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JOSEPH ROTH - RADETZKYMARSCH

JOSEPH ROTH - RADETZKYMARSCH


1.) DER AUTOR

Der österreichische Schriftsteller und Journalist Joseph ROTH wurde am 2.9.1894 als Sohn jüdischer Eltern in Ostgalizien geboren. Nach dem 1.Weltkrieg arbeitete er als Journalist bei verschiedenen Zeitungen, ab 1921 auch in Berlin von wo er 1933 dann ins Pariser Exil ging. Ursprünglich vertrat Roth revolutionäre, also sozialistische Ideen; später wandte er sich dem christlich-humanistischen Konservativismus zu.

Roth, ein Meister der impression. Schule, trauerte dem Untergang der Monarchie nach. Berühmt ist vor allem sein bilderreicher, epischer Erzählstil; seine Werke gelten als facettenreiche Spiegelung der altöster. Gesellschaft.

Der Roman ,Radetzkymarsch' entstand 1932. 6 Jahre darauf, am 27.5.1939, starb Roth in Paris.




2.) DAS WERK

Das Buch ist in 3 Teile aufgegliedert. Mittelpunkt des Romans ist die Familie von Trotta; Hauptpersonen sind Carl-Joseph und sein Vater, der Baron von Trotta.

Weil er dem Kaiser in der Schlacht von Solferino (1859) das Leben rettete, wurde Carl Josephs Großvater, der von slowenischen Bauern abstammt, in den Adelsstand erhoben. Sein Sohn wird Bezikshauptmann in der Provinz.

Hier beginnt die wirkliche Handlung mit der Schilderung der typischen Sonntagsszene im Hause Trotta, die sich wie ein roter Faden durchs ganze Buch zieht.

Dann begleiten wir Carl Joseph auf seiner militärischen Ausbildung und Karriere zum Offizier.

Unter dem Bann des Großvaters und dessen Bildnis, verbinden sich in ihm bald Todesahnung und Schuldgefühle, die vom Tode seiner ersten Liebe und seines damals einzigen Freundes, des Regimentsarztes Demant, noch verstärkt werden.

Im 2.Teil läßt er sich nach dem Tod Demants in eine abgelegene Garnisonsstadt nahe der russischen Grenze transferieren, wo er in Alkohol und Glücksspielen seine Schwermut vergessen will. Dort lernt er auch den reichen polnischen Grafen Chojnicki kennen.

Kurze Zeit darauf bricht der 1.Weltkrieg aus, wo er fällt.


ERZAHLTECHNIK: Bilderreicher Erzählstil, der sich mit Sensibilität, doch ohne Aufdringlichkeit und Allwissenheit des Erzählers einzufühlen versteht.


3.) GESCHICHTLICHER HINTERGRUND:

Als Roth 1933 ins Pariser Exil ging, plädierte er für die Wiedereinführung der Monarchie, in der Hoffnung, den ,,Anschluß' verhindern zu können.

Die ironisch distanzierte Schilderung des Zerfalls der Donaumonarchie im ,,Radetzkymarsch' zeigt anhand der 4 Generationen der Familie von Trotta den Untergang der Monarchie. Das Leitmotiv des Buches ist also der Radetzkymarsch, der jeden Sonntag vor dem Haus des Bezirkshauptmannes gespielt wird:

Er versinnbildlicht die Idee der Einheit des Vielvölkerstaates. Roth geht es nicht um exakte Dokumentation und Analyse, sondern um die Vermittlung von Privatexistenz und historischem Prozeß.






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