Jude oder Christ?
2 große Weltreligionen im Vergleich
In der jüdischen Entwicklung gab es viele Verfolgungen durch die Christen. Die schrecklichste Zeit werden die Juden wohl im 3. Reich durchgemacht haben. Daher liegt die Frage nahe, sind die Unterschiede zwischen dem Judentum und dem Christentum wirklich so groß?
Christen unterscheiden sich im wesentlichen eigentlich nur in der großen Frage um Jesus Christus' Person. Die Christen sehen in Jesus, Gottes Sohn, der zu Fleisch geworden ist. Jesus ist nach der Meinung der Christen auferstanden. Daher glauben sie auch an den Drei-Einigen-Gott, bestehend aus Gott, dem Heiligen Geist und Jesus Christus.
Die Juden sehen in Christus einen großen Propheten, Meister und Lehrer, nicht mehr und nicht weniger. Sie glauben nicht an ihn als Messias, Gottes Sohn. Für die Juden ist der Messias noch nicht erschienen und wird es auch nicht, solange nicht alle Juden den Sabbat ( jüdischer Sonntag) einhalten und feiern. Das Neue Testament ist in der Thora, der jüdischen Bibel, auch nicht enthalten. Dies spielte bei der Entwicklung des Christentums eine wichtige Rolle. Ein weiterer Punkt in dem Juden und Christen sich unterscheiden, ist der Tag an dem sie Gott ehren. Die Juden feiern am Samstag den Sabbat. Die Christen dagegen halten am Sonntag zur Ehre Gottes, Gottesdienste ab. Das Osterfest wird auch in beiden Religionen gefeiert, nur aus unterschiedlichen Anlässen. So feiern die Juden Ostern, um den Auszug aus Agypten zu feiern. Die Christen ihrerseits feiern im Osterfest die Auferstehung ihres Herrn Jesus Christus. Außerdem verehren Juden und Christen verschiedene Heiligtümer. Bei den Juden spielt die Klagemauer, ein Überrest des zerstörten Tempel von Salomon, in Jerusalem eine wichtige Rolle. Hier stecken die Juden auf kleinen Zettelchen geschriebene Botschaften in die Mauerfugen und hoffen, dass sie in Erfüllung gehen. Für die Christen ist die Grabeskirche in Jerusalem eines ihrer größten Heiligtümern. Hier ist Jesus begraben worden. Die Christen haben das Grab zur Kirche umgebaut. Ein äußerlicher sichtbarer Unterschied wäre die jüdische Beschneidung. Dies wird bei den Christen nicht praktiziert.
Allerdings haben Juden und Christen beim näheren Betrachten mehr Gemeinsamkeiten als ihnen bewusst ist. So verehren beide, Gott als Schöpfer aller Kreaturen. Dies kann man dem Glaubensbekenntnis sowie den Schriften des jüdischen Maimonides entnehmen. Des weiteren betrachten sie Gott als alleinigen Herrscher des Himmels und der Erde und als den allmächtigen Gott, der alles sieht und weiß. In Gott sehen beide Religionen ihren Guten Vater, der allen ihre Sünden vergibt, wenn man bereit ist zu bereuen. Aber man muss seine Gebote ( 2. Mose 20, 2 - 17) halten, da man sonst seinen Zorn zu spüren bekommt. Man kann aber immer umkehren und sich Gott wieder zuwenden, wenn man seine Sünden bereut. In den Kirchen wird Gott auch als Geist angesehen. Bei den Christen wird Gottes Geist als Heiliger Geist genannt. Wie die Juden diesen Geist nennen, weiß ich nicht ( Ruach). Außerdem glauben beide an die Auferstehung der Toten. Der Bibel und der Thora liegen die gleichen geschichtlichen Tatsachen zu Grunde. In beiden Büchern findet man das Alte Testament, nur mit einem Unterschied, dass in der Thora das Neue Testament nicht enthalten ist. Aber in beiden Religionen wird Abraham als Stammhalter angesehen und gewürdigt. Ebenso halten sie ihre Gottesdienste in eigens dafür eingerichteten Häusern, die Synagoge bei den Juden und die Kirche bei den Christen, ab. In beiden Kirchen gibt es Leute, die zur Abhaltung von Gottesdiensten ausgebildet werden, die Priester, Pfarrer oder Lehrer. Bei den Juden sind dies die Rabbis. Jerusalem gilt in beiden Religionen als Heilige Stätte. Bei den Juden wegen der Herrschaft Salomos und seines Tempels und bei den Christen, weil hier Jesus gestorben und begraben wurde. Beides Gründe für beide Religionen diese Stadt als Heiligtum zu verehren.
Ich weiß eigentlich nicht, wieso die Christen die Juden so oft verfolgt haben. Aus der jüdischen Religion ging doch erst das Christentum hervor, daher müsste man doch dankbar sein. Die christliche Lehre übernahm doch auch viele Teile der jüdischen Glaubenslehre, wie z.B. das gesamte Alte Testament. Die Juden und die Christen werden durch die Person Jesu Christi gespalten, aber durch Abraham wiederum durch ein unsichtbares Band miteinander verbunden. Somit kann man das Judentum nicht als Irrlehre bezeichnen, wie es schon so oft in den vergangenen Jahrhunderten geschehen ist. Nun bricht ein neues Jahrtausend an und wir werden doch hoffentlich aus den Fehlern der Vergangenheit lernen.
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