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Brecht -Mutter Courage und ihre Kinder


"Mutter Courage und ihre Kinder"


Bertolt Brecht wurde am 10. Februar 1898 in Augsburg als Sohn eines Angestellten, der später zum Direktor einer Papierfabrik aufgestiegen ist, geboren und starb am 14. August 1956 in Berlin. Er studierte Literatur und Philosophie, später Medizin. Er wurde Dramaturg und Regisseur in München. Von 1924-26 war Brecht dramaturgischer Mitarbeiter am Deutschen Theater bei Max-Reinhardt. 1933 ging er ins Exil nach Österreich, später Schweiz, Frankreich, Dänemark, 1941 Finnland, Sowjetunion und USA. 1947 kehrte er nach Europa zurück. Er gründete 1948 das Berliner Ensemble in Berlin. 1950 erhielt Brecht die österreichische Staatsbürgerschaft.

Weitere Werke sind "Die heilige Johanna der Schlachthöfe", "Herr Puntila und sein Knecht Matti", "Der gute Mensch von Sezuan, "Das Leben des Galilei" und "Der kaukasische Kreidekreis" außerdem "Die Dreigroschenoper". In "Mutter Courage und ihre Kinder" geht es um eine Frau, die im 30-jährigen Krieg ihre drei Kinder nur mit Hilfe des Krieges versorgen kann, und gleichzeitig eines nach dem anderen verliert.




Anna Fierling, auch Mutter Courage genannt, zieht mit ihrem Markwagen, ihren beiden Söhnen, dem mutigen Eilif, dem ehrlichen, aber dummen Schweizerkas und ihrer stummen Tochter Kattrin durch das Land.

In Südschweden wird Eilif von einem Feldwebel für den Krieg geworben. Die sehr pessimistisch eingestellte Mutter Courage sagt dem Feldwebel den Tod voraus, aber auch , daß ihre eigenen Kinder den Tod finden werden. Zwei Jahre später sieht sie ihren Sohn Eilif als Held in Polen wieder. Seine Heldentat, er hat einem Bauern sein Vieh gestohlen, quittiert sie mit einer Ohrfeige. Gemeinsam mit einem finnischen Regiment gerät Mutter Courage in Gefangenschaft der Katholiken. Als Schweizerkas die Regimentskassa in Sicherheit bringen will, wird  er ertappt, was eine Verurteilung vor dem Feldgericht zur Folge hat. Um ihn auslösen zu können, verpfändet Mutter Courage ihren Wagen, doch sie feilscht so lange, bis Schweizerkas erschossen wird. Als ihre Ware mutwillig zerstört wird, möchte sie sich beim Rittmeister beschweren, doch sie besinnt sich, denn es ist ihrer Meinung nach besser, im Krieg Handel zu treiben als Gerechtigkeit zu suchen. Ein protestantischer Feldprediger hilft ihr sich dem Heer der Katholischen anzuschließen. Der Feldprediger macht ihr auch Heiratsanträge, die sie jedoch ablehnt, da der Frieden näherrückt, und dies eine schlechte Zeit zum Heiraten für Mutter Courage ist. Aufgrund eines Überfalls auf Kattrin wechselt Mutter Courage die Front, aber durch den Tod König Gustavs ist der Frieden unaufhaltbar. Eilif wird zum Tode verurteilt, weil er eine Bauersfrau umgebracht hat. Vier Jahre vergehen. Ein paar kaiserliche Soldaten zwingen einen Bauern, ihnen einen Schleichweg in die Stadt Halle zu zeigen, da sie Halle stürmen wollen. Kattrin belauscht das Gespräch, steigt auf das Dach des Hauses und trommelt die Bewohner der Stadt wach, um sie zu warnen. Sie schafft es auch, wird jedoch von einem Soldaten vom Dach heruntergeschossen. Mutter Courage zieht mit ihrem Wagen alleine weiter. Sie hat alle drei Kinder verloren, und geht trotzdem ihrer alten Arbeit nach.


Eilif: Eilif ist der ältere und tapfere Sohn. Er stirbt, weil er sich selbst treu bleibt und so im Sinne seiner Mutter handelt. Im Krieg ist er der große Held, weil er brutal die Bauern erschlägt und ihnen das Vieh raubt. Er wird für seine Tat ausgezeichnet. Im Frieden tut er das gleiche, aber nun ist es ein Verbrechen, und er wird erschossen. Eilif wird hingerichtet, weil er sich nicht den gegebenen Umständen anpassen kann, und nicht gelernt hat, sich im frieden anders zu verhalten, als im Krieg.

Schweizerkas: Schweizerkas ist so ehrlich, daß er die Regimentskassa auch dann nicht an den Feind ausliefern will, als sein Leben bedroht wird. Er hat dabei nicht den eigenen Vorteil im Sinn, sondern handelt nur ehrlich, so wie es ihm seine Mutter gelehrt hat. Auch er kann nicht einschätzen, wann eine Grenze erreicht ist, und man sich anders verhalten muß als sonst.


Kattrin: Kattrin liegt Mutter Courage besonders am Herzen, doch die häßliche Wunde wird Kattrin zugefügt, als sie für ihre Mutter Waren abholt. Kattrin versucht mit Trommelschlägen die Bürger der Stadt Halle vor dem bevorstehenden Überraschungsangriff zu warnen. Diese völlig selbstlose Tat kostet Kattrin das Leben. Die Bauern, auf dessen Dach Kattrin trommelt, wollen sich heraushalten, auch wenn Mitmenschen dabei ums Leben kommen.


Mutter Courage will ihre Kinder aus dem Krieg heraushalten, als sie jedoch einem Feldwebel eine Schnalle verkaufen will, wirbt ein anderer Werber ihren Sohn Eilif an. Hier zeigt sich ein Widerspruch zwischen Mutter und Händlerin. Sie stellt die Interessen der Händlerin über die Mutter. Ihr Programm, sich aus dem Krieg rauszuhalten und vom Krieg zu verdienen, kann sie nicht verwirklichen, sie muß dem Krieg auch etwas geben. Das Verhältnis der Courage zum Krieg überwiegt eher auf der händlerischen Seite. Sie muß den Krieg also bejahen, um weiterhin Geld verdienen zu können. Während andere sich über den Frieden freuen, bedeutet er für sie den Untergang. So wie sie auch ihren ersten Sohn während eines Handels verloren hat, so verliert sie auch ihren 2. Sohn Schweizerkas. Sie ist zu spät dazu bereit gewesen, ihren Wagen für das Leben ihres Sohnes einzutauschen. Sie stellt wieder ihr wirtschaftliches Interesse vor das Leben ihrer Kinder und verliert schlußendlich alle.

Brecht will auffordern, sich entweder für oder gegen den Krieg zu bekennen. Man kann nicht nur nutzen aus dem Krieg ziehen, denn er ist immer mit Tod, Verlust und Zerstörung verbunden.






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