Die Namen der Rose
Ein kurzer Blick in die verborgene Vielfalt der Bedeutungen der Namen in Umberto Ecos 'Der Name der Rose'
Vorwort
Themenwahl
Über welches Buch ich meine Maturarbeit schreiben wollte, war
mir ziemlich schnell klar. Denn Der Name der Rose ist ein wahres Wunderbuch: Es
entführt den Leser in eine ferne Welt, die, je nach Betrachter und
Betrachtungsweise, eine grundverschiedene sein kann. Dies ist das Er-gebnis
davon, dass dieses Buch auf so mannigfaltige Weise gelesen werden kann:
Einerseits ist es eine klassische Detektivgeschichte, gleichzeitig ein
historischer Roman; einige lesen Umberto Ecos Erstlingswerk als eine - hinter
der Handlung versteckte - erkenntnistheoretische Philosophiearbeit,
insbesondere über die Theorie der Namen, oder als theologisches Manifest über
den Reichtum des Papstes. Andere erkennen im Namen der Rose eine Schrift, in
der Eco sich auf die politische Ge-genwart bezieht. Und tatsächlich, auch 1978,
als der Roman zu entstehen begann, gab es in Italien immer noch seltsame, aber
bedeutsame Ränkespiele um die Macht, wurden noch Päpste ermordet (oder
zumindest einer, woran ich jedoch nicht zweifle) und wurden ebenso erbitterte
ideologische Kämpfe ausgetragen wie in jenen Tagen, als das Jahr des Herrn 1327
sich neigte. Es ist wahr-scheinlich diese Vielfalt, die mich dazu veranlasst
hat, Umberto Ecos Buch als Gegenstand meiner Arbeit zu wählen.
Warum habe ich aber genau den Aspekt der Bedeutung der Namen gewählt? Das rührt
daher, dass sich am Beispiel der Namen einige wichtige Gesichtspunkte des
Romans gut zeigen lassen, so etwa die historische Seite des Buches, aber auch
die oben genannt und bewunderte Vielschichtig-keit. Entscheidender aber war,
dass ich zufälligerweise, ich weiss nicht mehr wo, den Namen 'Jor-ge Luis
Borges' gelesen habe. Und diese Maturarbeit hat mich eine gute Gelegenheit
gedünkt, mei-ne Neugier zu befriedigen, wer dieser Mann war und was er in einem
Buch, das im Mittelalter spielt, zu suchen hat.
Somit ist meine Fragestellung komplett: Welches sind die Bedeutungen der
Personennamen in Umberto Ecos Name der Rose? Da allein dieses Thema schon recht
weitläufig ist, werde ich mich im Laufe der Arbeit auf zwei der Namen
konzentrieren.
Vorgehensweise
Nun gut, jetzt weiss ich, warum ich mein Thema gewählt habe.
Aber wie ich das tun soll, ist eine andere Frage. Doch vorweg: Ich setzte
voraus, dass Du, unbekannter Leser, das Buch Ecos gelesen hast. Denn ich halte
es für unmöglich und nicht sinnvoll, eine brauchbare Zusammenfas-sung des
ganzen Werks in diese Arbeit zu schreiben. Sie würde zuviel Platz brauchen und
zuwenig der Detailkenntnisse und der Faszination enthalten, die zum Verständnis
dieser Seiten wohl not-wendig sind.
Ich habe meine Arbeit in vier Teile gegliedert. Das erste Kapitel besteht aus
dem, was ich an Allgemeinem über die Namengebung im Namen der Rose
herausgefunden habe. Der darauf fol-gende Abschnitt enthält über einige der
wichtigsten Personen in zusammengefasster Form das, was ich über ihre Namen
Aufschlussreiches entdeckt habe. Dieses zweite Kapitel ist eigentlich eine
Zu-sammenfassung eines Grossteils meiner Erkenntnisse über die einzelnen Namen.
Der dritte und der vierte Abschnitt behandeln je einen der Namen genauer. Beide
stehen als Beispiel für eine der zwei Gruppen von Namen, wie sie im folgenden
ersten Kapitel dieser Arbeit beschrieben wird.
Jetzt aber genug der Erklärungen, nun beginnt der wirklich wichtige Teil.
1. Allgemeines über die Namen
Man kann die Personen, die in Umberto Ecos Name der Rose
auftreten, so glaube ich, in zwei Gruppen trennen. Die kleinere Gruppe ist diejenige,
deren Namen weit weniger interessant sind. Es sind jene Leute, die in
Wirklichkeit gelebt haben. Ihre Lebensdaten und Ansichten entsprechen dem, was
tatsächlich war, was sie tatsächlich dachten. Und manchmal redeten sie sogar
so, wie sie tatsächlich sprachen: Ausserungen von ihnen sind - zum Teil mehrere
Seiten lange - Zitate aus ih-ren Werken und Schriften. Da der Autor an diesen
Namen nicht viel ändern konnte, weil sie ihm durch die Geschichtsbücher
vorgegeben waren, ist es nicht allzu sinnvoll, gross an ihnen
herumzu-interpretieren. Bei einigen dieser Personen ist es jedoch interessant,
ihren Hintergrund und ihre Stellung in der früheren Zeit zu erfahren.
Einerseits, um jene Epoche ein wenig eingehender ken-nenzulernen und
andrerseits, um Ecos Buch ein bisschen besser zu verstehen. Als Beispiel
hierfür habe ich Bernard Gui, den Inquisitor, gewählt, den ich weiter unten in
der Arbeit noch genauer vorstellen werde. Des Weiteren gehören in diese
Kategorie der historischen Figuren: Ubertin von Casale, Michael von Cesena,
Bertrand del Poggeto sowie all die anderen Politiker, Theologen und Häretiker,
die zwar nicht sämtliche direkt in der Abtei anwesend sind, in die politischen
und religi-ösen Querelen der damaligen Zeit aber ebenso verwickelt waren.
Zur anderen, beflügelnderen Namensgruppe gehören - mit Ausnahme des Mädchens,
da ihr Name unbekannt bleibt - alle übrigen Charaktere des Buches. Es sind dies
Personen, die nie gelebt haben. Alle ihre Namen sind solche, die im
Mittelalter, wenn nicht häufig, so doch möglich gewe-sen wären. Denn genauso
wie alle Aussagen der Akteure sagbar sein mussten, wäre, wenn Eco die Leute mit
modernen Namen ausgestattet hätte, die gesamte, so akribisch realistisch
konstruierte Welt seines Werks zerbröckelt. Ebenso mussten, da die
Klosterbrüder aus verschiedenen Nationen stammten, alle Mönche aus einem Ort
stammen, der ihrem Herkunftsland entsprach und in dem es zu jener Zeit ein
grösseres Kloster gab, das ihnen ihren Zunamen geben konnte. Und für alle
Per-sonen galt in gleicher Weise, dass auch ihr Vornamen für ihre Heimat
zumindest nicht untypisch sein durfte.
Umberto Eco ist nicht nur leidenschaftlicher Mediävist, und hat deshalb ein
beinahe unendlich breites Wissen über das Mittelalter, er ist auch Professor
für Semiotik , das heisst er kann auf weitläufige Kenntnisse über verborgene
Zeichen zurückgreifen. Es wäre erstaunlich, wenn es in den Namen seines Buches
keine versteckten Bedeutungen gäbe. Und tatsächlich habe ich einige entdeckt.
Woher die Namen nun abgeleitet sind, ist sehr unterschiedlich. Teils sind es
literarische Anspielungen sowohl auf Autoren als auch auf Werke, teils
historische Andeutungen. Manchmal gibt es wahrscheinlich auch Verbindungen zu
den Bedeutungen oder der Etymologie der Namen, wenngleich ich nicht sehr viele
davon entdeckt habe.
2. Spezielles über die Namen
Wie oben gesagt, werde ich in diesem Kapitel all das
verzeichnen, was ich über die einzelnen Namen in Ecos Buch herausgefunden habe.
Es ist nicht bei jeder Person viel, oft auch gar nichts, und meistens beruhen
meine Feststellungen auf reiner Vermutung.
2.1. Die fiktiven Namen
Zuerst zum wohl bekanntesten Beispiel der Anspielungen im
Namen der Rose: William von Baskerville und Adson von Melk. Beide Namen
enthalten einen Bezug zu Sir Arthur Conan Doyles Sherlock Holmes: Bei William
ist es der Nachname, der dem Buch Der Hund von Baskerville ent-lehnt ist, bei
seinem jugendlichen Begleiter der Vorname, der ähnlich ausgesprochen wird, wie
der Name des Assistenten von Sherlock Holmes, Dr. Watson. Auch inhaltlich passt
dies perfekt, da die beiden Akteure Ecos nach dem selben Muster handeln, wie
ihre literarischen Vorbilder: William versucht mit scharfem Verstand und
genauer Beobachtung komplexe Rätsel zu lösen, während sein Adlatus zwar mit
aufmerksamem Geist die Belehrungen seines Vorbilds aufnimmt, aber trotzdem nie
wirklich die ganz grossen Geheimnisse zu lüften vermag. Nicht nur die Strategie
(alles Unmög-liche ausschliessen, damit schliesslich nur noch die Wahrheit
übrig bleibt) verbindet den ehemali-gen Inquisitor mit dem Meisterdetektiv von
Scotland Yard. Auch die Lupe, in Form der Vitra ad legendum und die Pfeife
Sherlock Holmes' als das Kraut, das William immer wieder am Wegrand sammelt,
hat Eco in seinem Werk geehrt.
Nun zu Abbo von Fossanova, dem Abt. Möglicherweise ist es zu simpel, aber
'Abbo' bedeu-tet 'Abt', und damit wäre der erste Namen
schon erklärt. Der Nachname ist da schon interessan-ter, denn er könnte gar
nicht anders sein als er ist. Bekanntlich hat der Abt in seiner Jugend die Leiche
des heiligen Thomas von Aquin die Treppe seines Heimatklosters
hinuntergetragen. Und da der heilige Thomas der Geschichtsschreibung zufolge in
Fossanova das Zeitliche segnete, muss dies der Herkunftsort des Oberhaupts
unseres Klosters sein und er seinen Namen von dort mitge-nommen haben.
(Natürlich könnte es auch umgekehrt sein, dass Eco aus einem anderen Grunde den
Namen Fossanova gab, und die Geschichte mit dem Heiligen in der Wendeltreppe
nur als ein zufälliger, spassiger Nebeneffekt entstanden ist. Allerdings halte
ich dies für eher unwahrschein-lich.)
Die nächste Vermutung, die ich habe, betrifft Malachias von Hildesheim. Sein
Vorname ist wohl eine Anspielung auf den heiligen Malachias, welcher derjenige
ist, der in seinen Schriften die Abfolge der zukünftigen Päpste prophezeite,
von denen einer der viel genannte Papa Angelicus sein sollte. Einen direkten
Zusammenhang zur Person des Buches konnte ich allerdings nicht er-kennen.
Ebenso wenig scheint mir sein Nachname direkt etwas mit der heiligen Hildegard,
die im Namen der Rose mehrere Male erwähnt wird, zu tun zu haben.
Bei Severin von St. Emmeram frage ich mich, warum er speziell streng
('severus' heisst streng) sei könnte, Nicolas von Morimond hat seinen
Vornamen vielleicht vom heiligen St. Niko-laus, weil er ebenso brav und
hilfsbereit wie dieser ist. Von Alinardus weiss ich, dass sein Vorna-men
arabischen Ursprungs ist, was mich für einen christlichen Mönch jener Zeit doch
ausserge-wöhnlich dünkt. Was ich über Jorge von Burgos weiss, ist weiter unten
in einem eigenen Kapitel nachzulesen. Venantius von Salvemec, der Experte fürs
Griechische, dessen Vorname auf Latei-nisch 'der Gejagte' bedeutet,
hat offenbar das 'Salve me' in seinem Nachnamen (Natürlich, dachte
ich, aber warum?).
Die nächste Andeutung habe ich in Benno von Uppsalas Heimatort entdeckt. Ich
vermute, dass Benno nach der Stadt benannt wurde, in der Carolus Linnaeus im
18. Jahrhundert als erster Forscher versuchte, die Pflanzenwelt, und damit das
Leben an sich, in Kategorien zu ordnen, was für die Wissenschaft einen
revolutionären Schritt in Richtung Moderne darstellte. Diese Klassifi-zierung
scheint mir ganz in Bennos, zumindest anfänglich, aufklärerischem Sinne zu
sein.
In Aymarus von Alexandrias Namen erscheint die ägyptische Stadt, die einst mit
knapp einer Million Schriftrollen die grösste Bibliothek der Menschheit
beherbergt haben soll. Aber auch diese Büchersammlung brannte ab, in einem
Krieg kurz nach Cäsars Tod.
Dann wäre da noch der missgestaltete Salvatore, dessen Namen
'Erlöser' heisst und der zwar einem scheinbaren Erlöser folgte,
selber aber wohl doch keiner ist. Gleich ironisch dürfte Remigi-us' Nachnamen
sein, bei dem man, nachdem man zwei Buchstaben leicht abgeändert hat (von
Va-ragine zu Vergine), eine Jungfrau auf Italienisch findet
Schliesslich noch der Name, der mich fast am meisten zu faszinieren vermag: der
Name des Mädchens, der einzigen weiblichen Person, die in der Abtei auftritt.
Obwohl sie in jener Zeit für Adson, vielleicht neben William, die wichtigste
Person überhaupt ist, weiss er nicht einmal, wie er sie nennen soll. Und der
Name wäre das einzige gewesen, was er anbeten hätte können und ihm von ihr
geblieben wäre. Aber das Mädchen ist so arm, dass sie nicht einmal einen Namen
besitzt, und hätte jemand wie sie einen besessen, wäre er längst vergessen,
weil sie nur Volk war, weil es sich nicht gelohnt hätte, sich ihrer zu
erinnern.
2.2. Die historischen Personen
Hier einige kleine Anmerkungen zur Stellung von einzelnen
historischen Persönlichkeiten, die im Namen der Rose auftreten. Im Allgemeinen
hält sich Umberto Eco sehr streng an die histori-schen Geschehnisse, die
einzige Abweichung ist die Zusammenkunft, um die sich der ganze Roman dreht.
Michael von Cesena wurde wegen seinen Ausserungen im Armutsstreit von Papst
Johannes XXII., wie in Ecos Buch zu lesen, an seinen Sitz in Avignon zitiert.
Nachdem Michael verhaftet worden war, gelang es ihm zusammen mit William von
Ockham, der im Namen der Rose ebenfalls Erwähnung findet, zu Kaiser Ludwig IV.
nach Bayern fliehen. Später wurde Michael jedoch wegen zahlreicher
Streitschriften gegen Papst, Kurie und die papsttreuen Minoriten exkommuniziert
und zu lebenslänglicher Klosterhaft verurteilt.
Roger Bacon, das grosse Vorbild Williams, wurde später bekannt als derjenige,
der das Schwarzpulver nach Europa brachte. Jacques Fournier, ein Kollege
Bernard Guis, von dem Willi-am in einer Nebenbemerkung sagt, dass er noch hoch
hinaus wolle, wurde später als Papst Bene-dikt XII. Nachfolger von Johannes
XXII. (demselben, den Adson im Namen der Rose schon auf der ersten Seite so
schlimm beschimpft).
3. Bernard Gui
Nun zur ersten der zwei Personen, auf die ich näher eingehen
werde. Ich wollte, neben einem Namen mit literarischem Hintergrund, auch eine
der geschichtlichen Personen genauer unter die Lupe nehmen, um auch ein wenig
auf die Zeit, die das Umfeld des Buches bildet, zu blicken. Ber-nard Gui (oder
Bernardo Guido oder Bernhardus Guidonis) habe ich als Musterbeispiel für die
his-torischen Persönlichkeiten genommen, da er mir aussergewöhnlich spannend
und typisch für das Mittelalter schien und weil ich glaube, dass die
Inquisition im Namen der Rose nicht ganz so aus-führlich behandelt wird, wie
andere geschichtliche Themen, beispielsweise ihre Gegenspielerin, die Ketzerei.
Zuerst werde ich ein bisschen von Guis Leben und seinen Taten berichten.
3.1. Sein Leben
Bernard Gui wurde 1261 oder 1262 in der Nähe von Limoges in
Frankreich geboren. Im Alter von 18 Jahren trat er dem Dominikanerorden bei und
studierte in der Folge während 14 Jahren Theologie. Als er seine Ausbildung
beendet hatte, wurde er Prior, wechselte aber immer wieder seinen Arbeitsort.
Während dieser Zeit begann er mit ausführlichen lokalhistorischen Forschungen.
Im Jahr 1302 brachen in Südfrankreich zahlreiche Aufstände gegen die kirchliche
Macht seines Ordens aus, die Bernard an vorderster (Propaganda-) Front
bekämpfte. Fünf Jahre später wurde er vom Papst zum obersten Inquisitor der
Region um Toulouse, dem unter anderem auch Albi und Carcasonne unterstellt
waren, bestimmt. Ein Jahr später wurde er federführendes Mitglied des
Provinzialkonzils von Condom. Von jener Zeit an übernahm der Landsmann des
Papstes je länger je mehr Aufgaben für die apostolische Kurie in Avignon. 1316
schickte der Heilige Stuhl Bernard Gui zusammen mit einem Franziskanermönch
namens Bertrand de la Tour auf eine Friedensmission nach Asti in Italien. Der
ausgehandelte Waffenstillstand hielt allerdings nur kurz. Erst als Bertrand del
Poggetto als Vermittler bestimmt worden war, konnte der Friede wieder
hergestellt werden. Ein Jahr später wurden die beiden von Papst Johannes XXII.
wieder als Gesandte ernannt, diesmal um zwischen Frankreich und Flandern
Frieden zu stiften, aber erneut waren sie erfolglos. Durch dieses zweifache
Versagen in seiner Karriere arg zurückgeworfen, wurde der Inquisitor von
Toulouse erst 1324, sieben Jahre vor seinem Tod, zuerst zum Bischof in Galizien
, dann zum Bischof von Lodève, einer französischen Kleinstadt, bezeichnet.
Was den Charakter von Bernard Gui betrifft: In einem Buch wird er als
'schildkrötig' be-zeichnet. 'Er besitzt einen ausgeprägten Sinn
für die Institution, besonders für die, welche sich stark, widerstandsfähig,
treu den bewährten Prinzipien und standhaft verteidigt zeigt. An der
Jahr-hundertwende vom 13. zum 14. Jh. ist jemand mit einer solchen Einstellung
prädestiniert für die Funktion als Inquisitor, eine Funktion, die noch nie für
eine besonders schöpferische gehalten wur-de.' Ausserdem, was für das
Lesen von Der Name der Rose noch recht interessant ist, hielt Ber-nard jeden
Tag ohne Lachen für einen verlorenen Tag.
Als Inquisitor kümmerte er sich nicht gross um die theologischen Probleme
seiner Arbeit. Sie war gerechtfertigt und begründet in den Beschlüssen des
päpstlichen Stuhls, mehr musste in dama-liger Zeit nicht hinterfragt werden.
Obwohl die Ketzer bei ihm auf Abscheu und Unverständnis stiessen, untersuchte
er systematisch die Lehren der Verurteilten (zum Beispiel las er die wirklich
existierenden Briefe Fra Dolcinos), um sie später einfacher wiederzuerkennen.
Hauptziel der Inquisi-tion in Südfrankreich waren die Katharer und Beginen,
aber auch Waldenser und Pseudo-Apostel, Wahrsager und Dämonenbeschwörer, Juden
und Hexen wurden verfolgt. Insgesamt befand Ber-nard Gui während seiner
Inquisitorenlaufbahn 930 Angeklagte für schuldig, der grösste Teil davon waren
kleine Fische, nur gerade zwei waren wirklich Führer einer Sekte. Von den
Verurteilten be-strafte er 307 mit einer Gefängnisstrafe, 143 mussten das Kreuz
tragen und 42 wurden dem weltli-chen Arm überstellt, das heisst hingerichtet;
ausserdem liess er 69 Leichen exhumieren, um sie zu verbrennen, sowie 22 Häuser
zerstören. Was mit den restlichen Schuldigen geschah, weiss ich nicht. Ich
nehme an, dass sie irgendwo unter die Räder gekommen sind, im wahrsten Sinne
des Wortes. Erstaunlicherweise landeten 'nur' ungefähr ein Prozent
derjenigen, die der Ketzerei über-führt wurden, auf dem Scheiterhaufen. Auch
wenn man Bernard Gui einen starken 'Willen zur Strafe' vorwerfen
kann, waltete er vergleichsweise gnädig. Andere Inquisitoren, beispielsweise
der berühmt-berüchtigte Thomás de Torquemada, welcher etwa 100 Jahre später in
Spanien 16'000 Verbrennungen veranlasste, wüteten bedeutend schlimmer.
3.2. Sein Werk
Bernard Gui mag zwar ein schlechter Diplomat gewesen sein,
aber er war ein begabter und wichtiger Chronist, dessen Werke heute von
aussergewöhnlichem Wert sind. Neben einigen theolo-gischen Bücher verfasste er
auch einige Lebensgeschichten von Heiligen. Eine seiner bedeutendsten Schriften
war der Praktische Leitfaden für die Inquisition , in dem Gui die Rechte und
Privilegien der Inquisition, deren Beziehung zur weltlichen Obrigkeit, die
Geschichte und Besonderheiten ver-schiedener Sekten sowie viele nützliche
Ratschläge in der Kunst der Untersuchung, des Prozesses und des Verhörs
beschrieb. Er schilderte genau die Strafen für Ketzer, die Belohnungen für
De-nunzianten und die Riten zur Fernhaltung des Bösen vom Gericht.
Obwohl das offizielle Ziel war, die Sünder vom wahren Glauben zu überzeugen
(wenn nötig auch unter Folter), hiess das Prinzip des Inquisitors: 'Die
Häresie zerstören, was nur geschehen kann, wenn die Ketzer zerstört werden, und
sie können nicht zerstört werden, ohne dass auch die zerstört werden, die sie
beherbergen, ihnen helfen oder sie verteidigen.' Das System war relativ
einfach: Die Fehltaten der Angeklagten entdecken und dann ein passendes Gesetz
dazu finden. Die einzige Möglichkeit für eine milde Behandlung war, dem
Ketzertum abzuschwören. Je nach Zeit-punkt, zu dem man sich von seinem falschen
Glauben distanzierte, fiel die Strafe härter oder mil-der aus. Wer sich erst in
Todesangst, vor dem Scheiterhaufen, von seinen Fehlern abbringen liess, wurde
immer mit lebenslangem Kerker bestraft, wer früher abschwor, konnte mit einer
gemässigte-ren Busse rechnen. Mitläufer und Helfer (beispielsweise Wirte oder
Geldleiher) wurden gleich hart bestraft wie Anführer. Jeder, der rückfällig
wurde, musste mit seiner Hinrichtung rechnen, ohne angehört zu werden.
3.3. Sein Auftritt
Alle Angaben, die sich im Namen der Rose über Bernard Gui
finden, stimmen genau mit den-jenigen überein, die ich anderswo gefunden habe.
Ausgenommen natürlich seine Anwesenheit zur Zeit der fiktiven Zusammenkunft in
der Abtei des Schreckens. Auch sein Charakter stimmt ziem-lich präzise mit
denjenigen Angaben überein, die ich im einzigen Buch, das ich über ihn gefunden
habe, gelesen habe.
Durch das zusätzliche Wissen, das man nun über Bernard Gui hat, werden einige
Fragen über das fiktive Geschehen aufgeworfen, einige aber auch beantwortet.
Zum Beispiel: Weshalb schickt der Papst einen Mann wie Bernard Gui auf eine so
heikle Verhandlungsmission, obwohl dieser ein so schlechter Diplomat ist? Die
Antwort scheint mir einfach zu sein: Weil der Inquisitor ein schlechter
Diplomat ist. Denn ein Scheitern der Gespräche zwischen Michael von Cesena und
der päpstlichen Delegation würde den General des Franziskanerordens zwingen,
entweder bedingungs- und schutzlos dem Befehl des Papstes zu gehorchen und nach
Avignon zu reisen, oder eine Spal-tung der katholischen Kirche zu verursachen.
Da dies jedoch eine Verfolgung des gesamten Fran-ziskanerordens durch die
Inquisition zur Folge gehabt hätte, konnte dies für Michael keine Lösung sein.
Eine andere Frage ist diejenige, warum Bernard Gui so erbarmungslos gegen die
Ketzer in der Abtei vorgeht. Der Logik des Inquisitors folgend, ist es
vernünftig, Remigius von Varagine dem weltlichen Arm zur Hinrichtung zu
übergeben, da der Cellerar seine jugendlichen Missetaten nicht nur zugibt,
sondern sie auch verteidigt und überhaupt nicht bereut. Warum Bernard jedoch
auch die beiden andern Sünder, Salvatore und das Mädchen, verbrennen will, ist
auf den ersten Blick nicht klar, denn ich bin sicher, sie hätten jeder Häresie
abgeschworen, um ihr Leben zu retten. Normalerweise wären Ketzer wie sie
wahrscheinlich irgendwo verschwunden, oder kamen, wenn sie Glück hatten, mit
einer relativ milden Strafe davon. Hier aber zelebriert der Inquisitor einen
grossen Prozess, später auch gegen die andern beiden. Wozu? Ich vermute, dass
der Grund, den Gui (oder besser gesagt Eco) hierfür hat, die möglichst grosse
Aufmerksamkeit für die Gescheh-nisse ist. Der vermittelnde Abt und sein Orden
sollen in ein schlechtes Licht gestellt werden, weil er bekanntlich die
Franziskaner und den Kaiser in ihren Forderungen gegen den Papst unterstützt.
Aber warum hat Umberto Eco gerade Bernard Gui als Inquisitor für seinen Roman
gewählt? Ich glaube, dass dies vor allem an zwei Dingen liegt: Erstens hat uns
Bernard Gui, für einen weni-ger bekannten Mann seiner Zeit, eine grosse Zahl
von Werken überliefert. So ist es möglich, sich von ihm ein einigermassen
scharfes Bild zu machen. Und zweitens ist Bernard Gui ein hervorra-gender
Gegenspieler für William von Baskerville. Beide haben als Inquisitoren zwar die
gleiche berufliche Herkunft, in ihren Werten unterscheiden sie sich aber
grundsätzlich. Während Bernard die mittelalterliche Denkart und den blinden
Glauben an die Autoritäten verinnerlicht hatte, reprä-sentiert William einen
aufgeklärten, humanen Rationalisten.
4. Jorge von Burgos
Nun zur andern Person, die ich genauer ergründen möchte, Jorge
von Burgos. Das Interessan-te daran: Es gab in unserem Jahrhundert einen
argentinischen Schriftsteller namens Jorge Luis Borges.
4.1. Leben und Werk Jorge Luis Borges'
Das Allerwichtigste, um herauszufinden, welche Beziehung Jorge
Luis Borges zum Namen der Rose hat, ist wohl, zu wissen, wer er überhaupt war
und was er schrieb. Jorge Luis Borges wurde kurz vor dem Beginn unseres
Jahrhunderts in Buenos Aires, Argentinien, geboren. Sein Va-ter war
Rechtsanwalt und Philosophielehrer englischer Abstammung, die Mutter kam aus
einer alt-eingesessenen argentinischen Familie, so dass Borges zweisprachig
aufwuchs. Einen grossen Teil seiner Kindheit verbrachte er in der Bibliothek
seines Vaters und so kam es, dass Borges schon im Alter von neun Jahren sein
erstes Werk, eine Übersetzung von Oscar Wildes The Happy Prince ins Spanische,
veröffentlichte. Im Jahr 1914 wanderte seine Familie nach Europa aus, damit
Jorge und seine Schwester in Genf ein Gymnasium besuchen konnten. Nach der
Matura zog der Dichter nach Spanien und wurde dort Mitbegründer des Ultraismus,
einer dem Surrealismus ähnlichen Stilform, was er später als Dummheit
betrachtete. Nach sieben Jahren in Europa kehrte Borges 1921 zurück nach Buenos
Aires, wo er während mehr als einem Jahrzehnt verschiedene Gedichtbände und
Zeit-schriften herausgab. Ende der dreissiger Jahre nahm er seine erste
Festanstellung, als Beamter in einer städtischen Bibliothek, an. Wie schon sein
Vater und sein Urgrossvater, erblindete Borges allmählich, bis sein Augenlicht
schliesslich ganz schwand. Als in Argentinien Juan Perón an die Macht kam,
verlor Borges seine Stelle und sämtliche Einkünfte. Nach dem Sturz des
faschistischen Diktators durch das Militär wurde der überzeugte Antiperonist
zum Direktor der argentinischen Nationalbibliothek gewählt. Wenig später wurde
er auch Professor für Englisch und widmete sich dem Studium des Altenglischen,
Altnorwegischen und Altisländischen. Der 'literarisch universal gebildete
Kenner der westeuropäischen Kultur' erhielt je länger je mehr Anerkennung,
bekam un-zählige Preise und Ehrungen, wurde Gastprofessor an Universitäten in
der gesamten Welt, seine Bücher wurden in diverse Sprachen übersetzt. Borges
starb am im Juni 1986 mit 86 Jahren in Genf.
Was schrieb Jorge Luis Borges? Am Anfang seines Schaffens verfasste er nur
Gedichte. Nach einer schweren Krankheit begann er 1938, vor allem erzählerische
Kurzgeschichten zu verfassen. In der Folge seiner endgültigen Erblindung in den
frühen sechziger Jahren wandte er sich wieder der Lyrik zu. Nachdem er in
seiner Jugend noch anarchistische und pazifistische Gedichte schrieb, drehten
sich seine späteren Werke hauptsächlich um Zeit und Ewigkeit, um Leben und Tod,
aber auch um Literatur und Themen der gesamten Weltgeschichte, vorzugsweise
aber aus nordischen Epen und den Befreiungskriegen Südamerikas, an welchen
viele seiner Vorfahren beteiligt waren.
Im Gegensatz zum Beginn von Borges' Biographie ist sein späteres Leben
gezeichnet von ei-nem ausgeprägten Konservatismus nicht nur literarischer Art
(er benützte nur noch klassische Versmasse), sondern auch politischer.
'Ich glaube nicht an die Demokratie, diesen merkwürdigen Missbrauch der
Statistik' sagte er und als er 1976 den höchsten chilenischen Militärorden
im Namen des Präsidenten der Militärjunta, General und Generalissimus Augusto
Pinochet, entgegen-nahm, erklärte er, die beiden Länder (Chile und Argentinien)
könnten nur durch das Schwert aus dem Sumpf, in dem sie versunken seien,
hervortauchen. Borges bezeichnete einen Schriftsteller namens Leopoldo Lugones
als seinen geistigen Ahnen, der in seinem Buch Das starke Vaterland bemerkte:
'Zum Glück haben die Militärregierungen die Demokratie, den Pazifismus
und den Kollektivismus wieder einmal zersprengt, denn die Militärs
befehligen wieder, dank dem ange-borenen Recht der Besten' und 'An
dem Tag ist Argentinien eine grosse Nation, an dem es das all-gemeine Wahlrecht
abschafft.'
Jorge Luis Borges war ohne Zweifel eine zwiespältige und umstrittene Person. Er
hatte aber nicht nur einen grossen Einfluss auf die Literatur Südamerikas,
sondern auch der gesamten restli-chen Welt. Er war wohl die perfekte Figur, um
karikiert zu werden.
4.2. Vergleiche
Es gibt mehrere Dinge, die in Ecos Buch auf Jorge Luis Borges
hinweisen: Der Argentinier hat einige Erzählungen geschrieben, die eine grosse
Ahnlichkeit, nicht nur erzähltechnischer son-dern auch thematischer Art, mit
dem Namen der Rose aufweisen. Eine Geschichte handelt zum Beispiel von zwei
rivalisierenden Inquisitoren, eine andere von der Unmöglichkeit, eine Rose in
Worte zu fassen. Auch hat Borges mehrere Detektivromane geschrieben, einige
seiner Geschichten spielen sogar in Bibliotheken. Andere Parallelen zum Buch
von Umberto Eco sind die Einschachte-lungen mancher Erzählungen in kurze
Rahmenhandlungen und die vielen Zitate und Verbindun-gen zur gesamten
Weltliteratur. 'Alle Bücher sprechen von anderen': das sagte William
von Baskerville, das schrieb Umberto Eco und das praktizierte auch Jorge Luis
Borges, sogar ziemlich extensiv.
Die offensichtlichsten Andeutungen auf den Letztgenannten finden sich aber
natürlich in der Person von Jorge von Burgos. Beide gehören einer kleinen
intellektuellen Elite an und beide sind in relativ hohem Alter erblindet,
besitzen jedoch ein enzyklopädisches Wissen über die Literatur ihrer Zeit. Auch
Jorge im Namen der Rose ist, wie sein Namengeber heutiger Zeit, nicht nur ein
Feind der Demokratie, sondern auch des Fortschritts, wenngleich aus
unterschiedlichen Gründen. Für den mittelalterlichen Jorge ist die Geschichte
nur ein langsamer Abstieg in Richtung Letztes Ge-richt, für den Jorge dieses
Jahrhunderts hingegen ist sie ein ewiges Auf und Ab, das Verbesserung nur
zulässt, damit sie später wieder zugrunde gehen kann. Jorge von Burgos ist
allerdings nicht einfach ein Kopie seines Vorbilds. Jorge Luis Borges schrieb
beispielsweise auch humorvolle und ironische Geschichten und war kein Anhänger
irgendwelcher religiöser Fanatismen.
Welche Gründe gibt es nun, dass dieser Jorge Luis Borges auf so hässliche Art
und Weise im Namen der Rose verewigt wird? Der einzigen Hinweis, den ich habe,
ist ein Nebensatz in Ecos Nachschrift zum 'Namen der Rose'. Darin sagt er, dass
vor allem spanische Schreiber mit ihren Kommentaren zur Apokalypse einen
grossen Einfluss auf das Denken des Mittelalters gehabt hät-ten, und ein
blinder Bibliothekar sei einfach ein gutes erzählerisches Element, und eine
Bibliothek plus Blinder müsse zwangsläufig Borges ergeben, 'auch weil die
Schulden bezahlt werden müs-sen' . Eine vieldeutige Aussage:
Möglicherweise hatte Umberto Eco mit Borges noch irgendeine Rechnung offen,
denn der Argentinier war auch ein einflussreicher Kritiker. Vielleicht ist
Jorge von Burgos auch als Wertung für Borges' politische Ausserungen so böse
beschrieben (was ich durchaus begreifen würde). Wahrscheinlich ist es aber gar
nicht so wichtig, Ecos Motive wirklich herauszufinden, viel bedeutender ist der
Versuch, es herauszufinden.
Nachwort
Einige Schlüsse
Und was haben wir jetzt aus all diesem gelernt? Zum Beispiel,
dass dieses Buch (wie jeder Roman, hier einfach deutlicher) aus zwei Zutaten
besteht: Dem realen Hintergrund (der Armuts-streit, die Ketzerverfolgung, viele
der Personen) und der fiktiven Geschichte, die durch die Fanta-sie und die
Ziele des Autors bestimmt werden (die Handlung, die Abtei, die Anspielungen).
Oder wie verknüpft die Geschehnisse des Buches nicht nur mit der Geschichte
jener Zeit, sondern auch mit der kompletten Weltliteratur sind. Denn
wohlgemerkt, alles was ich oben geschrieben habe, sind nur kleine Bruchstücke.
Man müsste wahrscheinlich über jeden einzelnen Namen ein eigenes Buch
schreiben.
Einige Bemerkungen
Alle Interpretationen und Schlüsse, die ich in dieser Arbeit
tätigte, sind textimmanent entstan-den, einzige Ausnahmen sind die Biographien
von Jorge Luis Borges und Bernard Gui. Nicht dass ich ein überzeugter Anhänger
von textimmanenter Interpretation wäre, aber es blieb mir wenig an-deres übrig.
Denn obwohl Kindlers Literaturlexikon von reichhaltiger Sekundärliteratur,
nament-lich auch populärwissenschaftlicher Art spricht, habe ich, abgesehen von
einigen Verweisen auf Artikel in speziellen Literaturzeitschriften , keine
brauchbaren, deutschsprachigen Interpretations-texte entdeckt. Aus diesem
Grunde habe ich mich dazu entschlossen, für diese Arbeit ausschliess-lich
andere Quellen zu benützen, die auf den ersten Blick vielleicht nicht besonders
eng mit dem Namen der Rose zusammenhängen. Die einzige Abweichung hierzu bildet
die Nachschrift zum Namen der Rose von Umberto Eco, die allerdings dem Leser
keine Deutungshilfen bieten, ihn eher noch verwirren soll.
Ein anderes Problem war die Frage, in welcher Form ich diese Arbeit schreiben
sollte. An-fangs hatte ich die halsbrecherische Idee, die ganze Arbeit in eine
Geschichte zu verpacken, was ich später aufgegeben habe, weil es mir zu
künstlich schien. Dann hatte ich den Einfall, meine Er-kenntnisse als Gespräch
mit dem Leser zu tarnen. Auch davon sind nur noch einige wenige Über-reste
geblieben. Schliesslich habe ich mich darauf geeinigt, eine ganz normale Form
zu wählen, al-lerdings konnte ich es nicht bleiben lassen, ein paar
Anspielungen im Sinne Ecos und einen Hauch zarter Ironie in diese Blätter
einzufügen.
Und damit beende ich in der Hoffnung, Dir, lieber Leser, nicht nur viel mehr
oder weniger schlaues Zeugs erzählt zu haben, sondern Dir auch ein etwas Hilfe
für die nächste Lektüre von Umberto Ecos Meisterwerk geleistet zu haben und
Dich vielleicht sogar ein bisschen unterhalten zu haben, meine Arbeit. Und denk daran: Stat rosa pristina nomine,
nomina nuda tenemus.
Literaturverzeichnis
Primärliteratur
Borges, Jorge Luis: Borges über Borges, Wien 1980
Borges, Jorge Luis: Gedichte 1969 - 1976, Wien 1980
Eco, Umberto: Der Name der Rose, München 1997
Eco, Umberto: Nachschrift zum 'Name der Rose', München 1987
Sachliteratur
Brockhaus - Enzyklopädie, Mannheim 1986
Diverse Autoren: Bernard Gui et son monde, Toulouse, 1981
Kindlers neues Literaturlexikon, München 1988
Bilder
Titelbild (ausgenommen die Rose) und diese Seite:
The Museum of Science, www.mos.org/sln/Leonardo