Autor: Johann Wolfgang von Goethe
Goethe wurde am 28. August 1749 als Sohn des Juristen Johann Goethe und seiner Frau Katharina in Frankfurt am Main geboren. Goethe wuchs in einem vermögenden und kultiviertem Elternhaus auf und erhielt Privatunterricht von Hauslehrern. Bereits in früheren Jahren traten die dichterischen und schauspielerischen Begabungen hervor, er studierte jedoch auf Wunsch seines Vaters Jura. Im August 1771 eröffnete Goethe eine Kanzlei in Frankfurt, beschränkte jedoch bewusst seine juristischen Geschäfte, um Zeit für die Vollendung der in Straßburg begonnenen dichterischen Versuche zu gewinnen. Mitte 1794 traf Goethe auf Schiller. In der Zusammenarbeit der beiden Dichter entwickelte sich der an Antike und Renaissance orientierte Stil der "Weimarer Klassik". Schiller war zu Goethes wichtigster Bezugsperson geworden und Schillers Tod im Mai 1805 bedeutete eine schmerzliche Zäsur im Leben Goethes. Goethe starb am 22. März 1832 in seinem Haus am Frauenplan und wurde an der Seite Schillers in der Weimarer Fürstengruft beigesetzt.
Vgl. Microsoft Encarta Enzyklopädie 97
Personen:
Götz von Berlichingen: Raubritter (Hauptperson)
Elisabeth: Götzens Frau (Stellvertreterin für seine Ehefrauen)
Maria: Götzens Schwester
Karl: Götzens Sohn (Stellvertretend für seine 10 Kinder)
Bischof von Bamberg: Abt von Fulda; Reichsfürst
Weislingen: früherer Freund, jetziger Anhänger der Gegenpartei
Hans von Selbitz: Freund und Verbündeter von Götz
Franz von Sickingen: Schwager von Götz
Inhalt:
Erster Akt: Götz von Berlichingen liegt im Streit mit dem Bischof von Bamberg, da Götz Reiche überfällt und Bedrängten hilft. Als er eines Tages seinen alten Jugendfreund aus Bamberg Albert von Weislingen fangen kann, nimmt er ihn mit auf seine Burg "Jagsthausen". Götz versucht Weislingen auf seine Seite zu bringen. Mit geschickter Wortwahl und Erinnerungen an ihre gemeinsame Vergangenheit sowie durch die Verlobung von Weislingen und Götzens Schwester Maria gelingt es Götz zunächst Weislingen an sich zu binden und er setzt viel Vertrauen in seinen neuen "Verbündeten". Als in Bamberg die Nachricht von Weislingens Gefangenschaft eintrifft, reitet Weislingens Bube Franz nach Jagsthausen. Er versucht seinen Herrn zur Rückkehr zu bewegen und berichtet ihm von "Engel" Adelheid am Hofe des Bischofs.
Zweiter Akt: Neugierig reitet Weislingen nach Bamberg. Ein kurzer Besuch in seiner alten Umgebung genügt, um Weislingen zu überzeugen. Er verliebt sich in Adelheid und vergisst Maria.
Als Georg, Götzens Bube, von seinem Besuch in Bamberg nach Jagsthausen zurückkehrt, berichtet er über die Heirat von Weislingen und Adelheid. Zudem sei Weislingen mit dem Bischof von Bamberg wieder verbündet und somit Anhänger der Gegenpartei.
Dritter Akt: Maria wird in ihrer Trauer von Götzens engem Freund Franz von Sickingen getröstet, der schließlich um ihre Hand anhält. Sie willigt ein. Weil Götz nicht von den Raubzügen lässt, spricht der Kaiser über ihn die Acht aus. Weislingen rät zudem noch zu besonderer Strenge.
Eine Reichsexekution wird aufgeboten, um Götz in die Enge zu treiben und ihn lebendig gefangenzunehmen. Götz kann einen großen Teil dieses Aufgebots im Kampf besiegen, da er in Georg und dem neuen Verbündeten Lerse gute Mitstreiter findet.
Vierter Akt: Die Reichstruppen kämpfen zwar nicht sehr erfolgreich, erreichen aber dennoch die Übermacht.
Götz nimmt das Angebot des freien Rückzuges an. Doch als er seine Burg verlässt, fällt die Reichstruppe treulos über ihn her. Götz ist über das gebrochene Versprechen entsetzt, wird aber dennoch gefangen genommen. Im Heilbronner Rathaus verlangen die kaiserlichen Räte, er solle ein Geständnis ablegen, das besagt, er habe dem Kaiser den Rücken gekehrt. Götz streitet dies ab und beruft sich darauf, dass nicht er den Vertrag gebrochen habe, sondern die Reichstruppe.
Beide Parteien geraten heftig aneinander. Im richtigen Moment erscheint sein frisch gebackener Schwager Franz von Sickingen mit einer Reiterschar und befreit Götz. Er flieht nach Jagsthausen.
Fünfter Akt: Die Bauern haben einen "entsetzlichen Aufstand" erregt. Sie ziehen planlos umher, plündern und morden. Ganze Dörfer werden abgebrannt.
Als sie sich ein wenig beruhigt haben, wollen sie Götz zu ihrem Hauptmann ernennen. Dieser lehnt zunächst ab, lässt sich aber dann doch dazu überreden. Die nicht abgesprochene Brandstiftung von Miltenberg löst sofort einen Konflikt zwischen ihm und den Anführern der Bauern.
Weislingens Reiter überfallen die Mordbrenner - der tapfere Georg, den Götz abgeschickt hatte, um die Brandstifter zu beruhigen, wird erstochen-, und Götz wird verwundet und gefangengenommen.
Weislingens Tod:
Adelheid ist seiner bald überdrüssig geworden und strebt nach höherem, nämlich der Gunst des kaiserlichen Thronfolgers Karl.
Franz, der Bube Weislingens ist inzwischen so tief in den Bann Adelheids gezogen, dass er sich von ihr überreden lässt, Weislingen Gift einzuflößen.
Als dies zu wirken beginnt, übermannt ihn sein schlechtes Gewissen und er gesteht die Tat, die er im Auftrag von Adelheid ausgeführt habe. Anschließend stürzt er sich aus dem Fenster. Im Tode allein gelassen, erscheint Maria, geschickt von Götzens Frau, um bei Weislingen, dem kaiserlichen Kommissar Gnade für Götz, zu bitten.
Dieser zerreißt den Exekutionsbefehl und stirbt schließlich. Nur Maria, die einst von ihm Verlassene, tröstet den Sterbenden.
Adelheid wird zum Tode verurteilt.
Götzens Ende:
Götz wird im Turm zu Heilbronn gefangen gehalten. Gezeichnet von seinen schweren Wunden, seiner verstümmelten Hand, klagt er über den Raub seiner Freiheit, seiner Güter und seines guten Namens.
Er stirbt kurz darauf an einem Frühlingstag im Turmgarten.
Interpretation:
Goethe schreib "Götz von Berlichingen" zur Zeit des Sturm und Drangs. Die wesentlichen Elemente des Dramas sind enthalten. Die Person Götzens zeigt einen Menschen, der trotzig und selbstbewusst seine Rechte verteidigt, die ihm die Gesellschaft verweigert. Er will aus sich heraus politische und gesellschaftliche Grenzen sprengen, geht dabei aber unter.
Meine Meinung: Anfangs war dieses Drama sehr schwer zu verstehen, da es in einem Deutsch geschrieben ist, das unserer jetzigen Sprache nicht mehr entspricht (darnach, Ihro Majestät). Nach längerem Einlesen gewöhnt man sich an den Schreibstil und dadurch wurde das Stück auch spannender zu lesen.
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