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Die Leiden des jungen Werther -

Die Leiden des jungen Werther



Inhalt:

WERTHER, der Sohn einer wohlhabenden Witwe, ein gebildeter, künstlerisch begabter junger Mann, der weit weg von seiner Heimat lebt, erzählt seinem Freund Wilhelm in Briefen seine Erlebnisse und seine Empfindungen. Am Anfang fühlt er sich beim Aufenthalt in der freien Natur sehr glücklich, dann aber lernt er auf einer Festveranstaltung Charlotte kennen. Von diesem Augenblick an liebt er dieses Mädchen, das aber bereits mit einem jungen Mann namens Albert verlobt ist. Werther versteht sich gut mit Lotte und auch mit ihrer Familie; doch obwohl Werther sie sehr liebt, bleibt Lotte ihrem Verlobten treu. Werther ist es nicht möglich, sich von Lotte zu lösen und seine Empfindsamkeit wird immer größer, immer komplizierter werden seine seelischen Stimmungen und in seinem Innersten fühlt er sich zerrissen.




Mit großer Mühe reißt er sich los und nimmt weit weg von Lotte ein Stellung an, aber wenige Monate danach treibt es ihn wieder zurück in ihre Nähe. Er findet Lotte wieder als glückliche junge Ehefrau an der Seite von Albert. Nun steigert er sich in sinnlose Leidenschaft hinein und quält sich mit Selbstvorwürfen, daß er das Glück von Lotte und Albert stört. Lotte bittet Werther auf Wunsch ihres Ehemannes seine Besuche einzuschränken. Daraufhin verfällt Werther immer mehr in Depressionen und in ihm entsteht der Wunsch zu sterben. Er gibt Lotte vor, daß er abreisen wird und nimmt Abschied von ihr. Beim Abschied verliert er seine Selbstbeherrschung und küßt Lotte; diese weist ihn jedoch zurück und flieht. Werther kehrt heim, ordnet seine Angelegenheiten und erschießt sich in der Nacht vor Weihnachten.


Handlung:

Die Handlung ist klar und einfach, im Blickpunkt der Betrachtungen liegen die Seelenzustände und die übertriebene Empfindsamkeit Werthers, die ihn schließlich wegen der unerfüllten Liebessehnsucht in den Freitod treibt.


Personen:

Klar und einfach gezeichnet, sind sie treue Abbilder des Wetzlarer Kreises: die mütterliche, aber charakterfeste Lotte, der ruhige und verläßlich Albert, der den Gegenpol zu Werthers leidenschaftlichem Wesen bildet und schließlich der nicht selbst als handelnde Person Freund Wilhelm.


Psychologisch bemerkenswert ist die Entwicklung des Haupthelden vom harmlosen Naturschwärmer zum Liebenden, der sich selbst in seine unselige Leidenschaft hineinsteigert, bis er jedes klare Unrteil verliert und zum Selbstmörder wird.


Form und Sprache:

Briefroman in Ich-Form geschrieben, ist außerordentlich gut geeignet um die Feinheiten der seelischen Regungen darzustellen. Werthers Erleben verläuft parallel zum Jahresablauf der Natur; im Sommer die Ruhe, im November die Tragik, im Winter, vergleichend mit dem Sterben der Natur, der Tod.


Die Sprache ist überschwenglich, mit vielen Übertreibungen, Gefühlsausbrüchen bzw. leidenschaftlichen Gedanken. Auch der beginnende Wahnsinn wird in der immer mehr zerrissenen Sprache zum Ausdruck gebracht.


Literarische Bedeutung

Der Erfolg dieses Romans übertrifft den des "Götz". Das Wertherfieber ergriff die empfindsamen Menschen und in kurzer Zeit wurde der Roman in alle Welt verbreitet, nachgeahmt, aber auch verspottet. Man sprach Werthers Sprache, kleidete sich nach Werther und Lotte, malte Wertherszenen auf Glas, Feuerwerke und Ballette hatten Werther und Lotte zum Thema. Auch der Selbstmord Werthers fand Nachahmung; man machte den Dichter für dieses Ausartungen verantwortlich und nüchterne Menschen drückten ihre Verbitterung in Streitschriften und Parodien aus (z.B. Lessing).


Goethe selbst ließ sich durch all diesen Überschwang nicht beirren, sein seelischer Kummer und seine übertriebene Empfindsamkeit waren vorbei, nachdem er sie sich dichterisch von der Seele geredet hatte. Ein Erfolg aber bleibt: Mit "Götz" und "Werther" war Goethe zum ersten Dichter des modernen Deutschlands geworden.


Anregungen und Entstehung

Eigene Erlebnisse in Wetzlar waren es, die Goethe zur Verfassung dieses Romans veranlaßten. Die Liebeserlebnisse mit Charlotte und Maximiliane mit all ihrer Leidenschaftlichkeit und Unerfüllbarkeit kehrten hier wieder, ebenso auch der zur gleichen Zeit wegen einer Liebesangelegenheit erfolgte Selbstmord eines Wetzlarer Bekannten.








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