Geschichte der Indianer
Die Schlachten und Konflikte zwischen Indianern und Weißen
Mit der Eroberung Nordamerikas durch die Europäer setzten größere Veränderungen ein. Englische, deutsche und skandinavische Siedler drangen vom Atlantik her immer weiter in das Landesinnere ein. Die Indianischen Völker des Ostens unterlagen ihnen in zahlreichen Kämpfen, so z. B. 1675 im Philip's War (nach dem King Philip genannten Häuptling der Wampanoag) oder 1763-64 im Pontiac's War gegen Ponciacische Indianer, vor allem aber Irokesen. Diese Kämmpfe fanden nur statt, weil die Indianer nicht dauenrnd ihr Land abgeben wollten. Die Irokesen kämpften aber auch an der Seite von Europäern, im Siebenjährigen Krieg und im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg. Nach der Unabhängigkeit der USA und im Verlauf der weiteren Eroberung des Kontinents versuchten 1812 die Indianer die Siedler in einem letzten Versuch am Vordringen zu hindern. Alle Indianer des Ostens, besonders die volkreichen Stämme des Südostens (Cherokee, Creek, Chickasaw, Choctaw) wurden vertrieben[E.K.1] und im Indianer-Territoium (Indianerreservationen) angesiedelt. Unter ihren Häuptlingen leiteten die Sauk- und Fox-Indianer 1832 vergeblich Widerstand. Die Reiterkrieger der Plains brachten zwar 1876 am Little Bighorn unter ihren Häuptlingen Sitting Bull und Crazy Horse den amerikanischen Truppen eine schwere Niederlage bei, mussten aber dann aufgeben, da ihnen durch Ausrottung der Bisons die Lebensgrundlage genommen wurde. Im Frühjahr 1877 hatte Sitting Bull das ewige Davonrennen satt. Als der Westen auch keinen Platz mehr für ein friedliches Zusammenleben von Weißen und Indianern bot, entschloss sich Sitting Bull und sein Stamm nach Kanada zu wandern. Im Nordwesten kämpften mittlerweile 1877 die Nez Percé unter der Leitung von Chief Joseph. Das Aufflammen der Geistertanzbewegung führte zum letzten Widerstand der Siox, der 1890 bei Woundet Knee zusammenbrach. Auch beim Vordringen der Besiedlung nach Südwesten und Westen gab es zum Teil erbitterten Widerstand (vor allem durch die Apachen; Cochise; Geronimo), der zu starken Verlusten bei den Indianern führte.
Durch Kämpfe, Ausweisungen, eingeschleppte Krankheiten, aber auch durch die Ermordung, war die Zahl der Indianer gegen Ende des 19. Jahrhunderts auf etwa ein Viertel von einstmals einer Million zurückgegangen. Für das Land, das die Indianer in der USA den Weißen abtraten, wurde Ihnen verträglich ein Teil für den eigenen Gebrauch "reserviert". Von der Fläche dieser Indianerreservation, die seit 1824 der Verwaltung der "Bureau of Indian Affairs" unterliegen, sind jedoch seit 1887 zwei Drittel in die Hände von Weißen übergegangen. Auch im Gebiet Kanadas wurden zwischen Indianern und britischen, später auch der kanadischen Regierung, geschlossene Verträge gebrochen. Für Indianerfragen besteht hier ein eigenes Ministerium (heute das "Department of Indian and Northern Affairs").
Die Indianerpolitik der USA schwankte zwischen den Versuchen, die Indianer durch Auflösung der Reservationen und Aufteilung des kollektiven Grundbesitzes sie zwangsweise in die amerikanische Gesellschaft einzugliedern. Auch die Unterdrückung der indianischen Kultur (verbot von Sprache Religion); Verleihung der Bürgerrechte (1924); Förderung kultureller und sozialer Selbstverwaltung wurde gemacht, inzwischen ist aber größtenteils alles rückgängig gemacht worden. Die Entscheidung, welchen Weg sie in die Zukunft gehen wollen, ist den einzelnen Stämmen nun weitgehend selbst überlassen. Wichtigste Forderung der Indianer ist die Einhaltung oder Korrektur der mit den USA und Kanada abgeschlossenen Verträge. In den USA hat das American Indian Movement besonders unter den jüngeren Indianern-Anhänger gefunden. Die Mehrheit der nordamerikanischen Indianer scheint entschlossen, Eigenständigkeit und Kultur zu bewahren. Sie wollen sich mit Hilfe der modernen Möglichkeiten selbst weiter entwickeln und nicht in die amerikanische Gesellschaft eingehen.
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