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Romeo und Julia auf dem Dorfe von Gottfried Keller

Romeo und Julia auf dem Dorfe v. Gottfried Keller


Der Schwarze Geiger:


Der schwarze Geiger ist kein unzufriedener Mensch, trotz seiner miserablen

finanziellen Lage. Er wird zwar als dumm, als furchterregend angesehen,

aber das, weil er anders über die Welt denkt, weil er nicht angenommen wird.

Der schwarze Geiger weiß von seinem rechtmäßige Anspruch auf den

brachliegenden Acker, doch da ihm niemand das Heimatrecht gewährt und da er

keinen

Taufschein besitzt, kann er seinen Anspruch nicht untermauern und wird von Manz

und Marti übergangen. Trotzdem reflektiert er eine gewisse Zufriedenheit, die

er mit seinem Leben haben zu scheint. Er lebt dieses, sein,

unkonventionelles Leben auf die beste Weise, obwohl er es hinter sich

ließe, hätte er die



Möglichkeit dazu, kriege er die Zustimmung auf den Acker und somit Geld.

Diese Zufriedenheit macht es ihm möglich seinen Gram und das Unrecht, das

man ihm antut, zu vergessen und später dem jungen Paar seine Liebe zu

gönnen. Doch wäre er wahrscheinlich ewig mit Hass erfüllt gewesen, hätten die

Väter nicht gestritten und wären Sali und Vrenchen glücklich verheiratet. Ist

das eine menschliche Eigenart das eigene Glück über Glück und Unglück eines

anderen zu definieren. ?

Im Grunde wissen Manz und Marti vom Anspruch des heimatlosen Geiger auf

den Acker, wollen dies aber nicht bezeugen, weil sie einerseits den Acker

selber erstehen wollen, andererseits, weil sie Angst vor diesem Anderssein des

Geigers haben. Sie wollen ihm keine Heimat zugestehen. Der schwarze Geiger

bleibt heimatlos ohne Tauf -und Heimatsschein. Sie sehen in ihm nur einen

(irgendeinen), der sich besäuft und für das arme Volk aufspielt, nicht mit dem

Leben zurrecht kommt.

Der schwarze Geiger ist Repräsentant für die Heimatlosen und das arme

Volk. Gottfried Keller nimmt seine Person, um, unter anderem, die miserablen

Lebensumstände des armen Volkes zu seiner Lebzeit zu zeigen und die Schweiz zu

kritisieren.

Der Geiger gehört zur Schicht der Außenstehenden, die nichts besitzen,

außer vielleicht die Liebe zum Leben und er seine Geige, mit welcher er für die

Armen musiziert. Was bedeutet die Geige und die Musik? Aufgegeigt wird zum

Tanz. Musik macht das Leben bunt, auch traurige Musik. Und der Geiger hat

die Musik in der Hand, kann sich jederzeit in eine andere Welt fideln und

seine Menschen mit in seine Träume nehmen. Durch die Musik Liebe verspüren

können. Denn was haben sie sonst? Keine Heimat, keine Namen, sie sind

identitätslos. Und welche Möglichkeit gibt es für den schwarzen Geiger

dieses Leben zu

verlassen? Wenn dann durch auswandern, was er auch tun würde, hätte er Geld

dafür. Er lebt ein freies, unkonventionelles Leben, vor dem sich der große

Rest der Gesellschaft fürchtet. Vielleicht ist er der Wunsch der Menschheit,

aber die Angst vor Besitzlosigkeit und was Besitzlosigkeit oft mit sich

bringt, Identitätslosigkeit.

Aber wozu macht ihn Keller? Er färbt ihn schwarz, er macht ihn zum Teufel,

zumindest deutet immer auf den teuflischen Schein um den Geiger. Er ist

das, was die Gesellschaft als böse empfindet. Schwarz ist die Farbe des Todes,

des Schicksals, also das Gegenteil zur Musik. Er ist das Sinnbild für die

Ungerechtigkeit, die wir einander in jeder Lebenslage antun

Er steht in enger Verbindung mit den Symbolen des Steins und des Ackers.

Zugleich steht zwischen allem und ist der Weg von Sali und Vrenchen, taucht

immer vor einem weiteren Wandel in deren Leben auf. Er führt ihnen die Schuld

ihrer Väter vor Augen, aber weiß von ihrer Unschuld. Er weiß aber auch von

Anfang an, als er die beiden zusammen erlebt, dass sie in diesem Leben keine

Zukunft hat: „..und werde gewiss erleben, dass ihr vor mir den Weg

des Fleisches geht“.






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