Entstehung des Doktor Faustus' veröffentlicht.
Erste Europareise nach dem Krieg, um an der ersten internationalen Nachkriegstagung des PEN-Clubs in Zürich teilzunehmen.
Erster Besuch im Nachkriegsdeutschland.
Nachdem er von einem kalifornischen Abgeordneten vor dem Kongreß als 'fellow traveller' des Kommunismus angeklagt wurde, verläßt Mann die USA und siedelt nach Erlenbach bei Zürich um.
Mann vollendet den ersten Teil des Romans 'Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull', der fragmentarisch bleibt.
Im Jahr 1955 erhält er den Orden Pour le Mérite für Wissenschaft und Kunst.
Thomas Mann stirbt schließlich am 12. August in Zürich.
Literarisches Schaffen von Thomas Mann:
1897 Der kleine Herr Friedmann (Erzählung);
Der Bajazzo (Erzählung)
1898 Tobias Mindernickel (Erzählung); Enttäuschung (Erzählung)
1899 Weihnacht (Gedicht)
1900 Luischen (Erzählung); Der Weg zum Friedhof (Erzählung)
1901 Buddenbrooks Roman
1903 Tonio Kröger (Novelle); Tristan (Novelle);
1909 Königliche Hoheit (Roman)
1912 Der Tod in Venedig (Roman)
1914 Das Wunderkind (Novellen)
1919 Herr und Hund (ein Idyll)
1922 Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull (Roman)
1924 Der Zauberberg (Roman)
1933 - 1936 Joseph und seine Brüder (Roman in drei Bänden), 4. Teil 1943
1939 Lotte in Weimar (Roman)
1943 Das Gesetz (Kurzgeschichten zum Krieg Hitlers gegen die Moral)
1945 Adel des Geistes (16 Versuche zum Problem der Humanität)
1947 Doktor Faustus (Roman)
1951 Der Erwählte (Roman)
Zum Buch:
Das Buch Buddenbrooks von T. Mann ist unterteil in ersten bis elften Teil und umfasst ca. 673 Seiten. Der Untertitel lautet "Verfall einer Familie". Seit 1922 liegt das Copyright beim S. Fischer Verlag in Berlin. Vom selben Verlag ist 1901 die Erstausgabe erschienen mit 1001 Seite.
Die zentralen Figuren und das pers. Umfeld:
Die zentralen Figuren und das pers. Umfeld sind Johannes Buddenbrook der Altere, Konsul Johann Buddenbrook, Senator Thomas Buddenbrook und Hanno Buddenbrook.
Zu den einzelnen Personen:
Johannes Buddenbrook: Er ist zu Beginn des Werkes ca. 70-jährig und präsentiert das noch unerschütterte Lebensgefühl eines Bürgertums. Sein ungebrochener
"Wille zum Leben" ist selbstsicher und tatkräftig. Dies gilt aber nicht für seinen Sohn
Konsul J. Buddenbrook: weil er lieber für praktische Ideale eintritt und deshalb als Kaufmann nicht besonders erfolgreich ist.
Thomas Buddenbrook: Thomas ist jetzt nur noch in der Lage, das Erbe zu übernehmen.
Den Höhepunkt erreicht die Familie aber erst, als er Senator wurde. Die Frau von Thomas war eine hochbegabte, reiche und musikalische Holländerin und bringt ein exotisches Element sowie künstlerische Begabung in die Familie mit.
Hanno Buddenbrook: Hann ging aus der Ehe von T. Buddenbrook und seiner Frau hervor. Er präsentiert das letzte Stadium eines Prozesses der Familie.
Zum Inhalt:
In den Buch die Buddenbrooks geht es um folgendes:
Die Getreidefirma Johann Buddenbrook feiert die Einweihung des neuerworbenen Hauses in der Mengstrasse, welches sein Sohn Konsul Johann Buddenbrook nach dessen Tod übernimmt. Konsul Johann übernimmt das Haus daher, weil sein Halbbruder aus erster Ehe in Hamburg nach unstandesgemäßer Ehe lebt. Der älteste Sohn Thomas der sehr klug und zart ist, wird sehr bald in das Geschäft aufgenommen, während der zweite Sohn Christian ebenso wie die Tochter Tony mit ihrer Prunksucht und ihrer Vornehmheit dem Vater beträchtliche Sorgen bereiten. Die stille, ernste und brave Tochter Clara war die jüngste von allen.
Da die Firma aber einige Verluste erlitten hatte, kam es dem Vater gerade recht, dass der Geschäftsmann Herr Grünlich um die Hand von Tony anhält. Tony hingegen verliebt sich aber während eines Erholungsurlaubes in Morten, der Sohn eines Lotsenkommandeurs war. Sie willigt aber dann doch, teils aus Verzweiflung und teils aus Familienbewusstsein, in eine Ehe mit Grünlich ein. Grünlich erweist sich aber dann nach einiger Zeit als Betrüger. Tony kehrt samt ihrer Tochter Erika dann nach dem völligen Bankrott wieder in die Mengstrasse zurück und auch die Ehe wird geschieden. Thomas übernimmt dann die Firma, da der Vater an einem Schlaganfall erliegt. Clara wird die Gattin des Pastors Tiburtius. Thomas heiratet Gerda Arnoldsen. Sie war eine vornehme Künstlernatur. Mit dem Münchner Geschäftsmann Permaneder geht Tony nach einiger Zeit wieder eine Ehe ein. Das Bedürfnis nach Ruhe und Gemütlichkeit von ihm, zerstört aber alle Pläne Tonys und sie kehrt wieder ins Elternhaus zurück. Thomas ist inzwischen Senator geworden lässt sich ein neues prachtvolles Haus errichten. Das Kind von Gerda und Thomas ist zwar sehr zart aber kränklich.
Dies ist aber keine Hinderung daran, dass die Hundertjahrfeier der Firma mit allen Ehren begangen wird. Die Ehe von Erika scheitert schließlich auch, da ihr Mann als Betrüger im Gefängnis endet und hinterher verschwindet. Nach einiger Zeit und großen Verlusten der Firma und große Probleme, wie zum Beispiel der gebrechliche Hanno zeigt, machen Thomas das Leben sehr schwer. Das Leben des Senators geht dann frühzeitig mit einem Schlaganfall auf offener Straße zu ende. Die Firma wird dann daraufhin liquidiert. Hanno und Gerade ziehen daraufhin in ein kleineres Haus. Mit 15 Jahren stirbt dann Hanno. Mit ihm erlischt somit der männliche Stamm des Hauses Buddenbrook.
Zusammenfassung:
Dieser Roman wird dem Realismus zugeordnet und wurde von T. Mann in der Jahren 1897-1901 geschrieben. Einflüsse von Nietzsche, Schopenhauer und Ibsen befinden sich in diesem Werk zum Teil. Eigentlich wollte T. Mann ja nur eine Novelle schreiben, die dem letzten Teil des jetzigen Romans entspricht, verfassen, doch wuchs das Werk mit der Zeit immer mehr an. Durch detaillierteste Darstellung der Personen und Umgebung erhält man ein sehr genaues Bild der Lebensweise der damaligen Zeit.
Dialekte: preußisch, bayrisch
Sprachen: Französisch und Deutsch
Komplizierte oft überflüssige Sätze
Thomas Mann hat dieses Buch geschrieben, da in seiner Geburtsstadt Lübeck sich das gleiche Schicksaal bei einer Familie abgespielt hat. Die Handlung der Lübecker Kaufmannsfamilie erstreckt sich zwar über vier Generationen, aber nur über 40 Jahre (1835-1877).
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