"Der Turmbau zu Babel" von Pieter Bruegel
Pieter Brügel der Altere wurde um ca. 1500 geboren, verbrachte einen Großteil seines Lebens in Antwerpen, damals Antorff, und starb im Jahr 1569. Durch seine Bilder kam er an Geld und Macht und so fand man damals bei sehr Angesehenen Leuten Bilder von Bruegel.
Gott strafte die Menschen drei Mal: das erste Mal verwies er Adam und Eva aus dem Paradies, die Sintflut war das zweite Schicksal und als sich die Menschen wieder zu weit über die Grenzen wagten, nämlich mit dem Turmbau zu Babel, ließ er sie alle verschiedene Sprachen sprechen.
Bruegel malte dieses Bild im Jahr 1563 in Antorff, das damals einen solch gewaltigen Zustrom von Menschen und einen solchen Bauboom erlebte wie selten eine Stadt. Dieser Aufschwung eines kleinen Hafen zur vollsten Stadt Europas ist durch die neuen Seewege, nach Amerika und Asien, zu erklären.
Bruegel malte viele Bilder vom Turmbau, zwei sind heute noch erhalten, dieses hängt im Kunsthistorischen Museum und ist 114x155 groß.
Den Turmbau zu Babel soll König Nimrod befohlen haben, ein Urenkel Noahs, den Bruegel im Vordergrund mit Zepter und Krone darstellt und Steinmetze, die sich vor ihm auf die Knie werfen.
Er malte einen mächtigen Kran, der durch Treten von Menschen in einer Trommel, das Vielfache des eigenen Körpergewichts hochziehen konnte.
Auf einer anderen Rampe zeichnete er noch einen weiteren Tretkran und mehrere Winden. Er war sehr genau bei der Wiedergabe technischer Geräte. Bruegel versah seinen Turm nicht mit Gerüsten, sondern mit Rampen. Die Anlage der Innengänge, Bögen und Stufen erinnert ein wenig an das Kolosseum und die Engelsburg in Rom. Auf den Rampen, die spiralförmig zur Spitze führen, sind einige Hütten errichtet, in denen gegessen und das Werkzeug aufbewahrt wurde.
Alles, was die Zeitgenossen des Malers auf dem Gemälde sahen, kannten sie aus ihrer Umwelt, mit zwei Ausnahmen: den über die Wolken hinausragenden Turm und den Steinmetz, der nach orientalischer Manier vor dem König auf den Knien liegt.
Den Turmbau von Babel zu malen wurde im 16. und 17. Jahrhundert geradezu Mode.
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