Wie in dem grössten Teil unserer Arbeit, mussten wir auch hier mit teils sehr unterschiedlichen Quellen arbeiten. So wurde die Anzahl der Toten in einer Quelle auf "nur" 45'000 amerikanische Soldaten beziffert, in einer anderen hingegen wurde von min. 57'000 Toten Amerikanern geredet. Es wurden 150'000 Südvietnamesen getötet und 400'000 verwundet. Bei den Nordvietnamesen und Vietcongs gibt es keine offiziellen Angaben, jedoch wird mit 100'000 Toten und 300'000 Verwundeten gerechnet.
Dies die Zahlen zur Militärbevölkerung. Jedoch war nicht die Militärbevölkerung die Leid tragende Figur im Vietnamkrieg sondern die Zivilbevölkerung, da schätzungsweise zwei Millionen Vietnamesen getötet, drei Millionen verwundet und Hunderttausende von Kindern als Waisen zurückgelassen wurden. An diesen Zahlen sieht man, wie grausam dieser Krieg, vor allem für die Zivilisten, war. Wenn man bedenkt, dass in den Nachkriegsjahren noch einmal rund 1,2 Millionen Vietnamesen auf Grund wirtschaftlicher Instabilität das Land verliessen, wird einem schnell klar, wie gross das Elend in Vietnam war. Eine weitere eindrückliche Zahl ist jene der Boat people: Leute, die versuchten, in kleinen Booten über das Südvietnamesische Meer zu entkommen. Viele kamen bei diesen Versuchen ums Leben, und jene, die überlebten sahen sich dem nächsten Problem konfrontiert: Eine Grosszahl der anliegenden Länder hatte Einwanderungsverbote oder zumindest -einschränkungen veranlasst.
Nicht nur die Bevölkerung litt unter dem Joch dieses Krieges, sondern auch das Land Vietnam selbst wurde stark in Mitleidenschaft gezogen. Die Flächenbombardements der Amerikaner zerstörten die gesamte Infrastruktur des Landes. Ebenfalls der "grosszügige" Einsatz von Napalm und Entlaubungsmitteln (meist Agent Orange, siehe unten) hinterliess irreparable Schäden an der Umwelt.
Im Vietnamkrieg wurden ca. 72 Millionen Liter giftiger Herbizide (Entlaubungsmittel) durch amerikanische Streitkräfte über Wäldern und Reisfeldern versprüht. Dies auf Grund der Überlegung, dass man somit wichtige Nachschubwege der Vietcongs ( Ho-Chi-Minh-Pfad) im Urwald blosslegen könnte. Über 40 Millionen Liter dieser Herbizide waren hochgiftiges Agent Orange. Und eine der Integrenzien von Agent Orange war Dioxin, die wahrscheinlich giftigste Substanz auf Erden.
Fast 25 Jahre nach dem Ende des Krieges schätzt das Vietnamesische Rote Kreuz die Zahl der Leidenden auf eine Million Menschen, davon 100'000 Kinder. Mögliche Schädigungen durch Dioxin sind Missbildungen (Bild), verschiedene Krebsarten und eine Schwächung des Immunsystems und damit eine höhere Anfälligkeit auf sämtliche Krankheiten. das Problem ist, das das Dioxin unterdessen in der Nahrungskette verankert ist und nicht einfach "ausgerottet" werden kann. Noch immer gibt es beackerte Böden, in denen der Dioxin-Anteil extrem hoch ist.
Ebenso zerstörte Agent Orange 14% der Wälder Vietnams (Achtung! US-Angaben). Dort wo früher Regenwälder standen, wachsen heute nur noch Gräser und Büsche. Daraus resultieren Erosionen und Überschwemmungen.
Auch in den USA leben heute noch viele Agent Orange - Opfer die damals in verseuchtem Gebiet kämpften. Diese verlangen nun horrende Entschädigungszahlungen von dem Staat. Gerichtsverhandlungen sind am laufen. Jedoch weigert sich die zuständige Air Force weiterhin, einen direkten Zusammenhang zwischen Agent Orange und den Gesundheitsproblemen zu sehen, obwohl die Beweislage eigentlich klar ist.
Bild links: Nguyen Huu An (l.), 5 Jahre alt, und Nguyen Thi Thanh Tuyen, 3 Jahre alt, mit ihrer Mutter in Huong Xuan bei Hue. Der Vater lebte in der Agent Orange-vergifteten Provinz Song Be. Als auch sein zweites Kind mit Missbildugen zur Welt kam, nahm er sich das Leben.
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