Vorwort
Ich sitze in meinem gemütlichen Lehnstuhl im Wohnzimmer und mache mir Gedanken über meine pädagogische Ausbildung zum Hauptschullehrer. Dabei 'muss' ich ein Buch von einem ehemaligen Staatspräsidenten über die Moral in Zeiten der Globalisierung lesen und dann noch geistig darüber hinweg brüten.
Die erste Frage, die mir durch den Kopf schießt, ist: 'Ja was tu ich den da?' Und die zweite: 'Ja was soll denn das?' Ich will doch Pädagoge werden, ich will mich mit Abt Felbiger und Otto Glöckel, mit Maria Montessori und Célestin Freinet auseinander setzen, vielleicht noch mit Immanuel Kant, Sir Karl Popper und mit Alfred Adler; und wenn es sein muss dann vielleicht noch mit Don Bosco, aber für was um Himmels Willen brauche ich einen Václav Havel und seine Gedanken über die Globalisierung, wo doch die Probleme meiner Schülerinnen und Schüler im Kleinen liegen werden?
Und sieh an, der gute Mensch weiß wovon er spricht (bzw. schreibt). Ich merke bei jeder erstklassigen und hochwertigen Rede, dass gerade ich als Pädagoge, als ein Mensch der tagtäglich mit anderen Menschen in Berührung kommt, auch (und gerade) von diesem Mann etwas lernen kann.
Ich wühle ich mich bis zur Seite 171 durch und lese mit gespanntem Atem seine Rede vor der Konferenz der Hoffnung anlässlich der Verleihung der gleichnamigen Medaille in Hiroshima vom 05. Dezember 1995.
Mir gehen tausend Gedanken durch den Kopf.
Gerade weil ich in der Ausbildung zum Hauptschullehrer in den Fächern Deutsch, Geschichte und Religion stehe und diese Rede all meine Fachgebiete streift. (Vom sprachlich-literarischem Können des Autors bis zum geschichtlichen Thema und seinen religiösen Gedanken!) Im Folgenden will ich nun versuchen meine wirren Gedanken, speziell zum Abwurf der Atombombe in Hiroshima, aber auch über die Themen Hoffnung, Glaube und Tod, niederschreiben.
Anstelle einer komplizierten
Einleitung stelle ich nur ein Zitat von Mohandas Karamchand Ghandi, genannt
Mahatma 'die große Seele', an erster Stelle.
Zwei Jahre lang schrieb der bedeutendste Pazifist dieser Erde täglich eine
kleine Weisheit, ein Vademekum, an einen Freund. Eines davon lautete:
Die Vergangenheit gehört zu uns, aber
wir gehören nicht zur Vergangenheit.
Wir gehören zu Gegenwart.
Wir sind die Bereiter der Zukunft, aber wir gehören nicht zur Zukunft.
(GANDHI 19974, 120)
1. Hiroshima und der Tod
1.1 Fakten I
Im Jahre 1995 jährte sich der Atombombenabwurf der Amerikaner zum 50. Mal. In Hiroshima hat die Bombe viele Menschen besonders heimtückisch erwischt. Als ein amerikanischer Bomber auf Hiroshima zuflog, waren viele auf dem Weg zur Arbeit oder zur Schule. Da es sich nur um ein einziges Flugzeug handelte, glaubte niemand, dass dies ein Angriff auf die Stadt sein könnte.
Wirkung einer Atombombe:
Die Wirkung der Explosion kann man in drei Phasen einteilen: zuerst die Hitzewelle, dann die Druckwelle und schließlich die Radioaktivität.
a) Die Hitzewelle
Der Feuerball der Atombombe erreicht im Moment der Explosion eine Temperatur von mehreren Millionen Grad. Die Hitzewirkung auf dem Boden tritt 1/100 s (= eine hundertstel Sekunde!) nach der Detonation auf, und dauert ungefähr 3 Sekunden. Verbrennungen auf der Haut werden in bis zu 4 km Entfernung vom Explosionszentrum festgestellt. Material entzündet sich in diesen vier Sekunden in einer Entfernung von bis zu 3,5 km. In einem Umkreis von 1500 Metern wirkt die Strahlung 200 mal so stark wie heller Sonnenschein.
b) Die Druckwelle
Die Luft im Umkreis der Detonation dehnt sich explosionsartig aus. Es entsteht eine Druckwelle, die sich wie eine Wand mit Überschallgeschwindigkeit auswalzt und kräftiger als ein Tornado alle losen und festen Gegenstände durch die Gegend scheucht. Schlägt jedoch ein menschlicher Körper mit einer Geschwindigkeit von mehr als 10 m/s auf eine harte Fläche auf, sind die Überlebenschancen geringer als 1%.
c) Die Radioaktivität
Die letzte und am längsten anhaltende Wirkung ist die Radioaktivität. Von der Strahlung sind nicht nur die direkten Opfer der Explosion betroffen, sondern auch die vielen tausend Helfer, die nach der Explosion in die Stadt gekommen sind, oder die Menschen, die ihre Angehörigen dort gesucht haben. Sie haben alle erhebliche Strahlendosen abbekommen.
(Vgl. http://www.uni-oldenburg.de/fsphysik/dokumente/42/2.95/hiroshima.html)
1.2. Fakten II
Die Atombombe musste auf ein militärisches Ziel abgeworfen werden. Was aber dabei herauskam, das war die Vernichtung der Stadt Hiroshima und seiner zivilen Bewohner. Wegen der Berücksichtigung des Wetters und operativer Umstände räumte Präsident Truman seinem General eine "gewisse Freiheit" ein. Der Befehl für den Abwurf der Atombombe lautete in etwa folgendermaßen:
'Nach dem 3. August 1945, sobald es das Wetter erlauben soll, werfen Sie die erste Spezialbombe über eines der nachstehenden Ziele ab: Hiroshima, Kokura, Nagasaki oder Niigata. Zusätzliche Maschinen zur Begleitung des Bombenflugzeuges sind zu stellen, um Offizieren und Wissenschaftlern des Kriegsministeriums die Beobachtung der Bombenexplosion und ihrer Wirkung zu ermöglichen. Die Beobachtermaschinen werden sich einige Meilen vom Explosionsherd entfernt halten.'
Am 6. August 1945 werfen die Vereinigten Staaten von Amerika auf die japanische Stadt Hiroshima die erste Atombombe ab. Um 8.13 Uhr erhält die Besatzung des Boeing B 29-Bombers 'Enola Gay' den Befehl, einen Nuklearsprengsatz über Hiroshima abzuwerfen. Zwei Minuten später detoniert die Atombombe 580 Meter über der Stadt. Durch die Explosion und die frei gesetzte radioaktive Strahlung kommen schätzungsweise bis zu 150.000 Menschen grausam ums Leben. 80% der Stadt Hiroshima werden zerstört.
Obwohl die Amerikaner von der Wirkung der Atombombe selbst überrascht sind, werfen sie drei Tage später eine zweite Atombombe mit der doppelten Sprengkraft über der Stadt Nagasaki ab.
Am 15. August verkündet der japanische Kaiser Hirohito die Annahme der bedingungs-losen Kapitulation des japanischen Kaiserreiches und beendet damit den Krieg.
(Vgl.: www.aktivepolitik.de/hiroshima.htm)
1.3. Augenzeugenbericht
In diesem Moment, es war 8:15 Uhr, blitzte ein riesiges Licht auf, im gleichen Augenblick hatte ich das Gefühl, das Licht, hundertmal stärker als die Sonne, sei über und um mich. Geblendet wich ich zurück. Plötzlich fühlte ich eine starke Hitze und warf mich entsetzt auf den Boden unmittelbar vor dem Fenster. Ich lag vielleicht zwei oder drei Sekunden da, als es fürchterlich knallte. Mein Zimmer und das ganze Haus wurden erschüttert. Ich war über und über mit Glassplittern, Holzstücken und aus den Wänden gerissenen Lehmbrocken bedeckt . Ich kroch unter den Schreibtisch und betete. Das ist das Ende, dachte ich und wartete auf den Gnadentod. Doch nichts geschah.
Durch tausende von Glassplittern, durch zerborstene Möbel und zerfetzte Bücher gelangte ich zu der Tür, die, aus den Angeln gerissen, draußen auf dem Korridor lag. Zitternd trat ich hinaus, überzeugt davon, dass den anderen im Haus etwas Entsetzliches widerfahren sei. Bei mir selbst bemerkte ich keine Verletzungen. Andere kamen aus ihren völlig verwüsteten Zimmern auf den Gang. Einer blutete heftig im Gesicht und den Armen, er hatte, wie er uns später erzählte, direkt am Fenster gestanden, um der Bombe 'ins Gesicht zu sehen' - er war Philosoph.
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"Wo ist der Bombeneinschlag?" fragten wir immer wieder, aber nirgends war ein
Bombenkrater zu entdecken. Wir suchten überall - kein Anhaltspunkt. Wie konnte
das sein? Das ganze Haus mit einem Schlag demoliert und nirgends ein
Bombentrichter. Das muss eine besondere Bombe gewesen sein, vermuteten einige.
()
Einige von uns waren schon zur Hauptverkehrsstraße geeilt, die etwa zehn
Minuten vom Hause entfernt von Hiroschima nach Norden führte, um dort zu
helfen. So machte ich mich allein auf den Weg zur Nachbarin. Es war meine erste
Begegnung mit dem Schrecken der Verwundeten. In ihrem Haus lagen sie dicht
nebeneinander, Körper an Körper. Aber der Zustrom ließ nicht nach, sondern
wuchs stetig an. Es kamen immer neue, meistens in geschlossenen Reihen von
sieben bis acht Personen, vorwiegend Frauen, die am Kopf und im Gesicht so
verbrannt waren, dass die Brandblasen sie völlig unkenntlich machten. Die
ober-ste Haut war verletzt und abge-rissen, der Kopf ballonrund aufgedunsen.
Aus dem ge-schwollenen Mund hing oft die aufgeblähte Zunge heraus. In den
grässlichsten Farben, rot, violett oder graubraun von Schmutz und Staub,
erschienen sie vor uns. Viele von ihnen konnten wegen der gesch-wollenen
Fleischteile im Gesicht nicht mehr sehen, sie hielten deshalb in Gruppen
Tuch-fühlung zueinander, indem sie gegenseitig die Hände auf die Schultern
legten oder die Arme einhakten. In ihrem großen Leid halfen sich die Verletzten
gegenseitig.
(Vgl. http://www.uni-oldenburg.de/fsphysik/dokumente/42/2.95/hiroshima.html entnommen aus dem Buch "Hiroshima und Nagasaki" von Gerd Greune und Klaus Mannhardt [Hrg.])
2. Fünfzig Jahre danach
2.1. Hoffnung
50 Jahre später steht nun Václav Havel, Literat, Häftling und Politiker in der Stadt des Schreckens und ringt um Worte. Wie mag es einem Menschen ergehen, wenn er in Hiroshima eintrifft. Ich kann es mir ähnlich vorstellen, wie wenn ein Mensch die Konzentrationslager in Mauthausen, Dachau oder Auschwitz betritt. Aber welche Worte soll man zu einem 50 jährigen Gedenken, einem schreckhaften, unauslöschbaren Geschehen, finden. Ganz falsch ist es, in einem solchen Augenblick bloßes Mitleid für die Betroffenen zu zeigen. Mitleid ist immer der falsche Weg. So wie man einem/-r jungen Mann/Frau im Rollstuhl nicht mit Mitleid begegnen soll, so wollen auch die Juden, Sinti und Homosexuellen, die in den KZ vergast worden sind, kein Mitleid.
Und auch die Angehörigen der Opfer von Hiroshima und der Staat Japan will 50 Jahre nach dem Grauen kein 'Mitleidgedusel' hören!
50 Jahre später den alten Feind zu verfluchen ist auch der falsche Weg. Klar, man soll und muss die Täter beim Namen nennen, die Menschen müssen sich ihrer Schuld bewusst sein. Man muss laut aussprechen was Sache ist:
M Die Weltpolizei USA hat ohne Rücksicht auf Menschenleben einen Versuch mit der Atombombe ausgeführt und dabei hunderttausend Kinder, Frauen, Männer - Zivilisten - getötet.
M Die Österreicher waren die 'besseren Nazis' und haben bei den Gräuel in den KZ tatkräftig 'Hand angelegt', sowie ihren Führer Adolf Hitler zugejubelt
Sind diese Lippenbekenntnisse Trost und Hilfe für die Angehörigen der Opfer?
Erwacht dadurch das kleine japanische Mädchen, welches am Morgen des 05. August 1945 durch eine Druckwelle über die Straße geschleudert wurde und anschließend qualvoll am lebendigen Leibe verbrannte, wieder zum Leben?
Kann jetzt die Mutter, die ihr beim Abschied zum Schulweg vergessen hat einen Abschiedskuss zu geben, wieder friedlich schlafen und nicht mehr von glimmergelben Pilzköpfen träumen?
Angebracht sind also offene und ehrliche Worte, ein wenig Trost und sehr viel Hoffnung.
Leicht ist es, etwas zu vernichten.
Etwas aufzubauen
erfordert große Geschicklichkeit und Sorgfalt.
(GANDHI 19974, 109)
Und wenn V. Havel sagt, dass Hoffnung kein bloßes Derivat der äußeren Welt ist, sondern dass Hoffnung mehr ist und tiefer geht als eine genetisch oder biologisch oder chemisch oder kulturell oder anders determinierte optimistische Haltung des menschlichen Geistes, (Vgl. HAVEL 1998, 174) dann kann das einem Menschen sehr viel Trost und Hilfe geben. Vielleicht muss man den Satz auch zwei Mal und öfter lesen und dabei immer mit einem Auge in die Zukunft blicken und mit dem anderen ganz tief in sein Herz oder in seine Seele.
Und Václav Havel hat recht.
Hoffnung ist ein Geschenk Gottes.
Wo Hoffnung ist, verlischt Trauer und Wut.
Man stelle sich vor, man ist traurig, verzweifelt und wütend.
Kennst du das Gefühl? Es kribbelt und juckt im ganzen Körper, man glaubt im Magen brennt ein Feuer. Aber es gibt nur ein Mittel, dieses Feuer zu löschen.
(Sicher nicht Alkohol!)
Es ist ganz allein die Hoffnung!!
Denken wir nur an die christliche Hoffnung nach einem Leben nach dem Tod und einem Wiedersehen all unserer Freunde und Verwandte. .
Oder die Hoffnung, dass in jedem Menschen etwas Gutes steckt. .
Oder die Hoffnung, dass Adolf Hitler und Präsident Truman in der Hölle schmoren während wir Seite an Seite bei Gott im Himmel Jubellieder singen. .
2.2. Tod und Glaube
Ich glaube an ein Leben nach dem Tod, nicht etwa weil ich gläubiger Katholik bin und in naher Zukunft katholische Religion an Hauptschulen unterrichte, sondern weil ich mir den Sinn des Lebens nicht anders erklären kann. Und .
. und weil es sonst keine Hoffnung gibt. Und ohne Hoffnung gibt es keine Trauerbewältigung. Hier spricht mir der ehemalige tschechische Präsident von der Seele: 'Ohne die Erfahrung des Transzendenten hat weder die Hoffnung noch die menschliche Verantwortung selbst einen Sinn.' (HAVEL 1998, 177)
Es ist die Hoffnung und es ist die Vernunft, dass es irgendwo in- oder außerhalb unseres Universums etwas oder jemanden gibt, der all unsere guten sowie schlechten Taten, unsere Leiden und unsere Schmerzen in eine Waagschale wirft und dann über uns richtet. Würde man alle Religionen der Welt auf einen gemeinsamen Nenner reduzieren, so ist das Ergebnis wohl in allen Religionen, Sekten und Kulten das Hoffen und das Glauben nach einer gerechten Strafe für die Bösen, bzw. einem besseren Leben nach dem Tod.
Ich will hier nicht alle Religionen auf einen gemeinsamen Nenner bringen, oder eine Weltreligion inszenieren, sondern: 'Ich glaube nicht an eine Weltreligion. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob die Rettung der Menschheit und die Erneuerung ihrer Verantwortung für sich selbst und die Welt allein in der Renaissance der Religiosität oder gar Frömmigkeit liegt. Ich spreche über etwas anderes: die Notwendigkeit, die wesentlichen, sozusagen fundamentalen geistigen Erfahrungen des Menschen neu zu begreifen und zu artikulieren und den Geist dieser Erfahrung in die Schaffung der neuen Weltordnung einzubringen, einer Ordnung, die es uns allen ermöglicht, in Frieden nebeneinander zu leben und zusammenzuarbeiten, ohne dass jemand seine kulturelle Eigenart aufgeben müsste. Ich spreche von der Notwendigkeit, viel nachhaltiger als bisher das zu enthüllen und zu benenn, was uns verbindet, statt das, was uns trennt. Darin sehe ich die hauptsächliche Herausforderung des kommenden Jahrhunderts und Jahrtausends.' (HAVEL 1998, 180 f.)
Der tschechische Präsident spricht hier von den fundamentalen geistigen Erfahrungen der Menschheit die zu einem neuen und verbesserten Weltbild tragen müssten. Und dann finde ich Bilder wie folgendes über den mächtigsten Mann der Welt:
Mir ist Angst und Bange. Ist das
wirklich der mächtigste Mann auf der Welt. Entscheidet dieser T wirklich
über Leben und Tod von Tausenden von Menschenleben?
Wie schön wäre es abseits religiösen Fundamentalismus und ohne Doktrin des
amerikanischen Militärkapitalismus die Herausforderung des neuen Jahrtausend in
die Hand zu nehmen und für ein friedliches Miteinander zwischen Völkern,
Rassen, Kulturen und Religionen zu kämpfen.
Und was muss es ein Trost für die Einwohner von Nagoya vor über 50 Jahren und heute sein, zu wissen, dass ihre Stadt beinahe Ziel der ersten Atombombe sein sollte. Die präzisen Berechnungen amerikanischer Wissenschaftler aber ergaben, dass die Sprengkraft (=Anzahl der Opfer) in Hiroshima größer wäre. Deshalb explodierte die Atombombe über Hiroshima. Deshalb blieb Nagoya verschont. Pech für die Kinder aus Hiroshima. Glück für die Mütter aus Nagoya!?!
Und schön zu wissen gegenüber welcher Willkür wir Zivilisten den weltweiten Militärs ausgeliefert ist.
Aber wir haben die Hoffnung, und die stirbt bekanntlich als Letztes!
Die Vergangenheit gehört zu uns, aber wir gehören nicht zur Vergangenheit.
Wir gehören zu Gegenwart.
Wir sind die Bereiter der Zukunft, aber wir gehören nicht zur Zukunft
(GANDHI 19974, 120)
Schlussworte
Durch Václav Havel bin ich auf das Prinzip der Hoffnung gestoßen. Paulo Freire (1921 - 1997) hat als Pädagoge Hoffnungen geweckt und bestärkt, wie nur wenige Menschen in diesem Jahrhundert.
Deswegen werde ich beide; Havel und Freire, in meine Literatur neben Montessori, Immanuel Kant und Don Bosco aufnehmen. Damit auch ich ein Pädagoge werden kann, der zwar die Spatzen pfeifen lässt, aber gleichzeitig Glaube und Hoffnung schenkt.
Abschließend noch ein Gedicht, welches mir absolut unter die Haut gegangen ist. Es stammt von Nazim Hikmet. 2002 war von der UNESCO zum Nazim Hikmet-Jahr erklärt worden. Der am 20.01.1902 in Saloniki geborene Sohn eines Paschas ist der bekannteste türkische Lyriker innerhalb und außerhalb des Landes.
(vgl. www.wienerzeitung.at/aktuell/2002/02/05/hikmet.htm)
LASST DIE WOLKEN NICHT DIE MENSCHEN TÖTEN
Zu Menschen haben uns die Mütter
auferzogen.
Die Mütter gehen wie Lichter vor uns her.
Sie meine Herren, stammen auch von Müttern
und laßt die Wolken nicht die Menschen töten.
Eine Junge von sechs Jahren läuft und
springt.
Sein Drachen segelt über hohen Bäumen.
Auch Sie sind einst genau wie er gelaufen.
Habt Mitleid mit den Kindern, meine Herren,
und laßt die Wolken nicht die Menschen töten.
Die Junge Braut kämmt sich vor ihrem
Spiegel
und wartet, daß im Spiegel er erscheint.
Man hat wohl auch dereinst auf Sie gewartet.
Habt Mitleid mit den Bräuten, meine Herren,
und laßt die Wolken nicht die Menschen töten.
Im Alter soll ein Mensch, der sich
erinnert,
nur die Erinnerung an schöne Stunden haben.
Habt Mitleid mit den Alten, meine Herren.
Sie, meine Herren, Sie sind nun selber alt.
So laßt die Wolken nicht die Menschen Töten.
Literaturverzeichnis:
GANDHI Mohandas Karamchand; genannt 'Mahatma' (19974): Wer den Weg der Wahrheit geht, stolpert nicht. Worte an einen Freund. München. (Verlag Neue Stadt GmbH - Reihe Saatkörner). 11 - 120
Gedichte von Nazim Hikmet (2003)in: http://www.wienerzeitung.at/aktuell/ 2002/02/05/hikmet.htm. 13. Mai 2003. 13:50 Uhr
Havel Václav (1998): Moral in Zeiten der Globalisierung. Die Zukunft der Hoffnung. Reibeck bei Hamburg. (Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH - rororo aktuell). 171 - 181
Hiroshima - 50 Jahre danach (2003): in: http://www.uni-oldenburg.de/fsphysik/ dokumente/42/2.95/hiroshima.html 29. April 2003. 18:45 Uhr
Verbrechen gegen die Menschlichkeit im Völkerrecht
in: http://www.aktivepolitik.de/hiroshima.htm. 16. Mai 2003. 16:05 Uhr
Bildnachweis:
Abb. 1: Originaldokument für den Befehl zum Abwurf der Atombombe
http://www.aktivepolitik.de/hiroshima.htm. 16 Mai 2003. 16:05 Uhr
Abb. 2: Typischer Atompilz
www.american-products.de/amerika/usa/information/land-und-sehenswuerdikeiten/geschichte/bilder.jpg. 29. April 2003. 19:35 Uhr
Abb. 3: Besatzung der Enola Gay
http://www.aktivepolitik.de/hiroshima.htm. 16. Mai 16:05 Uhr
Abb. 4: Opfer der Bombe
www.leksikon.org/images/atombombe2.jpg. 04. Mai 2003. 8 Uhr 20.
Abb. 5: G.W. Bush
(ohne)
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