(Wie kam Hitler an die Macht?)
Adolf Hitler wurde in Deutschland in Braunau am Inn, dem Grenzfluß zwischen Österreich und Deutschland, am 20. April 1889 in der dritten Ehe seines Vaters als drittes Kind geboren. Seine Mutter war Klara Pölzl, die Kusine seines Vaters. Adolf Hitlers Vater, Alois Hitler, arbeitete in dem Zollamt von Braunau. Er hatte sich vom armen Schusterjungen zu dieser für seine Verhältnisse bedeutenden Stellung hochgearbeitet.
Hitlers schulische Laufbahn war keine besonders gute, weil er aus Trotz gegen den herrischen Vater, der einen höheren Beamten aus ihm machen wollte, nicht richtig lernte.
Ein Lehrer sagte über ihn: "Er war entschieden begabt, wenn auch einseitig, hatte sich aber wenig in der Gewalt, zumindest galt er als widerborstig, eigenmächtig, rechthaberisch und jähzornig"
Im Jahr 1903 starb sein Vater unerwartet, und sein Sohn fing auch an zu kränkeln. Deswegen nahm in seine Mutter von der Schule, damit er sich erholen konnte. Er ging aber nicht wieder zurück zur Schule. Er wollte ein Künstler werden und ging deswegen nach Wien. Adolf Hitler wurde jedoch von der Wiener Akademie der Bildenden Künste nicht angenommen, weil er die Aufnahmeprüfung nicht bestand. Mit achtzehn Jahren rief man ihn zur todkranken Mutter nach Hause zurück. Sie starb drei Tage vor Weihnachten und er war Vollwaise, hatte mit achtzehn Jahren noch keine Berufsausbildung begonnen und war mit seiner einzigen Schwester Paula auf Renten und Erbschaftsanteile angewiesen.
Im Herbst 1909 tauchte Hitler irgendwo in Wien unter, weil er als Wehrpflichtiger gesucht wurde.
Er kam völlig herunter und lebte von der Hand im Mund, bis er, vermutlich durch eine Erbschaft, wieder zu Geld kam. Damit quartierte er sich im Männerheim ein und lebte dort von Postkarten, die er malte und verkaufte.
Hitler hörte die Reden und las die Schriften dieser Nationalisten, in denen die anderen Völker als schlecht und ungut bezeichnet wurden. Das prägte ihn und sein späteres Verhalten. Und da er aus der untersten Schicht der Gesellschaft kam und ein Taugenichts war, gefiel im der Gedanke, etwas besseres zu sein als die, die nicht Deutsche waren, weil er dann nicht mehr der Schlechteste war.
Wenn ein Jude ein Verbrechen verübte, fiel das viel negativer auf, als wenn ein Deutscher das gleiche Verbrechen verübte. Man begegnete den Juden wegen ihrer fremden Religion, ihrer fremden Bräuche und ihrer fremden Rasse mit Vorurteilen, wie zum Beispiel, daß sie Parasiten wären und auf Kosten anderer Völker lebten. Außerdem behauptete man, daß sie böse und gefährlich wären. In zweifelhaften Broschüren las er, daß immer nur Juden Unglück über die Welt brächten und daß Juden Ungeziefer seien, daß vertilgt werden müsse, wenn die Völker der Erde gesunden wollten. Hitler, ein ungebildeter und unreifer Mensch, übernahm diese Meinungen ohne nachzudenken.
Hitlers Weltanschauung:
Die "arische" Rasse ist tüchtiger und besser als die anderen; unter den
"nordischen" Führervölkern sind die Deutschen am besten. (Nationalismus)
Deshalb muß man "national" sein und darf nur Deutschland lieben. Wer wie die "Roten", d.h. die Kommunisten und Sozialisten, an eine internationale Gemeinschaft denkt, verrät sein Volk. (Antimarxismus)
3. Die Juden sind das Unglück aller Völker. Die Welt wird erst genesen, wenn
diese "Parasiten" ausgerottet sind. (Antisemitismus).
Der erste Weltkrieg fängt an (1914):
Nachdem der österreichisch-ungarische Thronfolger ermordet wurde, fing der erste Weltkrieg an. Hitler wurde Meldegänger an der Westfront. Er verdiente sich das Eiserne Kreuz erster (1918) und zweiter (1914) Klasse, weil er tapfer war und mehr als seine Pflicht tat.
Der Krieg ist vorbei (11. November 1918)
Nachdem der Krieg verloren war, floh Kaiser Wilhelm nach Holland. Jetzt folgte der äußeren Niederlage die Revolution im Innern. Da Hitler als Soldat nicht
mehr gebraucht wurde, hatte er Angst um seine Existenz. Dann bekam er aber eine Stelle als Spitzel. (König von Bayern dankt ab Kriegswirren Offiziere der Armee brauchen Spitzel, um Durchblick zu erhalten und sich eine Übersicht über die Machtverhältnisse zu verschaffen). Durch diese Stelle gelangte er im Jahr 1919 auch zu einem Treffen der "Deutschen Arbeiterpartei".
Der Führer
Er wurde zu einer Ausschußsitzung eingeladen und wurde Mitglied dieser Partei. 1920 war Hitler schon Propagandaleiter und hatte bei 46 Massenversammlungen gesprochen. Das Volk war führerlos und durch die Revolution hoffnungslos und verzweifelt. Er wußte wie ihnen zumute war, weil er selbst ja schon einmal in dieser Lage war, und er wußte auch genau, was das Volk hören wollte. Hitler konnte die Massen manipulieren und seine Meinung und sein Wollen zu ihrer Überzeugung machen.
Man kann sagen, daß damals der "Führer" geboren wurde. Er fing an, die Leute für sich zu begeistern. Seine Plakate klebten überall - die roten Plakate mit dem schwarzen Hakenkreuz auf weißem Untergrund, seine Zettel lagen in den Briefkästen, seine Stimme war im Radio zu hören, Lastwagen fuhren mit Sprechchören besetzt umher. Hitler hatte auch eine Vorliebe für Uniformen. Wenn die Männer alle mit Uniformen durch die Straßen marschierten, verband sie das und gab ihnen das Gefühl der Zusammengehörigkeit und der Stärke. Der zackige Marschtritt sollte imponieren und das Gefühl geben, daß die Partei in Zeiten allgemeiner Ratlosigkeit ein Ziel habe und daß sie entschlossen an die Arbeit ging. Hitler versetzte das Volk wie in einen Rausch.
Im Rausch denken die Leute nicht nach, sondern handeln. Aber es gab selbstverständlich auch noch Menschen, die dachten. Sie waren seine Gegner, weil er sie nicht berauschen konnte, und deswegen versetzte er sie in Angst.
Die SA (Sturmabteilung)
Dafür hatte er seine "Sturmabteilung", abgekürzt die SA. Sie bestand aus tausenden von Soldaten, die von der Niederlage Deutschlands enttäuscht waren und weiter kämpfen wollten, für ihr Deutschland. Die SA war sowohl für den Angriff, als auch für die Verteidigung gedacht. Sie schützte Hitler bei seinen Auftritten in der Öffentlichkeit und zerschlug ebenso Versammlungen der anderen Parteien. Die SA organisierte später, als die Partei stärker wurde, große Aufmärsche, auch in Städten, die der Partei feindlich waren. Das weckte auch bei den Gegnern das Gefühl, daß Hitlers Partei unaufhaltsam vormarschiere. Allmählich wurde aus der SA eine gut bewaffnete, militärisch organisierte Bürgerkriegsarmee. Sie lieferte sich mit anderen Parteigruppen blutige Kämpfe. Aus dieser Sturmstaffel ging später auch die SS, die "Schutzstaffel", hervor. Die SS war ursprünglich Hitlers persönliche Leibwächtertruppe.
Hitler will die Macht für sich
So ging es im Kampf um Deutschland zu, und daran änderte sich bis 1933 kaum etwas. Während dieses Kampfes wurde Hitler immer mächtiger und stellte die anderen Gründer in den Hintergrund. Er sprach jetzt fast täglich, und die Mitgliederzahlen stiegen immer weiter.
Nachdem er jetzt in der Partei der Bestimmende war, machte er sich daran die totale Macht zu erlangen. Er wollte ganz Deutschland regieren, das war ungefähr um 1923. Hitler untergrub die Regierung. Er verbreitete, daß die Regierung am Vertrag von Versailles schuld sei. In diesem Vertrag wurde der Kriegsverlierer Deutschland verpflichtet, Kolonialbesitz, wichtige Grenzgebiete und Hoheitsrechte abzugeben. Außerdem mußte Deutschland auf unabsehbare Zeit Entschädigungen an die Sieger zahlen. Die republikanischen Minister, die den Vertrag unterzeichnet hatten, weil sonst dem Reich der Einmarsch feindlicher Truppen gedroht hätte, wurden als Verräter am Reich erklärt. Außerdem wurde gesagt, daß die Deutschen Truppen im Krieg nicht besiegt worden seien, sondern daß die heldenhaft kämpfenden Deutschen erst durch den Dolchstoß der Revolution tödlich in den Rücken getroffen worden seien. Dadurch wurde der Demokratie auch noch die Schuld an der Niederlage des Kaiserreichs aufgebürdet.
Hitlers mißlungener Putsch
Hitler verbündete sich mit vielen anderen Gruppen und Leuten und wurde so zu einer wachsenden Gefahr für die Regierung. Deswegen drohte die Reichsregierung mit dem Einsatz von Reichstruppen, um sich vor seinen feindseligen Umtrieben in Bayern zu schützen. Hitler reagierte darauf, indem er seine Truppen in den Vororten Münchens zusammenzog, um einen Vormarsch auf Berlin zu starten. Seine Truppen waren gut mit Maschinengewehren bewaffnet, die zum Teil aus Kasernen gestohlen waren. Trotzdem schlug dieser Putsch fehl und Hitler wurde als Hochverräter verhaftet und ins Gefängnis gesteckt.
Der Wiederaufbau der Partei
Als Hitler aus dem Gefängnis kam, mußte er sich daran machen, die Partei wieder aufzubauen. Doch jetzt ging es Deutschland wieder besser, die Kriegsschulden wurden zeitweise gestundet, und das Geld war wieder etwas wert. Es lohnte sich wieder zu arbeiten. Das war für Hitler natürlich nicht gut. Er brauchte ein Volk, das am Ende war, dem es schlecht ging und das in der Not auch dem falschen Propheten glaubte.
Aber hier kam Hitler der Zufall zu Hilfe. Amerika mußte wegen einer leichtsinnigen Fehlspekulation an der Börse am 24. Oktober 1929 sein Kapital aus dem Weltmarkt zurückziehen. Dadurch wurde in Deutschland eine Wirtschaftskrise ausgelöst. Es ging den Menschen wieder schlecht. Keiner fand mehr Arbeit und sogar die Bauern, deren Beruf sonst krisenfest war, waren hoch verschuldet. Ihr wertvolles Zuchtvieh wurde beschlagnahmt. Aus dieser Situation entwickelte sich ein bürgerkriegsähnlicher Zustand.
Die Jugend von damals wollte etwas Neues. Sie wollte ein "Reich der Jugend". Aus Hitlers Partei entwickelte sich um 1930 eine wahre Massenbewegung, weil Hitler sofort allen alles versprach: Er sagte unter anderem, daß es keine Arbeitslosigkeit mehr geben würde, wenn er an der Macht wäre, weil die neue "Volksgemeinschaft" jeden Arbeiter brauche. Er wollte "Arbeit und Brot schaffen". Er versprach den Leuten also alles, was sie brauchten.
Hitler kommt an die Macht.
Das Volk, das sich nicht zwischen der blutigen roten Revolution und der gescheiterten Demokratie entscheiden konnte sah Hitler als den einzigen Ausweg. Im Jahr 1930 wurde der gescheiterte Schriftsteller Joseph Goebbels Reichspropagandaleiter und stellte seine scharfe, boshafte Intelligenz in den Dienst der Partei. Er organisierte den Wahlkampf für Hitler und verhalf diesem so 1933 zum Sieg. Hitler wurde Reichskanzler. Am 23. März 1933 legte Hitler dem Parlament ein Ermächtigungsgesetz vor, das ihm die Befugnis geben würde, ohne Kontrolle des Reichstags zu regieren. Durch dieses Gesetzes hätten die Abgeordneten selbst abgedankt und die Demokratie beendet. Es wurde aus Angst vor Hitler und aus Ratlosigkeit trotzdem von den bürgerlichen Parteien angenommen. Die kommunistischen Abgeordneten saßen entweder bereits in Konzentrationslagern der SA oder waren geflohen und konnten deswegen nichts gegen dieses Gesetz unternehmen. Schnell vollzog sich dann 1933 in aller Öffentlichkeit der Wechsel zur Diktatur. Am 14. Juli beseitigte ein weiteres Gesetz alle anderen Parteien. SA-Führer wurden Polizeipräsidenten. Die SA besetzte Gewerkschaftshäuser und die Verlagsgebäude demokratischer Zeitungen. Die Gleichschaltung aller Theater, Zeitungen, Bücher, Filme, Lehrer und Forscher begann. Das heißt die Meinungen aller wurden auf die Meinung der Staatspartei und ihres Führers gleichgeschaltet.
Danach wurde "aufgeräumt". Alle Leute, die Hitler im Wege standen, weil sie anderer Meinung waren als er, wurden erschossen oder in Konzentrationslager gebracht. Er machte auch vor denen nicht halt, die ihm entschieden geholfen hatten, an die Macht zu kommen. Er war dort, wo er sein wollte - ganz oben. Jetzt baute er das "Dritte Reich" auf.
Dabei konnte Hitler sich auf das deutsche Volk stützen, das in seiner Mehrzahl leider nicht erkannte, welchen Weg er es führen würde. Am Schluß stand das Deutsche Reich wieder vor einem Trümmerberg, und viele Millionen Menschen hatten ihr Leben verloren.
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