Prometheus Interpretation
1774 von Johann Wolfgang von Goethe geschrieben
Gedichterzählung
Handlung:
Prometheus beschimpft Zeus der
Unfähigkeit zu Schaffen
Neid auf den Menschen
Abhängigkeit von Anbetung
Monolog; jemand anders wird angesprochen
keine sichtliche Gliederung
1. Strophe:
Anklage Prometheus' gegen Zeus er solle sich schämen
er läßt seine Wut an der Natur aus, da keine Macht über Menschengeschaffenes
Prometheus bezeichnet das als kindisch "Und über, dem Knaben gleich," (1. Str./ 3. Zeile)
Zeus ist (nach Prometheus Meinung) wütend weil er
keine Macht über Menschen hat
den Menschen beneidet um das Geschaffene
2. Strophe:
beschreibt den Zustand der Götter aus Prometheus' Sicht
" kenne nichts Armeres" (2. Str./ 1.Zeile)
leben nur von Anbetung und (Aber-)Glauben der Unwissenden, Unglücklichen "Kinder und Bettler [sind] Hoffnungsvolle Toren." (2. Str./ 9. u. 10. Zeile)
3. Strophe:
rechtfertigt seinen (ehemaligen) Glauben "ein Kind war, Nicht wußte, wo aus noch ein" (3. Str./ 1. u. 2. Zeile)
4. Strophe:
eine offene Anklage gegen Zeus
belegt seine Zweifel/Anklage
besonderes sprachliches Mittel: viele Fragen
5. Strophe:
steigert sich in Hass hinein
jede Aussage eine Frage
stellt die Allmacht Gottes in Frage
stellt den Menschen als selbstständig denkendes, handelndes, nicht von Gott abhängiges Wesen dar die Zeit/das Schicksal schmiedet einen Mann, nicht er
6. Strophe:
Prometheus schreit, er wird nie aufgeben
lacht über diesen Gedanken Zeus'
7. Strophe:
beschreibt die Aussichtslosigkeit Zeus'
Prometheus wird Menschen formen, die ohne Gott leben, die selber schaffen
Menschen nach seinem Bilde "Wie ich!" ( 7.Str./ 7. Zeile)
weiteres sprachliches Mittel: Betonung auf "ich" ("Hier sitze ich", "das mir gleich sei,", "Wie ich!")
das gesamte Gedicht ist eine Hineinsteigerung in den Hass/Zweifel an Gott
die Menschheit braucht ihn nicht; er stiftet nur Leid und hilft nicht
Aussageabsicht:
der Mensch braucht nicht Gott um Mensch zu sein
er solle sich lösen vom Glauben
jeder ist für sich selbst verantwortlich
auch ist es ein Protest gegen die sozialen Ungerechtigkeiten "in Gottes Namen" Protest gegen Kirche und Adel
die Hineinsteigerung in den Hass gegen Zeus ist auch als langsame Auflehnung des (unterdrückten) Volkes gegen den Adel/Kirche zu sehen bis zur vollständigen Unabhängigkeit
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