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Moliere - Der Geizhals

Moliére

Der Geizhals


Gattung: Lustspiel


Der Autor:

Moliére 1622-1673

Jean Baptiste Poquelin war der älteste Sohn eines Hoftapezierers. Von 1636

bis 1641 besuchte er das vornehme Jesuitenkolleg Clermont in Paris. Später

studierte er für kurze Zeit Jura in Orléans. 1642 lernte er die

Schauspielerin Madeleine Béjart kennen und gründete mit ihr und anderen

1643 "L'Illustre Théatre", den Vorläufer der "Comédie Francaise", und

nannte sich seitdem Moliére. Gemeinsam machten sie viele Wanderfahrten, bis

sie sich schließlich in Paris niederließen. Moliére erhielt besonderen

Schutz von König Ludwig V, der ihm schließlich auch 1660

das "Theate du Palais Royal" übergab.



In Paris entstanden auch Moliéres wichtigste Werke, die oft Verleumdung und

Intrigen ausgesetzt waren.

Nach langem leiden, starb Moliére am 17.2.1673 in Paris unmittelbar nach

einer Vorstellung des "Eingebildeten Kranken".

So kann man sagen, das Moliére der Schöpfer der französischen Komödie, zum

Begründer der Charakterkomödie wurde. Mit seinen 32 Werken (sind erhalten)

repräsentierte er das klassische französische Theater. Moliére vereinigte

(neben Shakespeare) den Berufsschauspieler mit dem dichterischen Genie.


Inhalt:

In dem Lustspiel "Der Geizhals" oder "Der Geizige", von Moliére, geht es um

den geizigen Harpagon und dessen Familie.

Alle die im Haus Harpagon leben, leiden unter dessen Geiz. Die Tochter

Elise und der Sohn Cléante sind beide unglücklich verliebt, trauen sich

aber nicht ihrem Vater davon zu berichten. Valére, Elises Geliebter, hat

sich bereits in das Haus Harpagons eingeschlichen und arbeitet nun als

Diener im Haus. So kann er seiner Geliebten näher sein und versucht so auch

an den strengen Harpagon heranzukommen und sich gut mit ihm zu stellen.

Cléante der bereits einige Schulden hat ist in die arme Mariane verliebt,

hat jedoch auch nicht den Mut seinem Vater die Liebe zu gestehen. Harpagon

hilft seinem Sohn auch nicht bei den Schulden, obwohl er genügend Geld

besitzt. Er verschreckt vor Angst sogar eine Kassette mit Geld im Garten.

Cléante, der sich heimlich mit Mariane trifft, erfährt eines Tages von den

Heiratsplänen seines Vaters. Harpagon möchte nämlich Mariane zur Frau

nehmen und versucht mit Hilfe der Kupplerin Frosine Mariane zu Hochzeit zu

bewegen. Mariane, die Cléante richtigen Namen nicht kennt willigt

Widerwillens ein und trifft Cléante, völlig überraschend im Haus Harpagon.

Auch Elise ist entsetzt, als sie erfährt, dass ihr Vater auch für sie einen

Ehemann, und zwar den reichen Witwer Anselme, bestimmt hat.

Als sich nun alle bei einem Mahl im Hause Harpagons treffen, gesteht

Cléante seinem Vater die Liebe zu Mariane. Dieser ist empört und weigert

sich strickt den Forderungen des Sohns nachzugeben. Er möchte selbst

Mariane zur Frau nehmen und droht seinem Sohn sogar die Enterbung und den

Verstoß aus der Familie an.

Cléante ist dies jedoch egal, da er Mariane liebt und sie ihn auch.

Diese ganzen Streitereien und Diskussionen werden jedoch unterbrochen, als

Harpagon entdeckt, dass sein Geld aus dem Garten gestohlen wurde. Der Koch,

Meister Jacques, verdächtigt Valére, da er sich nicht gut mit ihm versteht.

Schnell ist der Kommissar gerufen und Valére muß Protokoll abgeben. Dieser

glaubt jedoch, durch ein Mißverständnis", Harpagon wäre empört über die

heimliche Verlobung mit Elise und gesteht die ganze Beziehung mit Elise.

Harpagon, der sich nun von all seinen Kinder hintergeht fühlt, will Valére

sogar am Galgen baumeln lassen.

Zu dieser Zeit trifft aber Anselme auf und es stellt sich heraus, dass

Valére und Marianne Geschwister sind und Anselme ihr verschollen geglaubter

Vater. Anselme verfügt über ein großes Vermögen und stimmt beiden

Hochzeiten zu und übernimmt sogar alle Kosten, worüber Harpagon froh ist.

Die Kassette hat übrigens der Diener La Fléche gestohlen und mit ihr kann

nun Cléante seinen Vater zu Einwilligung der Hochzeit zwingen, da ihm das

Geld am wichtigsten ist.


Charakterisierung:

Hapagon: Ist der Hausherr und der Vater von Cléante und Elise. Er ist sehr

geizig und unterstützt seine Kinder nicht. Harpagon ist außerdem sehr auf

sein Geld fixiert und gibt kaum etwas davon aus, obwohl er genügend davon

besitzt. Nicht einmal Gäste bewirtet er ordentlich, sonder bittet seinen

Koch wenig Essen zu kochen, jedoch müssen die Speisen sättigend sein, damit

die Gäste gar nicht mehr essen können. Nicht einmal die Pferde bekommen

genügend zu essen, denn jedes Geldstück wird von ihm drei mal umgedreht.

Für seine Familie hat er auch nicht viel über. Er behandelt seine Kinder

von oben herab. Für seine Tochter hat er den Ehemann auserkoren und seinem

Sohn gesteht er Mariane nicht zu. Er hält sich selbst für unwiderstehlich

und möchte die viel zu junge Mariane heiraten. Zuerst ist er zwar entsetzt,

dass sie nur wenig Geld mit in die Ehe bringen kann aber die Kupplerin

redet schließlich auf ihn und er läßt sich ihre Schmeicheleien gefallen.

Als sie ihn jedoch um einen Gefallen bittet, blockt er ab. Sein Geld gibt

er nicht einmal an seinen Verwandten ab.

Als seine Geldkassette gestohlen wird, bricht für ihn alles zusammen und er

würde alles für das Geld tut. Er gibt sogar seinen Mariane dem Sohn, für

das Geld.

Cléante: Er ist der Sohn des Harpagon und ebenfalls verliebt in Mariane.

Cléante hat Schulden jedoch kann er von einem Vater keine Hilfe erwarten.

Weiters ist Cléante genervt von seinem Vater und er hat auch Angst vor ihm.

Er braucht sehr lange, bis er seinem Vater die Liebe zu Mariane gesteht.

Zu seiner Schwester hat er ein sehr gutes Verhältnis. Die beiden verbünden

sich gegen ihren Vater und Cléante kann Elise alles erzählen. Als Harpagon

von Cléantes Liebe erfährt, macht er sich noch über ihn lustig und will ihm

Mariane zur Frau geben. Harpagon hat einfach keine Skrupel, und darum muß

Cléante seinen Vater mit der gestohlenen Kassette erpressen.

Elise: Elise leidet genauso unter dem Vater wie ihr Bruder. Sie wagt es

nicht ihr Liebe zu Valére ihrem Vater zu gestehen und deshalb treffen sich

die beiden heimlich.

Als der Vater nun auch für Elise einen Ehemann bestimmt, bricht für die

beiden eine Welt zusammen. Da Valére auch aus ärmlichen Verhältnissen

kommt, genauso wie Mariane, kann er mit einem anderen Mann nicht mithalten.

Valére: Er hat sich in den Dienst im Haus des Harpagons eingeschlichen, um

seiner Geliebten näher zu sein. Valére weiß, dass er von einer reichen

Familie abstammt und sucht nun seinen Vater, den er als Kind bei einem

Schiffbruch verloren hat. Um sich bei Harpagon gut zu stellen, macht er ihm

Komplimente und gibt ihm in allen Dingen recht.

Mariane: Sie lebt mit ihrer Mutter in ärmlichen Verhältnissen, obwohl sie

auch einen reichen Vater hatte, den sie ebenfalls bei einem Schiffbruch

verloren hat. Sie mußte mit ihrer Mutter einige Jahre in Sklaverei leben,

bis sie sich befreien konnten.

Zuerst weiß sie nicht in wen sie sich verliebt hat, den Cléante sagt ihr

nicht seinen richtigen Namen. Sie deshalb sehr überrascht ihn bei Harpagon

anzutreffen. Sie möchte Harpagon eigentlich aus nicht heiraten, da ihr vor

dem alten Mann ekelt. Sie liebt Cléante und möchte mit ihm zusammensein.

Anselme: Der verschollene Vater Anselme taucht gegen Ende des Stücks

nochmals auf. Er soll Elise zur Frau bekommen. Als er jedoch erfährt, dass

Valéres und Marianes Vater bei einem Schiffbruch umgekommen sein soll,

erkennt er seine Kinder und gibt sich zu erkennen. Mariane und Valére sind

Geschwister und Anselme ihr Vater. Dieser ist mit den Hochzeiten

einverstanden und übernimmt sogar alle Kosten. Er ist das genaue Gegenteil

von Harpagon, denn er ist auch wohlhabend, aber gibt sein Geld für seine

Familie von Herzen aus.


Interpretation:

Der Konflikt zwischen Familie und Vater wird deutlich und auch der Geiz

wird als ein unangenehmes Problem dargestellt. Es wird deutlich, dass Geld

allein nicht glücklich macht und das die Menschen die weniger Besitzen

meist mehr Anstand und Nächstenliebe besitzen.

Moliére zeigt die Wahrheit über die einzelnen Personen und zeigt sie im

richtigen Licht. Selbst Goethe sagte am 12. Mai 1825: "Moliére ist so groß,

dass man immer von neuem erstaunt, wenn man ihn wieder liest. Er ist ein

Mann für sich, seine Stücke grenzen ans Tragische, sie sind apprehensiv,

und niemand hat den Mut. Es ihm nachzutun. Sein

>Geiziger<, wo das Laster zwischen Vater und Sohn alle Pietät aufhebt, ist

>besonders groß und im hohen Sinne tragisch."


Eigene Meinung:

Das Stück ist sehr schön und leicht zu verstehen. Durch viele

Mißverständnisse und die verschiedenen Beziehungen, wirkt das Stück sehr

lustig. Es ist interessant zu lesen und die einzelnen Charakteren sind gut

beschrieben, vor allem Harpagon.

Die Konflikte, die zwischen den einzelnen Personen entstehen, sind alle nur

auf Harpagon zurückzuführen und es wird deutlich wie ein Mensch über das

Schicksal vieler bestimmen kann. Das Ende ist meiner Meinung nach sehr

interessant, da niemand mit einem solchen Verlauf der Geschichte gerechnet

hat. Das Stück stimmt mich in manchen Auftritten jedoch traurig, da es

zeigt, dass es Menschen gibt, die keine Liebe kennen. Nicht nur damals,

sondern auch heute ist einigen Menschen Geld wichtiger als alles andere.

Auf jeden Fall ist Moliéres "Der Geizhals" ein gelungenes Stück.











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