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Referat C F Meyer Der Schub von der Kanzel

Referat: C. F. Meyer: "Der Schuß von der Kanzel"


1) Kurzbiographie:

* am 11.Okt.1825 in Zürich

1840: Tod des Vaters; Beziehung zur Mutter wird problematisch

Jurastudium in Zürich; nach einem Jahr abgebrochen



Schwere Depressionen Einweisung in eine Nervenheilanstalt durch die Mutter

Nach wenigen Monaten als geheilt entlassen

1856: Suizid der Mutter (befreiend für Meyer)

1857: Reise nach Paris

1858: Reise nach Italien mit der Schwester

1863: erster Lyrikband ("20 Balladen von einem Schweizer") wird anonym veröffentlicht

1872: schriftstellerischer Durchbruch mit "Huttens letzte Tage"

1875: Hochzeit mit Luise Ziegler

1878: erneute Depression verbunden mit körperlichen Leiden       

1892: Einweisung in die Heilanstalt Königsfelden (Aargau)

1893: Entlassung, aber keine Besserung

+ am 28.Nov.1898 bei Zürich


Wichtigste Werke

Das Amulett (1873)

Jürg Jenatsch (1876)

Der Schuß von der Kanzel (1878)

Der Heilige (1879)

Gustav Adolfs Plage (1882)

Die Leiden eines Knaben (1883)

Die Hochzeit des Mönchs (1884)

Die Richterin (1885)

Angela Borgia (1891)


3) Aufbau und Inhalt

11 Kapitel

Kapitel 1 - 5: Exposition (Vorstellen der Personen; Einführung in die Handlung)

Pfannenstiel bittet den General um eine Stelle als Militärkaplan, da er glaubt, die schöne Rahel nicht zur Frau bekommen zu können

Der General durchschaut ihn, und verspricht ihm Hilfe

Rahel sucht General auf und bittet ihn wegen der Jagdlust ihres Vaters um Hilfe

Der General verspricht ihr, Pfannenstiel zum Pfarrer von Mythikon zu machen, und sie mit ihm zu verheiraten

Der General will den Pfarrer in eine Verlegenheit bringen, aus der er ihm dann wieder heraushelfen will, so dass dieser aus Dankbarkeit bei den Plänen des Generals mitspielt


Kapitel 6 - 10: Hauptteil (Durchführung des Planes; Höhepunkt [Schuss])

Nächster Tag:

vor dem Gottesdienst gibt der General dem Pfarrer eine Pistole

während dem Gottesdienst spielt der Pfarrer damit, im Vertrauen, dass der Abzug sich nur unter größten Anstrengungen drücken lässt

Der Pfarrer ahnt nicht, dass der General diese Pistole durch eine sehr ähnliche ausgetauscht hat, deren Mechanismus mühelos funktioniert

während der Predigt spielt der Pfarrer mit der Waffe; es löst sich ein Schuss

die Gemeinde ist entsetzt und verlangt, dass dieser Frevel bestraft wird





Kapitel 11: Schluss (Auflösung der Situation)

Der General kann diese Situation jedoch klären: er verliest Auszüge aus seinem Testament:

Die  Gemeinde soll ein günstig gelegenes Waldstück erben

Der Pfarrer soll zum Verwalter seines Grundstückes werden, jedoch nur, wenn er Pfannenstiel Rahel zur Frau gibt

Die Gemeinde muss absolutes Stillschweigen über die Ereignisse während des Gottesdienstes bewahren

Die Gemeinde verspricht dies der Schuss wird zur Legende

Als letzte Amtshandlung verlobt der Pfarrer Rahel und Pfannenstiel

Auf dem Weg in die Schlacht stirbt der General



4) Charakterisierung der Hauptpersonen:

General Rudolf Wertmüller hat einen sehr derben Humor und liebt es geschmacklose Witze auf Kosten anderer zu machen; wie ein Puppenspieler zieht er die Fäden in dieser Novelle. Er ist der gealterte Held aus Meyers Roman "Jürg Jenatsch".


Pfarrkandidat Pfannenstiel ist wenig selbstbewusst und zweifelt daran, dass Rahel ihm zur Frau gegeben wird; er bewundert den General für sein Auftreten.


Pfarrer Wilpert Wertmüller ist ein waffenverrückte Pfarrer und beurteilt die Leute nach ihren Schießkünsten; er hat eine sehr hohe Meinung von sich selbst, nimmt jedoch seine Verpflichtungen in der Kirche nicht so ernst wie seine Jagdlust.


Rahel Wertmüller liebt Pfannenstiel, traut sich jedoch nicht dies zuzugeben, da ihr Vater keine hohe Meinung von ihm hat, und Rahel ihrem Vater nicht widersprechen möchte.



5) Sprachanalyse

kaum Verwendung von sprachlichen Mitteln

sehr bildnerischer Sprachstil

bühnenhaft wirkende Szenen

mittleres Sprachniveau

Hypotaxen

personeller Erzähler

erzählte Zeit  > Erzählzeit




6) Motive

trotz der an sich heiteren Novelle ist ein Motiv der Tod.

Pfannenstiel träumt, dass er sich selbst erschießen muss

Neben der Schlafzimmertüre des Generals wacht ein Skelett

Der General stirbt auf dem Weg in die Schlacht  


7) Epoche

Poetischer Realismus:

Poetisierung der Wirklichkeit

Unparteiische Schilderung der meist bürgerlichen Umwelt

Illusionslosigkeit; z.T. Resignation

Ironie und Humor

Zeitkritik, aber keine politische Dichtung






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