BETRIEBSSYSTEME
Unter dem Betriebssystem versteht man die Software, die zahlreiche Operationen der Hardware regelt. Wenn man sich ein Schichtmodell vorstellt, dann bildet die Hardware die unterste Schicht und die Nutzprogramme des Anwenders die oberste Schicht. Die Software dazwischen ist das Betriebssystem. Dieses ist meist in weitere Schichten unterteilt, wobei die Schichtung je nach Einsatzschwerpunkt, Rechnerart und Funktionsvielfalt unterschiedlich aussieht.
Die eigentlichen Leistungen werden im sogenannten Betriebssystemkern zusammengefasst. Dieser Kern (Kernel) beinhaltet die Speicherverwaltung, die Prozessverwaltung und die Gerätetreiber.
Das Betriebssystem umfasst:
Steuerprogramme:
Steuerung der Eingabe von Zeichen über die Tastatur, Steuerung der Ausgabe von Zeichen auf dem Monitor,..
Programme zur Verwaltung des verfügbaren Speicherplatzes
Dienstprogramme
Treiber:
mit eingebauten und von Hardwareherstellern gelieferten Treibern greift das Betriebssystem auf dafür geschaffene Schnittstellen der Hardware zu und veranlasst die Hardware zu den gewünschten Aktionen.
Ein Programm enthält eine Reihe von Anweisungen, die den Computer veranlassen, bestimmte Aufgaben auszuführen.
Das Betriebssystem ist verantwortlich für:
Formatieren und Kopieren von Disketten
Einstellen von Datum und Uhrzeit am Computer
Laden, Ausführen und Speichern von Programmen
Festsetzung, welche Peripheriegeräte welche Aufgaben ausführen
Verwaltung von Speichern jeglicher Art
Beim Betriebssystem unterscheidet man 4 Programmtypen:
1. Single-user-Systeme die nur einen Benutzer an einem Rechner unterstützen z.B: MS-DOS (16-bit-Rechner)
Single-user-Systeme haben den Vorteil, dass sie als multi-tasking- bzw. multiprogramming-Systeme ausgelegt sein können. Beim Einprogrammbetrieb werden einzelne Benutzeraufträge von der Zentraleinheit nacheinander bearbeitet. Es befindet sich jeweils nur 1 Programm im Arbeitsspeicher, das für seinen gesamten Ablauf alle vorhandenen Betriebsmittel (Prozessoren, Speicher, etc.) zugeteilt erhält.
Der Nachteil vom single-programming liegt darin, dass die Programme rein sequentiell abgearbeitet werden, sodass die Hardwarekomponenten, insbesondere die peripheren Geräte, nicht vollkommen gleichmäßig genutzt werden.
2. Multi-user-Systeme zeichnen sich dadurch aus, dass mehrere Programme von mehreren Benutzern gleichzeitig abgearbeitet werden können. Sie sind in der Regel durch (passive) Terminals mit dem multi-user fähigen Computer verbunden
Multi-programming vermeidet den Nachteil von single-programming, indem mehrere Programme quasi gleichzeitig abgearbeitet werden.
3. Bei Real-time-Systemen werden die Jobs zur Abarbeitung unmittelbar nach ihrem Auftreten erledigt werden. Der Echtzeitbetrieb ist typisch für Prozessrechner, die zur automatischen Überwachung, Steuerung, Regelung von physikalischen Prozessen (z.B.: Überhitzung, Auswertung von Messdaten. ) verwendet werden.
4. Multi-processing-Systeme überwachen die Kommunikation zwischen den einzelnen Prozessoren, teilen ihnen den gemeinsamen Bus bzw. die Peripherie zu und steuern die Abarbeitung der einzelnen Programmteile. Mit diesem System erfolgt ein permanenter INFO-Austausch zwischen dem Computersystem und einem physikalisch-technischen Prozeß (z. B.: Fertigungsanlage).
Verschiedene Betriebssysteme:
UNIX
Linux
Mac OS
MS DOS
WINDOWS (verschiedene Versionen für den privaten und professionellen Bereich)
OS/2
Be‑OS
RT LINUX
QNX
OS/9
UNIX
Ende der 60er Jahre entwickelt
32 Bit System
leistungsstarkes und vielseitiges Betriebssystem für praktisch alle zur Zeit am Markt befindlichen Computer. Man kann es auf Personal Computer genauso einsetzen wie auf Mainframes oder Supercomputer.
Multi-tasking
Multiuser
genügt den unterschiedlichen Anforderungen. Man kann es dazu verwenden, Applikationen zu starten oder eigene Anwendungen unter Zuhilfenahme der zahlreichen Software Entwicklungstools zu schreiben.
bietet standardmäßig mächtige Subsysteme, wie Electronic Mail, eine graphische Benutzeroberfläche und TCP/IP Netzwerkzugang.
Die Systemaufrufe sehen aus wie Unterprogramm-Aufrufe in der Programmiersprache C (sind sie ja auch im wesentlichen).
Flexibel - kleine Tools sind schnell erstellt
Ein System von Programmierern für Programmierer
Nachteil
Kryptische Befehlsnamen (ls, pwd, awk, grep,..)
Kompliziert durch viele hundert Dienstprogramme
In der ersten kommerziell erhältlichen UNIX- Version (System 7, s.u.) enthielt der Betriebssystemkern ca. 9000 Zeilen C-Code und 1000 Assembler-Zeilen. Der Assembler-Code erforderte damals Umprogrammierung zur Anpassung an jede neue Rechner-Architektur und verschlechterte die Portabilität. Der Kern machte etwa 5- 10% des gesamten Betriebssystems aus. Die Dienstprogramme waren also bereits sehr umfangreich.
Die Trennung von Kern und Dienstprogrammen bedeutete damals eine Revolution der Betriebssysteme.
LINUX
32 Bit System
Multitasking
Multiuser
problemlos für den Einsatz im Netzwerken
Variante von UNIX
enorm stabil
Open Source - Kernel ist frei zugängig
Kostenlos über das Internet zu beziehen
Nachteil:
geringere Auswahl an Software für Privatanwender
Die Systemversion 10 (X) basiert auf UNIX; der Mac wurde dadurch stabiler und schneller
Multitasking
zum größten Teil Open-Source
Lässt sich sehr leicht administrieren und reparieren
Programmabsturz betrifft lediglich dieses eine Programm, der Rest des Systems kann uneingeschränkt weiter benutzt werden
Neue Benutzeroberfläche "Aqua"; extrem einfache und schlüssig zu bedienende Oberfläche
Plug & play
Nachteil
Vertrieb erfolgt nur über Apple Händler
MS DOS:
Seit 1981; aktuelle Version 8.0, Bestandteil von Windows ME
für 16 Bit Prozessoren
Singletasking
Singleuser
sehr einfache Kommandosprache
kann vielfach auf die Hardware des PC zugreifen
WINDOWS:
Windows 95/98 ist kein echtes 32 Bit System, da es auf DOS basiert
Windows XP ist ein 64 Bit System
grafischer Oberfläche - einfache Bedienung
ausgereifte und anwenderfreundliche Benutzeroberfläche für eine einfache Navigation
dynamische Cacheverwaltung (weniger Plattenzugriffe)
Plug & Play
Unterstützung für neue Hardware-Technologien
Online-Hilfe
einfachere Geräteverwaltung und eine bessere Energienutzung auf neuen Notebook-Computern
umfangreiche Funktionen und Verknüpfungen mit anderer Software
zahlreiche Assistenten bieten Hilfe (erleichtern Konfiguration der Hardware,)
Plattform für den Internet Explorer
Nachteile
die Dateigröße ist auf 4 GByte beschränkt
öfters Systemabstürze - je nach Version
aufgrund umfangreicher Funktionen sind ständig Detailverbesserungen notwendig. Updates bestehen aus Fehlerkorrekturen und Verbesserungen
Produktaktivierung bei Windows XP, Microsoft bestimmt wann es laufen darf, Hardwaredaten werden automatisch an Microsoft gesendet und in riesigen Datenbanken gespeichert. Es besteht der Verdacht, dass noch weitere Daten an Microsoft gesendet werden. Befürchtet wird ein Datenabgleich - eine Verbindung zwischen einer Person und ihren Kauf- und Nutzungsgewohnheiten. Das ist E-Commerce-Marketing.
OS/2:
Preemptives Multitasking
32 Bit Operationen
grafische Benutzeroberfläche (WPS)
Plug & Play
Netzwerkintegration
Lange Dateinamen, effizientes Dateisystem (HPFS)
Dos und Windows laufen unter OS/2
Applikationsabstürze beeinflussen andere Applikationen nicht (siehe Mac)
Nachteil:
Treiber für "exotische" Hardware fehlen
BE-OS:
Media-orientiertes Betriebssystem, seit 1991
64-Bit-Betriebssystem (extrem schnell auch bei komplexeren Aufgaben. U.a. können Dateien maximal 16,8 Mio. TeraByte groß werden (1 TeraByte=1024 GByte). Außerst leistungsfähiges System; für Hochleistungs-Prozessoren entworfen und für digitale Medien und deren Applikationen optimiert (Audio, Video, Grafik)
Multiprozessor-Unterstützung: zwei und mehr Prozessoren werden vom Betriebssystem unterstützt; beschleunigt die Ausführung und die Effizienz von Programmen
Pervasives Multithreading im gesamten System
Preemptives Multitasking
bootet in 15 Sekunden und unterstützt auch alte Anwendungen: Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, E‑Mail und Browser
läuft auf allen Rechnern parallel zum bereits installierten Betriebssystem
Datenbankähnliches Dateisystem (eine GByte große Festplatte ist in wenigen Sekunden durchsucht)
Internetkompatibilität (z.B. werden Dateitypen im internetüblichen MIME-Format definiert - im Gegensatz zu den Dateiendungen unter Windows)
Umfangreiches Messaging-System: Programme können untereinander und mit dem System kommunizieren; dadurch ist z.B. Drag&Drop zwischen Applikationen möglich
einfache Installation und leichte Bedienung
stabiler als Windows
Nachteile
Es wird noch nicht jede Hardware unterstützt
Es gibt noch nicht sehr viele große Programme. Treiber fehlen zum Teil
Wenig bekannt
Für zeitkritische Anwendungen mit großer Fehlersicherheit und garantierten Antwortzeiten, z.B: im Flugzeug zum Ausfahren der Landeklappen, im Atomkraftwerk zum Heben und Senken der Graphitstäbe,..
RT LINUX: LINUX Version mit Real-time Kernel
QNX
OS/9: alle Programme (Module) haben die gleiche Struktur und sind frei im Speicher verschiebbar,
kann zwischen RAM und ROM unterscheiden. Prioritäten werden dynamisch vergeben (ein Prozess bekommt eine höhere Priorität bei Auftreten eines für ihn bestimmten Interupts - schnelle Reaktion!)
BEGRIFFE
Account: Zugangsberechtigung
Multitasking: gleichzeitige Bearbeitung mehrerer Programme (als tasks bezeichnet) auf einem Einplatz System z.B. OS/2, UNIX, Windows NT, oder auf Mehrplatzsystemen. Die Rechenzeit der CPU wird dabei in sehr kleine Zeiteinheiten eingeteilt und kann zur Abarbeitung von mehreren Programmen verwendet werden.
Open-Source: das System kann kostenlos eingesetzt, verteilt und erweitert werden. Entwickler haben Einblick in sämtliche Quellcodes und können leicht neue Funktionen, neue Treiber integrieren bzw. Programmierfehler schnell finden und eliminieren.
32-Bit Betriebssystem: 32 Bit bedeutet, dass das Betriebssystem eine 32-stellige Binärzahl als Speicheradresse benutzt. Dadurch besteht die Möglichkeit, mehr Arbeitsspeicher zu nutzen, als bei einem 16- Bit-System. Im 16-Bit-Modus müsste er sich einen Übertrag «merken» und in mehreren Durchgängen multiplizieren.
Haupt | Fügen Sie Referat | Kontakt | Impressum | Nutzungsbedingungen