Interpretation der "Zweireichelehre"
Luthers
Martin Luther
Martin Luther wurde am 10. November 1483 in Eisleben im Harz geboren. Er wuchs in Mansfeld auf. Später besuchte er die Lateinschulen in Magdeburg und Eisenach und nahm mit 17 Jahren sein Studium an der Universität in Erfurt auf. Nach vier Jahren schloss er an der artistischen Fakultät mit dem Magisterexamen ab. Danach begann er auf Wunsch seines Vaters ein Rechtsstudium, brach es aber nach zwei Monaten ab, um Augustinermönch zu werden.
Luther entschloss sich auf Grund eines persönlichen Vorfalls, mit der Naturgewalt, Gott zu dienen und entschloss sich somit Prister zu werden, gegen den Willen seines Vaters. 1505 trat er in das Kloster in Erfurt ein. 1512 wurde er Doktor der Theologie und Universitätsprofessor an der Universität Wittenberg.
Luther hatte einen tiefen Glauben, deswegen verurteilte er die Geldsucht der katholischen Kirche. Diese hatte Geldeinnahmen durch den Verkauf von Ablassbriefen. Sie wurden mit den Worten: 'Wenn das Geld im Kasten klingt, die Seele in den Himmel springt', vekauft.
Martin Luther verstarb am 18.02.1546 in Eisleben.
Im Laufe seines Lebens reformierte Martin Luther die Kirche. Er verfasste u.a. "95 Thesen" in lateinischer Sprache, desweiteren seine "Zweireichelehre"[1].
"Zweireichelehre"
Laut Luthers Vorstellung dieser Lehre ist das Dasein in zwei Reiche geteilt, in Gottes Reich (civitas dei) und das weltliche Reich (civitas terrena). Beide Reiche sind durch Gottes Macht errichtet worden.
Vor der Geburt Christi lebten die Menschen im Dualismus[2]. Zur Zeit Jesus wurde der Dualismus durch christliche Vorstellung der Gottesherrschaft abgelöst.
Der Theologe Augustinus sah die Machtstellung Gottes geteilt. Er trennte diese in "civitas dei", das Reich Gottes und "cititas terrena", das weltliche Reich. Das Gottes Reich basirt auf Gottesliebe und Nächstenliebe, das weltliche Reich wird durch das Gesetz und die Ordnung geleitet.
Zur Zeit des Mittelalters waren die Päpste und Bischofe mit dem Kaiser und Fürsten gleich-gestellt, wobei die Geistlichen Gottesherrschaft auf Erden repräsentierten, und Kaiser mit den Politikern das weltliche Reich vertarten. Beide standen über dem Volk.
Luthers Sicht erweiterte die These des Augustinus. Er bekreftigte in seiner Lehre, dass in "civitas dei", der Heilige Geist ohne gewalt richtet, dem gegenüber in "civitas terrena" wird durch ligitime Gewalt gerichtet. Beide Reiche in denen sich jeweils das geistliche und das weltliche Regiment befinden, gilt die Regierweise Gottes. Die Folge dessen ist, dass der göttlicher Frieden durch das "Wort" des Predigtamtes und weltlicher Frieden durch das "Schwert" der Obrigkeit durchgesetzt wird.
Jeder Mensch aus Luthers Perspektive hat eine innere Spannung. Diese ist die Trennung zwischen den Reichen Gottes. Der Mensch lebt in der "Wirklichkeit" und auch in dem bzw. mit dem "Glauben".
Die "Zweireichelehre" ist pyramidenförmig aufgebaut. An der Spitze ist die Gottesherrschaft. Durch die Mitte der Pyramide verläuft ein senkrechter Strich durch. Dieser symboliert die Trennung der Reiche "civitas dei" und "civitas terrena". Unterhalb der Gottesherrschaft folgen die Reiche "Sacerdotium" und "Imperium". Diese bilden vereint die herrschende Vertrettung Gottes auf Erden. Sie üben allerdings ihre Macht unterschiedlich aus. Jeweils mit "Wort" und "Schwert". Das lutherische Bild des Menschen folgt als Basis der Pyramide. Das Menschenbild wird aber nicht zwischen den Reichen deverenziert, denn der Mensch lebt in beiden Reichen. In einem seelisch und in dem anderen körperlich.[3]
Vergleich von Martin Luther und Augustinus in deren Zweireichelehren
Marthin Luther und Augustinus unterschieden sich nur geringfügig in deren Theorie. Als Luther seine Zweireichelehre formulierte übernahm er wesentliche Aspekte aus der augusti-nischen Lehre. Jedoch vervollständigte Luther diese.
In der mittelalterlichen Interpetation der augistinischen Lehre ist die "civitas dei" einerseits die sichtbare, organinierte katholische Kirche und andererseits das endzeitliche Reich. In Luthers Doktrin hingegen wird das geistliche Reich durch den Glauben ein Rialität für den Christen. Es ist ein hörbares Reich, weil es durch das Wort zum Gläubigen gelangt; sichtbar wird es nur im Sakrament, dem sichtbarem Wort.[4]
Interpretation der Zweireichelehre
Der Zusammenhang der göttlichen Reiche besteht darin, dass beide im Kampf miteinander verknüpft sind. Der dogmatische Kampf zwischen Gott und Teufel findet in jedem Menschen-inneren statt. So entsteht die Spannung jedes einzelnen.
Augustinus nimmt an, dass der Mensch Vernuft über seine Triebe hat. Seine Theorie ist auf die Denkweise des Paulus zurück führen. Nach Paulus erwartet Gott nicht nur Glauben, sondern auch Taten der Menschen in ihrem Leben, als Dankbarkeit für die Schöpfung.
Während des Mittelalter intensiviert das Verhältnis der Christen zur Welt außerordentlich stark, verliehrt jedoch auf der anderen Seite an eschatologischer Schärfe. Dadurch entstehen Zweideutigkeiten, welche in den Reichen widergespiegelt werden.
-luther
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