1984
von George Orwell
Autor:
Eric Arthur Blair wurde am 26.6.1903 in Mothihari/Bengalen (Indien) geboren, George Orwell ist sein Pseudonym. Nach seiner Ausbildung an der Eliteschule Eton trat er 1922 in die indische Miltärpolizei ein, doch schon 5 Jahre später kündigte er aus Protest gegen die Unmenschlichkeit der britischen Kolonialherschaft.Die nächsten 2 Jahre lebte er in Paris und betätigte sich als Tellerwäscher. Dann ging er als Lehrer nach England und arbeitete dort schon bald als Buchhandelsgehilfe. 1937 kämpfte er in Spanien für die Republikaner und wurde verwundet. Während des 2. Weltkrieges arbeitet er für die BBC. Dort wurde er Korrespondent und resite nach Deutschland und Frankreich. Als er von den Ausschreitungen während der Stalinzeit erfuhr, distanzierte er sich vom Kommunismus und trat in die englische Labour Partei ein.
Sein ganzes Leben litt er unter Tuberkulose, drei Jahre vor seinem Tod wanderte er auf die Hebriden aus, deren raues Klima eigentlich Gift für ihn waren. Dort schloß er das Buch 1984 ab. George Orwell starb 1950.
Orwell hat ein umfangreiches Werk hinterlassen, unter anderem 1984, Farm der Tiere und Tage in Burma.
Inhalt:
Orwell beschreibt einen totalitären Staat, in dem die Menschenrechte unvorstellbar eingschränkt werden. An der Spitze steht ein fiktiver Führer mit dem Namen 'Großer Bruder', dessen Bilder an jeder Strassenecke hängen. Die Bevöllkerung ist in 3 Schichten eingeteilt, die Proles, die ca. 80% der Bevölkeung stellen, den äußeren Parteimitgliedern (ca. 15%) sowie den inneren Mitgliedern. Die äußeren Parteimitglieder werden ständig von den inneren Überwacht, in jeder Wohnung existiert ein Teleschirm, der sowohl als Fernseher wie auch als Kamera fungiert und sich nicht abstellen läßt. Dadurch wird eine komplette Überwachung der inneren Parteimitglieder ermöglicht, die Proles sind von dieser Überwachung ausgenommen, da sie durch ständige Arbeit und große Armut dumm gehalten werden, und deshalb keine Intelligenz entwickeln können, die nötig wäre, um sich gegen die Partei zu formieren. Um diese Taten zu rechtfertigen, führen sie ständig einen sinnlosen Krieg gegen die drei anderen Supermächte der Erde, den sie aber gar nicht gewinnen können und wollen.
Will Smith, der Held der Geschichte, arbeitet im Ministerium für Wahrheit, das sich mit der Fälschung von Zeitungen und Büchern beschäftigt, die nicht mehr den Interessen der Partei entsprechen. Doch Will fängt an, sich mehr Freiheit zu wünschen und beginnt ein Tagebuch zu schreiben, indem er die Partei ihrer Verbrechen beschuldigt. Da dieses Gedankendelikt gegen die Partei unter Todesstrafe stehen, muss er dies heimlich tun. Schon bald trifft er auf Julia, die ähnliche Ansichten hat wie er und die beiden verlieben sich. Obwohl die Liebe verboten ist und der Geschlechtsverkehr nur als Mittel zum Zweck benutzt wird, treffen sich die beiden und schlafen mehrmals miteinander. Doch sie wissen, daß diese Partnerschaft auf keinen Fall lange gutgehen kann und so suchen sie Kontakt zu der Untergrundbewegung 'Die Bruderschaft'. Ihr Kontaktmann erweist sich allerdings als Mitglied der Gedankenpolizei und so werden die beiden gefoltert und gedemütigt, bis sie der Partei völlig loyal gegenüberstehen und sich sogar selbst verraten. Da von ihnen jetzt keine Gefahr mehr ausgeht, werden sie freigelassen.
1984 ist 1949 erschienen.
Stil:
Das Buch ist in der Erzählform geschrieben, es beschreibt aber die ganze Zeit nur eine Person und seine Ansichten. Es besteht aus 3 Teilen.
Kritik:
Es wird sehr gut dargestellt, was passieren kann, wenn eine Regierung zu viel Macht erhält, und wie einfach es ist, Menschen durch die Anwendung von Gewalt gefügig zu machen. Nach dem etwas langwierigen Start ist es sehr spannend geschrieben, der Leser fiebert immer mit dem Helden und es fällt schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Man sollte das Buch allerdings nicht zur Entspannung lesen, da es sehr depressiv ist, was wohl an der ausweglosen Situation, in der sich der Autor während des Schreibens befand, liegt.
Der Autor versteht es sehr gut die ausweglose Situation der Menschen darzustellen, indem er immer wieder Einzelschicksale herausgreift und etwas genauer beschreibt.
Insgesamt ist das Buch auf jeden Fall zu empfehlen, da man es keinesfalls als reine Fiktion darstellen kann, immerhin sind ähnliche Methoden schon angewandt worden, z. B. in der DDR, und werden sogar teilweise noch angewandt.
Rezeption:
Obwohl 1984 eine sehr grosse Resonanz in der Öffentlichkeit fand, schätzen Kritiker eher seine anderen Texte. Über 1984 gibt es geteilte Meinungen, einige bezeichnen den Roman als in mancher Hinsicht mittelmäßig, andere, z. B. Arthur Koestler, nennen den Autor ein Genie, ebenbürtig mit Swift und Kafka.
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