Autor: Gottfried Keller (1819-1890)
Schweizer Lyriker und Maler, geboren und gestorben in Zürich. Er wuchs in armen Verhältnissen auf. Nachdem er mit 15 Jahren von der Schule verwiesen wurde, bildete er sich als Autodidakt weiter. Keller gilt als Meister der Novelle und als bedeutendster deutschsprachiger Erzähler des 19. Jahrhunderts.
Inhalt:
Zwei benachbarte Bauern, Marti und Manz, zerstreiten sich wegen eines Stück Ackerlandes. Durch die aus dem Streit entstehenden Kosten verarmen beide. Nach Jahren treffen sie sich wieder. Die fingen zu streiten an jedoch ihre Kinder, Vrenchen und Sali, verlieben sie sich ineinander. Das Liebespaar beschloß zu fliehen und gingen am Abend auf eine Tanzveranstaltung von Heimatlosen. Dort wurden sie vom "schwarzen Geiger" , dem eigentlich das umstrittene Ackerland gehört, zum Spaß getraut. Später in der Nacht sahen Vrenchen und Sali ein, daß sie zusammen keine Zukunft hatten und gingen zum Fuß. Am Morgen fand man Ihre Leichen im Fluß. Die Zeitungen berichten und sprachen über die sinkende Moral der Jugendlichen.
Personen:
Die Bauern Manz und Marti werden zu Beginn als lange, knochige Männer beschrieben von ungefähr vierzig. Später im Stück erfahren wir ihre Schlechten Eigenschaften: Durch ihre Sturheit und Habgier verlieren sie ihr Hab und Gut. Sie konnten sich nur noch hassen und gaben den jeweils dem anderen die Schuld.
Sali war wie Vrenchen ein gesundes und munteres Kind. Er wird als hübscher, kräfitger Bursche beschrieben. Trotzdem hatte er keinen Lebensinn bis er Vrenchen fand. Er bekam von seiner Mutter alles was sein Herz begehrte, dennoch war er nicht glücklich.
Vrenchen geht es weniger gut als Sali. Ihre Mutter starb sehr bald. Sie wollte sich reinlich kleiden, jedoch gab ihr Vater ihr kein Geld dafür. Sie machte auch die ganze Hausarbeit. Sie wird als ein schlankes und zierliches Mädchen beschrieben. Ihr Wesen kennzeichnete Lebenslust und fröhlichkeit.
Interpretation:
Keller kritisiert die gesellschaftlichen Prinzipen der Ordnung. Diese Gesellschaft verhindert das Sali und Vrenchen die Erfüllung ihres Glücks finden. Diese Gesellschaft drückt er auch durch den schwarzen Geiger aus, der ihnen ihren Abstieg vergönnt und sie noch weiter mitreißen will.
Vergleiche - Unterschiede:
N Der Titel der Novelle deutet durch den Zusatz schon auf eine Veränderung hin.
N Mit dem Drama hat die Novelle nur das Motiv nicht aber den Stoff gemeinsam.
N Beide Werke behandeln das Urmotiv, daß im normalen Leben und Beziehung immer wieder vorkommt.
N An die Stelle der beiden Veroneser Adelsgeschlechter treten zwei schweizer Bauern.
N Keller verlegt die Handlung vom Mittelalter in die Gegenwart.
N Da aus dem Streit der Familien die Tragik entsteht, widmen beide Autoren ein Drittel ihrer Dichtung diesem Streit.
N Sowohl Romeo als auch Sali werden unter dem Zwang der Verhältnisse schuldig.
N Beide Liebespaare sind sich der Tragik ihres Liebesbundes bewußt und fürchten ein baldiges Ende.
N Romeo und Julia gehen an einem Irrtum zugrunde, Sali und Vrenchen hingegen gehen in der Erkenntnis der Ausweglosigkeit ihrer Lage in den Tod.
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