Bilder von Goethe bzw. Folien mit Bildern
Wir möchten heute über "Götz von Berlichingen" von Johann Wolfgang von Goethe sprechen. Es ist ein Drama über einen Raubritter, der Selbstjustiz verübt.
Goethe wurde am 28. August 1749 als Sohn des Juristen Johann Caspar Goethe und seiner Frau Katharina Elisabeth in Frankfurt am Main geboren. Goethe wuchs in einem vermögenden und kultivierten Elternhaus auf und erhielt Privatunterricht von Hauslehrern. In seiner Jugend wurde er Augenzeuge bedeutender historischer Ereignisse, wie der Unruhen des Siebenjährigen Krieges. Bereits in frühen Jahren traten die intellektuellen, dichterischen und schauspielerischen Begabungen Goethes hervor, der jedoch auf Wunsch des Vaters die juristische Laufbahn einschlug und 1765 bis 1768 in Leipzig Rechtswissenschaften studierte. In philosophischen und literaturgeschichtlichen Vorlesungen (u. a. bei Gottsched) kam er außerdem mit Gedankengut und Poetik der Aufklärung und Empfindsamkeit (Lessing) in Berührung.Im August 1771 eröffnete Goethe eine Kanzlei in Frankfurt, beschränkte jedoch bewußt seine juristischen Geschäfte, um Zeit für die Vollendung der in Straßburg begonnenen dichterischen Versuche zu gewinnen, darunter die Urfassung des Götz-Dramas .
1775 übersiedelte Goethe nach Weimar. Die sächsische Residenzstadt genoß damals bereits einen Ruf als "Musenhof", an dem die bedeutende Persönlichkeiten des deutschen Geisteslebens vereint waren.
Mitte 1794 traf Goethe auf Schiller. In der Zusammenarbeit der beiden Dichter entwickelte sich der an Antike und Renaissance orientierte Stil der "Weimarer Klassik", wobei Goethe die Objektivität der wissenschaftlichen Naturbetrachtung einbrachte, Schiller dagegen die kritische Sittlichkeitslehre Kants. Ausführlich befaßten sich beide mit der Theorie der literarischen Gattungen, u. a. mit der Ballade. Trotz des intensiver werdenden Gedankenaustausches mit dem Kreis der Jenaer Romantiker blieb Schiller die wichtigste Bezugsperson, und sein Tod im Mai 1805 bedeutete eine schmerzliche Zäsur im Leben Goethes. Der umfangreiche Briefwechsel der beiden Weggenossen bezeugt die Intensität der geistigen Beziehung und des freundschaftlichen Verhältnisses und zählt zu den eindrucksvollsten Zeugnissen dieser Art in der deutschen Literatur. Im Epilog zu Schillers Glocke (1805) setzte Goethe dem Verstorbenen ein einfühlsames literarisches Denkmal.
Goethe starb am 22. März 1832 in seinem Haus am Frauenplan und wurde an der Seite Schillers in der Weimarer Fürstengruft beigesetzt.
Gottfried von Berlichingen war in Wirklichkeit ein Reichsritter der von 1480 bis 1562 lebte. Berlichingen wurde in Jagsthausen bei Heilbronn geboren. Im Landshuter Erbfolgekrieg verlor er 1504 die rechte Hand, die er durch eine kunstvolle eiserne Prothese ersetzen ließ. Er war an großen Fehden gegen die Städte Nürnberg und Köln und den Bischof von Würzburg beteiligt und wurde zweimal, 1512 und 1518, geächtet. Im Dienst Herzog Ulrichs von Württemberg kämpfte er gegen den Schwäbischen Bund, wurde 1519 gefangengenommen und blieb bis 1522 in Heilbronn inhaftiert. Im Bauernkrieg übernahm Berlichingen 1525 erzwungenermaßen die Führung der fränkischen Bauern, ließ jedoch seinen Trupp vor der entscheidenden Schlacht im Stich. 1542 focht er für Kaiser Karl V. gegen die Türken und 1544 gegen Frankreich. Berlichingen starb auf Burg Hornberg bei Neckarzimmern. Seine Lebenserinnerungen, die 1731 herausgegeben wurden, dienten Goethe als Quelle.
Es spielt in Süddeutschland in der ersten Hälfte des 16. Jahrhundert
Uraufgeführt wurde es1774 in Berlin
Es existieren mehrere Fassungen, mit zum Teil sehr unterschiedlichen Schauplätzen.
Die erste Fassung schrieb Goethe 1771 innerhalb von 6 Wochen. Die Handschrift ist erhalten, der erste Druck erfolgte erst 1832 bei Goethes Tod. In der Umarbeitung von 1773 hat Goethe einzelne Szenen in den ersten vier Akten geändert, der fünfte Akt wurde tiefgreifend geändert, viele Schauplätze wurden gestrichen.
1804 nahm Goethe eine Umarbeitung des Götz für die Weimarer Bühne vor, deren Uraufführung jedoch 6 Stunden dauerte, daraufhin nahm er einige Kürzungen vor.
In diesem Stück treten für die damalige Zeit verhältnismäßig viele Personen auf.
Die wichtigsten sind:
Götz von Berlichingen: ist der oben erwähnte Raubritter
Elisabeth seine Frau: dient im Stück nur als Stellvertreterin für Götzes Ehefrauen
Karl sein Söhnchen: verkörpert seine 10 Kinder
Bischof von Bamberg, Abt von Fulda: Sie sind in dem Stück Repräsentanten der Reichsfürsten, die allein am Ausbau ihrer Territorien interessiert sind, ihr geistlicher Rang ist dabei unwichtig
Weislingen: ist ein Repräsentant der Reichsritter, die ohne Rücksicht auf ihre reichsunmittellbare Stellung sich in den Dienst der Reichsfürsten stellen
Hans von Selbitz: Ein Freund und Verbündeter von Götz, er existierte wirklich. Er ist ein Vertreter des Unabhängigkeitsideals der Reichsritter wie auch Götz
Franz von Sickingen: ist im Drama Götz Schwager. Er will tiefgreifende Anderungen in seinem Stand erzwingen.
Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand (er trägt eine Prothese weil seine Hand im Kampf abgeschlagen wurde) liegt mit dem Bischof von Bamberg in Fehde. Wie man zu Anfangs erfährt sind die Bauern und auch einfache Klosterbrüder auf der Seite von Götz und gegen den Bischof, der nur seinen Einfluß vergrößern will. Weislingen, der an den Hof des Bischofs kommen soll weil er Einfluß beim Kaiser hat, wird von Götz auf dessen Burg Jagsthausen entführt. Weislingen war früher ein Freund von Götz, er ist nun aber ein Untergebener des Bischofs von Bamberg, während Götz auf seine Unabhängigkeit besteht, sich aber nur als Raubritter am Leben erhalten kann. Götz will Weislingen zu seiner rechten Hand machen. [FP1] Weislingen verliebt sich in Maria, Götzes Schwester, die beiden verloben sich, er verspricht Götz zu helfen.
Franz, Weislingens Knappe, erzählt ihm aber von der Schönheit der Adelheid von Walldorf; um ihn so zu überreden wieder an den Hof zu kommen; er bringt ihn auch dazu an seinem Entschluß zu zweifeln.
Der Bischof will Weislingen zurück an seinen Hof haben und beauftragt Liebetraut ihn zu holen. Liebetraut benutzt Adelheids Schönheit als Lockvogel und bringt Weislingen so dazu zum Bischof zurückzukehren.
Götz und Hans von Selbitz, der nur ein Bein hat, haben inzwischen mit den Nürnbergern eine Fehde angefangen. Als sie erfahren, daß Weislingen mit Liebetraut zum Bischof geritten ist, schicken sie den verkleideten Georg zu ihnen, um zu erfahren, ob Weislingen seine Versprechen halten würde.
Der Bischof kann Weislingen nicht überreden zu bleiben, aber als Weislingen Adelheid besucht, bringt diese ihn dazu zu bleiben. Sie verspricht Weislingen, ihn zu heiraten, wenn er sich beim Kaiser dafür einsetzt, daß sie ihre Güter wieder zurückbekommt[FP2] . Weislingen ist von ihrer Schönheit geblendet und denkt nicht mehr daran Götz zu helfen.
Georg berichtet Götz, daß Weislingen bundbrüchig geworden ist und Maria nicht heiraten wird. Es kommt zum Kampf zwischen Götz und den Nürnbergern.
Die Nürnberger Kaufleute beschweren sich beim Kaiser über Götz und seine Überfälle. Der Kaiser beschließt auf Weislingens Anraten, Götz und seine Kumpane gefangen nehmen und Urfehde (ein Schwur, keine Fehden mehr zu führen) schwören zu lassen.
Sickingen verlobt sich mit der von Weislingen sitzengelassenen Maria, sie heiraten auf Jagsthausen. Da über Götz das Todesurteil verhängt wurde, befiehlt er Sickingen und Maria die Burg zu verlassen.
Es kommt zur Schlacht zwischen Götzes Reitern und denen des Kaisers, in deren Verlauf Selbitz zu Götz stößt und ihm hilft - Götz gewinnt anfangs doch schließlich wird Jagsthausen belagert. Die Belagerer verlangen, daß er sich ergibt, doch Götz weigert sich, sich als Räuber hinzustellen. [FP3] Nach längerer Belagerung ziehen die Kaiserlichen Ritter vermeintlich ab, als Götz aber fort reiten will, wird er gefangengenommen.
In Heibronn soll Götz nun Urfehde schwören. Er will dies zwar tun, möchte aber zuerst etwas über den Verbleib seiner Gesellen erfahren. Als man ihm nichts sagt, wird er zornig. Als er den Text des Schwurs hört: ".da ich mich neulich gegen Kaiser und Reich rebellischerweise aufgelehnt" weigert er sich zu schwören, da er kein Rebell sei. Bürger wollen ihn festsetzen, aber er kann sich zur Wehr setzen. Als er kurz vor dem Zusammenbruch steht, meldet man, daß Sickingen mit 200 Reitern im Anmarsch ist. Die Bürger flehen Götz um Gnade an. Dieser läßt Sickingen ausrichten, die Stadt zu besetzen. Götz will nur ritterliches Gefängnis doch Sickingen will mehr erreichen, Götz soll wieder auf seiner Burg wohnen dürfen[FP4]
Adelheid und Weislingen sind inzwischen verheiratet, aber Franz, Weislingens Knappe, hat sich in sie verliebt, er hofft sie erobern zu können.
Götz lebt wieder auf seiner Burg und schreibt seine Lebensgeschichte, seine Knappen gehen jagen und berichten ihm vom Bauernaufstand.
Der Bauernaufstand ist inzwischen in vollem Gange, die Bauern ziehen plündernd und brandschatzend durchs Land. Sie wollen einen neuen Anführer - Götz. Götz weigert sich zuerst sein Wort - nicht mehr zu kämpfen - zu brechen, aber die Bauern drohen ihm, seine Burg zu zerstören und ihn zu töten. Schließlich willigt er ein, vier Wochen ihr Anführer zu sein. Weislingen will Adelheid zwingen, den Hof zu verlassen und auf seine Burg zu ziehen. Sie weigert sich aber und bringt Franz dazu, Weislingen zu vergiften. Die Bauern befolgen die Anweisungen von Götz nicht, und brennen weiterhin Dörfer ab, Götz will sich beschweren, doch man warnt ihn, daß er ermordet werden könnte. Die Bauern werden gefangengenommen, Götz muß vor Weislingen und seinen Reitern flüchten, er wird verwundet und schließlich gefangen.
Maria besucht Weislingen, sie überredet ihn das Todesurteil Götzes zu zerreißen. Franz vergiftet Weislingen, er stirbt in den Armen Marias. Franz begeht Selbstmord indem er aus dem Fenster springt, Adelheid wird von einem Gericht zum Tode durch Strang und Schwert verurteilt.
Götz sitzt nun in Heilbronn im Turn, Georg ist tot, er weiß aber nichts davon; seine Frau Elisabeth besucht ihn, sie gehen in den Garten, er erfährt daß Georg einen Heldentod gestorben ist, er stirbt mit den Worten "Freiheit, Freiheit".[FP5]
Goethes Dramenfigur Götz von Berlichingen ist ein "Selbsthelfer", der kraftvoll, selbstbewußt und trotzig seine Rechte verteidigt, die ihm die Gesellschaft verweigert. Er will aus sich heraus politische, gesellschaftliche und konventionelle Grenzen sprengen, geht dabei aber unter.
Mit Götz stirbt ein ganzes Zeitalter, der fürstliche Absolutismus; die moderne bürokratische Herrschaft der Territorialfürsten, also die "neue Zeit", ist nicht aufzuhalten.
Inhaltlich stehen zwei Rechtssysteme gegenüber, das Lehensrecht der alten Zeit, aufgebaut auf wechselseitiger Treueverpflichtung, das Götz repräsentiert, und das neue römische Recht, ein Untertanenrecht, das auf Befehl und Gehorsam aufgebaut ist.
Ich hoffe, unser Referat hat euch gefallen.
Götz
von Berlichingen
mit der eisernen Hand
Ein Schauspiel in fünf Akten von J. W. von Goethe
Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832), Dichter, Kritiker und Naturforscher. Goethe ist die bis heute bedeutendste Gestalt der deutschen Literatur, die nicht nur innerhalb ihrer Epoche von großem Einfluß war und ihr den Namen gab (Goethezeit), sondern darüber hinaus für folgende Generationen zum Inbegriff deutscher Geistigkeit wurde.
Goethe dramatisierte die Geschichte Gottfriedens von Berlichingen mit der eisernen Hand.
Entstanden
1771-73
Erstausgabe der Originalversion 1832, der 2. Fassung 1773
Uraufführung (2. Fassung): 12.4.1774 in Berlin
Personen
Kaiser Maximilian
Götz von Berlichingen
Elisabeth, seine Frau
Maria, seine Schwester
Karl, sein Söhnchen
Georg, sein Bube (Knappe)
Bischof von Bamberg
Weislingen
Adelheid von Walldorf
Liebetraut (die letzten drei gehören zum Hofe des Bischofs)
Abt von Fulda
Olearius, Doktor beider Rechte
Bruder Martin
Hans von Selbitz
Franz von Sickingen
Lerse
Franz, Weislingens Bube
Kammerfräulein der Adelheid
Metzler, Sievers, Link, Kohl, Wild (diese fünf sind Anführer der rebellischen Bauern)
Max Stumpf, pfalzgräflicher Diener
Hoffrauen und Hofleute am Bambergischen Hofe
Kaiserliche Räte Ratsherren von Heilbronn
Richter des heimlichen Gerichts
Zwei Nümberger Kaufleute
Ein Unbekannter
Brautvater und Bräutigam (Bauern)
Berlichingsche, Weislingsche und Bambergische Reiter
Hauptleute, Offiziere und Knechte von der Reichsarmee
Schenkwirt, Gerichtsdiener
Heilbronner Bürger
Stadtwache
Gefängniswärter
Bauern
Zigeunerhauptmann
Zigeuner und Zigeunerinnen
Inhaltsangabe
Ort und Zeit: Süddeutschland, erste Hälfte des 16. Jahrhunderts
Götz von Berlichingen (er trägt statt einer im Kampf eingebüßten Hand eine eiserne Faust) und der Bischof von Bamberg liegen in Fehde; die aufrührerischen Bauern stehen auf der Seite des Ritters. Es gelingt Götz, Weislingen, einen mächtigen Günstling des Bischofs (zugleich des Ritters früherer Freund), in seine Gewalt zu bringen. Er nimmt ihn mit auf seine Burg, wirft ihm vor, daß er lieber Pfaffenknecht als freier Ritter sein wolle. Weislingen kommt zur Einsicht, und Götz verlobt ihn mit seiner Schwester Maria. Auch Götzens edle Hausfrau Elisabeth begünstigt den Bund. Doch Weislingen wird schon wieder wankend, als sein aus Bamberg kommender Knappe Franz ihm in glühenden Farben die Schönheit Adelheids von Walldorf malt, die inzwischen an den Bischofshof gekommen ist.
Liebetraut, ein Vertrauter des Bischofs, erbietet sich, Weislingen nach Bamberg zu locken. Es gelingt ihm, und, wie vorausgesehen, verfällt Weislingen der schönen Adelheid. Im Grunde spielt sie nur mit ihm, sagt ihm aber ihre Hand zu, wenn er beim Kaiser für die gemeinsame Sache eintrete. Götz hat seinen jungen Knappen Georg verkleidet nach Bamberg geschickt und erfährt Weislingens Treubruch. Er selbst steht mit dem einbeinigen Selbitz in Fehde gegen die Nürnberger.
Auf die Beschwerde Nürnberger Kaufleute, die Götz überfallen hat, wird der Ritter mit der eisernen Hand in die Reichsacht erklärt. Zwischen Adelheid und Weislingens Knappen Franz entspinnt sich eine Liebelei. Inzwischen ist Götz nach anfänglichen Kampferfolgen auf seine Burg Jaxthausen zurückgedrängt worden. Franz von Sickingen wirbt um die von Weislingen schmählich verlassene Maria und wird mit dieser auf Jaxthausen getraut. Dann aber verlassen die beiden auf Götzens Verlangen die Burg. Elisabeth bleibt bei ihrem Mann. Ein Trompeter der Belagerer fordert im Namen seines Hauptmanns, Götz solle sich ergeben. Hier die Antwort Götzens, die bekannter ist als das Stück selbst: »Mich ergeben! Auf Gnad und Ungnad! Mit wem redet ihr! Bin ich ein Räuber! Sag deinem Hauptmann: Vor Ihro Kaiserliche Majestät hab ich, wie immer, schuldigen Respekt. Er aber, sag's ihm, er kann mich « (schmeißt das Fenster zu.) Es steht schlecht um die Belagerten. Endlich gewährt man ihnen freien Abzug, hält aber die Zusage nicht.
In Heilbronn soll der festgesetzte Götz Urfehde schwören. Er ist bereit, wird jedoch zornig, weil man ihm nichts über seine Kampfgenossen mitteilt. Als der Text des Schwurs ihn als Rebellen gegen Kaiser und Reich bezeichnet, fährt er vollends auf: das beschwört er nicht. Als Bewaffnete den Tobenden fest nehmen wollen, jagt sie der Eisenfäustige zurück. In höchster Not kommt Schwager Sickingen mit zweihundert Reitern. Vor seinem Zorn weichen die Heilbronner Bürger. Götz wünscht ritterliches Gefängnis, aber Sickingen, der auf sein gutes Verhältnis mit dem Kaiser baut, verlangt mehr. Götz zieht sich auf seine Burg zurück, wird Ruhe halten und warten. Seine Knappen Georg und Lerse jagen, er selbst schreibt, um über die Untätigkeit hinwegzukommen, seine Lebensgeschichte. Weislingen und Adelheid haben die Ehe vollzogen; doch ihre Pläne haben sich noch nicht verwirklichen lassen. Der feurige Knappe Franz sieht sich dicht vor dem Ziel seiner Wünsche bei Adelheid.
Der Bauernkrieg mit all seinen Schrecken ist entbrannt; Götz ist Führer der Rebellen. Weislingen will Adelheid zur Abreise zwingen; doch sie fügt sich nicht, sondern stiftet den verliebten Franz an, ihren Gemahl zu vergiften. Tief erschüttert ist der todkranke Weislingen durch den Besuch der von ihm verlassenen Maria. Er rafft sich auf, vernichtet das Todesurteil gegen Götz und stirbt. Franz bereut die Untat an seinem Herrn und stürzt sich aus dem Fenster. Adelheid wird durch das Gericht wegen Ehebruchs und Anstiftung zum Mord zum Tode verurteilt. Inzwischen wurde Götz, dem die Führung der aufständischen Bauern aus den Händen geglitten war, im Felde besiegt und gefangen. Völlig gebrochen sitzt er zu Heilbronn im Gefängnisturm. Auch Elisabeth kann den geschlagenen Mann nicht aufrichten. Sie, Maria und Lerse stehen um ihn, während er stirbt. »Freiheit! Freiheit! « sind seine letzen Worte.
Deutung
Goethes Dramenfigur Götz von Berlichingen ist ein "Selbsthelfer", der kraftvoll, selbstbewußt und trotzig seine Rechte verteidigt, die ihm die Gesellschaft verweigert. Er will aus sich heraus politische, gesellschaftliche und konventionelle Grenzen sprengen, geht dabei aber unter.
[FP1] Leseprobe: Gespräch zwischen Weislingen und Götz 22-1 bis 23-12
[FP2] Leseprobe: Gespräch zwischen Weislingen und Adelheid 50-29 bis 51-37
[FP3] Leseprobe: Gespräch zwischen Götz und dem Trompeter 72-20 bis 73-3
[FP4] Leseprobe: Gespräch zwischen Götz und Sickingen 85-1 bis 86-30
[FP5] Leseprobe: letztes Gespräch
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