Tod in Sils Maria
von Ulrich Knellwolf
Gliederung:
Inhaltsangabe / Übersicht: Ort, Personen, Aufbau (bezogen auf
gesamtes Buch)
Vortrag: Tod in Sils Maria
Erzählung: Riss im Schnee
Meinung
Schriftsteller: Ulrich Knellwolf
Die 13 Kurzgeschichten von meinem Buch spielen sich in einem Feriendorf in Graubünden ab. Sils Maria
Die Personen wechseln von Geschichte zu Geschichte. Knellwolf nimmt sich stets einer von ihnen an und berichtet aus ihrer Perspektive.
Die Geschichten laufen alle auf dasselbe Ziel hinaus - einen Mord.
Die Palette reicht von der Erschießung mit einer Jagdflinte über Vergiftungen bis hin zu einer Erdrosselung.
Dabei verfolgt der Autor bei seiner Erzählung immer eine strikte Linie:
Landschaft und Personenbeschreibung
Umstandsbeschreibung
Übergang
Mord
Schlußwort
Schlegel pflegte zu seiner Tochter eine sehr freundschaftliche Beziehung. Darum war er auch etwas einversüchtig, daß sie dieses Jahr in männlicher Begleitung kommt. Als er erfuhr, daß ihr Liebhaber ein Jahr älter als er selbst sei, empfand er dies als eine Blutschande. Doch er wollte sich zuerst den Lüstling anschauen und erst danach ein Urteil fällen.
Auf der Fahrt zum Bahnhof von St. Moritz kämpfte er heftig gegen die abscheulichen Bilder, welche in ihm aufsteigen wollten. Aber was Schlegel nun zu Gesicht bekam, war schlimmer als alles, was er sich in den schlimmsten Alpträumen ausgemalt hatte: An Lilian's Seite stieg ein dicker kleiner Mann aus. Er hatte einen Kugelbauch und ging auf kurzen Beinen. Seine Füße waren platt und nach aussen gerichtet. Halslos hockte ein runder Schädel auf seinen Schultern. Die Nase glich einer Kartoffel und seine Lippen waren dick, wie, so meinte Schlegel, zum ausschlürfen von Austern geschaffen. Wie sich herausstellte handelte es sich bei diesem Herrn um Sir Geoffrey Bell. Inhaber des londoner Verlagshauses Highway, Fitzwater and Bell. Darüber hinaus besaß er in der Grafschaft Kent ein Schloß. Sein Vermögen wurde auf eine dreistellige Zahl von Millionen Pfund geschätzt.
Schlegel merkte sofort, daß sich seit dem letzten Jahr etwas geändert hat. Er wurde von Lilian nur noch zweitrangig behandelt. Während des Nachtessens benahm sich Sir Geoffrey unanständig. Als sie auf Ihre Zimmer gingen, Lilian hatte mit Ihrem englischen Liebhaber ein Doppelzimmer gemietet, bemerkte Schlegel die schleimige Vorfreude des Greises.
In der Nacht liegt Schlegel wach in seinem Bett. Da fällt er den Beschluß, Lilian vor dem Unglück ihres Lebens zu bewahren. Er muß Sir Geoffrey beseitigen. Aber doch wollte Schlegel die Sache noch einmal gut überdenken.
Je länger er sie am nächsten Tag beobachtete, desto mehr war er überzeugt, daß er den richtigen Entschluß gefaßt hatte. Im war klar, daß er seiner Tochter weh tun würde. Aber er sagte sich, daß der kurze, tiefe Schmerz viel leichter zu ertragen sei, als ein endlos verzweifeltes Leben. Es galt nur noch den richtigen Augenblick abzuwarten. Bis dahin wurden die Tage zur Qual.
Nach einer Woche ergab sich endlich die Gelegenheit.
Nach strahlendem Sonnenschein setzte nun eine Schlechtwetterperiode ein. Nachdem Schlegel das Vertrauen des reichen Engländers gewonnen hatte, drängte er ihn dazu, mit ihm auf die Loipen zu kommen. Nachdem sich Sir Geoffrey anfangs sehr ungeschickt anstellte, schien er am Skilaufen sogar Gefallen zu finden.
Als sie dann am nächsten Morgen aufbrachen war die Sonne nicht zu sehen.
Sie brauchten sehr lange bis sie endlich im Fextal waren. Der Engländer kämpfte sich mühsam voran, dabei wurde er von Schlegel angeheizt. Am Mittag assen sie in einem fast menschenleeren Lokal etwas warmes. Als sie sich dann auf den Rückweg machten, schneite es große Flocken vom Himmel. Schon nach halbem Weg war Sir Geoffrey körperlich ein Frack und wollte einen Rast einlegen. Doch Schlegel lies dies nicht zu. Nach ein paar hundert Metern trafen sie auf eine Abzweigung. Der eine Weg führte normal der Loipe entlang. Der andere über ein Tobel nach Sils hinunter. Schlegel riet Sir Geoffrey diese Abkürzung nach Sils zu nehmen, im Bewußtsein, daß kein Mensch mit Langlaufskiern hier lebend runterkommt. Der Engländer willigte ein und fuhr los. Sofort entwickelte er ein höllen Tempo und Schlegel hörte nur noch einen Schrei, dann hörte er nichts mehr. Er lies sich Zeit um nach Sils zurück zu kehren. Dort angekommen ging er auf den Polizeiposten. Am späten Abend wurde Sir Geoffrey Bell tot aufgefunden. Lilian erstarrte als sie vom tragischen Unfall ihres Geliebten hörte. Als sie der Polizei einige Frage beantwortet hatte, reiste sie sogleich nach London ab.
2 Tage später als alle Formalitäten erledigt waren kehrte auch Schlegel aus seinen Ferien nach Zürich zurück. Auf seinem Schreibtisch lag geordnet seine Post. Darunter auch ein Brief von Lilian. Eifrig öffnete ihn Schlegel:
"Mein geliebter Papa,
ich Teile Dir mit, daß ich heute ein Gespräch mit Geoffrey' s Anwalt hatte. Er bestätigte mir, was ich schon wußte, daß Sir Geoffrey mich für den Fall seines Ablebens als Alleinerbin eingesetzt hat. Du brauchst Dir folglich um Deine Tochter keine Sorgen mehr zu machen.
Ich danke Dir, daß Du für mich ein Problem gelöst hast, ich war sicher, daß Du es tun würdest.
Herzlich und mit einem Kuß
Deine Tochter Lilian."
Das Buch Tod in Sils Maria finde ich übersichtlich und leicht verständlich. Doch es handelt immer vom gleichen: Mord
Insgesamt ein mittelmäßiges Buch.
Der Autor Ulrich Knellwolf, 1942 geboren, in Zürich und Olten aufgewachsen, studierte nach der Matur an der Kantonsschule Solothurn evangelische Theologie in Basel, Bonn und Zürich und war Pfarrer in Urnäsch, Zollikon und an der Kirche zu Predigern in Zürich. Seit 1996 ist er teilzeitlich tätig bei der Stiftung Diakoniewerk Neumünster, Zollikerberg; daneben freischaffend. Er ist verheiratet mit Elsbet Knellwolf-Pfister.
1990 Promotion an der Universität Zürich mit der Dissertation «Gleichnis und allgemeines Priestertum. Zum Verhältnis von Predigtamt und erzählendem Werk bei Jeremias Gotthelf (Theologischer Verlag Zürich, 1990).
Literarische Veröffentlichungen:
Zwinglis Nacht, Hörspiel 1986.
Ein roter Teppich für den Messias, Weihnachtsgeschichten, TVZ 1989.
Roma Termini, Kriminalroman, Arche 1992, Fischer Tagebuch 1994.
Tod in Sils Maria, 13 üble Geschichten, Arche 1993, Fischer Taschenbuch 1996.
Klassentreffen, Arche 1995.
Adam, Eva & Konsorten, 16 biblische Kriminalfälle, Jordan Oktober 1996.
Schönes Sechseläuten, Kriminalroman, Arche 1997,
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