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Nationalitatenstreit

Nationalitätenstreit


Der Ausgleich , und damit verbunden die Rückgabe der alten Rechte an Ungarn, führte zu einer Degradierung der anderen Völker zu Nationen 2. Klasse.


Der geheime - auch offen ausgesprochene - Gedanke des Dualismus war, daß in der westliche Reichshälfte die deutschsprachige österreichische Bourgeoise, in der österreich - ungarischen Reichshälfte der magyarische Adel und die magyarische Gentry die herrschende Klasse darstellen sollte.


Zur  selben Zeit als der Dualismus proklamiert wurde, entstand der Panslawismus, die Bestrebung, aller Völker slawischer Abstammung unter einer starken Führung zu vereinen. Konflikte waren also vorprogrammiert. Der Wiener Hof hatte durch sein Nachgeben den Ungarn gegenüber vor allem die Einheit der Monarchie erhalten wollen. Die übrigen Völker fühlten sich benachteiligt und wünschten sich ein ähnliche Regelung wie sie Ungarn bekommen hatte.




Diesbezügliche Versuche wurden schon in ihren Ansätzen von deutschnationalen und magyarischen Kräften vereitelt, die den Verlust ihrer Vorrangstellung befürchteten. Es führte zu Konflikten zwischen verschiedenen Nationalitäten untereinander und gegen den Staat.


Es kam zu verstärktem Nationalismus.

Die Deutschen mußten nach dem Ausgleich erkennen, daß sie im eigenen Staat gegenüber den Slawen eine Minderheit darstellten. Nationale Kräfte forderten den Anschluß an Deutschland.

Die Ungarn betrieben gegenüber den anderen Völkern in ihrer Reichshälfte eine Politik der Magyarisierung und beraubte die Minderheiten ihrer Intelligenzschichte. Ungarische Intellektuelle forderten die völlige Unabhängigkeit von Österreich.

Die Serben, Kroaten und Slowenen lehnten die magyarische Vormachtstellung ab. Auch sie wollten einen Ausgleich mit Österreich. Vereinzelt wurden auch hier eigene Staaten gefordert.

Polen hoffte auf einen eigenen Staat und die Rumänen wollten den Anschluß an ein Fürstentum Rumänien

Die Tschechen forderten 1871 eine ähnliche Stellung wie Ungarn. Auf Grund massiver Proteste der deutschliberalen und der Ungarn kam Kaiser Franz Joseph I. diesen Forderungen jedoch nicht nach.


Der Schauplatz der Auseinandersetzungen zwischen den Nationen waren der Reichsrat und die Landtage jener Kronländer, in denen mehrere Völkerschaften nebeneinander lebten. Jeder Gesetzesantrag wurde auf Nachteile für die eigene Volksgruppe untersucht. Gesetze kamen oft nicht zustande und so mußte die Regierung auf das Recht der Notverordnungen zurückgreifen. Auf Wunsch des Kaisers wurde eine "Regierung der starken Hand" gebildet.


1897 wurde das Wahlrecht erweitert durch Einführung einer fünften Kurie. Kurz darauf wurde eine Sprachverordnung für Böhmen und Mähren erlassen, nach der beide Landessprachen im Dienstverkehr gleichgestellt und die Beamten beide Sprachen beherrschen mußten. Es gab große Aufstände und Demonstrationen für die Aufhebung des Erlasses. 1899 entstand der Vorschlag, Österreich in einen  demokratischen Nationalitäten - Bundesstaat, nach dem Vorbild der USA, umzuwandeln.


Franz Ferdinand, der zukünftige Nachfolger Kaiser Franz Josephs, wollte den Dualismus in einen Trialismuns, d.h. auch die südslawischen  Länder sollte ihre Selbständigkeit nach dem Vorbild Ungarns erhalten, umgestalten.. Außerdem mußte Franz Ferdinand dem Anwachsen der großserbischen Bewegung und Bosnien und Dalmatien etwas entgegensetzen. Franz Ferdinand verstand darunter die Verwirklichung der südslawischen Selbständigkeit im Rahmen der Gesamtmonarchie nach dem Vorbild der USA. Diesem Plan standen die Ungarn, die Deutschen und selbst Franz Joseph entgegen.


Ein kleiner Erfolg in der nationalen frage war der mährische Ausgleich und die Einführung des allgemeinen Wahlrechtes. im Jahre 1905.

Der mährische Ausgleich bezog sich vor allem auf den Gebrauch der Sprache, auf das Schulwesen und auf die Wahl des Landtages.


Während sich die Lage in Böhmen und Mähren dadurch etwas entspannte, spitzte sich die Lage am Balkan weiter zu.

Der sogenannte "Schweinekrieg" von 1906 zwischen Serbien und der Monarchie belastetet das Verhältnis Zwischen den beiden Staaten aufs äußerste. Die ungarischen Schweinezüchter fanden den serbischen Viehexport nach Österreich als lästige Konkurrenz und erreichten ein Einfuhrsperre für serbische Schweine. Serbien, ein Agrarstaat, war auf den Markt der Monarchie angewiesen, der etwa 80% des serbischen Exportes von Agrarprodukten und Schweinen aufnahm. Nur die raschen Hilfe Frankreichs, das die serbischen Exporte übernahm, rettete die serbische Wirtschaft.







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