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Die Wehrmacht richtet ein Kriegsgefangenenlager für 600 französische und belgische Soldaten ein. |
Mai 1941 |
Das Lager erhält die Bezeichnung "Stalag 311 (XI C)" |
ab Juli 1941 |
Eintreffen von ca. 20.000 sowjetischen Kriegsgefangenen, die unter freiem Himmel zusammengepfercht werden. Allein im Winter 1941/42 sterben 18.000 Gefangene an Hunger, Kälte und Krankheiten. |
April 1943 |
Übergabe eines Lagerteils an die SS: Einrichtung des "Aufenthaltslagers Bergen-Belsen" für Juden, die gegen im Ausland internierte Deutsche ausgetauscht werden sollten. |
ab März 1944 |
Unterbringung kranker Häftlinge anderer Konzentrationslager in einem abgetrennten Lagerteil. |
ab August 1944 |
Einlieferung von weiblichen Häftlingen vor allem aus dem KZ Auschwitz-Birkenau, die zum Teil in KZ-Außenkommandos weiterverteilt werden. |
Januar 1945 |
Auflösung des Kriegsgefangenenlagers. |
ab Januar 1945 |
Evakuierung von Zehntausenden von Häftlingen aus frontnahen Konzentrationslagern in das Bergen-Belsen. Völlige Überfüllung des Lagers. Beginn des Massensterbens. |
15. April 1945 |
Befreiung des Lagers durch britische Truppen. |
April/ Mai 1945 |
Evakuierung der Überlebenden in die benachbarten Kasernen der Wehrmacht. Die Baracken des Lagers werden wegen Seuchengefahr abgebrannt. |
Bergen Belsen
Am Tag der Befreiung befanden sich rund 45.000 Menschen im Lager und 15.000 im Ausweichlager des Kasernenbereichs. Der britische Sanitätsoffizier Glyn-Hughes schilderte seine ersten Eindrücke nach dem Betreten des Lagers:
" Die Zustände im Lager waren wirklich unbeschreiblich, kein Bericht und keine Fotografie kann den grauenhaften Anblick des Lagergeländes hinreichend wiedergeben, die furchtbaren Bilder im Innern der Baracken waren noch viel schrecklicher. An zahlreichen Stellen des Lagers waren die Leichen zu Stapeln von unterschiedlicher Höhe aufgeschichtet, einige dieser Leichenstapel befanden sich außerhalb des Stacheldrahtzaunes, andere innerhalb der Umzäunung zwischen den Baracken. Überall im Lager lagen verwesende menschliche Körper. Die Gräben der Kanalisation waren mit Leichen gefüllt und in den Baracken selbst lagen zahlreiche Tote, manche sogar zusammen mit den Lebenden auf einer einzigen Bettstelle. In der Nähe des Krematoriums sah man Spuren von hastig gefüllten Massengräbern. Hinter dem letzen Lagerabteil befand sich eine offene Grube, halb mit Leichen gefüllt; man hatte gerade mit der Bestattungsarbeit begonnen. In einigen Baracken, aber nicht in vielen, waren Bettstellen vorhanden; sie waren überfüllt mit Gefangenen in allen Stadien der Auszehrung und der Krankheit. In keiner der Baracken war genügend Platz, um sich in voller Länge hinlegen zu können. In den Blocks, die am stärksten überfüllt waren, lebten 600 bis 1.000 Menschen auf einem Raum, der normalerweise nur für hundert Platz geboten hätte. In einem Block des Frauenlagers, in welchem die Fleckfieberkranken untergebracht waren, gab es keine Betten. Die Frauen lagen auf dem Boden waren so schwach, dass sie sich kaum bewegen konnten. Es gab praktisch keine Bettwäsche. Nur für einen Teil dieser Menschen waren dünne Matratzen vorhanden, die Mehrzahl aber besaß keine. Einige hatten Decken, andere nicht. Manche verfügten über keinerlei Kleidung und hüllten sich in Decken, andere wiederum besaßen deutsche Krankenhauskleidung. Das war das allgemeine Bild."
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