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Prostitution

Prostitution


In Rom gab es die Prostitution ungefähr ab dem frühen 2.Jh. v. Christus.

Sie gewann im Zuge der allgemeinen Veränderungen und Horizonterweiterungen durch den verstärkten Kontakt mit der griechischen Welt rasch an Boden.

In spätrepublikanischer Zeit und in der Kaiserzeit war die Prostitution allgegenwärtig. Die Sraßendirnen lauerten überall auf Freier. In der Suburba, wo sie sich vor oder in den Bordellen aufreizend zur Schau stellten, ebenso wie in den Gewölben des Circus und Theater, an den Stadtmauern, vor Tempeln und Badeanstalten, sogar auch auf Friedhöfen.

Der Homosexuellen - Strich der Hauptstadt war der vicus Tuscus in der Nähe des Forums. Man fand pueri meritorii, dass sind die Srichjungen, aber ebenso wie weibliche Prostituierte auch in normalen Freudenhäusern sowie in Absteigen, Kneipen und Gaststätten, in denen die Prostitution vielfach geradezu zu Hause war.



Die meisten Dirnen waren Sklavinnen, die von ihren Besitzern zur Prostitution genötigt wurden und Freigelassene, die ihren Lebensunterhalt öffentlich mit ihrem Körper verdienten (mulier, quae palam corpore quaestum facit: amtliche Bezeichnung).

Freigeborene Römerinnen, die der Prostitution nachgingen, mussten sich registrieren lassen. Außer materieller Not war zumindest bei einigen Frauen auch der eigene Lustgewinn ein Motiv, als Dirne zu arbeiten.

Prostituierte hatten als unübersehbares Zeichen gesellschaftlicher Stigmatisierung eine Berufs-Kleidung zu tragen, eine Tunica ohne Bordüre und eine dunkle Toga.

Die Damen der gehobenen Halbwelt bevorzugten jedenfalls durchsichtige Seidengewänder.

Die Tarife für die käufliche Liebe waren in der Straßen- und Bordell- Prostitution sehr niedrig, in vielen Fällen für jedermann erschwinglich. Der Standard - Lohn in Pompeji betrug 2 Asse, etwa soviel wie 2 Laibe Brot oder ein halber Liter Wein gehobener Qualität  kosteten.

In Rom fand man Dirnen, die noch weniger nahmen. Je nach Sonderwünschen und Umfang des Service, aber auch nach Aussehen und Attraktivität der Dirne betrug der Preis natürlich ein vielfaches davon. In Pompeji  lag er bei max. 23 Assen, in Rom noch darüber.

Bei älteren Prostituierten konnte der Kunde feilschen.

Der Staat verdiente übrigens mit am Liebeslohn seit Caligula eine Dirnensteuer in Höhe des Gewinns aus einem Beischlaf pro Tag eingeführt hatte. Erhablich höher lagen die Tarife im Bereich der gehobenen Prostitution. Das waren Halbwelt - Damen, die außer sexuellen Diensten auch noch Kulturelles zu bieten hatten: Sängerinnen, Tänzerinnen und Flötenspielerinnen, oder Schauspielerinnen. Doch nicht alle Frauen in der Unterhaltungsbranche arbeiteten auch als Dirnen.

Als Edel- Prostituierte kann man jene Frauen am besten bezeichnen, die in der lateinischen Liebeselegie z.B. von Ovid Gegenstand glühendster Verehrung und Liebesleidenschaft von Seiten des Dichters sind. Es waren zwar feste Beziehungen, die diese Libertinen gewöhnlich mit einem Liebhaber eingingen, und gewiss waren dabei auch auf ihrer Seite Gefühl und Zuneigung, Leidenschaft, selbst Liebe im Spiel, doch fehlte es der Liaison  an Stabilität. Kam ein anderer, der spendabler war und sie zu einem Luxus-Urlaub einlud, so wurden diese Damen schnell schwach. Unbeständigkeit und Treuelosigkeit waren noch eher freundliche Umschreibungen für diese Mentalität.

Die Edel Prostituierten der Elegie sprachen die Dichter rücksichtsvoll als amicae (Freundinnen) oder dominae (Herrinnen) an. Die gewöhnlichen Huren wurden als lupae (Wölfinnen), weil sie räuberisch hinter dem Geld herwaren, oder als scorta (Felle) weil sie so zäh und abgenutzt waren bezeichnet. Die häufigste Bezeichnung war jedoch meretrix (Verdienerin). Sie bestätigt überraschend die Redewendung vom ältesten Gewerbe der Welt. Für Frauen jedenfalls war in Rom die Prostitution offenbar die einzige Erwerbsquelle gewesen, die alleinige Möglichkeit, ihren Lebensunterhalt selbst zu verdienen.

Die Bordell - Prostitution wurde zum häufigen Thema der Schriftsteller. Das Motiv des leidenschaftlich in eine unfreie Prostituierte verliebten jungen Mannes, der seine Geliebte aus den Fängen des habgierigen, unbarmherzigen Bordellwirts (leno) bzw. des reicheren Nebenbuhlers befreien möchte und dabei selbst den Konflikt mit dem gestrengen Herrn Papa in Kauf nimmt, wird immer wieder aus Neue variiert, ebenso wie der deus ex machina für das happy end oft strapaziert wird.: Es stellt sich heraus, dass die Dirne ein Findelkind ist, das der Zuhälter aufgezogen und als Sklavin zur Prostitution gezwungen hat. Sobald ihre Geburt als Freie zweifelsfrei nachgewiesen ist, hat der Ziehvater sein Herren- Recht verloren.







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