Wolfgang Kapp (1858-1922) ostpreußischer Generallandschaftdirektor
Kapp, Wolfgang Politiker, geboren am 24. Juli 1858 in New York. Seit 1890 Rittergutsbesitzer in Ostpreußen, war Kapp ab 1891 in der preußischen Verwaltung tätig. 1917 gründete er zusammen mit Alfred von Tirpitz die rechtsextreme Deutsche Vaterlandspartei, deren vorrangiges Ziel 1917 die Torpedierung der Friedensresolution im Reichstag war. Im März 1920 initiierte er zusammen mit General Walther Freiherr von Lüttwitz den so genannten Kapp-Putsch gegen die Reichsregierung. Der Putschversuch scheiterte, u. a. weil die Gewerkschaften sogleich zum Generalstreik aufriefen. In der Folge kam es zu politischen Unruhen in verschiedenen deutschen Ländern. 1922 wurde gegen Kapp ein Verfahren wegen Hochverrats eröffnet. Kapp starb am 12. Juni 1922 in Leipzig während der Untersuchungshaft.
Zeit: März 1920
Gründe:
Reduzierung der Reichswehr gemäß Versailler Vertrag (bis zum 31.3.1920 Verminderung auf 100.000 Mann)
Auflösungsbeschluß für die Freikorps-"Brigaden" Löwenfeld und Ehrhardt durch Reichswehrmin. Noske am 11.03.1920
Verlauf:
Chef des Reichswehrgruppenkommandos I Berlin General Lüttwitz und Kapp ließen am 13.3.20 Berlin von der Marine Brigade Ehrhardt besetzen (6000 Mann mit Hakenkreuz und Stahlhelm) um die Rücknahme der Auflösungsverfügung zu erzwingen Reichsregierung wich nach Dresden und dann nach Stuttgart aus (weil sie sich in einem Kampf als Verlierer hätten geschlagen geben müssen "Soldaten schießen nicht auf Soldaten", "unvermeidlichen Niederlage für die Berliner Truppen") und rief zum Generalstreik auf.
Kapp ernannte sich selbst zum Reichskanzler und seine provisorische Regierung mußte unter dem Druck am 17.3.1920 aufgeben die Brigade Ehrhardt zog ab und Kapp floh am 18.3.1920 nach Schweden, später stellte er sich dem Reichsgericht und starb in der Untersuchungshaft.
Gründe des Scheiterns:
Es kam zum Generalstreik (alle öffentlichen Betriebe Berlins standen still)
Reichswehr und Beamtenschaft weigerten sich mitzumachen
Teile des Volkes leisteten massiven Widerstand
Die Gewerkschaften unter Führung von Carl Legien riefen zum Generalstreik gegen die Kapp-Regierung auf
Folgen:
In Deutschland gab es weiter kommunistische Attacken auf das Volk welche nur durch das Militär zerschlagen werden konnten (Ruhrgebiet und Vogtland)
der Putsch trug zur Schwächung der Weimarer Republik bei (die Regierung wurde nun nicht mehr nur von Links sondern nun auch noch von Rechts bedroht)
Gustav Bauer trat als Reichskanzler zurück
Bei den Reichstagswahlen im Juni 1920 verlor die Weimarer Koalition ihre Absolute Mehrheit (stärkste Partei wurde die SPD)
Die Nationalisten verklärten den Kapp-Putsch später zum Sieg und Adolf Hitler eiferte ihm mit seinem Hitler Putsch nach.
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