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Deutsch-Lesetagebuch - DER EINGEBILDETE KRANKE

"DER EINGEBILDETE KRANKE":



'Der eingebildete Kranke' ist ein Lustspiel in 3 Akten und spielt in Paris des 17. Jahrhunderts.

Argan, der 'eingebildete Kranke' ist beständig mit sich und seinen vermeintlichen Krankheiten beschäftigt. Seine Tochter Angelique soll deshalb auch nur einen Arzt heiraten, damit er immer ärztliche Hilfe um sich hat.

Der Sohn des Dr. Diafoirus, der eben seine erste medizinische Prüfung bestanden hat, ist als Schwiegersohn auserkoren. Angelique vermag freilich diesem, der nur in gedrechselten akademischen Redensarten spricht, keinerlei Interesse abzugewinnen. Ihr Herz gehört Cléanthe. Zur Feindin hat sie ihre Stiefmutter Belinde, Argans zweite Frau, die durch faustdicke Schmeichleien alles tut, um sich Argans Liebe zu er­halten und von ihm als alleinige Erbin eingesetzt zu werden. Zum Freund hat sie Beralden, Argans Bruder, der sich ehrlich bemüht, den Bruder von seinem Krankheitswahn abzubringen und auch dem jun­gen Liebespaar zu seinem Glück zu verhelfen. Die geschickteste Drahtzieherin zum guten Ende hin ist aber Toinette, das spitzbübische Dienstmädchen im Hause. Sie treibt nicht nur als Arzt verkleidet ihren Schabernack mit dem eingebildeten Kranken, sie ergreift auch offen Angeliques Partei, und sie entlarvt schließlich Belinde, indem sie Ar­gan veranlaßt, sich tot zu stellen, um den wahren Charakter der heim­tückischen Frau kennenzulernen. Mit dem gleichen Rezept versöhnt sie Vater und Tochter. Denn während sich Belinde bei Argans vermeintli­chem Tode habgierig und brutal benimmt, enthüllt sich Angeliques ehrlicher Schmerz und Kummer um den Verlust des Vaters. Argan ist nun bereit, der Ehe mit Cléanthe zuzustimmen, allerdings unter der Bedingung, daß dieser Medizin studiert und Arzt wird, wozu er sich natürlich bereit findet. Noch besser aber wäre es, so meint Beralde, wenn Argan selbst zum Arzt würde. Mit einer schnell arrangierten Doktorpromotion schließt die Komödie.




Moliére gibt mit diesem seinem letzten Werk noch einmal eine glän­zende Charakterstudie und geißelt mit ihr eine menschlich-allzumen­schliche Schwäche, nämlich sich allzuleicht und allzusehr der Sorge um das eigene Wohlbefinden hinzugeben. Gleichzeitig bedeutet das Stück eine scharfe Satire auf die Medizin und auf das Arztewesen, von dem der Dichter nicht allzuviel gehalten zu haben scheint.







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