Vektorrechnung unter besonderer Berücksichtigung der Darstellungsmöglichkeiten eines Computer-Algebrasystems
Grundlagen der Vektorrechnung - Projektion? VEKTORPFEILE!!
Beweise, Formeln
Vorgangsweise bei Erstellung eines Moduls - Struktogramm
Vektorrechnung am Dreieck
R2 - Modul
R3 - Modul + Isometrics
Bsps + Tests
Grundlagen der Vektorrechnung:
Definition eines Vektors (Pfeils):
Die Menge aller Pfeile mit derselben Richtung, derselben Orientierung und derselben Länge bildet einen Vektor der Ebene bzw. des Raumes.
Geht ein Vektor von einem Punkt aus, so ist seine Position im Koordinatensystem eindeutig festgelegt.
Grundbegriffe:
Ein Vektor wird durch ein Tupel definiert
Ein Tupel ist die geordnete Zusammenfassung von Zahlen, die eine fixe Reihenfolge besitzen. Jede Zahl steht für die Ausdehnung des Vektors in die jeweilige Richtung.
z.B. Die erste Zahl gibt die Ausdehnung Vektors auf der x-Achse des Koordinatensystems an.
n-Tupel: geordnete Zusammenfassung von n-Zahlen
Paar: zweidimensionaler Vektor, auf einer Ebene
Tripel: dreidimensionaler Vektor, im Raum
links ist ein zweidimensionaler Vektor zu
sehen Sein 2-Tupel oder Paar hat folgende Form: x gibt seine
Ausdehnung auf der x-Achse an und
y die auf der y-Achse.
y
x
Rechenregeln:
*) Addition / Subtraktion *)
Multiplikation / Division
Skalares Produkt:
Bezeichnung: "Skalares Produkt der Vektoren A und B."
Das skalare Produkt zweier Vektoren ergibt immer eine Zahl.
Wenn
dann beträgt der Winkel zwischen A und B 90°
Vektorprodukt bzw. Kreuzprodukt:
gesucht: Vektor, der zu und normal ist.
wir definieren und erhalten 2 Gleichungen mit 3 Unbekannten
Herausheben von n1 und t:
Substitution:
Festlegung:
Länge eines Vektors:
Die Länge eines Vektors wird mit Hilfe des Satzes von Pythagoras berechnet.
Der Vektor schließt mit den Achsen ein
rechtwinkeliges Dreieck ein. Der Vektor selbst bildet dabei die
Hypothenuse:
y
x
Winkel zwischen 2 Vektoren:
gesucht: Winkel zwischen den Vektoren und
Dabei
wird der Cosinussatz angewendet.
Behauptung:
Cos-Satz:
Mittelpunkt einer Strecke:
Normalvektorform:
Beweis der Behaupung:
Flächeninhalt eines Dreiecks bzw. Parallelogramms:
trigonometrische Flächenformel:
Vorbedingungen:
*)
*)
Herleitung des Flächeninhaltes:
Einheitsvektor:
Um die Länge eines Vektors auf 1 zu verändern, muß man ihn durch seine
Länge, sprich seinen Betrag, dividieren:
Normalprojektion:
Man projeziert den Vektor b auf den Vektor a und erhält den Vektor b|.
Da man mit den Beträgen der Vektoren
argumentiert, kann man mit der Winkelfunktion COS arbeiten.
Man erhält die Länge von b|.
Will man nun b| als Vektor, muß man mit Hilfe des Einheitsvektors die Länge von a an die
Länge von b| angleichen. Der erhaltene Vektor ist b|:
Parameterdarstellung:
Die Parameterdarstellung hat im
allgemeinen folgende Gestalt:
X stellt die Menge aller Punkte dar, die
von P den t-ten Abstand g haben.
Vektorrechnung im R2 - siehe UVEKTR2.MTH:
a) Die Gerade:
Geraden können in Bezug auf die Vektorrechnung mittels 2er Techniken definiert werden.
Normalvektordarstellung:
hier wird zur Aufstellung der Gerade ein Punkt und ein Vektor normal zur Gerade benötigt. Die Formel hierzu lautet:
Die expandierte Gleichung sieht dann so
aus:
Man kann noch immer die Ausdehnung des Normalvektors ablesen.
Parameterdarstellung:
hier wird zur Aufstellung der Gerade ein
Punkt und deren Richtungsvektor benötigt. Die Formel hierzu lautet:
Der Parameter t definiert die Punkte, die von dem Ausgangspunkt P den t*g-ten Abstand haben. Da t variabel ist, entsteht eine Gerade.
Lagebeziehungen 2er Geraden:
gegeben: 2 Geraden:
Es gibt 3 Möglichkeiten der Lage der Geraden zueinander:
Es existert ein Schnittpunkt:
Sind die Richtungsvektoren g und h linear
unabhängig (l.u.) so existert ein eindeutiges t und s und somit auch ein
Schnittpunkt S. g,h..l.u.
g und h sind parallell:
Sind die Richtungsvektoren g und h linear
abhängig (l.a.) so existert kein eindeutiges t und s und somit auch kein
Schnittpunkt S. g,h..l.a.
Kein Punkt der einen Gerade existert auch
auf der anderen Gerade:
Sind die Richtungsvektoren g und h linear
abhängig (l.a.) so existert kein eindeutiges t und s und somit auch kein
Schnittpunkt S. g,h..l.a.
Jeder Punkt der einen Gerade existert auch
auf der anderen Gerade:
g und h sind ident:
b) Der Kreis:
Der Kreis ist die Menge aller Punkte, die von einem Mittelpunkt M denselben Abstand haben.
Zur Herleitung der Kreisgleichung wird der
Satz von Pythagoras angewandt:
Lagebeziehungen von Kreis und Gerade:
Passante:
Die Gerade hat keinen Kontakt zum Kreis,
es gibt keinen Schnittpunkt.
Die Gerade berührt den Kreis an einem
Punkt. Es existiert ein Schnittpunkt.
Tangente:
Sekante:
Die Gerade berührt den Kreis an zwei
Punkten. Es existieren zwei Schnittpunkte.
Lagebeziehungen 2er Kreise:
k1 und k2 berühren sich nicht:
Der Zentralabstand ist kleiner als die
Summe beider Radien.
k1 und k2 berühren sich von außen:
Der Zentralabstand ist genau so groß wie
die Summe beider Radien.
Der Zentralabstand ist kleiner wie die
Summe beider Radien und größer als die Differenz der Radien.
k1 schneidet k2 und
umgekehrt:
k2 berührt k1 von innen:
Der Zentralabstand ist kleiner wie die
Summe beider Radien und genau so groß wie die Differenz der Radien.
k2 liegt zur Gänze innerhalb von k1, kein Berührungspunkt:
Der Zentralabstand ist kleiner wie die
Summe beider Radien und kleiner als Differenz der Radien.
Die Tangentengleichung:
Bei der Aufstellung der Tangente in
Normalvektorform dient uns der Schnittpunkt mit dem Kreis (S) als Punkt und
der Vektor als Normalvektor ():
c) Berechnungen am Dreieck:
Der Schwerpunkt eines Dreiecks teilt die
Schwerelinien im Verhältnis 2:1. Eine Schwerelinie hat ihren Ursprung am
Seitenhalbierungspunkt einer Seite und ihr Ende am gegenüberliegenden
Eckpunkt.
Schwerpunkt:
Höhenschnittpunkt:
Der Höhenschnittpunkt wird durch den
Schnitt der Höhen gebildet - welch ein Zufall!
Der Schnittpunkt der Winkelsymetralen
bildet den Inkreismittelpunkt.
Inkreismittelpunkt:
Der Schnittpunkt der Seitensymetralen
bildet den Umkreismittelpunkt.
Umkreismittelpunkt:
Ankreismittelpunkt:
Die Schnittpunkte der Normalen der
Winkelsymetralen, die durch die Eckpunkte gehen, bilden 3
Ankreisschnittpunkte. hier ist einer dargestellt.
Der Gergonnesche Punkt entsteht durch das
Schneiden der Geraden die durch die Inkreisberührpunkte und die
gegenüberliegenden Eckpunkte gehen.
Gergonnesche Punkt:
Der Nagelsche Punkt wird durch den
Schnittpunkt der Geraden, die durch die Ankreisberührpunkte und den
gegenüberliegenden Eckpunkt gehen, gebildet.
Nagelsche Punkt:
Eulersche Gerade:
Geht durch den Höhenschnittpunkt, Umkreismittelpunkt und den Schwerpunkt.
Vektorrechnung im R3 - UVEKTR3.MTH:
Im 3-dimensionalen Raum werden Geraden nur mehr in Parameterform dargestellt. Ebenen hingegen in Parameterform und Normalvektorform.
Parameterform einer Ebene:
Die Parameterdarstellung einer Ebene
benötigt 2 Richtungsvektoren (v1,v2) und 2 Parameter (t,s), da sie sich ja
in 2 Richtungen ausdehnt.
a) 3D - Darstellungen - U3D.MTH:
Darstellung einer Ebene im 3D-Fenster von Derive:
Im 3D-Fenster können Ebenen nur in Normalvektorform dargestellt werden. Weiters muß der Term explizit sein d.h. man drückt die z-Koordinate durch die x und die y-Koordinate aus. Im Klartext: Man löst die Gleichung nach z.
Dann kann man die Ebene im 3D-Fenster zeichnen.
Darstellung von Geraden, Vektoren, Ebenen im 2D-Fenster - Isometric(s):
UISOMET.MTH
Zur Verwendung der ISOMETRIC(S) und anderer dazugehöriger Module ist es notwendig das Utility-File GRAPHICS.MTH entweder im Hintergrund (Transfer/Load/Utility) oder offen (Transfer/Load/Derive) zu laden. Es beinhaltet alle, zur Darstellung 3-dimensionaler Objekte im 2D-Fenster, benötigten Funktionen.
Diese nehmen eine isometrische Projektion vor. Die Ausdehnung eines 3-dimensionalen Objektes wird auf 2 Dimensionen heruntergerechnet, dabei sind alle 3 verwendeten Verzerrungsfaktoren gleich.
Zeichnen der Koordinatenachsen - axes:
Die Funktion axes definiert 3 Geraden, die die Achsen darstellen und sich beliebig lange zeichnen lassen.
Die Funktion ISOMETRIC(v):
kann zur Projektion eines einparametrigen Vektors verwendet werden. Die 3 Koordinaten des 3-dimensionalen Vektors werden auf 2D umgerechnet.
Anstatt auf den normalen Koordinatenachsen
entlangzugehen und an den jeweiligen Werten den Punkt zu setzen, "geht" man
an den in axes definierten Achsen entlang. Da die Neigung dieser Achsen bekannt ist,
führt die Addition der Vektoren v1 und v2 zum Punkt R. Die weitere Addition
der 3.Koordinate v3 führt zum gesuchten Punkt P.
Die Funktion ISOMETRICS(e , t , t0 , tn ,n , s , s0 , sm , m):
nimmt eine Projektion einer Ebene in Parameterform vor. Zur Darstellung ist die Voreinstellung Option/State/Connected zu empfehlen.
ISOMETRICS erstellt eine 2-dimensionale Matrix eines Ausschnittes der tatsächlichen Ebene.
Bsp:
Die Ebenenfunktion:
Syntax: ISOMETRICS(e, t, t0, tn, n, s, s0, sm, m) eEbenengleichung t.1.
Parameter t0Abstand
zwischen den Punkten in t-Richtung Der
Wert sollte negativ sein, die Ausdehnung erfolgt
entgegen der Richtung des Parameters t. tnsiehe t0, jedoch bewirkt
eine Veränderung eine
Ausdehnung in den pos. t-Bereich. n.gibt die Anzahl der
erzeugten Knotenpunkte in t-Richtung
an. s.2. Parameter s0, sm, m.siehe t0, tn, n, jedoch
beziehen sich die angegebenen
Werte auf die Richtung des Vektors s. linkes Bsp: ISOMETRICS(e ,t ,-2 ,2 ,8 , s, -2, 2, 8)
Durch Vertauschung der beiden Parameter kann man die Linien in entgegengesetzter Richtung zeichnen. Dadurch wird eine perfektere Ebenendarstellung möglich.
Kugel:
Eine Kugel ist die Menge aller Punkte, die von einem Punkt
denselbem Abstand haben.
b) Lagebeziehungen:
Lagebeziehungen von Geraden im R3:
Schnittpunkt: 2) Parallel:
3) ident: 4) windschief:
Lagebeziehungen zwischen Ebene und Gerade:
1) Schnittpunkt:
Die Gerade g ist parallel zur Ebene E
Parallel:
Die Gerade g liegt auf der Ebene E
g liegt auf E:
Lagebeziehungen zwischen 2 Ebenen:
Schnittgerade:
E1 und E2 bilden eine Schnittgerade g.
E1 und E2 sind parallel.
parallel:
ident:
E1 und E2 sind ident.
Lagebeziehungen zwischen 3 Ebenen:
E1 und E2 und E3 sind parallel.
Stapel-Form:
Z-Form:
E1 bildet eine Schnittgerade g1 mit E2 und
E2 eine Schnittgerade g2 mit E3.
Dach-Form:
Mühlrad-Form:
E1, E2 und E3 bilden eine Schnittgerade g.
Schnittpunkt:
E1, E2 und E3 bilden einen Schnittpunkt P.
c) Abstandsberechnungen im R3:
Abstand eines Punktes von einer Geraden:
Vorgangsweise: *) Aufstellen einer Ebene normal zu g: E: *) Schneiden der Gerade mit E: *) Betrag des Vektors :
Abstand eines Punktes von einer Ebene:
Vorgangsweise: *) Aufstellen einer Gerade normal zu E: g: *) Schneiden der Gerade mit E: *) Betrag des Vektors :
Abstand einer Geraden von einer Ebene:
Voraussetzung: g muß parallel zu E sein
Vorgangsweise: *) Extrahieren eines Punktes P aus g: *) Das Problem ist reduziert auf den
Abstand zwischen Punkt und Ebene => siehe 2)
Abstand 2er Ebenen:
Voraussetzung: E1 muß zu E2 parallel sein
Vorgangsweise: *) Extrahieren eines Punktes P aus E1 oder
E2: *) Das Problem ist reduziert auf den
Abstand zwischen Punkt und Ebene => siehe 2)
Abstand 2er windschiefer Geraden:
Vorgangsweise: *) Aufstellen einer Ebene E die auf der
Gerade g liegt und parallel zu h ist:
oder: *) Das Problem ist reduziert auf den
Abstand zwischen Gerade und Ebene => siehe 3)
5) Allgemeine Vorgangsweise bei der Erstellung eines Moduls:
Um alle Fälle, die bei manchen Problemem auftreten, in einem Modul berücksichtigen zu können, muß zwischen ihnen unterschieden und der jeweilige Lösungsweg verwendet werden. Diese Abfrage über nimmt der IF-Befehl, der folgende Struktur hat:
IF Bedingung 1 |
||||
THEN |
ELSE |
UNKNOWN |
||
|
IF Bedingung 2 |
|
||
THEN |
ELSE |
UNKNOWN |
||
|
|
|
Syntax: IF( THEN, IF(THEN, ELSE, UNKNOWN), UNKNOWN)
Die obige Darstellung zeigt eine 2-fach verschachtelte IF-Bedingung. Wird die in der ersten IF-Anfrage benötigte Bedingung erfüllt, dann wird der Befehl im THEN-Zweig ausgeführt. Ist das nicht der Fall, wird auf den ELSE-Zweig zugegriffen die dortige Aufgabe gestartet. In unserem Fall ist das eine erneute IF-Bedingung, die nach demselben Schema funktioniert wie die übergeordnete.
Jede der beiden hat zusätzlich noch einen UNKNOWN-Zweig zur Verfügung, der dann ausgeführt wird, wenn syntaktische oder andere undefinierte Probleme beim Ablauf des Programms auftreten, wie z.B. die versehendliche Eingabe von Text anstatt einer konkreten Zahl.
Mit diesem Schachtel-Schema können vielschichtige Probleme beliebig genau aufgespaltet und differenziert behandelt werden.