Vom selbstregierenden Internet zum regiertem Cyberspace
Was davon ist wahr? Ist die Steuerungsunfähigkeit des Staates nur Internet-ideologisch proklamiert, oder entzieht sich das Netz wirklich allen Steuerungsmedien die dem Staate zur Verfügung stehen? Ist die Technik des Netzes, die immerhin einem Atomschlag standhalten soll, resistent gegen jegliche Einflussversuche? Und vor allem: Was heißt eigentlich 'Selbstregieren'? Bestimmen also die Nutzer des Netzes, wie man in diesem kommuniziert, sich bewegt (surft) oder einkauft
Netzwerke lassen sich unterschiedlich regieren: top-down oder bottom-up. Hinzu kommt: das Netz hat sich verändert. Es ist größer, grotesker und gieriger geworden. Hunderttausende von Internetnamen sind bereits vergeben und kosten auch sprichwörtlich 'Hunderttausende von Mark'. Deshalb ist auch zu erwarten, dass die technische Organisationsstruktur verändert wird, ob die Internet-Community das will oder nicht. Die Frage ist nur: Wer wird das Netz verändern? Welche Werte werden dabei eine Rolle spielen? Sind es die Yahoos und Microsofts der globalen Cyberwelt, die den Cyberspace zum Profitcenter umbauen, oder haben die 'lame ducks' - die Regierungen der lokalen Gutenberggalaxis - noch ein Wörtchen mitzureden? Oder kann am Ende sogar der Netizen mitbestimmen, wie sein Cyberspace aussehen soll?
Fakt ist: Das Netz ist als Kommunikationsmedium von der US-Regierung entwickelt worden und hat lange Zeit unter der Aufsicht des US-Verteidigungsministeriums gestanden. Wie ist dann aber der Mythos des selbstregierten Internets entstanden? Erstens, weil man das Internet in der Tat als selbstregulierendes oder selbstorganisierendes Netzwerk verstehen kann; und weil niemand jemals bestimmt hat, welche Gestalt das Internet annehmen oder wie es operieren wird. Es gab keine Organisation, die genügend Macht oder die Autorität gehabt hätte, Regeln aufzustellen, die die Existenz des Netzes ermöglichen. Und trotzdem existiert und funktioniert dieses globale Computernetzwerk und gestattet, Emails rund um den Globus zu schicken.
Problem effektiver und effizienter Steuerung im Cyberspace ist, dass sich im Gegensatz zum territorial definierten Nationalstaat, die Zugehörigkeit zum digitalen Raum nicht geographisch bestimmt. Weder gibt es eine eingrenzbare Staatsbürgerschaft, noch verfügt das Internet traditionell über eine der Figur des souveränen Staates vergleichbare Sanktionsmacht, die Regeln und Entscheidungen netzweit Geltung verschaffen könnte.
Hinzu kommt, dass im Gegensatz zum Staat sich das Internet mit einem Minimum an Kontrollmechanismen begnügt, die allesamt technischer Natur sind. Die Kontrollmechanismen des Netzes resultieren aus seiner technischen Architektur. Unter der Architektur des Internet werden seine Ordnungsprinzipien verstanden, genauer: jene Regeln, die die Form und topologische Position all der Operationen bestimmen, die zusammen den Datenfluss bewerkstelligen. Wie die Baukunst unterliegt auch die Netzarchitektur nahezu unbegrenzten Möglichkeiten der Gestaltung. Diese Gestaltungsspielräume wiederum bilden die Voraussetzung dafür, dass sich unterschiedliche 'Netzdesigns' mitsamt ihren Gegenströmungen herausbilden, kurz: dass die 'richtige' Architektur eines Netzes zum Politikum werden kann. Wer also die technische Struktur des Netzes bestimmt, kann auch entscheidenden Einfluss auf die in ihm geltenden nicht-technischen Normen und Standards nehmen.5
Doch sieht gerade in diesem Zusammenhang, die Möglichkeit des Staates traditionelle Steuerungsmedien, wie Gesetze dazu zu benutzen, soziale Normen zu ändern, Marktverhalten zu beeinflussen und so die Architektur des Netzes zu verändern. Regierungen oder andere Akteure können also Schritte unternehmen, den Cyberspace in einen regulierbaren Raum umzubauen. Sicherlich erschwert das Internet in seiner gegenwärtigen Form traditionelle Regulierungskonzepte des Nationalstaates, doch zeigt sich, dass das Netz keineswegs resistent ist gegen Regulierung, und die Aussage, dass das 'the Net interprets censorship as damage and routes around it' doch eher normativ zu verstehen ist und nicht notwendigerweise der Realität entspricht.
Deshalb gibt es auch im Netz kein wie von vielen Politologen behauptet 'Governance without Government', sondern eher 'Governments in the shadow of Self-Governance'. Der Staat ist Initiator von Selbstregulierungsinstitutionen, die nach neoliberalen Gusto besser regieren als der Staat. Typisch für diesen Prozess ist, dass der Staat seine Autonomie nicht einfach verliert, sondern als selbstlernender Organismus veränderten Gegebenheiten mit neuen Antworten gegenübersteht. Nicht den Verlust der Souveränität eines Nationalstaates, die immer wieder als prekäre und nahezu unabdingbare Folge der Globalisierung und des Internets konstatiert wurde, kann man am Beispiel der Entwicklung der ICANN zeigen. Vielmehr tritt der Staat als Initiator bestimmter Politiken auf, und hat im Folgenden die Rolle eines Mediators zwischen den partikularen Interessen der Internet-Community, Computerindustrie und traditionellen internationalen Organisationen wie der WIPO oder der ITU übernommen.
der amerikanische Staat seine Kontrolle über das Internet nicht aufgegeben. Er existiert und agiert im Schatten der Internetpolitik. Vorrangiges Ziel ist ökonomische Effizienz, der steuernden Organisation, des Steuerungsvorganges sowie des ungehinderten 'global growth of the Internet' (White Paper). Durch seine Rolle als Initiator genießt der amerikanische Staat in diesem Bereich eine natürliche Hegemonie, die ihm wegen seiner Machtposition in der Internetökonomie größtmögliche Handlungsfreiheit gewährt.
Die US-Regierung hat auf höchster Ebene die Entstehung der ICANN vorangetrieben. Im amerikanischen Wirtschafts- und Justizministerium sowie im amerikanischen Kongress verfolgt man aufmerksam, wie ICANN zu einer erfolgreich US-amerikanische Interessen vertretenden, global agierenden Organisation wird.
Der Staat tritt von seinem unmittelbaren Zugriff auf das Internet zurück, initiiert eine Organisation, die eine Selbstregierung für das Internet sein soll, und nutzt seine Kompetenzen und Verbindungen, um diese zu stützen. Er hat damit aber keineswegs seine Kontrolle über den Cyberspace und seine 'nichtregierende' Selbstregierung eingebüßt. Vielmehr verbleibt der Staat wachsam im Schatten der neuen Politik. Dass Onkel Sam immer noch über die seiner Meinung nach richtige Politik für das Internet wacht, wurde Ende Juli 1999 offenbar.
Aufgrund ihrer entscheidenden Machtposition beschloss die US-Regierung, dass die Internet-Community keine eigene 'Self-Governance-Organisation' schaffen sollte. Die US-Regierung rief deshalb die Internet Corporation for Assigned Names and Numbers ins Leben. Die ICANN wurde 1998 als Non-Profit Organisation gegründet.
finanzielle Unterstützung des Staates
ICANN ist eine Non-Profit-Organisation, die seit 1998 im Auftrag des US-Handelsministeriums als eine Art Aufsichtsbehörde ausgewählte Funktionen der technischen Regulierung des Internets durchführt, die bisher von der US-Regierung erfüllt wurden.
Die ICANN ist nach eigener Angabe eine gemeinnützige Gesellschaft nach kalifornischem Recht, mit dem Hauptsitz in Marina del Rey, CA , die als technische Koordinierungsstelle des Internet Aufgaben übernommen hat und noch übernehmen soll, die bisher von der US-Regierung durch die IANA und andere Organisationen und Unternehmen wahrgenommen wurden
Sie ist damit der kalifornische Rechtssprechung und damit der Kontrolle durch den kalifornischen Generalstaatsanwalt unterworfen und hat als gemeinnützige Gesellschaft keine Aktionäre. Die Statuten folgen dabei weitesgehend den Prinzipien, die das "White Paper" beschreibt
ICANN soll in keinem Fall regieren. Das Netz kann man nicht regieren, und wenn doch, dann in keinem Fall ICANN, und überhaupt, wer regiert denn im Internetzeitalter schon noch? Hier wird gemanagt.
ICANN hat die Aufsicht über den sogenannten 'root server' spielt. Server sind hochleistungsfähige Computer, die als 'Knotenpunkte' im Internet fungieren, durch die alle E-mail-Nachrichten sowie Befehle zum Abrufen von Webseiten laufen.
Als weltweit operierende Organisation koordiniert sie seit September 2000 das DNS-System (Namensvergabe-System) im Internet, regelt die Vergabe der IP-Adressen neu, entwickelt neue Standards für Internet Protokolle und organisiert das Root-Server System im Netz Hierbei geht es u.a. um die Förderung der Wettbewerbsbedingungen bei der Registrierung von Domain-Namen (d.h. dem Verkauf von .com-, .net- und .org.-Endungen) und der Beilegung von 'cyber squatting'-Konflikten. Darunter versteht man den Erwerb von Domain-Namen wie etwa McDonalds.com, um diese zu einem späteren Zeitpunkt zu exorbitanten Preisen an die betroffene Firma weiterzuverkaufen.
Wer den 'root server' kontrolliert, kann darüber entscheiden, mit welchen Servern alle Internet-User weltweit verbunden werden, wenn sie eine beliebige Adresse der .com-,.net- oder .org-Domains im Internet anwählen. Diese Kontrolle fällt nun ICANN zu. Damit ist es dieser quasi anonymen Organisation (technisch) möglich, über Leben und Tod im globalen Netz zu entscheiden. Denn (anwesend) sein oder nicht sein in dieser Kette untereinander verbundener Server ist eine Überlebensfrage im Cyberspace. Wessen Domainname oder Homepage auf dem 'root server' oder seinen 'Spiegeln' nicht zu finden ist, existiert nicht.
BEISPIEL:
-- Eine amerikanische Webseite gegen Abtreibungen führte eine Namensliste von Arzten, die Abtreibungen durchführ(t)en, und hakte die Namen ab, wenn diese Arzte ermordet worden waren. Eine andere Seite veröffentlichte die Namen angeblicher britischer Geheimagenten und gefährdete so deren Leben und, potenziell, auch die nationale britische Sicherheit. ICANN hat nun die Macht, solche Webseiten 'auszuschalten'. Sollte sie das tun? Und wer sollte über ein solches Vorgehen entscheiden? Wie sollte ICANN Anonymität im Internet (ein wichtiges Element politischer Freiheit) und das Recht zu wissen, wer sich hinter einem Domain-Namen verbirgt, gegeneinander abwägen?
Die Hauptbestandteile der ICANN sind zum einen das Direktorium, das als oberstes Gremium die Entscheidungsebene der ICANN darstellt, und zum anderen die drei Unterstützungsorganisationen, die ASO , die DNSO und die PSO . Laut den Statuten der ICANN muss das Direktorium 9 bis 18 Direktoren und einen Präsidenten umfassen, zur Zeit sind es 19 Direktoren, einschließlich eines Präsidenten, der von den übrigen Direktoren gewählt wurde.
Die Unterstützungsorganisationen sind für jeweils einen Fachbereich, der die ICANN und ihre Aufgaben betrifft, zuständig und übernehmen außer der jährlichen Entsendung von drei Direktoren für die ICANN auch noch eine Beraterfunktion auf ihrem Spezialgebiet ( ICANN Channel b ). Die übrigen neun Direktoren sollen die sogenannte At-Large Gemeinschaft repräsentieren, sie wurden bei der Gründung der ICANN zunächst eingesetzt und fünf von ihnen wurden im Rahmen der hier beschriebenen Wahl durch gewählte Vertreter ersetzt. Im Gegensatz zu den neun Direktoren, die durch die Unterstützungsorganisationen gestellt werden, ist ihre Anzahl und die Art, mit der sie bestimmt werden, und sogar ihre Existenz in den Statuten noch nicht endgültig festgelegt und von den Beschlüssen der ICANN auf der Basis der At-Large Studie in diesem Jahr abhängig ( ICANN 2000b ).
In den drei spezialisierten Unterstützungsorganisationen wurden verschiedene internationale Organisationen einer Fachrichtung zusammengefasst:
Die DNSO , die die ICANN beim Betrieb des DNS assistiert und bei der Koordination und Zuweisung von Domainnamen berät und aus sieben Fachgruppen besteht. Dies sind die kommerziellen Internetbenutzer ( Business ), die nicht kommerziellen und nicht privaten Domaininhaber (Non Commercial ), die Registrierstellen für länderspezifische Domains ( ccTLD Registries ), die Registrierstelle der regulären Domains ( gTLD Registry), die Internetzugangsanbieter ( ISPs), die Registrare ( Registrars ) und die Organisationen zum Schutz geistigen Eigentums (Intellectual Property).
Die ASO (Address Supporting Organization), die für Angelegenheiten, die IP -Adressen betreffen, zuständig ist und drei Fachgruppen hat. Diese umfassen die amerikanisch-afrikanische ( ARIN ), die europäische ( RIPE NCC ) und die asiatisch-pazifische IP -Registrierstelle ( APNIC ).
Die PSO , deren Fachgebiet Protokolle und andere technische Standards zur Kommunikation über das Internet sind. Sie besteht aus vier Mitgliedern, der Organisation zur Standardisierung und Weiterentwicklung des Internet ( IETF ), dem Konsortium zur Weiterentwicklung und Standardisierung des WWW ( W3C ), der Internationalen Koordinierungsstelle für Telekommunikationsstandards ( ITU-T ), und dem europäischen Institut für Telekommunikationsstandards ( ETSI )
Das ICANN-Wahlverfahren
gliedert die reale Welt in fünf Regionen, ähnlich den Kontinenten (Afrika; Asien/Australien/Pazifik; Europa; Lateinamerika/Karibik; Nordamerika) und führt in jeder Region auch eine separate Kandidatenwahl für die jeweiligen Direktorenposten durch.
Gewählt werden somit fünf neue Direktoren in den Vorstand.
Um die Posten im ICANN-Direktorium gibt es für die Kandidaten zwei Möglichkeiten der Nominierung.
Die eine, die elegantere Variante der Kandidatenaufstellung führte das Interimsdirektorium bis zum 31. Juli 2000 durch und designierte achtzehn Kandidaten ihrer Wahl für alle fünf Regionen, darunter zum Beispiel den Deutschen Winfried Schüller, ein Netzwerkexperte der Deutschen Telekom.
> Kandidatenliste des ICANN-Direktoriums
Die andere Variante ist die Selbstnominierung als Kandidat, die jedoch einige Hürden mit sich bringt, denn um erst einmal in den erlauchten Kreis der offiziellen Kandidaten aufgenommen zu werden, muss man bis zum verlängerten Ende der Vorwahlen am 8. September 2000 mindestens zwei Prozent der Wähler aus zwei unterschiedlichen Ländern seiner Region hinter sich wähnen.
In der Gründungsphase hat sich die ICANN ausschließlich durch Spendengelder des US-Handelsministeriums und der Industrie finanziert und zwischen Oktober 1998 und Juni 1999 über $700000 eingenommen ( ICANN 1999b ). Heute finanziert sich die ICANN sowohl durch Spenden, als auch Gebühren. Alle Registrare für gTLDs müssen den Bedingungen des RAA zustimmen, das sie verpflichtet für jede registrierte Domain eine Abgabe an die ICANN zu zahlen ( Berkman Center 2000a ).
Jeder Internet-Nutzer kann kostenlos ICANN-Mitglied werden und an zukünftigen Wahlen teilnehmen, indem er sich unter www.icann.org registrieren läßt. Zudem nat ICANN ein InternetForum eingerichtet, in dem jeder seine Meinung äußern kann (www.icann.org/cairo2000/atlarge-topic.htm).
Das Domain Name System ist eine verteilte Datenbank mit Host-Informationen
Eine verteilte Datenbank ist die physische Aufteilung des Datenbestandes auf unterschiedliche, geografisch verteilte Rechner. Das DNS, als verteilte Datenbank, ermöglicht die lokale Kontrolle einzelner Segmente der Datenbank
Eine wichtige Funktionalität von DNS ist IP-Adressen auf Domainnamen abzubilden
Es hat sich ziemlich früh herausgestellt, daß menschliche Benutzer die numerischen IP-Adressen nicht benutzen wollen, sondern aussagekräftige und vor allem merkbare Namen bevorzugen. Außerdem ist es ein großer Nachteil der IP- Adressen, daß aus ihnen keinerlei geographische Information zu entnehmen ist. Man sieht einer Zieladresse nicht an, ob sie in Australien oder im Nebenzimmer lokalisiert ist, außer man kennt zufällig die gewählten Zahlen. Es wurde daher das Domain Name System entwickelt, das den Aufbau von Rechnernamen regelt. Es ordnet jedem (weltweit eindeutigen) Namen eine IP-Adresse zu. Dabei gibt es einige Varianten. Eine Maschine mit einer IP-Adresse kann mehrere Funktionen haben und daher auch mehrere Namen, die auf diese Funktionen hinweisen. Genauso kann eine Maschine (z. B. ein Router) viele IP-Adressen haben aber nur einen Namen.
Die Namen im DNS sind hierarchisch aufgebaut. Das gesamte Internet ist in Domains aufgeteilt, welche wieder durch Subdomains strukturiert werden. In den Subdomains setzt sich die Strukturierung fort. Diese Hierarchie spiegelt sich im Namen wieder. Die entsprechenden Domains werden durch Punkt getrennt. Beispiele:
mail.e-technik.fh-muenchen.de
ftp.microsoft.com
lassen sich in zwei Kategorien unterteilen. Zum einen gibt es die sogenannten 'generic Top-Level-Domains' (gTLD). Dies sind weltweit verbreitete und bekannte Endungen wie etwa .com, .org. oder .net. Daneben vergibt jedes Land eigene nationale Endungen, zum Beispiel .de, .fr, .uk, die sich 'country code Top-Level-Domains' (ccTDL) nennen.
ICAAN ist die höchste Instanz bei der Vergabe der gTLDs. Die Organisation hat diese Aufgabe seit ihrer Gründung im Jahr 1998 inne. Zuvor hatte das Unternehmen Network Solutions Inc. (NSI) die Domain-Namen im Auftrag der US-Regierung vergeben. Dabei nahm NSI faktisch eine Monopolstellung ein. Seit der Übernahme von ICANN sind jedoch marktwirtschaftlich orientierte Bedingungen eingeführt worden. ICANN erteilt die Lizenz, gTDLszu vergeben, an eine Gruppe eigens dafür akkreditierter Unternehmen, die sich 'Registrars' nennen und zueinander in Konkurrenz stehen.
Zur Zeit umschließt der Kreis dieser 'Registrars' weltweit 30 akkreditierte Unternehmen, bei denen jedermann die Zuteilung eines Domain-Namens beantragen kann. Deutsche Unternehmen sind nicht vertreten. Daneben gibt es aber eine Gruppe von 61 bereits akkreditierten Unternehmen, die ihre Funktion allerdings noch nicht wahrnehmen, darunter drei deutsche: CSL Computer Service Langenbach GmbH, EPAG Enter-Price AG und Schlund+Partner AG. Sobald diese arbeitsfähig sind, können Interessierte Anträge auf gTLDs direkt in Deutschland einreichen.
Die Vergabe von ccTLDs läuft dagegen seit eh und je auf nationaler Ebene ab. International koordiniert wird sie unter dem Dach der 'International Standards Organization' (ISO), bei der alle nationalen Kürzel registriert sind. In Deutschland ist die DENIC eG die zuständige Stelle. Sie ist eine eingetragene Genossenschaft von Internet Service Providern, kurz ISPs, die ihren Kunden lokale Zugänge zum Internet zur Verfügung stellen. DENIC betreibt die zentrale Datenbank für die TLD .de und vergibt bundesweit zentral Domain-Namen unterhalb dieser Endung.
Insgesamt sind es drei Hauptkomponenten, aus denen sich das DNS zusammensetzt:
Die Baumstruktur des DNS soll nun im weiteren untersucht werden. Ausgehend von der Wurzel (Root) folgen die Toplevel Domains. Diese Toplevel Domains spalten sich in weiteren Unterdomains auf.
Der Nameserver des DNS verwaltet also einzelne Zonen, die einen Knoten im DNS-Baum und alle darunterliegenden Zweige beinhalten. Auf jeder Ebene des DNS-Baums kann es Namesever geben, wobei jeder Nameserver seinen nächsthöheren und nächstniedrigeren Nachbarn kennt. Aus Sicherheitsgründen gibt es für jede Zone in der Regel mindestens zwei Nameserver (primary und secondary), wobei beide die gleiche Information halten. Nameservereinträge können nicht nur die Zuordnung Rechnername - IP-Adresse enthalten, sondern (neben anderem) auch weitere Namenseinträge für einen einzigen Rechner und Angaben für Postverwaltungsrechner einer Domain (MX, mail exchange).
Nameserver besitzen vollständige
Informationen über einen Teil des Domain-Namensraums (Zone). Eine Zone
umfasst die Domain-Namen und die Daten der nicht delegierten Subdomains, aber
nicht die Daten der delegierten Subdomains. Beim Delegieren wird die
Verantwortung für Subdomains auf (mehrere) andere Nameserver übertragen. Wird
ein Nameserver nach einer delegierten Subdomain gefragt, verweist er auf die
anderen zuständigen Nameserver.
Es ist üblich, aus Gründen der Ausfallsicherheit, mehrere Nameserver
vorzuhalten. Einer dieser Nameserver stellt dann als Primary Server die
Referenzdaten für einen oder mehrere Secondary Servers zur Verfügung.
Diese Daten werden in regelmässigen Abständen synchronisiert.
Es gibt 2 Arten von Nameservern:
Primary Server |
liest aus einer lokal gespeicherten Datei die Daten für seine Zone |
Secondary Server |
erhält seine Zonendaten von einem anderem Nameserver |
Ein Nameserver kann eine Abfrage nach jedem beliebigen Domain-Namen an einen
Root-Nameserver richten. Der Root-Nameserver wird dem anfragenden Nameserver
dann den Weg weisen. Root-Nameserver kennen die Nameserver, die für jede der
Top-Level-Domains verantwortlich sind. Was den Root-Nameserver zum
Root-Nameserver macht, ist, dass Millionen von Nameserver rund um die Welt auf
ihn verweisen. Das macht die Root-Nameserver für den Betrieb von DNS
unentbehrlich.
Basis des Nameservice bilden die 'Root-Nameserver', die für die Top-Level-Domains zuständig sind. Die Mehrheit dieser Server ist in den USA beheimatet:
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15 Quellen:
nhttp://www.politik-digital.de/netzpolitik/icann
nhttp://www.netzmafia.de/skripten/internet
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